Erschienen am 31.12.2002
Bei Penguin Classics
ISBN: 0142437174
Rezensionsexemplar: Nein
Quelle: Verlag |
"Samuel Langhorne Clemens kam 1835 in Missouri als fünftes Kind zur Welt. Er war eine Frühgeburt und wurde 14 Tage nachdem der Halleysche Komet sichtbar geworden war geboren. Als er vier Jahre alt war zog seine Familie nach Hannibal, im selben Bundesstaat, Missouri. Seine Familie stürzte finanziell immer weiter ab und sie mussten sogar ihre einzige Sklavin Jenny verkaufen. Später zogen sie in das Haus eines Apothekers wo sie kostenlos wohnten, wenn sie sich um das Haus kümmerten. Als er elf Jahre alt war, starb sein Vater und er lernte den Beruf eines Schriftsetzers. Bis zu seinem 18. Lebensjahr arbeitete er für das Magazin Hanniball, welches seinem Bruder gehörte. Ab 1852 reiste er als Schriftsetzer durch Amerika. Aus St. Louis, Philadelphia, New York und Washington D. C. schrieb er Reiseberichte für die Zeitung seines Bruders. In New York City verbrachte er viele Abende in der dortigen öffentlichen Bibliothek, um seine bis dahin mangelhafte Allgemeinbildung erheblich zu verbessern. Er wurde Steuermann und arbeitete in diesem Beruf bis zu den Sezessionskriegen. Er war Mitglied der Freimaurerloge Polar Star Lodge No. 79, trat aber 1968 aus der Loge aus. Zur Zeit der Sezessionskriege meldete er sich beim Südstaatenmilitär, quitierte den Dienst aber nach zwei Wochen und floh mit seinem Bruder Orion in den Wilden Westen. Dort arbeitete er kurze Zeit als Goldgräber, wurde aber schon bald Reporter, der Klatschgeschichten aus den Saloons berichtete. 1863 musste er fliehen, da ihm Verleumdung bei einer seiner Geschichten nachgesagt wurde. Als nächster ging er auf Reisen und bereiste Europa, vor allem Deutschland gefiel ihm sehr. 1870 heiratete er Olivia Langdon die seit ihrem 16 Lebensjahr gelähmt war, sich durch seine Pflege aber sehr gut erholte. Er hatte vier Kinder mit Olivia gemeinsam, drei starben vor ihm. 1871 ließ er sich in Hartford, Conneticut nieder, hier lebte er 17 Jahre und schrieb seine erfolgreichsten Werke. 1891 reiste er erneut durch Europa und machte eine Lesereise. Er starb am 21. April 1910 in Redding, Connecticut als gefeierte Persönlichkeit."
Quelle: Verlag
Klappentext:
"A nineteenth-century boy from a Mississippi River town recounts his adventures as he travels down the river with a runaway slave, encountering a family involved in a feud, two scoundrels pretending to be royalty, and Tom Sawyer's aunt who mistakes him for Tom."
Quelle: Goodreads
Meine Meinung:
"Tom Sawyer" hat mich durch meine gesamte Kindheit begleitet. Ich habe dieses Buch geliebt. In Tom Sawyers Welt waren einfach immer und überall Abenteuer zu finden. Nicht weil Sawyers Welt so gefährlich oder so spektakulär ist, sondern weil er die Gabe dazu hatte, aus (fast) jeder Situation etwas Spannendes zu machen. "Huckleberry Finn" hatte ich ebenfalls in meinem Regal, doch ich konnte mich nie dazu überwinden, dieses Buch anzufangen. Ich fand die Figur schon bei Tom Sawyer nicht so spannend, warum sollte ich dann ein ganzes Buch über ihn lesen? Nun, weil dieses Buch auf meiner Leseliste für Amerikanische Literatur steht, deswegen. Leider (oder Gott sei Dank) hatte ich hier keine Wahl mehr, ich musste diesen Roman endlich lesen.
Die wichtigste Frage ist meiner Meinung nach: Hat mir Huck genauso gut gefallen wie Tom damals? Nein, leider nicht. Ist dieses Buch schlecht? Nope, definitiv nicht.
In diesem Buch lernen wir, wie es der Titel schon vermuten lässt, Huck ein bisschen näher kennen. Wir begegnen seinem Vater, der Alkoholiker und gewalttätig ist. Außerdem treffen wir Jim, einen geflohenen Sklaven. Jim spielt eine wirklich wichtige Rolle, immerhin begleitet er Huck das ganze Buch über. Er kümmert sich um ihn und passt auf ihn auf, trotzdem wird er von Huck oft eher stiefmütterlich behandelt. Ist ja "nur" ein Sklave und ein entflohener noch dazu!
Was mich an Huck gestört hat, war, wie leicht beeinflussbar er doch ist. Klar, er ist noch ein Kind und sein Umfeld hat nicht wirklich dazu beigetragen, dass er ein gesundes Selbstbewusstsein entwickelt, gerade was seine geistigen Fähigkeiten angeht. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass da vielleicht eine Entwicklung stattfindet. Leider war dem nicht wirklich so. Bis zur letzten Seite lies er sich von allen anderen Figuren herumschubsen und wehrte sich selbst dann nicht, wenn er eindeutig recht hatte.
Den Schreibstil fand ich total spannend. Mark Twain arbeitet in seinem Text mit Dialekten. Es ist nicht so schlimm wie in "The Scarlett Letter" oder in "Uncle Tom's Cabin", aber trotzdem noch auffallend. Die Figuren und besonders Huck reden und erzählen einfach, wie man es vielleicht in einer Doku Soap erwarten würde. Worte werden verschluckt und abgekürzt, wenn etwas falsch ausgesprochen wird, wird das durch einen scheinbaren Rechtschreibfehler verdeutlicht, es wird gegen die Syntax verstoßen und die Grammatik wird verletzt. Für Menschen wie mich, die Englisch erst in der Schule gelernt haben, ist das schwierig, aber einfacher, als bei vielen anderen Büchern, bei denen ich über das gleiche Problem geklagt habe.
Mein Fazit? Hat Spaß gemacht, auch wenn mir persönlich "Tom Sawyer" etwas besser gefällt. Ich war überrascht darüber, dieses Buch auf meiner Leseliste zu finden.
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