Sonntag, 16. Dezember 2018

Nur drei Worte [Kurzrezension]

Autorin: Becky Albertalli
Erschienen am 31.5.2018
Im Carlsen Verlag
Rezensionsexemplar: Nein

Quelle: weltbild.de


Meine Meinung:
Ein wirklich großartiges Jugendbuch über Liebe, Freundschaft und alles was damit zusammenhängt!

Das Buch erreichte mich in einem unscheinbaren Paket von Amazon, an einem unscheinbaren Tag im Mai (glaube ich - ist schon länger her). Sobald ich das Paket aber öffnete, war es nicht mehr unscheinbar: Denn derjenige, der es mir geschickt hat, hat bei Amazon die Option gewählt, dass das Buch als Geschenk verpackt wird. Ich hatte ja keine Ahnung, dass das möglich ist. Das Buch erreichte mich komplett unerwartet: Ich hatte nichts bestellt und auch sonst niemand, den ich kannte. Wir überlegten sogar, ob wir das Paket nicht einfach zurückschicken sollten. Haben wir dann aber nicht - Gott sei Dank! Danke nochmals an S. Bücherkosmos - du hast mir mit diesem Paket eine riesen Freude gemacht.

Nun aber zum eigentlichen Teil der Rezension.  Der Protagonist, Simon, war mir von der ersten Seite weg sympathisch. Oder von der ersten Sekunde des Films an, je nachdem wie mans sieht. Bei beiden landet man einfach mitten in der Handlung, wobei sich der Film aber doch etwas langsamer aufbaut als das Buch. Trotzdem gefiel mir der Buchanfang besser. Und das Buch insgesamt, aber das ist ja kein Geheimnis - ist ja fast immer so.

Die Liebesgeschichte um Blue und Simon fand ich sowohl im Buch als auch im Film extrem spannend und total süß. Ich saß am Pool (ja, so lange ist es jetzt schon her, dass ich das Buch gelesen habe, bitte verzeiht mir!) und konnte nicht aufhören zu grinsen. Insgesamt brauchte ich nicht länger als einen oder zwei Tage, um dieses Buch fertig zu lesen. Danach saß ich erstmal da und konnte relativ lange einfach gar nichts mehr lesen, so stark war ich noch in der Handlung gefangen.

Das einzige, was mich wirklich störte, war das sehr unauffällige Product-Placement für Oreo-Kekse. Wenn man diese Kekse das ein oder andere Mal erwähnt, dann ist das in Ordnung - die sind ja in der Zwischenzeit fast schon irgendwie ein Kult-Produkt. Aber wenn die Kekse dann ständig erwähnt werden, die Figuren sie ständig essen und ständig in ihren Mails darüber schreiben, dann kommt das irgendwann seltsam.

Trotzdem: Lest dieses Buch! Es gehört auf jeden Fall zu den Besten, die 2018 veröffentlicht wurden. Und wo ihr schon dabei seid: Schaut euch den Film auch an, der ist nämlich auch wirklich großartig. Und die Produktplatzierung ist da auch schon um einiges subtiler.

Freitag, 14. Dezember 2018

Die Auslese - Nur die Besten überleben [Kurzrezension]

Autorin: Joelle Charbonneau
Erschienen am 20. Oktober 2014
Im Blanvalet Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Marianne Schmidt
Rezensionsexemplar: Nein

Quelle: amazon.es


Meine Meinung:
Die Grundidee des Buches ist unglaublich spannend: Die Welt liegt in Trümmern und wird nur langsam wieder aufgebaut. Die besten Absolventen der Schulen des ganzen Landes müssen sich einem unfairen Auswahlverfahren stellen, in dem ein einzelnes Menschenleben nichts wert ist.
ABER - und dieses aber muss wirklich groß und fett geschrieben werden, so schwerwiegend ist dieses aber - die Protagonistin hat mich einfach nur geärgert. Natürlich mussdie Protagonistin etwas besonderes sein, natürlich muss sie überleben und natürlich muss sie genügend Wissen mitbringen, um überleben zu können. Aber hier wurde wirklich übertrieben. Zufälligerweise hat Cias Vater ebenfalls bei der Auslese teilgenommen und kann sich zufälligerweise daran erinnern um Cia vorwarnen zu können. Zufälligerweise findet Cia sofort einen nützlichen Verbündeten. Zufälligerweise hat Cia unglaubliches Vorwissen über jedes Themengebiet, das auch nur ansatzweise geprüft wird. Zufälligerweise kann sie mit Pistolen umgehen und zufälligerweise ist ihre Schule die einzige, an denen die Schüler lernen, wie man Feuer macht. Zufälligerweise hat sie immer das richtige Vorwissen, immer die richtige Intuition, tut immer das Richtige, ist immer perfekt. An alle Autoren, die meinen Blog lesen: Tut das nicht, verdammt! Ziemlich bald konnte ich nur noch mit den Augen rollen.
Trotzdem werde ich den zweiten Teil lesen. Und vielleicht sogar noch den dritten. Ich habe mir nämlich die gesamte Trilogie im Taschenbuchformat gekauft. Und wie gesagt, die Grundidee ist total spannend. Ich liebe Dystopien - und jetzt, im zweiten Band, ist sie ja an der Universität. Darauf bin ich wirklich gespannt!

Girl in a Strange Land [Kurzrezension]

Autor: Karl Olsberg
Erschienen am 9. Oktober 2018
Im Loewe Verlag

Quelle: Loewe Verlag


Meine Meinung:
 [enthält Spoiler]
Uff, diese Rezension wird schwer zu schreiben. Beginnen wir damit: Dieses Buch ist eine nette Lektüre für Zwischendurch. Aber mehr? Nun, teils, teils!
Der erste Teil war großartig und ungeheuer spannend zu lesen. Sophias Leben im Tal der Sekte fand ich berührend beschrieben und man konnte Sophias Entwicklung richtig gut nachvollziehen. Wie sie vom gläubigen und braven Mädchen zur Rebellin wird, war nachvollziehbar, spannend, einfach großartig. Doch dann verließ sie das Tal.
Joa, sagen wirs mal so: Wer zur Hölle möchte in dieser Welt leben? Da bleibt man doch lieber in der Sekte, als in dieser Horrorversion der Zukunft! Computer sind an der Macht und manipulieren jeden, Menschen sind in Computerspielen gefangen, die Umwelt ist kaputt. Sophia nimmt das zwar war - aber plötzlich ist sie wieder das brave, stille, naive Mädchen, das sie zu Beginn des Buches war. Natürlich: Sie ist verwirrt und komplett überfordert von der neuen Welt, die sie gerade entdeckt hat, aber so eine Verwandlung? Das war dann doch etwas übertrieben.
Schade, aus dieser Geschichte hätte man viel mehr machen können!

Amphitruo

Autor: T. Maccius Plautus
Übersetzt aus dem Lateinischen von Jürgen Blänsdorf
Geschrieben um ??? - laut aktueller Forschungen im 2. Jahrhundert nach Christus
Meine Version wurde vom Reclam Verlag herausgegeben



Meine Meinung:
Es ist wirklich überraschend, wie unterhaltsam ein Stück sein kann, das im 2. Jahrhundert nach Christus geschrieben wurde. Ich hatte lateinische Texte als sehr trocken, langweilig und vor allem unglaublich kompliziert in Erinnerung - so wurden sie mir zumindest im Lateinunterricht vermittelt. Deswegen war ich auch anfangs nicht wirklich begeistert davon für mein Studium ein Buch lesen zu müssen, das nur als Lateinisch-Deutsche-Version zu bekommen war. Auf der rechten Seite ist also immer der deutsche Text, auf der linken das lateinische Original. Und so geht das 100 Seiten lang - je 50 Seiten Latein, 50 Seiten Deutsch. Aber tja, das sind wohl Opfer, die man bei für sein Studium bringen muss.
Ich ging also mit keiner besonders großen Motivation an dieses Buch ran - und dann begann ich zu lesen. Allein schon der Startmonolog von Mercur (so geschrieben) brachte mich zum Schmunzeln. Ich fand dieses Buch unglaublich unterhaltsam und war überrascht, wie wenig sich der Humor bis in die Gegenwart verändert hat. Würde man dieses Stück heute auf die Bühne bringen, würde sich das Publikum wohl immer noch amüsieren, wie damals im alten Rom.
Was lernen wir (ich) also daraus? Beurteile ein Buch nicht nach seinem Ersterscheinungsjahr! Sonst geht die ein oder andere großartige Lektüre einfach verloren.

The future is female - Was Frauen über Feminismus denken (Kurzrezension)

Herausgeberin: Scarlett Curtis
Erschienen am 8. Oktober 2018
Im Goldmann Verlag
Übersetzt von Antje Althans, Katrin Harlaß, Elke Link, Kristin Lohmann, Johanna Ott, Sophie Zeitz

Quelle: lovelybooks.de

Meine Meinung:
Prinzipiell muss ich sagen, dass ich mit sehr hohen Erwartungen an dieses Buch gegangen bin. Ich halte mich selbst für eine Feministin, deswegen war ich sehr gespannt, wie dieses Buch aufgebaut sein würde. Nun, jetzt kann ich es euch verraten: Es handelt es sich hierbei um eine Ansammlung von kleineren  (und ein, zwei größere) Aufsätze von verschiedenen Autorinnen, die präsentieren, was Feminismus für sie bedeutet und was sie gerne (vor allem jungen) Leserinnen wissen lassen möchten. Das deckt eine ziemlich breite Bandbreite ab: Von einem Kapitel aus der Sicht von Bridget Jones, über eine kurze Geschichte des Feminismus bis hin zu Leselisten, Playlists und "Zehn Arten, die Frauen in deinem Leben zu unterstützen" ist alles dabei. Alles von unterschiedlichen Autorinnen geschrieben. Das bedeutet natürlich auch, dass sich die Qualität der Texte unterscheidet. Es gab Texte, die ich mit großer Freude verschlang - aber leider auch Texte, die es leider überhaupt nicht schafften, sich von der Masse abzuheben oder die mir sogar negativ auffielen. Viele der Texte konnte ich nicht auseinander halten, da sie einfach nichts besonderes waren.
Was ist also mein Fazit zu diesem Buch? Ist schon in Ordnung, mein nächstes Lieblingsbuch wird es aber nicht.