Montag, 29. November 2021

Am Ende sterben wir sowieso [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

"Was haben denn die ganzen Blogger:innen schon wieder? Sind schon wieder so dramatisch... So traurig kann dieses Buch doch gar nicht sein." So oder so ähnlich waren meine Gedanken als ich mir dieses Buch gekauft habe. Tja... Manchmal täusche ich mich auch, okay? Manchmal sollte ich auch mal auf Leute hören, die mich vor sowas warnen. Auch wenn's schwer ist!

Ach ja, bevor ich's vergesse: Wie ihr am vorhergehenden Absatz vielleicht schon sehen könnt, werde ich auch spätere Teile und vielleicht sogar das Ende dieses Buchs ansprechen. Wenn ihr nichts darüber wissen wollt, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um zu einer anderen Rezension zu wechseln.

In diesem Buch geht es um Mateo und Rufus, die im Laufe des Tages sterben werden. Denn in ihrer Welt bekommt man an seinem Todestag per Anruf mitgeteilt, dass man bald den Löffel abgibt. Du erfährst nicht, wann oder woran du sterben wirst, aber es wird bis Mitternacht passieren. Und wie ihr euch vorstellen könnt, hat diese Änderung an der Welt verdammt große Auswirkungen. Die Leute erleben ihr Begräbnis mit, können sich aktiv bei ihren Lieben verabschieden und wichtige Dinge erledigen, die sie bisher aufgeschoben haben. Es gibt eigene Reisecenter für Todgeweihte, in denen du durch VR-Brillen ohne jegliche Gefahr die Welt bereisen kannst oder auch mal Bungee-Jumping oder Fallschirmspringen ausprobieren kannst. Und es gibt Apps für letzte Freund:innen (oder Liebhaber:innen). Und über erstere App lernen sich Mateo und Rufus kennen - denn beide haben niemanden, mit dem sie diesen Tag sonst verbringen könnten.

Mich konnte diese Geschichte sofort fesseln. Ich war unglaublich schnell fertig mit diesem Buch und habe am Ende in jeder freien Sekunde gelesen. Beendet habe ich es bei einer Tasse Kaffee in einem Einkaufszentrum. Ein Fehler. Ich bin nicht nahe am Wasser gebaut. Ja, immer wieder mal bringen mich Bücher oder Filme (oder Menschen) zum weinen, aber das passiert nicht oft. Tja, hier ist es passiert. Gott sei Dank hatte ich einen Platz, der vom Rest des Cafés eher abgeschirmt war. Trotzdem: Wisst ihr, wie unangenehm mir das war? Sehr. Und auch wenn der Titel ja irgendwie schon ein ziemlich großer Spoiler ist, erwischte mich das Ende trotzdem kalt. Ich hatte bis zum Ende die Hoffnung, dass vielleicht doch noch alles gut wird. Dass ich doch noch mein Happy End bekomme und dieses Buch mit einem dämlichen und verdammt breiten Grinsen weglege. Aber das ist nicht passiert und ich war den restlichen Tag dann wirklich fertig. 

In der Zwischenzeit habe ich mich mit dem Ende abgefunden und das Buch meiner Mutter empfohlen, mit der Warnung, dass mir dieses Buch das Herz aus der Brust gerissen habe und dann darauf herumgetrampelt sei. Jetzt liest sie es und ich bin gespannt, was sie dazu zu sagen hat.

Meine Meinung? Ein Buch, das so eine starke emotionale Reaktion bei mir hervorruft, ist etwas ganz Besonderes. Dieser Roman ist unglaublich traurig und gleichzeitig wunderschön. Definitiv ein Jahreshighlight.

Samstag, 27. November 2021

All Our Hidden Gifts [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Habt ihr schon mal mit Tarot-Karten gearbeitet? Ich habe selbst ein Set und finde das eigentlich immer wieder mal ganz interessant - auch wenn man sowas immer kritisch betrachten muss. Deswegen hat im Frühjahr auch "All Our Hidden Gifts" mein Interesse geweckt. Bis ich es dann gekauft habe, ist aber noch ordentlich Zeit vergangen. Dieses Buch sah man ja plötzlich auf jedem zweiten Buchblog und auf Instagram sowieso überall und wenn ein Buch so präsent ist, werde ich ganz automatisch kritisch. Dann habe ich aber einer Freundin von diesem Buch erzählt und sie hat es sich gekauft - und ziemlich positiv darüber berichtet. Also habe ich es dann doch noch gekauft und gelesen. Und jetzt, Monate später, ist es Zeit, die Rezension zu schreiben. Zeitmanagement kann ich.

Die Idee fand ich super. Wir folgen hier Maeve, die verglichen mit dem Rest der Familie eine Idiotin ist. Zumindest ihrer Meinung nach. Und stellenweise stimme ich ihr da auch zu. Immerhin hat sie sich gegenüber ihrer "besten Freundin" Lily nicht unbedingt toll verhalten. Doch dann findet Maeve ein Tarotdeck im Keller ihrer Schule und zum ersten Mal ist sie auf Anhieb wirklich gut in etwas. Die Bedeutungen der Karten fliegen ihr nur so zu, und wenn sie anderen die Karten legt, scheint das immer zuzutreffen. Doch dann legt sie Lily ungefragt die Karten - und Lily verschwindet anschließend spurlos. Ob da Maeves Tarotkünste schuld daran sind?

Maeve fand ich zu Beginn wirklich unsympathisch. Ich kannte in meiner Schulzeit auch Menschen wie sie, die bereit waren, jedem ein Messer in den Rücken zu rammen, wenn sie das nur ein bisschen "cooler" dastehen ließ. Was Maeve allerdings etwas rettete, war die Tatsache, dass sie ihr Handeln schon zu Beginn der Geschichte zu bereuen schien - zumindest etwas. Und ich muss an dieser Stelle auch betonen, dass sie sich im Laufe der Handlung ziemlich stark weiterentwickelt. Das fand ich gut.

Die Handlung fand ich über weite Teile unglaublich spannend. Es geht um Tarot und Magie, es geht um die LGBTQ+-Community in Irland (Das Loveinterest Roe ist nichtbinär) und es gibt auch ein bisschen Ermittlungsarbeit. Weniger begeistert war ich vom Ende. Das machte für mich einfach keinen Sinn. Ich wünschte mir, das Buch hätte einfach ohne den Epilog geendet, dann wäre es ein Jahreshighlight gewesen. So war ich dann allerdings enttäuscht.

Mein Fazit? Bis auf das Ende ein super Buch. Wegen dem schwachen Epilog bin ich mir jetzt aber nicht sicher, ob ich mir den zweiten Teil auch noch holen soll...

Donnerstag, 25. November 2021

Der Lovelybooks-Leserpreis 2021: Die Gewinner

 Hey ihr Lieben!

Anfang November hab ich ja bereits über den Lovelybooks-Leserpreis gepostet und euch verraten, welche Bücher ich nominiert habe oder nominiert hätte, wenn ich mehr Stimmen abgeben könnte. Seit heute sind jetzt die Gewinner online - ihr findet sie hier! In diesem Post möchte ich vor allem auf die Bücher eingehen, die ich selbst kenne. Ich werde hier deswegen auch nur die Bücher auflisten, die ich selbst gelesen und rezensiert habe - unabhängig davon, wie gut oder schlecht ich sie fand. Manche der Gewinner hielt ich persönlich für mittelmäßig oder tatsächlich für einen totalen Flop. Um Autor:innen, die meine Seite durch Zufall finden, nicht die Freude an ihrem Gewinn zu verderben, müsst ihr deswegen auch erst auf den Buchtitel klicken, um zu meiner Meinung zu gelangen. Also: Das Lesen meiner Rezensionen geschieht wie immer auf eigene Gefahr. Aber egal, was ich von den entsprechenden Büchern halte: Die Autor:innen haben es geschafft, mit ihren Büchern so weit zu kommen, dass sie bei diesem wichtigen Preis unter den besten 35 Plätzen gelandet sein. Das ist auf jeden Fall eine Leistung und zeigt, dass sie ihre Leser:innen begeistern können. Ich gratuliere euch also - auch den Autor:innen, deren Bücher nicht zu meinen Favoriten zählen.

Literatur:
7. Platz: "Der große Sommer" von Ewald Arenz
9. Platz: "Nur vom Weltall aus ist die Erde blau" von Björn Stephan

Unterhaltung:
1. Platz: "Die Mitternachtsbibliothek" von Matt Haig
6. Platz: "Der Buchspazierer" von Carsten Sebastian Henn
30. Platz: "Die letzte Bibliothek der Welt" von Freya Sampson
35. Platz: "Krötensex" von Franka Frei

Liebesromane:
29. Platz:
"One last Stop" von Casey McQuinston

Fantasy und Science Fiction:
1. Platz:
"Blood and Ash" von Jennifer L. Armentrout
2. Platz: "Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte" von T. J. Klune
21. Platz: "Hex Files. Verhexte Nächte" von Helen Harper
24. Platz: "Night Rebel. Kuss der Dunkelheit" von Jeaniene Frost

Jugendbuch - Belletristik:
15. Platz:
"Soul Food" von Elizabeth Acevedo

Jugendbuch - Fantasy:
18. Platz:
"Game Changer" von Neal Shusterman
26. Platz: "Kaleidra. Wer die Seele berührt" von Kira Licht
33. Platz: "Partem" von Stephanie Neeb

Sachbuch und Ratgeber:
8. Platz: "Bücherliebe" von Annie Austen
13. Platz: "Frauen Literatur" von Nicole Seifert
20. Platz: "Abschied von Hermine" von Jasmin Schreiber

Bestes Hörbuch:
3. Platz:
"Die Mitternachtsbibliothek" von Matt Haig
13. Platz: "Blood and Ash" von Jennifer L. Armentrout
30. Platz: "Hex Files. Verhexte Nächte" von Helen Harper

Bester Buchtitel:
28. Platz:
"Der Junge, der das Universum verschlang" von Trent Dalton

Bestes Buchcover:
4. Platz:
"Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte" von T. J. Klune
7. Platz: "Der große Sommer" von Ewald Arenz
19. Platz: "Kaleidra. Wer die Seele berührt" von Kira Licht

Lasst es mich gerne wissen, was ihr von den Ergebnissen des diesjährigen Leserpreis haltet. Seid ihr zufrieden mit den Ergebnissen? Und haben es eure Favoriten ins Finale geschafft? Lasst es mich gerne wissen!

Alles Liebe,
Eure Mira

Dienstag, 23. November 2021

Meine liebsten Buchzitate #69

 1. "Bücherliebe" von Annie Austen, Seite 13

Wenn dich jemand mit zu sich nach Hause nimmt, und da sind keine Bücher, dann geh nicht mit ihm ins Bett. Frage dich stattdessen, was er oder sie zu verbergen hat, und mach dich vom Acker, und zwar schleunigst.

2. "the mermaid's voice returns in this one" von Amanda Lovelace, Seite 115

becoming
your
own
savior
sometimes
means
knowing
when
you
need to
ask for
help.

- therapy session no. 1.

3. "to drink coffee with a ghost" von Amanda Lovelace, Seite 100

for the first time, i will allow myself to believe that the best can & will happen to me, instead of the worst.

- life doesn't have to be a horror show.

4. "Female Choice" von Meike Stoverock, Seite 55

Viele der "typisch" männlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen werden heute unter dem Begriff toxic masculinity zusammengefasst. Damit ist nicht gemeint, dass Männer toxisch sind, sondern das Männerbild, das diese harte Zivilisation fordert und fördert. Der Begriff bezeichnet die Härte gegen andere, aber auch sich selbst.

5. "Doktor Maxwells skurriles Zeitexperiment" von Jodi Taylor, Seite 33

"Professor Penrose. Ist er fit?"
"Fitter als du, Max. Andererseits habe ich schon zehn Tage alte Leichen gesehen, die fitter waren als du."

Sonntag, 21. November 2021

No One Is Talking About This [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Das Internet ist schon ein seltsamer Ort, findet ihr nicht auch? Jeder kann hier sein, wer auch immer er:sie will. (Seltsam eigentlich, dass viele Menschen sich dafür entscheiden, gemein zu anderen zu sein, obwohl sie doch alles sein könnten.) Und du kannst hier auch so vieles finden: Beispielsweise habe ich im Moment die Seite meiner Uni geöffnet, die Startseite von ORF, eine Karte über Erdbeben in Österreich und im Hintergrund läuft noch ein Video, in dem ein irischer Typ "Super Mario Galaxy" spielt und sich über jedes Detail des Spiels lustig macht. Spannend am Internet finde ich auch die Tatsache, dass hier jede:r einfach seine:ihre Gedanken mit anderen teilen kann. Ob es diese Gedanken wert sind, geteilt zu werden, sieht sicher nicht jeder gleich, aber es ist doch trotzdem interessant. Und auf meinem Blog passiert doch das gleiche: Ich schreibe meine Gedanken über Bücher auf und stelle sie ins Internet und aus irgendeinem Grund lesen das dann Leute. Ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin, die das spannend findet - der Protagonistin dieses Buchs geht es gleich. Allerdings ist das Internet für sie noch wichtiger, um sich selbst auszudrücken als für mich. Sie wurde durch ihre Tweets berühmt, hat viele Fans und tritt zum Beispiel in Interviews auf. Das Internet nennt sie "the portal", also das Portal. Und sie wirkt nicht unglücklich mit diesem Leben. Doch dann bekommt sie mitten auf einer Tour zwei Nachrichten von ihrer Mutter, die wohl wirklich niemand bekommen möchte: "Something has gone wrong," und "How soon can you get here?" Und so wird sie schmerzhaft zurück in die Realität gerissen.

Dieses Buch war um einiges tiefgründiger und emotionaler, als ich es nach den ersten Seiten erwartet hatte. Der Beginn ist schräg, es scheint keine wirkliche Handlung zu geben, sondern einfach nur Gedankenfragmente, die ohne tieferen Sinn hintereinander gereiht wurden. Alles wirkt surreal und irgendwie sinnlos. Erst nach den Nachrichten der Mutter ändert sich das: Langsam entsteht aus den Fragmenten eine Geschichte. Die Menschen um die Protagonistin werden mehr als nur Namen, bekommen Tiefe, Ecken und Kanten. Die Geschichte, die dabei erzählt wird, ist tragisch und schmerzhaft. Es geht um Verlust, um Liebe, um Abtreibung, um Krankheit, um das Leben und den Tod und alles, was dazwischen liegt. Und das Schlimmste daran ist die Tatsache, dass sich am Ende herausstellt, dass dieser Text nicht einfach reine Fantasie ist. Teile davon sind autobiografisch. Das hat das Ganze noch schmerzhafter für mich gemacht.

Interessant ist an diesem Buch auch der Schreibstil. Das Buch wird in Fragmenten erzählt. Es gibt viele kurze Textabschnitte, die aneinandergereiht wurden und jeweils nur aus wenigen Sätzen bestehen, manchmal auch nur aus einem einzigen. So muss man gerade zu Beginn recht viel Denkarbeit leisten und die Fragmente zu einer Geschichte kombinieren, die irgendwie Sinn macht. Später wird das einfacher und die Fragmente passen besser zueinander. Vielleicht habe ich mich irgendwann aber auch einfach nur an diese Art des Geschichtenerzählens gewöhnt. Ich hatte jedenfalls meinen Spaß mit dieser Art des Schreibens, auch wenn die Lektüre mich mehr gefordert hat, als viele andere Bücher es tun würden.

Mein Fazit? Kein einfaches Buch, wirklich nicht. Dieser Roman (?) ist auf allen Ebenen eine schwierige Lektüre. Trotzdem habe ich es genossen, mich mit dieser Geschichte zu beschäftigen und ich kann euch dieses Buch nur ans Herz legen.

Freitag, 19. November 2021

Die göttliche Komödie [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Quelle: Verlag


Quelle: Verlag

Leute, heute darf ich euch eine unglaubliche Rezension präsentieren. Ich hab's vielleicht das ein oder andere Mal durchklingen lassen, dass ich "Die göttliche Komödie" als mein Sommerprojekt ansehe, aber viele wird das wahrscheinlich trotzdem überraschen. Insgesamt habe ich drei Monate für dieses Werk gebraucht. Mitte August habe ich begonnen und Ende Oktober habe ich es abgeschlossen. Zwischendurch musste ich wegen des Umzugs mal ein bisschen pausieren und dann auch noch mal ein paar Tage nach der Absolventenfeier. Aber sonst habe ich fast ausnahmslos jeden Tag zumindest einen Gesang gelesen. Manchmal auch noch einen zweiten und manchmal noch einen dritten, je nachdem, wie motiviert ich gerade war.

In diesem Jahr wird ein Dante-Jubiläum gefeiert. 2021 war Dantes 700. Todestag. Das hat mich ursprünglich dazu gebracht, die "Göttliche Komödie" zu kaufen. Und ich hatte dann die Wahl zwischen einer schönen, ausführlich kommentierten, zweisprachigen Ausgabe und einer billigeren ohne Kommentar. Ein Tipp für alle, die bisher erst wenig mit Klassikern zu tun hatten: Wenn ihr die Wahl habt, dann holt euch immer eine kommentierte Version. Das kann den Unterschied machen, zwischen einem Buchabbruch aus Frustration und einer schwierigen, aber spannenden Leseerfahrung. In dieser Dante-Übersetzung ist der Kommentar nochmal ausführlicher, als ich es von anderen Klassikern gewohnt bin. Aber der Kommentar ist hier allein schon wegen des Alters des Werks sehr notwendig. Er war unglaublich hilfreich. Ich hab nicht jeden einzelnen Kommentar gelesen, aber gerade bei Personennamen war das eine gute Ergänzung für mich.

Spannend ist für mich auch, dass meine Uni dieses Semester eine Ringvorlesung zu Dantes "Göttliche Komödie" anbietet. Das hat mich dazu motiviert, dranzubleiben. Immerhin will ich doch auch wissen, worüber da gesprochen wird und mir eine eigene Meinung zum Text bilden können. Ich bekomme jetzt wöchentlich neuen Input zum Thema und das ist echt spannend. Aber dadurch, dass ich dieses Werk gelesen hat, kann ich jetzt auch mal für mich beschließen: "Nein, diese Theorie ist für mich nicht schlüssig, da spricht für dieser und jener Abschnitt dagegen." War zwar bis jetzt erst einmal in dieser Vorlesung der Fall, aber trotzdem ein cooles Gefühl.

Auch wenn ich begeistert von Dante bin, kann ich euch die Lektüre dieses Werks nur dann empfehlen, wenn ihr schon Erfahrung mit Klassikern gesammelt habt. Die Sprache hier ist nicht einfach und um den Inhalt halbwegs verstehen zu können, braucht ihr Hintergrundwissen. Ich meine es Ernst: Dieser Text ist nicht einfach. Auch für mich nicht, und ich habe einen Bachelor in Literaturwissenschaft und deswegen so einige Werkzeuge für das Verständnis von Literatur parat, als das bei den normalen Leser:innen der Fall sein dürfte.

Am unterhaltsamsten finde ich den ersten Teil: "Die Hölle". Hier gibt es so viele Seitenhiebe gegen Machthaber und religiöse Figuren, Bischöfe, Päpste und co. und das zu lesen, hat mir wirklich Spaß gemacht. Ich habe meinem Vater sogar Ausschnitte vorgelesen, die ich witzig fand. Manche fand er sogar ebenfalls lustig. Am wenigsten spannend fand ich paradoxerweise das "Paradies". Da ging für mich viel Spannung dadurch verloren, dass der Erzähler so verrückt nach seiner verstorbenen Freundin Beatrice ist, der er hier wieder begegnet. 

Mein Fazit? Ihr habt keine Ahnung, wie stolz es mich macht, dass ich es geschafft habe, Dantes "Göttliche Komödie" von vorn bis hinten durchzulesen. Und ich möchte eine (zumindest teilweise) Wiederholung nicht ausschließen.

Mittwoch, 17. November 2021

Meine liebsten Buchzitate #68

 1. "Bücherliebe" von Annie Austen, Seite 12 und 13

Private Büchersammlungen sind etwas sehr Intimes. Erlangt man Zugang zu ihnen, und sei es nur ganz flüchtig, weil man von jemandem nach Hause eingeladen wird, bekommt man einen Einblick in das Seelenleben dieser Person, in die Geschichte ihrer Innenschau, in die Zeit, in der sie ganz allein mit sich war und sich unterhalten, bilden, trösten, provozieren und belehren ließ. Jemand, der gerade liest, ist rein und unverfälscht, ganz bei sich selbst.

2. "the mermaid's voice returns in this one" von Amanda Lovelace, Seite 113

&
so
she did
what any
rational woman
would do -
ever so calmly,
she reached out
& she tore
the stars apart.

3. "to drink coffee with a ghost" von Amanda Lovelace, Seite 91

to
underestimate
women
is bad enough
by itself,
but
i imagine
anyone
who does
must not know
many sisters.

- together, we are strong as hell.

4. "Female Choice" von Meike Stoverock, Seite 48

Androzentrismus bedeutet übrigens nicht, dass alle Männer automatisch zu Gewinnern des Systems werden. Er bedeutet nur, dass Männer gegenüber Frauen einen Wettbewerbsvorteil haben, weil das System eher durchschnittliche männliche Eigenschaften belohnt als durchschnittliche weibliche Eigenschaften."


5.  "Varieties of Literary Utopias" von Northrop Frye, in "Daedalus", Ausgabe 94, Nummer 2, S. 337

Some social habits express the needs of society; others express its anxieties. And altough we tend to attach more emotional importance to our anxieties than our needs or genuine beliefs, many anxieties are largely of entirely unreal.

Montag, 15. November 2021

Act your Age, Eve Brown [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Nur dass das klar ist, Leute: Ich werde mich nie mit einer Beziehung zufriedengeben können, die nicht genauso auch aus einem Roman von Talia Hibbert stammen könnte. Eigentlich könnte ich hier die Rezension schon beenden. Das ist es, was ich aus ihrer Reihe um die Brown-Schwestern gelernt habe. Das, was die Chloe, Dani und Eve finden, möchte ich auch und nichts weniger. Und ich empfehle auch euch, meinen lieben Leser:innen: Diese Beziehungen sollten so die Latte sein, an der ihr alle Beziehungen messt, die ihr je eingeht. Nicht das Chaos, das in der After-Reihe gezeigt wird (das halte ich immer noch für toxisch und einfach nur ungesund - nur so als kleiner Seitenhieb nebenbei).

Wie immer hat Talia Hibbert auch hier einfach wunderbare Figuren geschaffen, denen man morgen auch einfach so auf der Straße begegnen könnte. Eve ist eine totale Chaotin, ein richtiger Wirbelwind, aber will eigentlich einfach immer nur das Beste für alle Menschen um sich herum. Jacob ist das genaue Gegenteil von ihr: Er muss immer die Kontrolle über alles behalten, wirkt auf andere meist kühl und oft sogar unfreundlich. Und deswegen kann er sich auch nichts Schlimmeres vorstellen, als Eve in seinem Bed und Breakfast zu beschäftigen, als sie dann plötzlich bei einem Vorstellungsgespräch vor ihm steht. Doch dann rammt sie ihn mit ihrem Auto (ein Versehen, wie sie immer wieder betont) und während er sich von seinem gebrochenen Arm erholt, wirbelt sie plötzlich in seinem B&B herum und versucht sich nützlich zu machen.

Normalerweise bin ich kein großer Fan von Enemies to Lovers und finde Friends to Lovers (wie das bei Dani Brown gezeigt wird) viel ansprechender. Aber hier konnte mich Hibbert einfach fesseln. Vor allem dadurch, dass die Figuren so gezeichnet sind, dass von Anfang an klar wird, wieviel Konfliktpotential da herrscht. Und trotzdem schafft die Autorin es, dass der Übergang zum Liebespaar glaubwürdig geschieht. Zwischen den beiden stimmt einfach die Chemie, selbst wenn es auf den ersten Blick nicht so wirkt.

Und wie schon bei den letzten Teilen bin ich begeistert davon, dass die Autorin es schafft, wichtige Themen anzusprechen, ohne dass es belehrend oder erzwungen wird. Zum Beispiel ist Jacob Autist. Ich habe bis jetzt fast nie eine wirklich gute Repräsentation von Autismus in Büchern oder auch in Filmen gefunden. Meistens werden Autist:innen wie Sheldon Cooper beschrieben: unhöflich, uninteressiert an ihren Mitmenschen, verrückte Genies. Jacob ist nicht so. Er kommt zwar auch manchmal als unhöflich rüber, aber nicht, weil ihm andere egal sind. Jacob ist einfach ein Mensch - ein äußerst liebenswürdiger sogar. Er hat Probleme, die neurotypische Personen wahrscheinlich nicht kennen, das schon, aber er bleibt trotzdem menschlich. Er wird wertschätzend beschrieben und dabei kommt die Autorin fast ohne Klischees aus.

Ein weiteres Thema, das beschrieben wird, ist Consent, also die Zustimmung zu sexuellen Handlungen. Das wird ja in anderen Liebesromanen oft kaum oder überhaupt nicht thematisiert, selbst wenn bedenkliche Inhalte gezeigt werden. Hier kommt das ganz automatisch: Eve ist Jacobs Angestellte - kann sie sich also überhaupt frei für oder gegen eine Beziehung mit ihm entscheiden? Immerhin herrscht hier eine Hierarchie: Er ist ihr Chef. Und das Beste ist, dass Jacob das selbst thematisiert und nicht erst auf diese Problematik gestoßen werden muss.

Mein Fazit? Liebe Autor:innen, nehmt euch ein Beispiel an Talia Hibbert. Wenn ich sage, dass ich Liebesromane nicht so gerne lese, dann meine ich damit Liebesromane, in denen nicht klar kommuniziert wird, in denen die Figuren immer gleich und kein bisschen divers sind und in denen keine der Figuren auch nur ein bisschen reflektiert, was gerade passiert. Hibbert schreibt Liebesromane, die mich überzeugt haben, dass das auch anders geht. Ihre Romane sind absolute Wohlfühlbücher für mich und ich liebe sie aus ganzem Herzen.

Samstag, 13. November 2021

Dragman [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Normalerweise bin ich kein Fan von Superheld:innen. Hört sich vielleicht schräg an, aber viele Held:innengeschichten langweilen mich. Als ich aber eine Rezension zu "Dragman" gelesen habe, war mir klar, dass ich das auch lesen möchte. 

In dieser Geschichte folgen wir August Crimp. Er ist Familienvater, glücklich verheiratet und kann fliegen, wenn er Frauenkleidung trägt. Deswegen war er früher auch Superheld - bevor er seine Ehefrau kennengelernt hat. Sie hat panische Angst vor Superheld:innen, deswegen hat August seine Frauenkleidung versteckt und das Superheld:innentum aufgegeben. Als ihn aber die Tochter seiner Nachbarn um Hilfe bittet (ihre Eltern haben ihre Seele verkauft), beschließt er, noch einmal in diese Rolle zu schlüpfen - und muss sich damit auch gleichzeitig auch mit seiner Identität im Alltag auseinandersetzen... Und versuchen, seine Arbeit, die Kindererziehung und das Superheldentum unter einen Hut zu bringen. Was stellenweise wirklich witzig ist, zum Beispiel wenn August seinen Sohn bei einem Einsatz als Superheld mitbringt.

"Dragman" ist gleichzeitig auch eine Satire auf traditionelle Superheldencomics. Das habe ich recht schnell gemerkt und das hat mir sehr dabei geholfen, dieses Graphic Novel zu mögen. Die Geschichte nimmt sich selbst nicht ganz so ernst und das machte sie zu einem wirklich tollen Erlebnis. Hier werden Leute zum Beispiel einfach nicht gerettet, wenn sie keine Superheldenversicherung abgeschlossen haben. Das ganze Graphic Novel ist super absurd und das macht ihn lustig, auch wenn mir dabei immer bewusst war, dass das Ganze auch eine Kritik an der realen Welt ist.

Ich fand es außerdem spannend, mal eine queere Superheldin zu sehen. Denn darum geht es: August betreibt eigentlich nicht Drag, sondern ist trans. "Dragman" ist daher seiner Meinung nach auch eine ziemlich unpassende Bezeichnung, aber auf ihn hört ja keiner. Und ich habe auch lange überlegt, welches Pronomen ich denn für diese Rezension für August verwenden soll. Ich hab dann beschlossen mit "er/ihm" zu arbeiten, da August für den Großteil des Buchs vor den meisten Personen nicht geoutet ist und auch im Klappentext damit gearbeitet wird.

Bevor ihr euch jetzt auf dieses wirklich coole Graphic Novel stürzt, möchte ich aber noch eine Warnung aussprechen: Die Autorin behandelt in diesem Buch Transfeindlichkeit und Queerfeindlichkeit sowie Homophobie und teils wird das auch graphisch dargestellt - in Worten und in Bildern. Wenn das also auf euch triggernd wirken kann, dann seid bitte vorsichtig mit diesem Graphic Novel, okay?

Mein Fazit? Große Empfehlung. Ich habe dieses Graphic Novel an einem Vormittag durchgesuchtet und auf jeder Seite mit August mitgefiebert.

Donnerstag, 11. November 2021

Das kleine Wörterbuch für Optimist*innen

 Autor: Florian Langenscheidt
Erschienen am 12.7.2021
Im Heyne Verlag
ISBN: 9783453605824
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Wir leben alle in der gleichen Welt …

… aber Optimist*innen sehen sie mit anderen Augen – und sie haben es leichter. Warum also nicht positiv auf das Leben und die Mitmenschen schauen? Bestsellerautor Florian Langenscheidt, der selbst nach dieser Prämisse lebt, beschreibt in 77 Stichworten von »Anteilnahme« und »Begeisterung« über »Familie« und »Lachen« bis hin zu »Liebe« und »Zuversicht«, warum es schön ist, ein Optimist zu sein. Er verbindet Alltägliches mit Tiefgründigem und schafft es dabei immer wieder, seinen Leser*innen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Denn Optimismus ist ansteckend!"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Seid ihr Optimist:innen? Ich würde mich schon als eine Optimistin bezeichnen, meistens zumindest. Wenn gerade eine Pandemie herrscht und ich beobachten muss, wie viel zu viele Menschen selbst nach über einem Jahr offensichtlich zu dumm oder zu egoistisch sind, um einfache Handlungsanweisungen zu befolgen, die auch ihrem eigenen Schutz dienen würden, noch mehr aber den schwächsten Mitgliedern unserer Gesellschaft helfen würden, dann fällt mir das mit dem Optimismus leider etwas schwerer. Also dachte ich mir, dass mir eine kleine Auffrischung nicht schaden würde und habe zu diesem Buch gegriffen.

Bei diesem Buch handelt es sich - wie der Titel vielleicht schon erahnen lässt - um ein Wörterbuch. Verschiedene Begriffe werden in alphabetischer Reihenfolge erklärt und es wird beschrieben, wie sie mit Optimismus zusammenhängen: Unter anderem Grundbedürfnisse, Lachen, Toleranz, Träumen oder Zusammenhalt. Bei vielen davon konnte ich gleich erahnen, was die mit Optimismus zu tun haben könnten, bei anderen (wie Yamoussoukro-Syndrom) hatte ich erst mal keine Ahnung.

Die optische Gestaltung des Buchs halte ich für ansprechend. Nicht nur der Titel ist mit Zeichnungen verziert, auch im restlichen Buch finden sich immer wieder kleine Illustrationen, die den Text begleiten, ohne ihn kindisch wirken zu lassen. Aufgrund dieser Details kann ich mir auch vorstellen, dass dieses Buch ein schönes Geschenk für einen lieben Menschen sein könnte - zumindest ich kenne die ein oder andere Person, die sich über dieses Buch freuen würden.

Ich hatte mit diesem Wörterbuch eigentlich nur ein Problem, gerade später im Buch. Stellenweise wirkte der Optimismus für mich nicht authentisch, sondern krampfhaft und erzwungen und damit einfach nicht glaubwürdig. Versteht mich nicht falsch: Viele der Definitionen sind wirklich gut gelungen. Aber eben leider nicht alle.

Mein Fazit? Eine schöne Geschenkidee mit kleineren Schwächen.

Dienstag, 9. November 2021

Meine liebsten Buchzitate #67

 1. "Bücherliebe" von Annie Austen, Seite 12

Nun ist an einem Zuhause, in dem sich kein einziges Buch befindet, erst einmal nichts Falsches, aber dennoch wirft dieser Umstand einige Fragen im Hinblick auf die Person auf, mit der wir es zu tun haben. Ein Haus oder eine Wohnung komplett von Büchern freizuhalten ist mit ziemlicher Sicherheit eine fast unlösbare Aufgabe. Man müsste schon einen riesigen Aufwand betreiben, um das zu erreichen. Voraussetzung wäre außerdem ein grundsätzlicher Groll gegenüber Büchern - schließlich scheinen sie ja wie von selbst durch die Wände zu uns hereinzudiffundieren.

2. "the mermaid's voice returns in this one" von Amanda Lovelace, Seite 60

you're
the kind of
intriguing
that 
inspired
thousand-page
epics.

- how many centuries have you lived?

3. "to drink coffee with a ghost" von Amanda Lovelace, Seite 94

when i think
of my life
without a sister,
i suddenly
understand
what they mean
when they say
people can die
from broken 
hearts.

- the worst tragedy of all.

4. "Female Choice" von Meike Stoverock, Seite 47 und 48

Ein Chef, der regelmäßig seine Angestellten zusammenscheißt, ist nicht emotional, sondern "macht ihnen nochmal klar, wie wichtig die Quartalszahlen sind". Ein Unternehmer, der mit aggressiven Mitteln versucht, bei Deals möglichst viel für sich selbst rauszuschlagen, "hat Geschäftssinn". Ein Mann, der in eine Schlägerei gerät, "lässt sich nicht alles bieten". Eine Frau hingegen, die während der Arbeitszeit auch private Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen führt, tut nicht etwas für ein gutes Arbeitsklima, sondern "tratscht in der Teeküche". Eine Unternehmerin, die wirtschaftliche Entscheidungen nicht nur aufgrund von Zahlen trifft, sondern auch "weichere Faktoren" berücksichtigt, hat keine gute Intuition, sondern ist "unvernünftig".

5. "Krötensex" von Franka Frei, Seite 189
Woher wusste ich, was ich wollte und wer ich war, wenn mir immer alles in Form einer Norm vorgegeben worden war? 

Sonntag, 7. November 2021

Allein durch die Sterne [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Dieses Buch durfte diesen Sommer mit mir in den Urlaub fahren. Es hat jetzt mehrere hundert Kilometer auf dem Fahrrad auf dem Buckel, ist ordentlich zerfleddert und riecht nach Meer. Letzteres rede ich mir zumindest gerne ein. Und während eintöniger Straßenabschnitte, die es natürlich auf jeder Radwanderung mal gibt, hat dieses Buch bei mir für ordentlich Nachdenkstoff gesorgt. Wenn ich jetzt plötzlich ganz alleine auf der Welt wäre, was würde ich dann tun? Also zuerst wahrscheinlich in Frieden und komplett ungestört lesen. Meinem Stapel der Schande würde so eine Situation ganz sicher nicht schaden. Oder vielleicht doch: Wer würde mich davon abhalten, einfach in alle Buchhandlungen in meiner Nähe einzubrechen? Von den Büchereien und Archiven ganz zu schweigen! Ich wäre hochbeschäftigt! Und später grübelte ich dann darüber nach, wie ich wohl nach Russland kommen würde, wenn ich ganz alleine wäre. Meine Antwort: Wahrscheinlich mit dem eBike, wenn es noch Strom gibt. Sonst halt mit einem normalen Rad.

Die Protagonistin finde ich sympathisch und war überrascht darüber, wie nachvollziehbar sie beschrieben wird. Vor allem ihre Wahrnehmung von der plötzlichen Einsamkeit, die von totaler Verwirrung und Angst über Euphorie und Freude reicht und bis zur Depression geht, fand ich sehr glaubwürdig. Ariadne bringt einige echt witzige Aktionen, anderes hätte ich wohl nicht so gemacht wie sie, aber alles war nachvollziehbar. Gerade auf emotionaler Ebene war Ariadne sehr glaubwürdig und so war auch ihr Wunsch nachvollziehbar, Sanghyun, den einzigen anderen Menschen auf dieser Welt, zu treffen und sich für ihn auf die Reise nach Russland zu begeben. Gemeinsam mit einer Katze und einem Hund und ohne zu wissen, ob sie beide es wirklich schaffen werden, sich zu treffen.

So sehr ich auch die Gestaltung der Protagonistin liebe, gibt es für mich trotzdem einige Knackpunkte, die die Geschichte für mich stellenweise unglaubwürdig erscheinen lies. Das größte Problem hatte ich damit, dass eigentlich alles sehr lange ganz normal weiter funktioniert. Ariadne hat Strom, fließendes Wasser, Internet und eine normale Handyverbindung. Natürlich gibt es mal Aussetzer, aber das war mir zu selten, um glaubwürdig zu wirken. Natürlich weiß ich nicht genau, wie das mit der Stromversorgung, dem Internet und sauberen Wasser funktioniert, aber würde das nicht relativ schnell Auswirkungen haben, wenn plötzlich alle Menschen weg sind? Ich denke nicht, dass all das Zeug länger als eine Woche weiter funktionieren würde.

Mein Fazit? Super Idee und sehr schön ausgearbeitete Protagonistin. Leider hatte ich aber Probleme mit dem Worldbuilding und fand das nicht immer glaubwürdig. Aber alles in allem? Tolles Buch.

Freitag, 5. November 2021

Der Lovelybooks-Leserpreis 2021 - Nominierungsphase

 Hey ihr Lieben!

Es ist wieder soweit! Der Lovelybooks-Leserpreis ist diese Woche wieder gestartet und natürlich bin ich wieder fleißig am Abstimmen. In den letzten zwölf Monaten gab es bei mir unglaublich viele Highlights, die alle eine Auszeichnung verdient hätten. Der Lovelybooks-Leserpreis ist für mich ein Weg, um mich bei talentierten Autor:innen für ihre Werke zu bedanken. Falls ihr auch abstimmen wollt, dann tut das doch gleich. 6 Tage habt ihr noch Zeit! Einfach hier klicken! Und apropos klicken: Falls ihr jetzt eine meiner Nominierungen besonders interessant findet, dann klickt doch mal aufs Cover! So gelangt ihr direkt zu meiner Rezension! Die einzige Ausnahme ist das Buch "Flauschig", dessen Rezension noch nicht erschienen ist.

Literatur:

Quelle: Verlag


Unterhaltung:

Quelle: Verlag


Liebesromane:

Quelle: Verlag


Fantasy und Science-Fiction:

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Krimi und Thriller:

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Jugendbuch-Belletristik:

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Jugendbuch-Fantasy:

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Kinderbücher:

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Sachbuch und Ratgeber:

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Bestes Hörbuch:

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Bücher, die ich gerne auch noch nominiert hätte, wenn ich mehr Stimmen vergeben könnte:

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So, dass sind meine Nominierungen für den Lovelybooks-Leserpreis 2021. Wie sieht es denn bei euch aus? Kennt ihr den Lovelybooks-Leserpreis bereits? Und wenn ja: Für welche Bücher habt ihr gestimmt? Lasst es mich gerne wissen!

Alles Liebe,

Mira

Mittwoch, 3. November 2021

Das Geheimnis meines Turbans [Kurzrezension]

 

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Die Autorin dieses Buchs, Nadia Ghulam, hat ihre Kindheit im von den Taliban beherrschten Afghanistan verbracht. Jeder, der in den letzten paar Jahren irgendwann mal die Zeitung gelesen hat, weiß, dass es Frauen in einem von den Taliban beherrschten Gebiet ziemlich beschissen haben. Um es mal ganz freundlich auszudrücken. 

Ihr wisst alle, dass es mir immer schwer fällt, biographische Texte zu rezensieren. Trotzdem möchte ich euch diesen Text hier vorstellen, denn ich halte ihn für wichtig und sehr aktuell, auch wenn die Autorin in der Zwischenzeit erwachsen ist und seit mehreren Jahren nicht mehr in Afghanistan lebt. Wie wir alle wissen, ist die Situation für Frauen dort auch aktuell echt mies. Aber so viel liest man darüber nicht, zumindest nicht in den Zeitungen, die ich regelmäßig konsumiere. Und wenn etwas nicht sichtbar ist, dann vergisst man schnell mal, dass das halt doch existiert. Genau deswegen sind Bücher wie dieses hier wichtig.

Was mich überrascht hat, ist die Tatsache, dass dieses Buch auf Lovelybooks als Jugendbuch eingeordnet wird. Lasst es mich so sagen: Dieses Buch ist nicht ohne. Es kommt zur grafischen Darstellung von Krieg, von schrecklichen, menschenunwürdigen Strafen, von Sexismus und grauenhaften Verletzungen. Ich denke also nicht, dass dieses Buch für Menschen geeignet ist, die jünger als 16 Jahre alt sind. Dazu kommt halt auch noch die Tatsache, dass das hier nicht irgendeine fiktive Geschichte ist, sondern real. Das war schon für mich als erwachsene Frau keine einfache Lektüre und ich habe bereits mehrere Psychothrillerphasen hinter mich gebracht. 

Ich denke, dass man an einigen Stellen eventuell noch am Schreibstil feilen könnte. Manches könnte man wahrscheinlich noch etwas besser ausdrücken. Allerdings gab es jetzt auch keine besonders schrecklichen stilistischen Patzer.

Mein Fazit? Absolut schockierend!

Montag, 1. November 2021

Neuzugänge im Oktober und November

 Hey ihr Lieben!

Na toll! Durch den Umzugsstress im September habe ich einfach vergessen, dass ich ja meine Neuzugänge vorstellen wurde. Und als mir dass dann eingefallen ist, war es schon Mitte Oktober. Tja! Also gibt es jetzt in diesem Post einfach mal alle neuen Bücher der letzten zwei Monate. Falls es irgendwelche Beschwerden darüber gibt, dann bitte schickt die einfach an beschwerde@mira.at. Ja, natürlich existiert diese Mailadresse, die habe ich mir nicht in dieser Sekunde ausgedacht, weil ich mich für außerordentlich witzig halte.

Im Laufe der letzten Monate durften 16 Bücher neu bei mir einziehen. Davon sind vier Rezensionsexemplare, die teils auch schon rezensiert wurden, eines habe ich im Zuge einer Leserunde gelesen und drei durch eine Wichtelaktion bekommen.

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Dieses Buch habe ich im Zuge einer sehr spannenden Leserunde auf Lovelybooks gelesen. Die Rezension dazu findet ihr hier!
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Dieses Sachbuch sprach mich auf der Stelle an. Ich liebe Literatur, ich bin Feministin, ich finde die Aspekte, die sich da überschneiden, unglaublich spannend. Also vielen, vielen Dank an den Verlag, dass ich dieses Buch sogar schon vorab lesen durfte. Die Rezi dazu findet ihr hier!

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Dieses Rezensionsexemplar liegt sogar noch auf meinem Stapel. Ich habe es schon begonnen, bin allerdings erst halb durch. Bis jetzt gefällt es mir aber total gut. Als Jugendliche war ich extrem optimistisch und der Sonnenschein meines Freundeskreises. Gerade Letzteres trifft auch jetzt noch zu, aber es fällt mir heute schwerer, optimistisch zu sein, als das früher der Fall war. Ich erhoffe mir also durch dieses Buch einen neuen Schub an positiven Gedanken und bedanke mich schon jetzt beim Verlag!

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Auch dieses Rezensionsexemplar habe ich bereits bewertet. Ihr findet den Post dazu hier! Vielen Dank an den Verlag!
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Dieses Buch ist durch "Frauen Literatur" (siehe oben) auf meiner Wunschliste gelandet. Als ich es also in einer der Buchhandlungen in Salzburg gesehen habe, musste ich zugreifen. Ich bin schon sehr gespannt!
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Talia Hibberts Bücher waren bis jetzt immer absolute Highlights für mich. Sie sind divers, witzig, spannend und frei von Klischees. Also habe ich mir dieses Buch am Tag meiner Absolventenfeier gekauft und nach seiner Ankunft viel zu schnell durchgesuchtet. Die Rezi dazu folgt noch.

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Muss ich wirklich erklären, warum dieses Buch auf meiner Wunschliste gelandet ist? Das sind Comics über die Liebe zu Büchern! Diese Idee ist einfach großartig. Vielen, vielen Dank also an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Erst heute wieder hat mir mein viel jüngerer Cousin, der keine Ahnung von meinen Fachgebieten hat, wieder unaufgefordert die Welt erklärt. Und genauso wie Fee Brembeck habe ich absolut keine Lust mehr auf irgendwelche dahergelaufenen Typen, die mir die Welt erklären - egal ob sie mit mir verwandt sind oder nicht. Deswegen bin ich dem Verlag auch sehr dankbar, dass sie mir ein Rezensionsexemplar dieses Buchs zur Verfügung stellen. Ich bin gespannt, was ich hier noch so über dieses Phänomen lernen kann.
 
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Poznanski hat ein neues Buch rausgebracht! Also bin ich sofort zu einer Buchhandlung gestürmt und hab mir diesen Jugendthriller gekauft. Diesmal befasst sich Poznanski mit Verschwörungstheorien und ich bin sehr gespannt, was sie aus dem Thema gemacht hat.

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Ja, auch in letzter Zeit wurde ich wieder Opfer der Bloggersphäre. Dieses Buch wurde mir nun so einige Male vorgeschlagen. Als ich es dann in einer Buchhandlung gesehen habe, wusste ich sofort, dass dieser Roman mit zu mir nach Hause muss.

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Und noch ein Talia Hibbert-Buch. Die Leseprobe dieses Buchs habe ich für den Post "Mira liest Leseproben" gelesen. Das war ein voller Erfolg, denn ich hab mir das Buch sofort danach bestellt. Die Rezi folgt!

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Im Frühjahr habe ich Klunes Roman "Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte" gelesen und sehr gelobt. Als ich dann gesehen habe, dass der Autor nun wieder ein Buch veröffentlicht hat, wusste ich, dass ich diesmal nicht auf die Übersetzung warten will und kann. Also habe ich mir das Buch bestellt und nach ein bisschen Wartezeit ist es in der Zwischenzeit auch schon bei mir angekommen.

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Nachdem ich allein im letzten Monat zwei Bücher von Talia Hibbert bestellt und gelesen habe, dachte ich, dass es vielleicht keine schlechte Idee wäre, mich zum Newsletter der Autorin anzumelden. Joa, war keine schlechte Idee. Ich meine: Ich hab deswegen dieses Buch als eBook geschenkt bekommen. Zu gratis Lesestoff sag ich nicht Nein!

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Manchmal muss man mal was Neues ausprobieren, dachte ich mir und hab mich zum Lovelybooks-Herbstwichteln angemeldet. Und es war ein voller Erfolg: Ich hab nicht nur drei Bücher von meiner Wunschliste erhalten, sondern auch zum Beispiel viel Tee, Süßigkeiten, Katzenspielzeug und ein selbstgenähtes Kissen. Vielen, vielen Dank an meine liebe Wichtelmama!

So, das sind meine Neuzugänge aus den letzten zwei Monaten. Lasst es mich sehr gerne wissen, falls ihr schon eines der Bücher kennt!

Alles Liebe, 
Eure Mira