Samstag, 29. Juli 2023

"Jesus Christ Superstar" in Kufstein

Quelle: Verlag

Hallo ihr Lieben!

Diese Woche hat es meine Mutter und mich mal wieder zu einem Musical verschlagen. Das war diesmal eigentlich Zufall, dass wir hier gelandet sind: Meine Tante hat Karten gewonnen und an uns weitergeschenkt, als feststand, dass sie nicht würde hingehen können. Und zu kostenlosen Tickets können wir unmöglich Nein sagen! 

Auch, wenn das Thema normalerweise nicht gerade das unsere wäre. Beide sind wir nicht besonders religiös. Aber wir mögen Andrew Lloyd Webber, daher halten wir auch die letzten sieben Tage im Leben Jesus einen Abend lang aus. Denn genau darum geht es hier.

Vielleicht beginnen wir mit den Dingen, die mir gefallen haben. Da wäre zuerst mal das Ambiente: So ein Musical auf der Festung Kufstein stattfinden zu lassen, hat einfach seinen Reiz. Wenn du dorthin gehst, spazierst du zuerst zur Festung rauf und verbringst dann den Abend im alten Gemäuer. Auch wenn du im Zuschauerraum sitzt, hast du immer die Mauern im Auge und dann auch noch einen richtig schönen Blick auf das Tal und die Berge in der Umgebung. Ich war davor noch nie in einem Freilufttheater und auch, wenn es zwischendurch recht kühl wurde, fand ich das auch mal spannend.

Auch das Bühnenbild halte ich für gelungen. Mir gefiel die moderne Machart, die sich auch in manchen der Kostüme wiederfindet. Leider nicht in allen (warum muss die Clownsfigur unbedingt homosexuellen Stereotypen entsprechen?), aber gerade die Kostüme der Jünger fand ich spannend.

Und man hat meiner Meinung auch gemerkt, dass die meisten Darsteller:innen einen Hintergrund im Tanz haben müssen. Die Tanzeinlagen waren unglaublich gut und haben mir sehr gut gefallen. Sowohl die Soli als auch die Paartänze waren schön anzusehen und konnten mich begeistern.

Nun, aber leider zu den Dingen, die mir weniger gut gefallen haben, denn ja, leider gab es die auch. Zum einen müssen wir hier leider nochmal zur Festung als Ort zurückkommen. Das Ding an einer Festung ist halt leider, dass es dort nicht unbedingt immer viel Platz gibt. Immerhin kann man Mauern nicht einfach so mal verschieben und so mehr Raum schaffen. Und das hat man leider auch gemerkt: Für 2000 Zuschauer:innen war die Festung leider zu klein. Das hat man vor allem während der Pausen gemerkt, in denen wir im Hof von links nach rechts und wieder zurück geschoben wurden. Auf die Toilette zu gehen, war in der dafür vorgesehenen Pause wegen der vielen Menschen eigentlich nicht möglich und auch etwas zu trinken, haben wir uns bei dem Gedränge nicht zugetraut. Das war einfach nicht besonders gemütlich. Wir sind dann freiwillig wieder zu unseren Sitzen zurückgegangen und haben den Rest der Pause dort verbracht.

Auch muss ich zugeben, dass wir beide keine Fans des Gesangs waren. Wäre "Jesus Christ Superstar" ein Tanztheater, wäre die Vorstellung grandios gewesen, aber es ist halt ein Musical und da gehört auch der Gesang dazu. Der war hier halt leider um einiges schwächer als in eigentlich allen anderen professionell produzierten Musicals, die wir bisher gesehen haben. Wir waren sehr froh, dass wir für diese Tickets nichts bezahlt haben, denn sonst hätten wir Kufstein wahrscheinlich sehr unzufrieden verlassen. Das war einfach echt nicht gut, leider. Wäre das ein Amateurtheater gewesen, dann wäre ich da nicht so kritisch, aber die Ticketpreise beginnen hier bei 39 Euro und enden bei 119 Euro. Das ist dafür einfach echt zu viel. Bei diesen Preisen darf man sich hohe Qualität erwarten und die war meiner Meinung nach gerade beim Gesang nicht vorhanden.

Alles in allem kann ich euch sagen, dass diese Vorstellung bei uns für viel Gesprächsstoff gesorgt hat. Besonders viel Lob haben wir dabei aber leider nicht immer ausgesprochen. Super schade, da wir uns doch sehr auf die Vorstellung gefreut haben, aber mit anderen Musicals, die wir bisher so gesehen haben, konnte dieses einfach nicht mithalten.

Mittwoch, 26. Juli 2023

Men to Avoid in Art and Life [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin eine große Kunstliebhaberin. Das hat sich bei mir durch mein Studium entwickelt (auch wenn ich auch schon davor mit meinem Vater in verschiedene Ausstellungen gegangen bin), denn ich hatte eine richtig tolle Professorin im Fach Kulturgeschichte, die mit so viel Begeisterung von verschiedenen Gemälden gesprochen hat, dass ich seitdem einen ganz anderen Blick auf Kunst habe. Auch dieses Büchlein habe ich von einer Kunstausstellung in den Albertina in Wien. Das lag da im Souvenirshop rum und mein allerliebster Kunstbuddy (also mein Vater) hat es mir dann sofort gekauft.

In diesem Buch werden Gemälde, wie man sie in verschiedenen Museen finden könnte, mithilfe von Sprechblasen zu Comics umfunktioniert. So werden verschiedene Situationen aufs Korn genommen, wie sie FINTAs* (also Frauen, Inter Personen, Nichtbinäre Menschen, Trans Menschen und Agender Personen) in ihrem Alltag immer wieder begegnen. Am liebsten sind mir ja die Bilder, in denen sich die Autorin über Mansplaining lustig macht. Das passiert mir so oft, dass Männer denken, dass ich eine Erklärung von ihnen brauche oder mir eine wünsche und das am besten zu Themen wie Literatur, wo ich ganz sicher mehr weiß als die lieben Herren der Schöpfung, die mir ungefragt erklären, was denn eigentlich eine Dystopie ist. Und scheinbar nicht nur mir, denn hier wird dann zum Beispiel der Pferdebesitzerin erklärt, wie man reitet oder einer anderen jungen Frau, wie der Witz funktioniert hat, den sie gerade gemacht hat.

Was ich daran so göttlich fand? Die Gesichtsausdrücke der Figuren, die man ja genau so auch in den Originalbildern findet. Die hier gemalten Frauen sehen unglaublich genervt aus und ich konnte mich leider besser mit ihnen identifizieren, als ich es mir erwartet hätte. Und das hat bei mir natürlich die Frage aufgeworfen, warum Frauen scheinbar oft als nicht glücklich gemalt werden. Da werde ich wohl definitiv noch weitere Recherchen dazu anstellen.

Das ganze ist auf Papier gedruckt, das sich für mich hochwertig anfühlt, sieht gut an und liegt gut in der Hand. Ewig werdet ihr daran nicht lesen, aber es ist trotzdem eine gute und interessante Lektüre.

Mein Fazit? Ein schönes Büchlein darüber, was in den verschiedensten Bildern wohl gerade passieren könnte.

Sonntag, 23. Juli 2023

Der Asrenkrieger

 Autorin: Janis Nebel
Erschienen am 27.04.2023
Bei Tolino Media
ISBN: 9783757918088
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Klappentext:
"Ein Versprechen. Ein Schicksal. Ein Verrat. Mitja hat Neri Zuflucht geboten. Doch nun ist ihre Anwesenheit eine Gefahr für ihn und seine Großmutter Ava. Denn sollte Fürst Nikolaj herausfinden, dass Mitja die verletzte Gestaltwandlerin vor ihm versteckt hält, ist der Tod vermutlich noch das Beste, was Mitja erwarten kann. Während Nikolaj ihn immer tiefer in dunkle Machenschaften hineinzieht, versucht Mitja mehr über die Waldläuferin herauszufinden. Ist sie wirklich so harmlos, wie sie seine Großmutter glauben macht? Wäre es nicht besser, sie auszuliefern und sich so Nikolajs Gunst zu sichern? Obwohl Mitja dem Mädchen aus den Wäldern nicht vertraut, kann er sich kaum ihrem geheimnisvollen Glanz entziehen. Und als er begreift, wie ihrer beider Schicksale verbunden sind, steht erneut seine Freiheit auf dem Spiel. Auch Neri weiß, dass Mitja sie jederzeit verraten könnte. Die Flüsterstimmen drängen sie, zu fliehen, wie sie es bisher immer getan hat. Aber sie hat Ava ein Versprechen gegeben und zum ersten Mal seit vielen Jahren ist sie nicht allein. Soll sie all das aufgeben? Oder soll Neri versuchen, was unmöglich erscheint – Mitjas Vertrauen zu gewinnen."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Auch heute rezensiere ich wieder einen zweiten Teil. Den ersten Teil habe ich im Frühjahr regelrecht verschlungen und dann sogar auf Lovelybooks empfohlen, deswegen war es für mich klar, dass ich auch den zweiten Band würde lesen müssen. Und dadurch, dass das hier ein zweiter Teil ist, gilt wie immer, hier aber noch ein bisschen mehr als bei den Rezensionen zu anderen Folgebändern: Spoilergefahr. Wenn ihr den ersten Teil noch nicht gelesen habt, solltet ihr diese Rezension besser nicht lesen, denn den ersten Band zu spoilern ist hier fast unvermeidbar, immerhin schließt die Handlung nahtlos an den letzten Band an.

Der erste Unterschied, den ich zum ersten Band erwähnenswert finde, ist, dass es hier viel weniger Action und Bewegung gibt. Der Großteil der Handlung spielt sich in Ava und Mitjas Hütte ab, wo sich die Protagonisten über weite Teile der Geschichte auch aufhalten. Während Band 1 durch viel Action glänzte, gab es hier dafür mehr emotionale Weiterentwicklung der Figuren und ihrer Beziehungen zueinander. Das war für mich als Liebhaberin großer Emotionen sehr schön und auch kam trotzdem die Spannung nicht zu kurz.

Was ich sehr spannend fand, war, dass ich hier tiefere Einblicke in die Politik des Königreichs und der sieben Fürstentümer untereinander erhielt. Vor allem die Spannungen zwischen dem Nikolaj, also Mitjas Cousin, und dem König waren für mich interessant. Ich hoffe, dass ich auch im nächsten Band noch viel darüber lesen darf.

Während ich die beiden Protagonisten in der letzten Rezension als "moralisch grau" und als "keine Sympathiefiguren, aber authentisch" beschrieben habe, habe ich sie nun in diesem Buch doch noch als sympathische und liebenswerte Figuren erlebt, die ich ins Herz geschlossen habe. Was den Cliffhanger, mit dem die Autorin mich hier zurückgelassen hat, umso schlimmer macht. Das scheint bei dieser Reihe zur Gewohnheit zu werden - beim ersten Teil habe ich doch schon das exakt Gleiche gesagt, oder?
 
Auch hier gilt, was ich in der letzten Rezension über Kerstin Giers "Vergissmeinnicht" geschrieben habe: Zweite Teile sind meist schwächer als die ersten oder die dritten. Ich glaube, dass das auch hier der Fall ist. Auch wenn ich auch den "Asrenkrieger" für lesenswert halte und genossen habe, konnte er trotzdem nicht mit dem ersten Band mithalten. Band eins war für mich ein klares Jahreshighlight, deswegen war mir das auch von Anfang an klar, dass das schwierig wird.

Mein Fazit? Auch Band 2 war wieder ein sehr gutes Buch, das aber leider nicht ganz mit dem ersten Teil mithalten kann.

Donnerstag, 20. Juli 2023

Vergissmeinnicht. Was bisher verloren war

 Autorin: Kerstin Gier
Erschienen am 28.06.2023
Im Fischer Verlag
ISBN: 9783949465093
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Mit Feen abzuhängen, durch Portale in eine Parallelwelt zu spazieren und Superkräfte zu besitzen, daran hat Quinn sich mittlerweile gewöhnt. Blöd nur, dass ihn jedes Geheimnis, das er aufdeckt, vor neue Rätsel stellt. Ohne Matilda und ihre ganz spezielle Art, den Dingen auf den Grund zu gehen, wäre er völlig aufgeschmissen. Dass er sie doch eigentlich vor den Gefahren des Saums beschützen wollte, hindert Matilda nicht daran, sich kopfüber ins Abenteuer zu stürzen. Denn die beiden müssen dringend ein paar Fragen klären: Steckt eine Geheimgesellschaft hinter dem Tod von Quinns Vater? Wie bändigt man eine Sphinx– und erst die intrigante neue Mitschülerin? Und kann man überhaupt verliebt sein, wenn man ständig in Lebensgefahr gerät?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich den ersten Band dieser Reihe gelesen und ziemlich gefeiert. Ich habe mich in die kreative Welt verliebt und die beiden Protagonisten Matilda und Quinn sehr schnell ins Herz geschlossen. Der Roman hat mir so gut gefallen, dass ich mich dazu bereit erklärt habe, mit einer Freundin für eines unserer Projekte einen Buddyread zu diesem Buch zu machen - aber darüber werdet ihr demnächst mehr erfahren, sollte unser Projekt tatsächlich gut genug sein, um das Licht der Welt zu erblicken.

Eigentlich lese ich ja inzwischen keine oder kaum Jugendbücher mehr. Kerstin Gier hat es aber wieder geschafft, mich genau da abzuholen, wo ich gerade stehe. Immer wieder habe ich sogar vergessen, wie jung diese Protagonisten eigentlich sind - bis sie dann mal wieder über die Schule oder so gesprochen haben. Obwohl ich nicht mehr der Zielgruppe entspreche, habe ich mich gut unterhalten gefühlt und die Lektüre genossen.

In diesem zweiten Band haben sich die Figuren an die Existenz des Saums schon etwas mehr gewöhnt, was bedeutet, dass der Fokus nicht mehr nur darauf lag. Jetzt ging es zwar noch um Details, aber auch das echte Leben spielte hier eine größere Rolle. Verschiedene Konflikte stehen im Vordergrund, zwischen Matilda und Quinn kriselt es immer noch wegen Teil 1 und bei der Prophezeiung kommen die beiden auch nicht wirklich weiter, dafür müssen sie sich mit einer neuen Mitschülerin herumschlagen, die wir bereits im ersten Teil kennen lernen durften. Trotzdem gab es auch hier wieder tolle Fantasy-Elemente, die ich genossen habe - und sogar Anspielungen auf die Silber-Reihe waren dabei. Es wirkt fast so, als würde "Vergissmeinnicht" in der gleichen Welt spielen und das hat mir eine sehr große Freude gemacht, weil ich diese Reihe vor ein paar Jahren ebenfalls verschlungen habe.

Wie die meisten von euch wissen, ist es ein häufiges Phänomen, dass der zweite Band einer Reihe meistens schwächer ist als der erste. Und das ist auch hier so. Allerdings ist es nicht leicht, mit so einem großartigen Band 1 mitzuhalten und auch wenn der zweite Band mich nicht ganz so begeistern konnte wie der erste, war er doch ziemlich gut - wie ihr an meiner sehr positiven Rezension hoffentlich erkennen könnt. Ich freue mich jetzt schon auf den dritten Band, den ich natürlich auch wieder lesen werde.

Mein Fazit? Nicht ganz so gut wie der Vorgängerband, trotzdem sehr gut!

Montag, 17. Juli 2023

Meine liebsten Buchzitate #118

1. "Mating the Huntress" von Talia Hibbert, Seite 55

"You're sexy when you're trying to remove my vital organs."

2. "Highly suspicious and unfairly cute" von Talia Hibbert, Seite 55

I notice she doesn't mention anything about being a writer. Probably because it doesn't matter what you study or where you work - you can only write the book by writing the book.

Spoiler alert: I still haven't written the book.

3. "No More Tears" von LalalaLetMeExplain, Seite 150

Du bist, wer du bist, und für den Richtigen bist du nicht zu leidenschaftlich, zu begeistert, zu laut, zu übertrieben oder zu irgendetwas anderes.

4. "Mating the Huntress" von Talia Hibbert, Seite 67

"Luke, I tried to kill you."

"I know. I was there."

5. "Untouchable" von Talia Hibbert, Seite 247

"Kind of weird how you never get on my nerves."

Freitag, 14. Juli 2023

Liebe Grüße aus Mallorca

Hallo ihr Lieben!

Wie einige von euch vielleicht schon wissen, bin ich aktuell auf Urlaub. Meine Uni hat mich für ein Erasmus-Programm auf Mallorca ausgewählt und da musste ich natürlich noch ein bisschen Zeit dranhängen, um die Insel auch außerhalb von Palma noch ein bisschen kennenzulernen. Es ist super schön hier und ich finde es richtig schade, dass so viele Menschen Mallorca nur mit Ballermann verbinden. Mallorca ist so viel mehr als nur die Schinkenstraße. Ja, natürlich habe ich mir die auch mal angeschaut - musste ich fast, da mich die Uni in ein Hotel direkt neben dem Bierkönig einquartiert hat. Wir nannten das dann einfach Feldforschung und haben darüber diskutiert, was wohl der Reiz von dieser Art von Urlaub ist. 
Abgesehen von dieser Straße gibt es aber noch so viel mehr. Es gibt super schöne Altstädte, gemütliche Strände, gutes Essen und spannende Menschen. Ich genieße die Zeit hier sehr und habe mir auch erst zweimal einen Sonnenbrand geholt (und nein, leider habe ich trotzdem nicht mehr Farbe, als ich sonst auch hätte). 

Zum Lesen komme ich hier leider weniger viel als erwartet. Wenn ich aber Zeit finde, lese ich aktuell "Astrid Parker doesn't fail" oder "Die Asrenkrieger" von Janis Nebel. Beide Bücher gefallen mir bisher total gut und natürlich folgt bald die Rezension.

Zum Abschluss hier noch mein liebstes Urlaubsbild. 

Alles Liebe, 
Eure Mira :) 

Dienstag, 11. Juli 2023

Meine liebsten Buchzitate #117

 1. "No More Tears" von LalalaLetMeExplain, Seite 77

Reichtum bedeutet keine emotionale Erfüllung, sondern nur, dass man sich in einer luxuriösen Umgebung hassen kann.

2. "Highly suspicious and Unfairly Cute" von Talia Hibbert, Seite 39

"Stop scowling, baby. Or the wind will change, and you'll be stuck like that."

"Good. It would suit my personality."

3. "Mating the Huntress" von Talia Hibbert, Seite 11

Imminent death, her mother would remind her, was no reason to abandon good manners.

4."No More Tears" von LalalaLetMeExplain, Seite 56

Eine toxische Beziehung im zweiten oder dritten Lebensjahrzehnt, von der man sich mühsam erholen muss, ist viel schwieriger, als wenn man in dieser Zeit daran arbeitet, mit sich selbst zufrieden zu sein.

5. "Untouchable" von Talia Hibbert, Seite 225

Hannah was used to tangled thoughts, but not like this. Her worries had never wound her up like bondage porn.

Mittwoch, 5. Juli 2023

Über Tyrannei. Zwanzig Lektionen für den Widerstand [Hörbuch/Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Dieses Buch wurde mir im letzten Semester von einem meiner Professoren empfohlen. Ich habe damals ein Seminar zum Thema "Tyrannen und Tyrannenmord" besucht und auch wenn die Stücke, die wir da besprochen haben, nicht gerade meine Lieblingswerke waren, habe ich dieses Buch sofort ausgeliehen, als es mir auf Skoobe vorgeschlagen wurde. Die Dinge, die dieser Professor über dieses Sachbuch erzählt haben, haben mich einfach zu neugierig gemacht.

Wie ihr sicher alle wisst, sind die Demokratie und die Rechte, die wir deswegen haben, keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Privileg. In vielen Ländern können die meisten Einwohner:innen weder wählen noch eine Meinung vertreten, die nicht der der regierenden Person oder Partei entspricht. Und wenn wir nicht aufpassen, können unsere Privilegien auch jederzeit wieder von uns genommen werden. Auch wir in Österreich haben Parteien, die durch und durch demokratiefeindlich bin und leider stimmten bei der letzten Nationalratswahl 16,2 % der wahlberechtigten Österreicher:innen, die ihre Stimme abgegeben haben, für die schlimmste dieser Parteien. Wie das bei der nächsten Wahl aussehen wird, will ich gar nicht so genau wissen. Deswegen halte ich es aber für besonders wichtig, mich immer weiter fortzubilden, damit ich weiß, wie ich die Bildung einer tyrannischen Regierung in Österreich verhindern kann. Ganz allein wird das natürlich nicht funktionieren, aber jede Person, die über solche Themen informiert ist, ist wichtig.

Dieses Buch wurde offensichtlich als Antwort auf Trumps Wahlsieg geschrieben und veröffentlicht. Ihr findet hier viele Anspielungen auf seinen Wahlkampf und -sieg. Das ist natürlich nachvollziehbar, dass sich ein solches Buch auf einen konkreten Anlass bezieht, aber leider wirkte es dadurch bereits jetzt etwas veraltet und das, obwohl es erst wenige Jahre alt ist. Das ist schade, denn einige der Ratschläge finde ich ziemlich gut. Ich halte es zum Beispiel auch für sehr wichtig, guten Journalismus finanziell zu unterstützen und habe deswegen ein Abo bei "Profil", einer Wochenzeitung, die meiner Meinung nach gute Arbeit leistet. Nur die kostenlosen Artikel einer Zeitung zu lesen, die online verfügbar sind, wird nämlich nicht dabei helfen, diese Zeitung am Leben zu erhalten. Just saying. Auch den Tipp, möglichst viele Bücher zu lesen, fand ich gut, was wohl niemanden überraschen dürfte. Gut finde ich außerdem die Bitte des Autors, dass man Vereine oder NGOs finanziell oder durch Freiwilligenarbeit unterstützen sollte, die Dinge tun, die einem selbst wichtig sind. Als jemand, der schon oft ehrenamtlich tätig war, kann ich das nur bestätigen. Freiwilligenarbeit, egal wie sie aussieht, ist unglaublich wichtig. Viele Veranstaltungen, Vereine, Bibliotheken, aber auch Schulen und natürlich Wohltätigkeitsorganisationen kommen nicht ohne engagierte Menschen aus, die sie mit ihrer Zeit unterstützen. Wenn ihr also in der Lage dazu seid: Arbeitet ehrenamtlich. Sucht euch irgendeine Aktivität aus, egal wie groß oder klein sie ist, und setzt euch so für Dinge ein, die euch persönlich wichtig sind.

Leider muss ich aber sagen, dass ich nicht alles an diesem Buch gut fand. So war ich zum Beispiel schockiert darüber, wie wenig der Autor über den Nationalsozialismus in Österreich zu wissen scheint. "Leiste keinen vorauseilenden Gehorsam". Schön und gut und ist natürlich ein Vorschlag, der nicht falsch ist. Aber warum zur Hölle denkt der Autor, dass das in Österreich geschehen ist? Die Nazis in Österreich waren genauso Nazis wie die in Deutschland. Auch Österreicher:innen haben zum Tod von Millionen Menschen beigetragen, viele davon mit Begeisterung und Zustimmung. Das ist kein vorauseilender Gehorsam, sondern einfach Faschismus, an den viele dieser Menschen geglaubt haben und für den es keine Entschuldigung gibt. Diese kranke Haltung mit vorauseilendem Gehorsam zu betiteln, verharmlost diese - und das trägt zum Opfermythos bei, mit dem sich Österreich jahrzehntelang jeglicher Verantwortung entzogen hat und der ganz klar widerlegt wurde. Österreich wird hier an keiner Stelle konkret als Opfer bezeichnet, aber für mich war ziemlich klar, was da zwischen den Zeilen steht. Das ist meiner Meinung nach einfach unglaublich und hat dem Buch bei meiner Sternbewertung auf Goodreads und Lovelybooks leider viel gekostet.

Mein Fazit? Hat einige gute Punkte, die zum Nachdenken anregen. Trotzdem kann ich für dieses Buch keine Leseempfehlung aussprechen.

Sonntag, 2. Juli 2023

Meine liebsten Buchzitate #116

 1. "Milch, Blut, Hitze" von Dantiel W. Moniz

Es dämmert Margot, dass auch ihre Mutter die Welt zum ersten Mal erlebt, trotz ihrer Jahre. 

2.  "Highly Suspicious and Unfairly Cute" von Talia Hibbert, Seite 26

"Give me five synonyms for hypocrite, and yes, you're allowed to use your own name."

3. "Untouchable" von Talia Hibbert, Seite 215

Lisha, 

DO NOT TOUCH THE EXPOSURE. Unless you want your model to look like the ghost of a croissant, in which case, go for it. 

Nate.

4."Vergiss mein nicht. Was bisher verloren war" von Kerstin Gier, Seite 33

"Anmutig wie eine Katze", sagte Bax. "Oder wie heißen die Tiere mit den großen Augen, die immer auf Sandbänken herumliegen?"

5. "No more Tears" von LalalaLetMeExplain, Seite 42

Auch die Konnotationen, die mit dem Wort "Single" einhergehen, ärgern mich - es wird suggeriert, dass man ohne romantischen Partner allein ist -, und Begriffe wie "sein Glück finden" ärgern mich noch mehr, weil man auch ohne Partner rundherum glücklich sein kann. Wer in einer Beziehung lebt, wird niemals gefragt: "Warum hast du einen Partner?" Seltsamerweise geht alle Welt davon aus, dass eine Beziehung in jedem Fall besser ist als keine Beziehung.