Heute habe ich was besonderes für euch! Ein Gastbeitrag von Pat McCraw! Viel Spaß beim lesen!
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Noch 6 Tage!
Am 16. Oktober erscheint der Folgeband von Pat McCraws Duocarns: "Duocarns - David und Tervenarius".
Drei Wochen lang wurde jeden Samstag ein Stückchen des wundervollen Covers enthüllt.*
Auch heute gibt es ein Teilstück, das erahnen lässt, was auf ihm zu sehen sein wird.
Die romantische Szene wurde erstellt von der jungen Künstlerin Sialyx.
Zum
Buch: Es handelt sich bei dieser gefühlvollen Geschichte um die große
Liebe des jungen Häusermaklers David zu seinem Freund, den
außerirdischen Krieger Tervenarius. Ein Leckerbissen für alle Erotic
Fantasy und Gay Romance Freundinnen.
Pat McCraw hat dieses Buch
als eigenständige Geschichte geschrieben, angelehnt an die Handlung der
vorherigen Bände. Der neue Band ist komplett aus Davids Sicht erzählt.
Wie erlebte er die Ankunft der Duocarns? War es für einen Menschen wie
ihn überhaupt möglich mit einem Alien klarzukommen?
Lektoriert wurde das Buch von der Textehexe Susanne Pavlovic.
Ein guter Grund ihr ein paar Fragen zu stellen:
Frage an Susanne:
Lektorat? was bedeutet das eigentlich?
Ein
Lektorat ist sozusagen der Große Kundendienst und TÜV für einen Text.
Der Text wird auf verschiedenen Ebenen durchgeprüft. Funktioniert die
Handlung? Ist sie logisch, ist sie spannend? Sind die Figuren in sich
schlüssig und authentisch? Erreicht der Autor sein erklärtes Ziel, zum
Beispiel Spannung zu erzeugen oder den Leser emotional zu berühren? Dazu
kommt die Überprüfung von Fakten und Logik der Abläufe. Ein Klassiker
ist hier die Figur, die einen Kaffee bestellt und einen Tee bezahlt. Auf
der Detailebene geht es dann um Sprachliches, Wortwiederholungen,
korrekten Satzbau, Tippfehler.
In jedem Fall zeigt ein gutes Lektorat
dem Autor nicht nur, warum ein Text an dieser oder jener Stelle eine
Macke hat, sondern auch, warum und wie man sie beheben kann. Im
Idealfall hat der Autor am Ende der Zusammenarbeit nicht nur einen
"wasserdichten" Text, sondern auch ein bisschen dazugelernt. Das ist vor
allem bei Autoren spürbar, die am Beginn ihrer Arbeit stehen und noch
nach ihrer Stimme, ihrer eigenen Ausdrucksform suchen. Hier kann ein
gutes Lektorat auch zeigen, wo die Stärken sind, was einen Autor in
seiner schriftstellerischen Leistung von anderen abhebt. Bei Pat ist das
zum Beispiel ihre Gabe, kristallklar authentische, lebensechte Figuren
zu erschaffen.
Glaubst du, dass ein Lektorat vor einer Veröffentlichung in jedem Fall notwendig ist?
In
jedem Fall ist eine sehr sorgfältige und kritische Prüfung notwendig.
Ich kann meine eigenen Texte lektorieren, als wären es fremde, wenn sie
mal zwei oder drei Jahre "in der Schublade" gelegen haben. Solange aber
der der Text noch vertraut ist, der Schaffensprozess noch nicht so lange
zurück liegt, ist man betriebsblind und sieht die Fehler einfach nicht.
Eine
Möglichkeit, den Abstand zum Text künstlich zu erhöhen, ist die
10-Punkte-Methode zum Selbstlektorat von Andreas Eschbach. Die berührt
zwar nicht die dramaturgische Seite des Textes - die Figuren können
danach immer noch schlaff oder die Handlung unspannend sein - aber
stilistisch hat man danach einen ganz guten Durchblick.
Hast du Lieblings-Genres, die du besonders gerne lektorierst?
Nein,
eigentlich nicht. Ich arbeite nicht im wissenschaftlichen Bereich, das
habe ich nicht drauf. Bei Belletristik habe ich keine Vorlieben. Jedes
Projekt ist spannend, weil ja auch hinter jedem eine
Autorenpersönlichkeit steht - und letztlich arbeite ich ja nicht nur mit
Texten, sondern auch mit Menschen.
Ist es möglich, ein Buch vorzubereiten, dass der Lektor nicht mehr so viel Arbeit damit hat?
Ja,
unbedingt. Das wichtigste ist: nicht die Erstfassung mit der
Druckfassung verwechseln :) Viele Autoren schicken mir ihr Manuskript,
kaum dass die Tinte trocken ist. Dabei ist eine Erstfassung immer nur
ein Rohentwurf. Wer dem Lektor Zeit sparen will (und damit sich selbst
Geld), der überarbeitet sein Manuskript mehrmals bis zur Druckreife.
Ordentliches Format hilft auch. Korrekte Zeilenumbrüche zum Beispiel. Banal, aber wahr.
Du schlägst dem Autor Änderungen vor. Bist du beleidigt, wenn er deine Vorschläge nicht annimmt?
Nein,
um Himmelswillen. Ich bin da völlig leidenschaftsbefreit. Ich arbeite
ja nicht für einen Verlag und habe keine Marketingabteilung im Nacken,
die mir mit heißem Atem "Mehr Vampire! Mehr Glitzer! Mehr Romance!"
zuflüstert. Das heißt, der Autor kann frei die Richtung vorgeben, in die
sich die Zusammenarbeit entwickelt. Ich zeige dem Autor eine
professionelle Sicht auf seinen Text und erkläre ihm, wie er sich dem
annähern kann. Ob er es dann tut, ist seine Entscheidung. Wenn Autoren
allerdings nicht bereit sind, Änderungen und damit eine Entwicklung
zuzulassen, sind sie gut damit beraten, nur ein Korrektorat zu
beauftragen. Da mache ich dann nur Tippfehler, Grammatikfehler und
Typographisches wie doppelte Leerzeichen raus.
Hast du überhaupt noch Lust zu lesen, wo Lesen doch dein Beruf ist?
Ich
lektoriere ja nicht nur, sondern schreibe auch, sowohl fiktional als
auch im Sachbuchbereich. Von daher ist mein Arbeitsalltag sehr
abwechslungsreich. Außerdem unterscheidet sich das reine Lesen vom
Lektorieren doch so erheblich, dass ich auch, wenn ich Zeit habe,
entspannt ein Buch lesen kann. Ich bin allerdings gleichzeitig ein
Informations-Junkie und muss jede Woche eine dicke Wochenzeitung
durchackern. Damit ist oft genug meine "Lesezeit" abgegolten.
Kannst du ein Buch überhaupt noch unbeschwert genießen, auch wenn du die Fehler darin siehst?
Ja.
Das fehlerfreie Buch gibt es nicht. Ärgerlich finde ich es nur dann,
wenn die Fehler wirklich überhand nehmen. Dann denke ich, der Autor
hätte auch Besseres verdient.
Was ist für dich beim Arbeiten unbedingt nötig? Der Rechner, Kaffee und?
Noch
mehr Kaffee :) Mein schlafender Hund im Korb neben dem Schreibtisch.
Manchmal auch Außenreize, wie man sie in einem Café bekommt. Die
gleichzeitige Abwesenheit von Internet schadet auch nichts :)
Hast du es mal bereut, dich als Lektorin selbständig gemacht zu haben? Und wenn ja, wann war das?
Nein,
keine Sekunde. Ich mache etwas, worin ich richtig gut bin. Ich kann
Autoren helfen, ihren Traum zu leben. Ich arbeite ja nicht nur für
gereifte Autoren, die einen letzten Schliff haben wollen, sondern auch
für junge Menschen, die vor Ideen überquellen und nicht recht wissen,
wie sie die in Form bringen sollen. Zu sehen, wie da ein handfestes
Projekt draus wird und schließlich ein schöner, origineller Text, in dem
der Autor sich wiederfindet, ist ein unglaubliche schönes Gefühl. Ich
bin froh, dass ich für meinen Job keine Vergnügungssteuer zahlen muss.
Du hast eine schwule Liebesgeschichte lektoriert.
Wie ist es denn Sexszenen zu bearbeiten? Macht es für dich einen Unterschied zum "Normaltext"?
Nein.
Auch Sexszenen haben eine Dramaturgie, einen Spannungsbogen und einen
Höhepunkt. Nein, nicht was Du denkst - obwohl, auch :)
Wichtig ist zu
berücksichtigen, in welcher Textumgebung die Sexszene stattfindet. Ist
es ein Porno? Dann ist viel Sex - wenig Rahmenhandlung gefragt, und die
emotionale Befindlichkeit der Figuren steht im Hintergrund. Ist es
Erotic Romance, wie bei David & Tervenarius? Dann will ich sehen,
dass der Sex irgendetwas mit ihrer Beziehung macht, er soll nicht
losgelöst davon existieren. Er soll die beiden aneinander binden,
miteinander versöhnen, oder, in andern Zusammenhängen möglich,
voneinander entfremden - irgendeine Wirkung auf die Paarbeziehung haben.
Hast du schon mehrere Gay Romance Bücher lektoriert? Wie findest du David & Tervenarius im Vergleich?
Gay
Romance hatte ich bisher eine, die aber ganz anders war. Der Fokus lag
dabei auf einer Familie, weitläufig gefasst, mit Freunden und Nachbarn,
das Ganze war als eine Art Milieustudie angelegt. Die schwule
Liebesgeschichte war nur ein Aspekt davon. Es gab auch Sexszenen, aber
die waren emotional anders gelagert, weil einer der beiden Beteiligten
sein Schwulsein erst neu entdeckte und beide Partner eine problematische
Vorgeschichte hatten. Außerdem war dieser Roman von einem Schwulen für
ein schwules Publikum geschrieben worden. Ich weiß nicht, ob sich die
Beobachtung verallgemeinern lässt, aber für den Leser wurde viel der
gegenseitigen Anziehung über Körperliches transportiert - wie sie
gekleidet sind, wie trainiert die Körper sind, wie der Schweiß an den
Muskeln runterrinnt etc. Der Konflikt innerhalb der Partnerschaft fand
eher auf der Sachebene statt. Die liebten sich auch, aber man konnte als
Leser nicht so tief in das Gefühl eintauchen. Gerade diese Motive von
Geborgenheit und Zusammengehörigkeit, die aus David und Tervenarius so
ein starkes Paar machen, waren in dem anderen Roman nur angedeutet.
"David
und Tervenarius" ist weicher, emotionaler, und damit sicher auch eher
für ein weibliches Publikum interessant. Wir habe auch eine klassiche
Rollenverteilung: David versammelt die traditionell weiblichen Züge,
Emotionalität, Anschmiegsamkeit, das Achten auf die Harmonie innerhalb
der Beziehung. Tervenarius ist der Eroberer, der Macher, der Dominante.
Hetero-Leserinnen werden das weniger fremd finden als eine Geschichte,
die von Schwulen für Schwule geschrieben wurde.
Die Konzentration
der Handlung auf David und Tervenarius fand ich gelungen, weil man als
Leser aus dieser engen, romantischen Verstrickung gar nicht auftauchen
muss. Und beide Männer dürften dem weiblichen Publikum wirklich gut
gefallen :)
Vielen Dank für das tolle Interview, Susanne :)
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Vielen Dank für deinen Beitrag!
Ich hoffe euch hat dieser Gastbeitrag gefallen!
*Auf meinem Blog gibt es leider kein Cover, denn ich bin erst jetzt dazu gekommen. Es wäre nicht fair euch nur das letzte Teilstück zu präsentieren!
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