Dienstag, 31. Dezember 2024

Das war 2024 - und jetzt kommt 2025!

 Hallo ihr Lieben!

Schon wieder ein Laberpost von mir, aber zu Jahreswechsel muss das einfach sein. Ab morgen schreiben wir 2025 und befinden uns damit offiziell in Science-Fiction-Terrain. 2025, das ist für mich keine real existierende Jahreszahl. Das ist eine Jahreszahl, die in Zukunftsgeschichten und Dystopien verwendet wird. Aber joa, offensichtlich dürfen wir die Zukunft jetzt live und in Farbe miterleben. Spannend, nicht? Bitte liebe Welt: Lass es eine Utopie sein! Keine Dauerkrisen, kein Orwell oder Bradbury und erst recht keine Burdekin, wenns ganz leicht geht! Bitte einfach der Start in eine wunderschöne Zukunft für uns alle. Wenn ihr euch nicht sicher seid, dann fragt einfach bei mir nach. Ich hab da recht klare Vorstellungen, wie das so aussehen könnte. Okay? Danke!

2024 war für mich eine ordentliche Wundertüte. Es gab wunderschöne Momente und Tage, an denen ich mir die Augen rausgeheult habe. Ich habe mich über vieles gefreut, habe tolle neue Chancen bekommen und konnte Erfolge feiern. Aber es gab auch mehrere Phasen der Trauer, die ich dieses Jahr leider durchleben musste. Krebs ist ein Arsch, genauso wie Demenz. War nicht schön, ist an manchen Tagen immer noch nicht schön, aber ich werde okay sein und ich werde auch die Phasen der Trauer durchstehen, die sich fürs nächste Jahr abzeichnen.

Eine besonders große Änderung gab es für mich im Februar: Ich habe meine erste richtige Stelle begonnen. Klar, ich habe auch davor schon neben dem Studium gearbeitet. Das waren aber immer nur ein paar wenige Wochenstunden. Genug, um einen Teil der Miete selbst zu bezahlen, mehr aber nicht. Aber jetzt arbeite ich in Teilzeit und werde im September auf Vollzeit erhöhen. Ich bin super zufrieden mit meinem jetzigen Arbeitsplatz. Ich darf mich den ganzen Tag mit Büchern beschäftigen, habe tolle Kolleginnen und hatte ein riesen Glück mit meinem Chef. Und das beste? Ich habe viele Freiräume und darf demnächst auch etwas mehr Verantwortung übernehmen. Ich darf eigene Projekte aufbauen und durfte vom ersten Tag weg mitreden und mitbestimmen. Was ein totales Privileg ist, denn ich kenne genügend Leute, deren Arbeitgeber das nicht zulassen.
Aber egal wie glücklich ich damit bin: Für diesen Blog bedeutete das zu Beginn vor allem Chaos. Denn während ich davor den ganzen Tag selbst einteilen konnte, hatte ich jetzt zum ersten Mal seit 7 Jahren wieder fixe Arbeitszeiten. Das war zu Beginn eine ordentliche Umstellung. Inzwischen habe ich mich aber daran gewöhnt und merke, dass mir diese Struktur eigentlich sogar gut tut. Und auch das Bloggen hat inzwischen wieder Platz in meinem Leben gefunden. Kommt zwar jetzt immer wieder mal zu stilleren Phasen, aber das ist okay. Und auch euch scheint es nicht zu stören, denn die Besucherzahlen meines Blogs sind so gut wie unverändert.

Aus Autorinnenperspektive gab es für mich so einige neue Entwicklungen. Da ist zum Beispiel die Tatsache, dass ich an zwei Anthologien mitwirken durfte: "Mosaik der Liebe" und "Das Haus der verlorenen Seelen", beide vom Autor:innenkollektiv Schreibfeder. Beide Anthologien sammeln Geld für einen guten Zweck, wenn ihr also Lesestoff für die nächsten paar Feiertage sucht, dann schaut doch mal bei diesen beiden vorbei. Eine weitere spannende Entwicklung: Ich bin jetzt Mitglied beim BVJA und darf an deren Mentoring-Programm für junge Autorinnen und Autoren teilnehmen. Das finde ich bisher großartig. Ich habe eine wunderbare Mentorin erwischt, die mich unterstützt, wo es nur möglich ist. Und auch die Gruppentreffen bringen mir sehr viel: Einmal alle zwei Monate bekommen wir einen Impulsvortrag zu einem Thema und können Fragen dazu stellen. Wir bekommen Lesestoff und Empfehlungen für Websites. Und wir bekommen regelmäßig die Qwertz, also die Mitgliedszeitung. Die ist jedes Mal wieder eine spannende Lektüre, vollgepackt mit Informationen. Eine Mitgliedschaft dort kann ich euch also voll und ganz empfehlen!


So, jetzt aber zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben: meinem Lesejahr!

Auch mein Lesejahr verlief gut und sogar besser als erwartet. Ich habe mir ein Ziel von 90 Büchern und 25.000 Seiten gesetzt. Gelesen habe ich am Ende 104 Bücher und 28.398 Seiten - so Goodreads. Wobei da aber eine gewisse Unsicherheit bleibt, denn nicht jedes meiner Programme hat jedes Buch und jede Seite gleich gezählt. So waren es laut Reado 105 Bücher und 43.052 Seiten und laut Storygraph waren es nur 92 Bücher und 27.305 Seiten. Totales Chaos und ich finds großartig!
Aber hey? Warum diese argen Unterschiede? Nun, der Unterschied bei den Seitenzahlen auf Reado entsteht durch die Art des Trackings. Während auf Goodreads nur gelesene und als abgeschlossen markierte Bücher miteinberechnet werden, zählt bei Reado jeder Lesefortschritt, den ich notiert habe. Und dass da ein Unterschied entstehen muss, ist klar, denn wie immer habe ich noch so einige Bücher nicht rezensiert. Das kommt dann hoffentlich 2025. Und die mindestens 12 fehlenden Bücher auf Storygraph? Die haben damit zu tun, dass Storygraph viele deutschsprachige und Selfpublisher-Bücher nicht im Programm hat. Die fehlen hier dann natürlich.

Im Durchschnitt hatten meine Bücher damit 273 Seiten laut Goodreads, 410 Seiten laut Reado und 296 Seiten laut Storygraph. Nochmal: Bei Reado stimmt das so natürlich nicht ganz, denn in diese Durchschnittszahl fließen auch noch nicht rezensierte Bücher mit rein.
Meine bevorzugten Stimmungen dieses Jahr waren "emotional", "reflective" und "adventurous" und meine liebsten Genres "Romance", "Fantasy" und "Contemporary". Insgesamt habe ich mich in 38 Genres herumgetrieben. Und ja, mir war selbst nicht klar, dass meine Bücher so vielfältig waren.

Heute, am allerletzten Tag des Jahres, habe ich dann auch noch Fable für mich entdeckt. Natürlich ist nicht bei 5 Plattformen Schluss, da musste noch eine sechste dazu. Ich heiße dort ebenfalls Mira123 (wie überall sonst auch) und wer mir folgen will, darf das gerne tun. Und ja, ich habe mich dort nur angemeldet, um ein cooles Wrapped-Video zu erhalten. Hier jetzt also die Zusammenfassung der Statistiken dort: 

"Romance, rebellion and a doggone [Verdammte] - your year started with flair. You rode dragons and saved demons - your midyear was magical and merciless. Feyre`s dangerous choices and dark academia secrets - thrillingly intense. Vampires, Gatsby, and the moond - ended with elegance and cosmic surprises." 

Und, was mich sehr zum Lachen gebracht hat, war meine diesjährige Jahreszusammenfassung:

 "Decadent Voyager: Vampire romance overindulgence has you dizzy with bad blood, yet you revel in life's sumptuous, wild adventures."

So viel mal zu meinen Statistiken. Ich könnte hier natürlich noch weiter aufschlüsseln und genau beschreiben, wie viele Bücher ich auf Skoobe oder Audible gehört und gelesen habe, wie viele Hörbücher oder klassische Bücher und so weiter, aber dieser Post ist auch so schon wieder viel zu lang. (Es tut mir so leid!)


Folgende Vorsätze hatte ich für 2024 gefasst:

- Buchkaufstopp bis Februar/SUB-Abbau: Überraschenderweise hat das funktioniert. Ich habe ganz brav zwei Monate lang keine Bücher mehr gekauft, keine eBooks mehr runtergeladen und mich nicht mal am Rezensionsexemplar-Regal in der Arbeit bedient. Ist mein SUB dadurch kleiner geworden. Haha, das glaubt ihr doch selbst nicht, oder? Ich habe nämlich 2024 die "Stuff Your Kindle"-Tage entdeckt und meinen Stapel der Schande damit auf über Tausend Bücher hochgetrieben. Und da sind noch gar nicht mal alle eBooks mit drin. Nur die paar, wo ich daran gedacht habe, sie in eine meiner Apps einzutragen. Ich weiß, da bin ich ordentlich eskaliert. Aber wenigstens sammeln eBooks keinen Staub an, oder? Und ich habe wenigstens kein Geld dafür ausgegeben. Ist das nicht auch schon ein Erfolg?

- 90 Bücher lesen: Dieses Ziel habe ich erreicht und es ist mir nicht mal besonders schwer gefallen. Was mich ziemlich erleichtert hat, denn ich kenne genügend Geschichten von Leseratten, die dieses Hobby mit dem Eintritt in die Berufswelt aufgegeben oder stark reduziert haben. Mir war klar, dass ich das nicht wollte - aber wer weiß schon so recht, ob das für mich funktionieren würde? Und ja, es ist nicht immer einfach. Aber ich bin froh, dass ich weiter hier bin.


Meine Vorsätze:

- Buchkaufstopp bis März: Jaja, jährlich grüßt das Murmeltier. Aber letztes Jahr hatte ich doch Erfolg damit - warum also nicht gleich nochmal? Wie auch letztes Jahr gilt: Es gibt Ausnahmen. Bei der Arbeit darf ich das ein oder andere Buch mitnehmen - aber nur, wenn es mir mein Lesetagebuch erlaubt. Das habe ich in Frankfurt geschenkt bekommen. Auf jeder Doppelseite können zwischen zwei und 8 Bücher eingetragen werden. Und das wird gerade ganz brav ausgefüllt. Und der Trick dabei? Ich darf erst wieder ein Buch mit heim bringen, wenn wieder eine Doppelseite voll ist. 

- SUB-Abbau-Challenge: Kennt ihr diese "Read it or unhaul it"-Videos auf Social Media? Da geht es darum, dass der Stapel der Schande endlich ordentlich reduziert wird. Also muss ich das natürlich ausprobieren. Ich habe mir eine Liste auf Storygraph erstellt, die ihr HIER aufrufen könnt. Insgesamt findet ihr darauf 365 Bücher - eines für jeden Tag. Ganz unterschiedliche, natürlich! Einige Liebesromane, ein paar Jugendbücher, ein bisschen Fantasy, recht viele Klassiker. Manche habe ich als eBook, zu viele als Print. Und das ist meine Challenge fürs nächste Jahr: Der Plan wäre, dass ich in jedes Buch zumindest reinlese. Jedes Buch, das mich nicht klar begeistert, wird abgebrochen und aussortiert. Ganz radikal, damit ich wieder Platz für Neues schaffen kann.
Natürlich werde ich nicht alle dieser Bücher auf meinem Blog rezensieren. Folgt mir dafür am Besten auf Storygraph oder auf Reado. Auf beiden Plattformen heiße ich Mira123. Hier könnt ihr sehen, was alles abgebrochen und damit aussortiert wurde. Rezensieren möchte ich nur die Bücher, die ich gelesen habe - oder zu denen ich wirklich etwas zu sagen habe. Kann ja auch passieren, dass ich nach 50 Seiten schon meine Meinung in die Welt rausposaunen muss. Aber ich möchte mich dazu nicht verpflichtet fühlen.

- Bye, bye, Rezensionspflicht! In den letzten Jahren habe ich mir teils enormen Druck gemacht, wirklich jedes Buch zu rezensieren. Und das funktioniert für mich nicht mehr. Verdammt, manche der Bücher auf meiner Rezensionsliste habe ich schon 2022 beendet. Ich kann da in vielen Fällen keine ausführliche Rezension mehr schreiben. Deswegen werde ich in Zukunft vor allem Bücher, zu denen ich nur wenig bis gar nichts zu sagen habe, nicht mehr auf meinem Blog rezensieren. So möchte ich versuchen, dafür zu sorgen, dass in Zukunft meine Lesehighlights hier auch die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Ihr findet alle anderen Bücher mit Sternebewertung auf den üblichen Plattformen, das wars dann aber auch schon. Und das bedeutet auch gar nicht unbedingt, dass diese Bücher schlecht waren. Aber ich habe für die Arbeit zum Beispiel auch damit begonnen, immer wieder Kinderbücher zu lesen. Und die haben in meinen Augen hier keinen Platz. Ich finde sie trotzdem toll, aber ich möchte diesen Blog nicht zu einem Kinderbuchblog machen. Das würde sich nicht richtig anfühlen.

- 105 Bücher und 50.000 Seiten (Reado-Zählweise!) lesen: Dazu gibt es nicht viel zu sagen, schätz ich. Ich möchte eigentlich einfach nur meine aktuelle Lesefreude beibehalten. Und deswegen mache ich eine in meinen Augen relativ einfache Challenge. Ich möchte ein Buch mehr lesen, als ich es dieses Jahr getan habe. Wirkt machbar, zumindest auf mich.


Das sind meine Gedanken zum vergangenen Jahr - und meine Pläne fürs nächste. Ich bin sehr gespannt, was die nächsten 12 Monate so für mich bereithalten werden.

Schreibt mir doch gerne, was bei euch so los war. Habt ihr eure Leseziele erreicht? Welche Ziele setzt ihr euch für 2025? Lasst es mich gerne wissen!

Alles Liebe,

Mira

Sonntag, 29. Dezember 2024

A Few Rules For Predicting The Future [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Octavia E. Butler habe ich durch mein Studium kennengelernt - und im Buchclub "Kindred" von ihr gelesen. Mit diesem Buch hatte ich so meine Probleme, wie ihr in meiner Rezension nachlesen könnt, trotzdem habe ich irgendwann beschlossen, dass ich der Autorin gerne nochmal eine Chance geben möchte, mich zu überzeugen. Und dass ich dieses Büchlein in einer Berliner Buchhandlung fand, sah ich als mein Zeichen. Essays lese ich ja immer wieder gerne und auch, dass ich auf den ersten Seiten nur wenig Text sah, störte mich nicht. Wenn das Gesamtpaket passt, ist ja auch das in Ordnung.

Dann in der U-Bahn das böse Erwache - denn natürlich begann ich gleich hier zu lesen. Tatsächlich fanden sich nicht nur auf den ersten Doppelseiten jeweils nur ein oder zwei Sätze, sondern auf jeder, im ganzen Buch. Insgesamt könnte man den Text wohl auch bequem auf einer Doppelseite lesen und das, ohne die Schriftgröße übermäßig zu verkleinern. Ich war innerhalb von nicht mal zehn Minuten durch. Ich hab ja sowieso nicht damit gerechnet, ewig zu lesen - aber das war mir zu kurz. Auch die angekündigte "Kunst" riss mich nicht vom Hocker. Kunst unter Anführungszeichen, da sie für mich überhaupt nicht zum Text passte und eher störte, als illustrierend wirkte. 

Versteht mich bitte nicht falsch: Den Text an sich fand ich schön. Er ist intelligent und macht definitiv Lust auf mehr von der Autorin. Aber ist dieses Büchlein das Geld wert, das ich dafür bezahlt habe? Nein, definitiv nicht. Und deswegen kann ich das Buch auch nicht gut bewerten, denn das wäre euch, meinen Leser:innen, gegenüber nicht fair. Ich möchte nicht, dass ihr dieses Buch kauft. Holt es euch meinetwegen aus der Bücherei, leiht euch das eBook wo aus oder kauft euch eine ganze Essaysammlung der Autorin. Aber dieses Buch bitte nicht.

Mein Fazit? Schade, aber nein danke. Ich fühlte mich um mein Geld betrogen.

Dienstag, 24. Dezember 2024

Wunderbare Weihnachtswünsche!

 Hallo ihr Lieben!

Endlich ist es wieder so weit: Es ist Weihnachten! Und deswegen melde ich mich heute nur mit einer kurzen Nachricht zu Wort.

Ich wünsche euch, egal wer ihr seid, ein paar besinnliche Tage. Solltet ihr feiern: Frohe Weihnachten! Solltet ihr etwas anderes feiern: Schöne Feiertage! Und solltet ihr nicht feiern: Genieß die letzten paar Tassen Glühwein oder Kinderpunsch, futter ein paar Kekse und mach es dir mit einem guten Buch gemütlich!

Alles Liebe, 

Eure Mira

Montag, 23. Dezember 2024

Der kleine Prinz [Hörbuch/Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Ich habe mich endlich an den "Kleinen Prinzen" rangetraut! Das habe ich ewig vor mir hergeschoben, aus zwei Gründen. Erstens, da es ein Klassiker ist. Und zweitens, weil ich weiß, dass "Der Kleine Prinz" das Lieblingsbuch von so einigen Menschen ist. Beide Aspekte sorgen bei mir oft dafür, dass ich ein Buch nicht lese - denn was, wenn ich es dann nicht mag? Aber hey: Das war jetzt schon öfters so und nichts Schlimmes ist passiert. Kein Shitstorm, keine Hassnachrichten, nichts. Also traue ich mich jetzt immer öfter, solche Empfehlungen in die Hand zu nehmen. Und da bin ich gerade wirklich froh darüber!

Diesen Klassiker habe ich als Hörbuch im Zug zwischen Berlin und München gehört. Und ich fand es großartig. Es geht hier um einen namenlosen Erzähler, der mit seinem Flugzeug in der Wüste abstürzt. Dort trifft er den kleinen Prinzen, der von einem anderen Planeten kommt und viel zu erzählen hat.

Dieses Büchlein ist enorm witzig. Auch wenn ich das Buch zuvor noch nicht kannte, wurden bei mir enorm viele Kindheitserinnerungen wach. Ich wurde an die selbst ausgedachten Geschichten erinnert, die mein Vater uns immer vor dem Einschlafen erzählt hat. Und an das Buch "Einmal Erde und zurück" - das war auch meine allererste Lesung, die ich zu diesem Buch besucht habe. In einer Sternwarte. Da war ich wahrscheinlich erst so sechs oder sieben Jahre alt - und heute wundern sich alle, wie meine Eltern es wohl geschafft haben, so eine Leseratte heranzuziehen!

"Der Kleine Prinz" zeichnet sich für mich vor allem auch durch die tolle Erzählstimme aus, die sich selbst nicht zu ernst nimmt. Diese Geschichte war überraschend gesellschaftskritisch und nimmt die Prioritäten und Gewohnheiten von uns Erwachsenen ordentlich aufs Korn. Ich fühlte mich dadurch dazu eingeladen, mich selbst ein bisschen zu hinterfragen.

Mein Fazit? Sollten alle irgendwann gelesen haben. Ganz große Leseempfehlung!

Sonntag, 22. Dezember 2024

Sexy Rich Vampires [Reihenrezension/Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Quelle: Verlag

Quelle: Verlag

Quelle: Verlag

Uff... war es nicht mal möglich, Bilder nebeneinander zu platzieren? Wenn das immer noch möglich ist, dann lasst es mich gerne wissen. Denn so stört mich die Ansicht ganz minimal. Aber joa: Heute komme ich da wohl nicht mehr drauf. Also schreibe ich jetzt einfach mal die Rezension. Das ist ein Problem von Zukunfts-Mira.

Heute geht es um meine Guilty-Pleasure-Reihe von 2024: "Sexy Rich Vampires". In meinem Freundeskreis auch bekannt als die Reihe, bei der man lieber gar nicht nachfragt, worum es geht. Der Titel sagt genug.

Für alle, die es doch interessiert: Die Reihe handelt von Julian, einem Vampir, und Thea, einer scheinbar ganz normalen Musikstudentin. Julian ist extrem reich und hat die letzten 30 Jahre einfach mal so verschlafen. Nach dem Tod seiner Schwester hat er beschlossen, dass er nie wieder aufwachen will. Naja, so gut geklappt hat das leider nicht, denn nun wurde er nicht nur geweckt, nein, noch schlimmer: Seine Mutter hat auch beschlossen, dass er sich nun endlich verpartnern soll. Dafür soll er die typischen Riten der Vampirwelt durchlaufen.

Thea wiederum hat ganz andere Probleme: Ihre Mutter ist schwer krebskrank und neben den Unigebühren muss sie daher auch noch irgendwie die Krankenhausrechnungen stemmen. Sie nimmt daher natürlich jeden Job an, den sie kriegen kann. Unter anderem wird sie auch als Cellistin zu einer Veranstaltung gerufen, die ihr irgendwie seltsam vorkommt. Aber naja: Reiche Menschen sind halt manchmal einfach schräg. Sie weiß nicht, dass sie für ein Treffen der Vampirwelt spielt. Und dort trifft sie auf den total attraktiven Julian, der sie nicht zu mögen scheint - und von dieser Stelle nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Diese Geschichte ist Schund. Totaler Schund. Und das meine ich so positiv, wie ich das nur meinen kann. Ich habe die Serie aus ganzem Herzen geliebt. Band 1 habe ich in nicht mal einem Tag verschlungen, Band 2 in einer ähnlichen Rekordzeit. Und diese zwei Bücher haben mir verdammt nochmal einen Urlaub gerettet. Diese Reihe habe ich damit also zum exakt richtigen Zeitpunkt gefunden. Und direkt nach dem Urlaub habe ich dann natürlich Band 3 und 4 gekauft. Natürlich, denn hier kann man gar nicht zwischendrin zu lesen aufhören. Jeder Band endet mit einem Cliffhanger. Wenn man wissen will, ob die Figuren überleben, muss man das nächste Buch kaufen.

Buch 1 und 2 waren meine Favoriten und werden daher auf Goodreads und co mit jeweils 5 Sternen bewertet. Band 3 und 4 fand ich schwächer und werde ihnen daher 4 bzw. 3 Sterne geben. Das hängt aber sehr wahrscheinlich auch mit den geänderten Leseumständen zusammen. Während ich die ersten zwei Bücher ja im Urlaub gelesen habe, las ich die anderen beiden zurück in meinem Alltagsleben.

Was mir an Band 1 und 2 besonders gut gefallen hat? Das langsame Kennenlernen untereinander und von der Welt. Ich hatte nicht mit einer so langsamen Entwicklung der Beziehung gerechnet, fand das aber total gut. In Band 1 gab es auch noch keinen Sex, was man durch den Titel wohl nicht erwarten würde. Und zwar kommt es schon hier zum Klischee (natürlich ist Thea so jungfräulich, wie man es sein kann), doch der Konflikt entsteht aus anderen Gründen, als man es wohl erwarten würde.

Und das zieht sich durch die ganze Handlung durch: Die Autorin kennt die typischen Klischees und baut sie in die Handlung ein. Und gleichzeitig verpasst sie diesen Klischees einen ganz neuen Twist. Und trotzdem finden sich hier Dinge, die ich liebe, wie der heiße Badboy mit starkem Beschützerinstinkt und "Touch her and die"-Mentalität.

Ganz ehrlich? Band 4 ist vorbei, aber ich habe mit der Welt trotzdem noch nicht abgeschlossen. Jetzt wünsche ich mir nämlich noch Bücher aus der Sicht aller anderen Rosseau-Brüder und der Schwester. Ich finde, die haben alle ihre eigene Liebesgeschichte verdient.

Mein Fazit? Eine tolle Reihe, die ich genossen habe!

Freitag, 20. Dezember 2024

Die Wut, die bleibt [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Man findet nicht jeden Tag ein Buch, das einen Politiker zum Rücktritt bewegt. Doch dieses hier hat das tatsächlich geschafft. Kein Scherz: Darüber hat zum Beispiel der Standard berichtet. Und das nicht wegen einem dadurch ausgelösten Shitstorm, sondern weil er dadurch seine Rolle als Vater reflektiert hat. Dieses Buch hat ihn dazu gebracht, über Care Arbeit nachzudenken. Ich denke, uns ist allen klar, dass ich nach dieser Nachricht auf der Stelle das Hörbuch runtergeladen habe. Wenn ein Buch sowas schafft, muss ich es einfach lesen!

Dieser Roman beginnt mit einer schockierenden Szene: Helene springt vom Balkon. Ohne Vorwarnung, ohne Abschied. In der einen Sekunde isst die Familie noch ganz normal zu Abend, in der nächsten ist die Mutter tot, verstorben an Suizid. Zurück bleibt eine Familie, die jetzt irgendwie mit diesem traumatischen Erlebnis und Verlust zurechtkommen muss. Da ist der Vater, Lola, die älteste Tochter, zwei Söhne und die beste Freundin der Mutter, die jetzt die Care Arbeit übernimmt. Nur vorübergehend natürlich, bis der Vater alles klären konnte. Und ja, eventuell habe ich direkt nach dem Lesen schon wieder alle Namen vergessen. Ups! War viel los hier in den letzten Wochen.

Die Geschichte wühlte mich sehr auf uns war deswegen für mich nur in sehr kleinen Dosen erträglich. Mehr als eine halbe Stunde pro Tag schaffte ich nicht. Alle Figuren erleben hier sehr viel leid und der Ehemann ist einfach so unglaublich nutzlos, dass sein Auftreten bei mir Herzrasen verursachte. Ja, auch er macht eine schwierige Zeit durch. Ja, auch er trauert. Aber das tun alle in diesem Buch. Und die Handlung zieht sich über ein ganzes Jahr. Und während der ganzen Handlung kommt er nicht einmal von selbst auf die Idee, irgendeinen Anteil der Care Arbeit zu übernehmen. Ich weiß, dass es solche Männer leider bis heute wirklich gibt, aber uff! Der Typ hat mich einfach unglaublich aufgeregt und ich wäre nicht nur einmal gerne ins Buch gesprungen, um ihn mal ordentlich zu schütteln.

In der zweiten Hälfte der Handlung dürft ihr euch auf viel Gewalt im Namen der Gerechtigkeit einstellen. Das hätte ich nicht unbedingt lesen müssen, denn es hat die auch so schon dichte und emotional anspruchsvolle Geschichte für mich fast unerträglich gemacht. Ich habe deswegen auch zwischendurch überlegt, ob ich nicht abbrechen soll. Eine Entwicklung in diese Richtung habe ich nicht erwartet, deswegen war mir das fast zu viel.

Ein schönes Goodie für mich war, dass die gesamte Handlung in Salzburg angesiedelt ist. Inzwischen kenne ich mich dort ja schon ziemlich gut aus und habe mich darüber gefreut, viele Orte wiederzuerkennen.

Mein Fazit? Die Autorin beherrscht ihr Handwerk und schaffte es zumindest bei mir, ordentliche Emotionen hervorzurufen.

Mittwoch, 18. Dezember 2024

The First To Die At The End [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Wir erinnern uns noch gut an das erste Buch dieser Reihe, oder? Das war "They Both Die At The End". Ein Buch, bei dem ich es geschafft habe, mir einzureden, dass es natürlich und trotz des dramatischen Titels ein gutes Ende geben würde. Und wegen dem ich dann in einem Einkaufszentrum geheult habe. Da macht es doch Sinn, dass ich unbedingt das nächste Buch rund um "Deathcast" lesen wollte. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich hier von einem zweiten Band sprechen kann, denn es handelt sich um eine Art Vorgeschichte.

Hier ruft Deathcast zum ersten Mal an - und Valentino, jung, gesund, ein Model und gerade nach New York gezogen, hebt ab. Orion wiederum, der dringend auf ein Spenderherz wartet und nur darauf wartet, dass sein Herz den Dienst aufgibt, wird nicht angerufen. Und trotz dieser widrigen Umstände freunden die beiden sich an, denn die Anziehung zwischen den beiden ist einfach zu stark.

Diese Ausgangssituation hielt ich für besonders spannend, denn zu diesem Zeitpunkt weiß noch niemand, ob Deathcast echt ist oder doch nur ein meisterhaft geplanter Betrug. Ganz ehrlich, wäre ich in dieser Buchwelt, würde ich wohl von letzterem ausgehen. Denn woher soll diese Firma wissen, dass jemand in den nächsten 24 Stunden sterben wird? Als Leserin wussten wir hier mehr als die Figuren selbst. Doch trotzdem geht dadurch keine Spannung verloren, denn es ist Tag 1 dieses... Angebots. Und natürlich funktioniert das am ersten Tag nicht perfekt und schon bald sterben auch Menschen, die niemand angerufen und vorgewarnt hat... Dadurch konnte ich mir bis zum Ende nicht sicher sein, ob Orion nicht vielleicht doch noch sterben wird.

[SPOILER!]

Gleichzeitig ergab sich durch diese Unsicherheit auch mein einziger Kritikpunkt und der betrifft das Ärzteteam rund um Orion. Valentin entscheidet nämlich recht schnell, dass er sein Herz an ihn spenden will, sollte das irgendwie möglich sein. Natürlich sind die beiden ein Macht und für beide ist das eine bittersüße Nachricht. Und das Ärzteteam reagiert auf die komplett neue und für sie ja auch noch ungewöhnliche Situation so, dass sie Valentin dazu auffordern, seinen letzten Tag im Krankenhaus zu verbringen. Sein Leben ist sofort weniger wert als Orions, er wird nur noch als Spenderorgan gesehen. Das fand ich krass, vor allem für Ärzt:innen. Vor allem für den ersten Tag von Deathcast hielt ich das für nicht ganz glaubwürdig. Zu diesem Zeitpunkt weiß ja noch niemand so wirklich, ob das funktionieren wird. Sollten da nicht gerade Ärzt:innen kritisch sein?

[Spoiler Ende!]

Ich fand diese Fortsetzung (wenn ich sie denn so nennen kann) nicht ganz so genial wie Buch 1, aber trotzdem toll. Buch 3 wurde auch bereits angekündigt und ihr könnt euch sicher sein, dass das ebenfalls bei mir einziehen darf.

Mein Fazit? Trotz meines Kritikpunkts wirklich toll. Ich freue mich auf das nächste Buch aus dieser Welt.

Dienstag, 17. Dezember 2024

Hoch die Hände, Klimawende [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Bald beginnt 2025 und wir haben das Problem mit dem Klimawandel immer noch nicht gelöst. Irgendwie bringen wir's einfach nicht auf die Reihe, oder? Langsam geht uns die Zeit aus, aber naja. Wir können auch gerne noch ein paar Jahre weiter nichts tun und darauf hoffen, dass uns irgendeine tolle neue Erfindung retten wird. Ist eine Möglichkeit. Aber wollen wir das wirklich? Ich weiß, dass ich lieber jetzt schon an diesem Problem arbeiten möchte.

Während meiner Schulzeit war es für uns Pflicht, jedes Jahr vor der ganzen Klasse den eigenen CO2-Fußabdruck zu präsentieren. Wir mussten unser Ergebnis analysieren und erklären, was wir im nächsten Jahr verändern wollten. Und ich weiß, warum der Lehrer wollte, dass wir das machen. Und ich halte es bis heute für sinnvoll, Kindern in der Schule ein bisschen ein Klimabewusstsein beizubringen. Doch abgesehen davon, dass der Fußabdruck an sich nicht unbedingt unproblematisch ist, hatte ich als Schülerin nicht besonders viel Macht über mein Ergebnis. Ich konnte nicht den Stromanbieter meiner Eltern wechseln, ich fuhr (oder flog) mit ihnen in den Urlaub und ich konnte auch nichts dagegen tun, dass ich jeden Tag ewig im Bus saß, was meinen Fußabdruck natürlich in die Höhe getrieben hat. Aber für diese Machtlosigkeit hatte dieser Lehrer leider kein Verständnis. Mir wäre es lieber gewesen, in dieser Zeit tatsächlich etwas über meine politischen Hebel zu lernen, über Demos und Petitionen, über strukturelle Änderungen und darüber, was ich wirklich verändern kann.

Der Autor dieses Buches hat einen ähnlichen Blick auf das Thema: Die wichtigsten Werkzeuge liegen woanders. Individuelle kleine Verzichtshandlungen können ein so großes Problem wie den Klimawandel nicht lösen. Dafür braucht es gesellschaftliche und politische Änderungen. Diese Behauptung belegt er mit verständlich erklärtem Sachwissen zum Klimawandel und den größten CO2-Verursachern. Auch spricht er darüber, wie wir andere vom Klimaschutz überzeugen können und was die wichtigsten Gründe sind, warum Leute nicht handeln. Baunach lädt dazu ein, statt einem Fußabdruck einen Handabdruck zu hinterlassen. Statt zu verzichten, motiviert er dazu, Aktionen ins Leben zu rufen, die größere Wirkungen haben als der reine Verzicht. Egal ob im familiären Kreis, am Arbeitsplatz oder in der Politik - hier gibt es sehr viele Denk- und Handlungsimpulse, um aktiv zu werden.

Dieses Buch motiviert und macht Hoffnung, ohne den Klimawandel zu verharmlosen. Egal ob neu im Thema oder FridaysForFuture-Mitglied: Dieses Buch wird euch gefallen.

Montag, 16. Dezember 2024

Wir waren Sappho [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Von Sappho habe ich zum ersten Mal im Studium gehört. Das war in einer Übung, in der es sonst eigentlich fast nur um männliche Dichter ging. Daher habe ich Sappho auch im ersten Moment für einen Mann gehalten, der natürlich über seine Freundin, seine Frau oder seine Affäre schreibt, wie es so viele andere auch tun. Erst während der weiteren Recherche daheim, habe ich festgestellt, dass Sappho tatsächlich eine Frau ist. Und nicht nur das: Sie ist eine Frau, der heute zugeschrieben wird, lesbisch zu sein. Zumindest weiß man ziemlich sicher, dass sie Frauen geliebt hat. Daher heißt das heute auch so, lesbisch: Sappho lebte auf der griechischen Insel Lesbos. Und im englischen Raum wird der Begriff "sapphic" auch gerne für Inhalte verwendet, in denen Frauen Frauen lieben.

Die Autorin Selby Wynn Schwartz erzählt in kurzen, aber sehr dichten Episoden vom Leben verschiedener queerer Frauen und als weiblich gelesener Personen - den Nachfolger:innen Sapphos. Gegendert, da hier nicht nur von lesbischen Frauen erzählt wird, sondern auch von genderqueeren und trans* Personen. Meist wird hier ganz auf Labels verzichtet. Die verschriebenen Personen werden vorgestellt, ihr Leben beschrieben und aus dem Kontext geht dann hervor, was denn vielleicht ihre Identität sein könnte. Gemeinsam haben sie nur: Sie alle sind Nachfolger:innen Sapphos – sie sind Dichter:innen oder Autor:innen, sie lieben Frauen und halten sich nicht an die Vorgaben der Gesellschaft. 

In fiktionalisierten Kurzbiografien wird von ihren Liebschaften erzählt, von glücklichen und unglücklichen Ehen und Partnerschaften, vom Erfolg mit ihren Texten oder auf der Bühne und von ihrem Kampf um Rechte für Frauen und Mitglieder der LGBTQIA+-Community. Neben bekannten Namen wie Virginia Woolf und Vita Sackville gibt es hier auch Menschen zu entdecken, die wohl der breiten Öffentlichkeit meist kein Begriff sind. So kannte ich vor dieser Lektüre zum Beispiel Lina Poletti nicht.

Die Autorin hat sich hier für einen fast schon poetischen, auf jeden Fall aber sehr dichten Schreibstil entschieden. Die biografischen Episoden unterschiedlicher Autor:innen wechseln sich ab und wirken so fast wie ein Mosaik. Ästhetisch ist das auf jeden Fall ansprechend, doch es erschwert auch den Lesefluss und setzt ein gutes Gedächtnis bei den Leser*innen voraus. Wer hier ein Sachbuch erwartet, ist an der falschen Adresse. Doch anspruchsvolle Leser:innen, die sich für das Leben der Nachfolgerinnen Sapphos interessieren, werden mit diesem Buch trotzdem ihre Freude haben.

Sonntag, 15. Dezember 2024

Siebenmeilenherz

Autorin: Katharina Winkler
Erschienen am 7.3.2024
Im Matthes & Seitz Verlag Berlin
ISBN: 9773751809610
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Klappentext:
"Katharina Winkler stellt sich in diesem unter die Haut gehenden Roman mit den Mitteln der Literatur gegen die Gewalt und schildert das zu einer Erzählung verdichtete Erlebnis eines Missbrauchs und das lange beschädigte Leben danach. So wie das Mädchen, aus dessen Innenperspektive Katharina Winkler erzählt, ihrem Vater ausgeliefert ist, liefert die Autorin uns der Geschichte aus, die von der Kinderstube aus auf alle weiteren Aspekte eines Lebens übergreift – denn weder eine neue Stadt, neue Freunde noch eine Liebesbeziehung bringen Linderung für ein traumatisches Geschehen, das sich dem Körper, Denken und der Wahrnehmung eingeschrieben hat und oft aus Scham verborgen bleibt. Siebenmeilenherz erzählt von einer Tat, die tagtäglich tausendfach in den Familien unserer Gesellschaft begangen wird, und rüttelt damit am Tabu, darüber zu sprechen.Wie schon in ihrem Debütroman Blauschmuck geht es Katharina Winkler auch in Siebenmeilenherz darum, das Schweigen zu brechen, mit dem Gewalterfahrungen von Frauen in Familien und in der Liebe belegt sind. Aus tiefer Überzeugung, dass Literatur Empathie ermöglichen und Veränderungen auslösen kann, findet die preisgekrönte Autorin eine beeindruckende Sprache, einen adäquaten ästhetischen Ausdruck für das, worüber keiner spricht."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Wow, einfach nur wow. Dieses Buch hat mich schockiert wie schon lange keines mehr! Ganz wichtig: Dieses Buch erzählt vom Missbrauch eines kleinen Mädchens. Daher ist es so ziemlich unmöglich, dieses Thema in meiner Rezension auszusparen. Solltet ihr euch also nicht mit diesem Thema beschäftigen können, solltet ihr die Rezension jetzt wegklicken.

Wie ihr nach dem Klappentext und diesem ersten Absatz schon erahnen könnt: Hier erzählt ein kleines Mädchen von der Liebe zu ihrem Vater und seiner zu ihr. Er liebt sie sogar so sehr, dass das Herz ihrer Mutter einfach stehen bleiben würde, wenn sie wüsste, wie sehr er sie liebt - zumindest erzählt er ihr das. Und das Mädchen glaubt das, denn du zu Beginn der Handlung ist sie sicher nicht älter als sechs Jahre, wahrscheinlich sogar jünger. In Lyrikform erzählt sie vom Missbrauch durch ihren Vater. 
Die verwendete Sprache ist vor allem zu Beginn sehr kindlich, was das Beschriebene noch schockierender macht. Es ist zur Rede von der "Mäusehöhle" des Mädchens, vom "Horn" und vom "Wundersaft" des Vaters. Der Missbrauch wird auf der Seite geschildert und dadurch ist der Text sehr nahe an der Schmerzensgrenze. Wie gesagt: Wer davon getriggert werden könnte, sollte sich vom Text fernhalten. Der Rest muss dieses Buch lesen, auch wenn es unangenehm ist und schmerzt. Setzt euch diesem Schmerz aus, denn das ist so ein unglaublich wichtiges Thema!

Wir verfolgen hier das Mädchen auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben und auch die langfristigen Probleme durch den Missbrauch werden sichtbar. Das Mädchen, das namenlos bleibt, bekommt schlechte Noten, leidet unter Gedächtnislücken, hat Ängste und Probleme, anderen zu vertrauen. 

Mein Fazit? Das hier ist eines der stärksten Bücher, die ich 2024 lesen durfte. Am liebsten würde ich euch alle dazu zwingen, dieses Buch zu lesen.

Samstag, 7. Dezember 2024

Hex Files. Verrückte Feiertage [Hörbuch/Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Diese Reihe sollte euch bekannt vorkommen, zumindest, wenn ihr diesen Blog schon länger verfolgt. Während der Covid-Lockdowns habe ich manchmal stundenlange Spaziergänge gemacht und mich dabei mit allen möglichen Hörbüchern zugedröhnt. Und eines davon war die "Hex Files"-Reihe, gesprochen von der einzig wahren Yesim Meisheit, die unter anderem wegen dieser Reihe eine meiner absoluten Lieblingssprecher:innen geworden ist.

Dieses Buch ist nun ein weihnachtlicher Ergänzungsband. Muss man nicht lesen, um die restliche Reihe zu verstehen, ist aber definitiv ein nettes Ad-on, wenn man nochmal ein bisschen in die Geschichte eintauchen will.

Ivy, die faulste Hexe der Welt, macht sich hier auf die Suche nach gestohlenem Weihnachtsschmuck. Findet sie ihn nicht, wird ein uralter Fluch sie alle dahinraffen. Durch einen Vulkanausbruch, durch eine tödliche Krankheit, was denn genau passiert, weiß niemand so wirklich sicher. Die Auflösung, was denn nun mit dem Weihnachtsschmuck passiert ist, ist dann super süß und war für mich stimmig. Trotzdem war sie für mich eine Überraschung. Auch wenn ich den Täter (oder die Täterin?) selbst schnell erraten habe, wäre ich auf das Motiv sicher nicht von alleine gekommen.

Auch dieser allerletzte Band war wieder sehr lustig. Unter anderem natürlich auch wieder wegen dem sprechenden Kater Brutus, dessen "Miststück" mich jedes Mal wieder zum Lachen bringt.

Mein Fazit? Eine schöne Ergänzung der Reihe für die Weihnachtszeit!

Sonntag, 1. Dezember 2024

A Bookboyfriend for Christmas [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Hach, es ist Weihnachtszeit! Ja, die hat für mich bereits mit November begonnen. Man gönnt sich ja sonst nichts, oder? Also wenigstens eine verlängerte Weihnachtszeit muss dieses Jahr sein.

Hier findet ihr eine super süße Geschichte mit viel Potential - das aber zum aktuellen Stand nicht ganz genutzt wird. 

Das Setting ist großartig: Booktokerin Mia gewinnt ein Weihnachten allein in einer Buchhandlung. Sie freut sich enorm darauf - denn sonst hätte sie schon wieder ein Weihnachten alleine verbringen müssen. Wie jedes Jahr seit ihre Familie bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Daher ist dieser Gewinn für sie eine tolle Chance, sich abzulenken und vielleicht doch noch ein schönes Fest verbringen zu können. Doch als es endlich so weit ist, ist sie plötzlich nicht allein: Nick, der grantige Bruder der Besitzerin der Buchhandlung, ist auch hier. Eigentlich wollte er Mia nur den Laden aufschließen, doch wegen einer Fußverletzung kommt er jetzt nicht mehr weg - und wegen einem Schneesturm können die beiden die Rettung nicht verständigen. 

Wie ihr an der Inhaltsbeschreibung seht: Genau meine Art von Buch! Als ich das auf der Frankfurter Buchmesse gesehen habe, wusste ich, dass ich es einfach haben muss. Meine Kaufentscheidung wurde natürlich vom super schönen Cover, der schönen Innengestaltung und dem aufwendigen Farbschnitt unterstützt. Die Gestaltung ist wirklich, wirklich gut gelungen!

Umso enttäuschender, dass es im eigentlich Buch so einige Schwächen gibt. So war ich schockiert von der Menge an Fehlern in der Rechtschreibung, der Zeichensetzung und den Fehlern im Ausdruck, die ich fand. Teils habe ich mich über diese Fehler so geärgert, dass ich das Buch zur Seite legen musste. Bei sowas vergeht mir der Spaß. Klar, irgendwas wird immer übersehen - aber doch nicht in dieser Menge! Das hier ist ein veröffentlichtes Buch, das von Leser:innen gekauft werden kann und wird. Am Ende des Tages sind Bücher auch ein Produkt und wenn dieses Produkt deutliche Qualitätsmängel aufweist, dann ist das nicht in Ordnung.
Auch Logikfehler habe ich hier gefunden. So verstehe ich zum Beispiel nicht, warum Mia durch ein eingeschlagenes Fenster klettert, wenn sie den Haustürschlüssel hat. 
Besonders schockiert hat mich hierbei, dass im Impressum durchaus ein Korrektorat und ein Lektorat genannt wurden. Das ist einfach super schade.

Mein Fazit? Dieses Buch muss dringend ausführlich überarbeitet werden. Schade, denn da wäre mehr möglich gewesen.