Freitag, 28. Juni 2019

Die Schlacht der Bücher

Autorin: Audrey Harings
Erschienen am 1. November 2017
Im AH Tales and Stories S.L.
ISBN: 9788494667367
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Autorenwebsite

Zur Autorin:
"Audrey Harings wurde 1969 in der wunderschönen Römerstadt Trier an der Mosel geboren. Ihre Jugend verbrachte sie in Mainz. Durch die Nähe zum ZDF ergab es sich, dass sie schon als Kind, Bücher für das Fernsehen rezensieren durfte. 2016 erschien ihr erstes Buch "Sharj und das Wasser des Lebens", welcher ursprünglich nur für ihre beiden Mädchen als Gute Nacht Geschichte bestimmt war. Mittlerweile sind alle Bände des Vierteilers erschienen. Es folgten drei süße Tiergeschichten über das legendäre CanGu Team, dann die Schlacht der Bücher und das wundersame Fräulein Gelblich. Im April 2018 wurde der Katastrophenvogel veröffentlicht. Und kurz darauf erschien das Tagebuch einer schwangeren 13 jährigen. Den Abschluss in 2018 bildete die wundervolle Weihnachtsgeschichte über den Drachen Ferdinand. 12 Bücher in nur zwei Jahren. Im März 2019 hat Igor, der Ostermuffel das Licht der Welt erblickt. 
 Ihre Geschichten handeln allesamt von Freundschaft, Respekt und dem richtigen Umgang miteinander. Das Happy End ist in jedem Fall garantiert.
 Heute lebt sie mit ihrer Familie im südlichen Spanien, in der Nähe der Hafenstadt Alicante."
Quelle: Autorin

Klappentext:
"Mitten in Berlin geschehen unheimliche Dinge. In Sandras Buchhandlung verschwinden plötzlich Geschichten aus den Kinderbüchern.
Ob Anna und Jakob etwas damit zu tun haben? Die beiden wurden nämlich ausgerechnet von einem Mathebuch ins "Nichts" gezogen. Dort sollen sie Geschichten erfinden und diese in eine geheime Bibliothek bringen, damit sie für alle Kinder der Welt zugänglich werden. Doch die beiden sind dort im "Nichts" nicht alleine. Sie ahnen nicht, dass sie einen bösen Gegenspieler haben."
Quelle: lovelybooks.de

Mein Kommentar:
Dieses Buch ist ein Kinderbuch. Habe ich schon länger keines mehr gelesen, aber für die Prüfungen ist das wahrscheinlich eine ganz gute Lektüre, damit ich einfach mal abschalten kann.

Zuerst mal ein sehr großes Dankeschön an die Autorin! Von ihr bekam ich ein total süßes Paket mit einer Tasse zu "Igor der Ostermuffel", vielen Lesezeichen, einem Verlagsprogramm und natürlich dem Buch. Danke dafür, ich habe mich total darüber gefreut!

Nun kommen wir aber endlich und ohne weitere Ablenkungen zum Buch.
Die Protagonisten sind sehr nett. Sie sind einfach gestaltet, was aber wahrscheinlich daran liegt, dass sie großteils einfach noch Kinder sind. Von dem her fand ich das eigentlich ganz passend. Was ich schade fand, war, dass viele Figuren nur für wenige Seiten eingeführt wurden. Zum Beispiel die Buchhändlerin, die ich persönlich gerne länger begleitet hätte. Oder der Übersetzer für Betriebshandbücher, der zwar der Bösewicht war, dafür aber meiner Meinung nach zu wenig Aufmerksamkeit bekam. Besonders schade fand ich das bei den Buchfiguren: Sie fechten zwar den größten Kampf aus, sind aber nicht wirklich lange besonders präsent. Alles in allem war ich mich sehr oft nicht sicher, wer denn jetzt eigentlich die Hauptfigur ist. Anna und Jakob? Mit ihnen beginnt die Geschichte, sie bringen alles ins Laufen, aber in der Mitte treten sie dann sehr lange sehr stark in den Hintergrund. Die Buchhändlerin? Dafür kamen aber die Kapitel über sie zu unregelmäßig. Der Übersetzer? Hier das gleiche wie bei Anna und Jakob - obwohl er mehr Aufmerksamkeit bekam.

[Achtung: Spoilergefahr!]
Die Geschichte selbst ist auch in Ordnung. Stellenweise fand ich die Probleme zu einfach gelöst, selbst für ein Kinderbuch. Dass zum Beispiel der Kampf zwischen den Buchfiguren und den Gegenständen aus den Handbüchern einfach durch gutes Zureden und Streicheln der Geräte gelöst werden kann. Das war mir dann fast schon zu abstrakt.
Den Aufhänger der Geschichte fand ich gut. Alles startet, als Jakob und Anna eine Dokumentation über die Bücherverbrennungen im Nationalsozialismus sehen. Das hätte man noch mehr thematisieren können, vor allem weil die ganze Geschichte dadurch ins Rollen kommt und auch immer wieder betont wird, dass alles dadurch ins Rollen kam. Man hätte noch ein bisschen mehr darüber schreiben können, wie das damals abgelaufen ist, warum die Bücher verbrannt wurden und vielleicht auch, wie die Autoren damit umgehen mussten.

Die Sprache fand ich für ein Kinderbuch sehr schwierig und nicht immer leicht zu lesen. Häufig wurden schwierige Worte verwendet, die ich als Kind der Zielgruppe entweder nicht kannte oder nur schwer entziffern konnte. Ein Beispiel dafür wäre das Wort "Betriebshandbücher". In Österreich sagen wir dazu "Bedienungsanleitungen" oder einfach nur "Anleitung" und ich kannte auch sehr lange nur dieses Wort dafür. Genauer gesagt bis vor eineinhalb Jahren, als ich für einige Zeit mit einem Mädchen aus Deutschland in einer WG lebte. Andere Beispiele für Wörter, die ich in diesem Alter nicht gekannt hätte, wären "Kaffeevollautomat" (Kaffeemaschine), "Wagners Walkürenritt" oder "Entsafter".
Auch der Stil schien nicht immer ganz passend für ein Kinderbuch. Versteht mich nicht falsch, der Stil war nicht schlecht - nur eben kein Kinderbuchstil. Ich denke aber, dass man dieses Problem mit der passenden Lektorin relativ schnell lösen könnte. Ich habe zwar in der Danksagung gesehen, dass das Buch relativ häufig Korrektur gelesen wurde, aber einmal mehr, von jemandem, der das vom Beruf her macht, würde dem Buch nicht schaden.

Loben möchte ich hier die Illustrationen. Die sind total liebevoll gestaltet und wirklich, wirklich süß!

Mein Fazit? Ein nettes Kinderbuch, das aber vielleicht nochmal überarbeitet werden sollte.

Donnerstag, 27. Juni 2019

Studienhalbzeit - Was waren meine Highlights?

Hallo Ihr!

Wie ihr wisst, studiere ich jetzt schon seit drei Semestern. Und ich studiere nicht einfach irgendwas, nein! Ich studiere DAS Studienfach für Leseratten: Vergleichende Literaturwissenschaft. Das einzige Studium, in dem Stoff mithilfe von Harry Potter erarbeitet wird! Hach! Ich bin so in dieses Fach verliebt!

Seit ich einmal den Namen dieses Fachs gepostet habe, bekomme ich immer wieder Mails mit der Bitte, doch ein bisschen was über mein Studium zu erzählen, weil sich die Absender dieses Fach auch vorstellen könnten. Also dachte ich mir, ich starte eine neue Serie zu meinem Studium. Und heute beginne ich mit meinen Studien-Highlights. Also hier sind sie! Die (bisherigen) Top 5 Lehrveranstaltungen meines Studiums!

Platz 5: Kulturgeschichte 2
Habe ich schon erwähnt, wie schwierig dieses Ranking für mich ist? Ich muss total viele Lehrveranstaltungen ausschließen, die ich eigentlich auch super fand! Aber wenn ich jede Lehrveranstaltung hier poste, die mir gefallen hat, könnte ich eigentlich gleich ein Foto meines Curriculums machen und hier hochladen. Aber das wäre nicht ganz der Sinn dieses Beitrags, deswegen muss ich mich eingrenzen. Und das hier ist meine Wahl für Platz 5: Der (für mich erste, für alle anderen zweite) Teil von Kulturgeschichte. Ich fand dieses Fach so spannend, da die Professorin so viele Parallelen zu unserer Lebenswelt heute zog. Und so viele Beispiele für Kunstwerke brachte - egal ob Lieder, Gemälde, Texte oder Filme. Das einzige, mit dem ich nicht zufrieden war, war die Prüfung. Die war nämlich sehr, sehr schwierig.

Platz 4: Textkompetenz
Das Fach in dem uns durch Harry Potter erklärt wird, was die einzelnen Begriffe der Textanalyse bedeuten. Ihr kennt mich: Sobald jemand Harry Potter sagt, werde ich hellhörig! Und die Professorin hat begriffen, dass das ein Phänomen ist, das unter Literaturwissenschaftsstudenten wohl gehäuft auftritt (den Tattoos, Notizbüchern und Kleidungsstücken nach zu urteilen). Und sie nutzt es für sich! Der einzige Grund, wegen dem dieses Fach im Ranking nicht weiter oben ist, ist, weil die Prüfung wirklich extrem schwierig war. Und ich habe total Panik vor dem Ergebnis! Drückt mir also auf jeden Fall die Daumen.

Platz 3: Literaturgeschichte im Kontext der Moderne
Das ist das Fach, auf das ich in dieser Sekunde, in der ich den Artikel schreibe, eigentlich lernen sollte. Tue ich aber nicht, wie ihr seht. Stattdessen schreibe ich Artikel, die ich zu einem späteren Zeitpunkt posten kann. (hysterisches Lachen). Warum mag ich diese Lehrveranstaltung? Wahrscheinlich großteils wegen dem Professor. Er verknüpft die meisten Ereignisse mit dem, was heute alles passiert. Und er bringt total viele Textbeispiele. Ich weiß, ich studiere Literaturwissenschaft, da sollte das selbstverständlich sein - und trotzdem bin ich jedes Mal, wenn ein Professor oder eine Professorin das tut, total begeistert.

Platz 2: Vergleichende und Allgemeine Literaturwissenschaft
Eigentlich sind das zwei unterschiedliche Lehrveranstaltungen, aber im neuen Curriculum (das ist an Unis der Plan, der vorgibt, wann ich welche Lehrveranstaltung besuchen sollte) wurden sie zusammengelegt. Diese Lehrveranstaltungen waren meine Einführungsveranstaltungen, in denen ich meine allerersten Universitätsprüfungen ablegen musste. Die Gruppe hier bestand anfangs aus 14, später nur noch aus sieben Leuten und wir lernten uns ziemlich schnell kennen. Der Professor konnte hier wirklich auf uns eingehen!
Trotzdem: Könnt ihr euch vorstellen, wie nervös ich am Prüfungstag war? Zur Prüfung konnte ich alles auswendig und habe jedes einzelne Beispiel nochmal durchgeackert. Ich hatte totale Angst! Wie sollte ich das bloß schaffen? "Ein Alien möchte wissen, was Kunst ist. Was würden Sie ihm sagen?" Das war die erste Frage in Kurzfassung. Angst muss man also vor der Prüfung wirklich keine haben!

Platz 1: Weltliterarische Lektüre
Überrascht euch das? Na hoffentlich nicht! In dieser Lehrveranstaltung bekamen wir gleich in der ersten Woche eine ellenlange Leseliste ausgeteilt. Das Semester hatte 14 Wochen plus 3 in denen keine Lehrveranstaltung war. Das bedeutet 17 Bücher und eine Kurzgeschichte standen auf dem Plan. Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich es nicht geschafft habe, jedes Buch fertig zu lesen, ABER ich habe in jedem so viel gelesen, wie nur irgendwie möglich. Und die Einheiten selbst fühlten sich an, wie ein Treffen eines etwas größeren Buchklubs! Hier konnte ich endlich mal extrem viel über Bücher diskutieren!

Was studiert ihr so? Und was waren eure Highlight bisher? Lasst es mich doch in einem Kommentar wissen! Und schreibt mir auch, was ihr von der Idee haltet, eine Reihe über mein Studium zu gestalten!

Alles Liebe und bis zum nächsten Mal!
Mira

Donnerstag, 20. Juni 2019

Bad Feminist

Autorin: Roxane Gay
Erschienen am 13. 5. 2019
Im btb Verlag
ISBN: 9783442717811
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zur Autorin:
"Roxane Gay, geboren 1974, ist Autorin, Professorin für Literatur und eine der wichtigsten gesellschaftspolitischen und literarischen Stimmen ihrer Zeit. Sie schreibt u.a. für die New York Times und den Guardian, ist sie Mitautorin des Marvel-Comics »World of Wakanda«, Vorlage für den hochgelobten Actionfilm Black Panther (2018), dem dritterfolgreichsten Film aller Zeiten in den USA. Roxane Gay ist Gewinnerin des PEN Center USA Freedom to Write Award. Sie lebt in Indiana und Los Angeles."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Leider liebt sie Rapmusik, das Frauenbild: grauenvoll. Leider liest sie sehr gerne Fashion-Magazine, das Frauenbild: ebenfalls erschreckend. Und ihre Lieblingsfarbe ist leider: pink. In einer Zeit, in der Barack Obama sich als Feminist bezeichnet und sogar Modeimperien den Schriftzug in großer Zahl auf T-Shirts drucken, wahrscheinlich keine gute Idee. Feminismus ist chic geworden und angekommen in der Popkultur. Aber was kann guter Feminismus heute wirklich sein? In ihrem hochgelobten Essayband sprengt Roxane Gay das ideologische Korsett eines guten und starren Feminismus und erklärt sich selbst ironisch zum Bad Feminist – stimmgewaltig, bestechend klug und fern jeder Ideologie unterzieht sie unsere Gegenwart einer kritischen Analyse und zeigt, wie man alles auf einmal sein kann: eine der bedeutendsten Feministinnen der Gegenwart und dabei definitiv nicht perfekt."
Quelle: Verlag 

Meine Meinung:
Das war eine schwere Geburt, wirklich! Zwischendurch habe ich immer wieder Pausen eingelegt und habe sogar mit einem Abbruch geliebäugelt. Ich habe es dann aber doch fertig gelesen, weil das hier eben ein Rezensionsexemplar ist. Fand ich total schade, denn in dieses Buch habe ich sehr große Hoffnungen gesetzt. Überall habe ich nur Lob dazu gelesen!

"Bad Feminist" ist eine Essaysammlung zu verschiedenen Themen des Feminismus. Gegliedert ist das ganze nach verschiedenen Themenbereichen, zum Beispiel die Repräsentation von "Race" in der Unterhaltungsbranche. Viele der Themen waren im Grunde genommen spannend, andere waren wiederum belanglos, vieles habe ich nur überflogen, um ganz ehrlich zu sein.
Gerade die ersten hundert Seiten fand ich einfach nur langweilig und brachten mich fast zur Weißglut. Anstatt die Chance zu nützen und sich als Feministin vorzustellen und kurz zu beschreiben, warum sie eine schlechte Feministin sein soll, schreibt sie seitenweise über Scrabble. Es freut mich ja für die Autorin, dass sie Scrabble so gerne mag, dass sie sogar an Wettbewerben teilnimmt, aber daraus ein ewig langes Essay zu gestalten und dieses an den Anfang eines Buches über Feminismus zu stellen? Ich weiß nicht, fand ich jetzt nicht wirklich relevant. Genauso wenig passend fand ich den Artikel darüber, wie ihrer Meinung nach Studenten sein sollen.

Teilweise hatte die Autorin ganz interessante Ideen und Ansichten und bot neue Sichtweisen an, auf die ich als weiße, sehr privilegierte Frau aus Europa wohl nie gekommen wäre. Gerade über Themen wie fehlende Repräsentation von farbigen Frauen in Filmen und Büchern habe ich bisher, um ehrlich zu sein, nie wirklich viel nachgedacht. Klar, das Thema hat mich gestreift, aber wirklich befasst habe ich mich damit nie. Nicht alle der Filme und Bücher, die die Autorin als Beispiel nannte, kannte ich. Okay, eigentlich kannte ich nur den Film "12 Years a Slave" und das Buch "Fifty Shades of Grey" (Nein, das werde ich hier auf keinen Fall rezensieren und nein, auch nicht diskutieren!) und auch ein paar Lieder. Aber die Autorin lieferte Gott sei Dank Szenenbeschreibungen und Textausschnitte mit, sodass ihre Argumentation nachvollziehbar wurde.

Das Cover störte mich. Hier sieht man ja nur die Vorderseite, weil die Vorderseite vom Verlag zur Verfügung gestellt wird und die Rückseite natürlich nicht. Ist ja klar - normalerweise ist ja auch die Rückseite total irrelevant, weil dort nur der Inhalt steht und vielleicht ein paar Lesermeinungen. Hier nicht. Hier ist plötzlich überhaupt kein Rosa mehr und auch sonst nichts typisches. Stattdessen ist hier plötzlich ein riesiges Portraitfoto der Autorin. Das passte meiner Meinung nach nicht wirklich.

Montag, 17. Juni 2019

Über Raubkopien - Ein Rant

Hallo ihr Lieben!

Heute möchte ich mit euch mal über ein ernsteres Thema sprechen, auf das mich eine Leserin vor Kurzem aufmerksam gemacht hat: Raubkopien von eBooks. Sie wollte gerne wissen, was ich davon halte und hat mich gebeten, einen Post darüber zu schreiben. Also warum nicht?

Eines muss ich natürlich von Anfang an sagen: Ich hatte noch nie Kontakt mit Raubkopien. Das sage ich jetzt nicht, um mir einen Heiligenschein aufzusetzen, ganz im Gegenteil! Ich hatte das Glück, dass ich immer Zugang zu allen Büchern hatte, die ich lesen wollte. Mein ganzes Leben lang hatte ich immer Mitgliedschaften bei zwei Bibliotheken, in letzter Zeit sogar bei drei, eine davon online. Die Buchläden in meiner Umgebung waren immer voll ausgestattet und meine Eltern gehören zu der Sorte, die sich jeder Bücherwurm wünscht: "Sind ja nur Bücher. Lieber ist es uns, wenn sie Bücher kauft, als Alkohol/Drogen/Videospiele/Markenkleidung/..." Und irgendwann kamen dann noch die Rezensionsexemplare dazu. Warum sollte ich also Bücher online klauen, wenn ich sie auch so bekomme?

Trotzdem habe ich eine klare Haltung gegenüber von Raubkopien: Das geht gar nicht!
"Du hast gut reden, Mira! Du hattest ja immer die Möglichkeit, alle Bücher zu bekommen!" Diese Antwort sehe ich schon in den Kommentaren stehen. Lasst mich erklären, warum ich dieser Meinung bin.

Mein Hauptgedanke ist dieser: Autoren und Autorinnen müssen von ihren Einnahmen leben können. Sie stecken in ihre Werke viel Liebe und Arbeit und wenn irgendwer das Buch dann einfach online stellt, dann fallen die Einnahmen weg. Die Folge? Autoren verdienen nichts mehr und werden ihre Zeit in andere Dinge investieren müssen. Verläge werden die Bücher der Autoren nicht mehr drucken. So einfach ist das im Verlagswesen: Wenn sich die Bücher eines Autoren nicht verkaufen, werden sie nicht mehr herausgegeben. Warum sollten sie weiter gedruckt werden? Der Leser hat gesprochen: Er hat nicht gekauft, also wird er auch den zweiten Band oder das neue Buch des Autoren wohl eher nicht lesen wollen. Auch Verläge und Autoren sind auf Geld angewiesen, auch sie überleben leider nicht von Liebe und Luft. Und auch wenn die Autoren groß sind und von einem geklauten Buch nicht sofort ihre Karriere in Gefahr ist: Haben sie das verdient? Würdest du verlangen, dass ein Anwalt umsonst für dich arbeitet, weil seine Existenz ja nicht in Gefahr ist? Würdest du verlangen, dass ein Designer-Laden dir Hosen und T-Shirts schenkt? Nein? Dann mach das doch auch nicht mit Autoren! Du hast nicht das Recht, das zu entscheiden! Wenn du ein Buch liest, hat der Autor seine Arbeit gemacht und hat seinen Lohn verdient. Egal ob du findest, dass das Buch überbewertet ist!

"Aber Kultur sollte für alle gratis sein!" - Ist sie aber nicht und das ist leider die Realität. Genauso wenig wie Nahrungsmittel, Kleidung und Hygieneprodukte - und wenn ich die Wahl hätte, würde ich wohl eher letztere kostenlos zur Verfügung stellen. Kinotickets kosten Geld, Theaterkarten kosten Geld, Musik kostet Geld. Autoren, Musiker, Schauspieler sind auf dieses Geld angewiesen, siehe Punkt 1. Wenn ihr gratis Bücher wollt, dann nehmt an Aktionen teil, die direkt vom Verlag oder vom Autor ins Leben gerufen sind. Davon gibt es genügend - auch Seiten wie Lovelybooks, Goodreads oder direkt auf der Seite vom Verlag oder dem Autoren. Gerade bei eBooks gibt es manchmal auch Gratisaktionen - die dann auch noch völlig legal sind. Wenn ihr also bei Gott nicht zahlen wollt, dann schaut euch nach solchen Aktionen um, damit tut ihr niemandem weh! Aber haltet euch bitte von Raubkopien fern!

"Aber nicht jeder kann sich alle Bücher leisten, die er/sie will!" - Das stimmt, doch ändert nichts an diesem Problem. Ich kann mir auch nicht jeden Kopfhörer leisten, den ich will. Ich kann es mir auch nicht leisten, jeden Abend nobel essen zu gehen. Klaue ich deswegen Kopfhörer? Gehe ich deswegen in Restaurants und verschwinde wieder, ohne bezahlt zu haben? Nein, tue ich nicht. Ich koche selbst. Ich weiche auf billigere Kopfhörer aus und hoffe, dass die möglichst lange halten. Und das selbe gilt für Bücher! Unterstützt eure Bücherei und holt euch dort eine Mitgliedschaft. Wenn die schlecht ausgestattet ist, dann sucht nach einem Onlineabo für Bücher. Erste Adressen wären Seiten wie die Onleihen (die haben manchmal sogar Partnerschaften mit Bibliotheken - wenn ihr also eine Mitgliedschaft bei einer Partnerbibliothek habt, könnt ihr die Onleihe gratis dazu verwenden), Skoobe oder ja, auch Amazon. Seiten wie Audible, wenn ihr Hörbücher lieber mögt. Oder sucht nach Gratisaktionen, siehe oben. Ein Secondhand-Laden in meiner Universitätsstadt verkauft Bücher sogar nach Kilo und extrem günstig (2€ pro Kilo). Aber niemand kann mir erzählen, dass er oder sie Bücher onlines stehlen muss.

Außerdem sind Raubkopien gegen das Gesetz - ihr macht euch also strafbar! Im schlimmsten Fall drohen euch Geldstrafen und Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. Vor allem, wenn ihr nicht nur Bücher herunterladet, sondern auch online stellt!

Was haltet ihr von Raubkopien von Büchern? Hattet ihr schon mal damit zu tun? Übertreibe ich? Oder stimmt ihr mir zu? Lasst es mich wissen!

Mittwoch, 12. Juni 2019

Tief im Wald

Autorin: Peternelle van Arsdale
Erschienen am 13. Mai 2019
Im Heyne Verlag
ISBN: 9783453319912
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zur Autorin:
"Peternelle van Arsdale arbeitet als Lektorin, und hätte nie gedacht, dass sie selbst ein Buch schreiben würde – bis sie eines Tages eine Idee hatte ... Tief im Wald ist ihr erster Roman. Sie lebt in New York City."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Alys ist sieben, als die Seelenesser eines nachts in ihr Dorf kommen. Am Morgen danach sind alle Erwachsenen tot. Alys und die anderen Kinder müssen fortan in einem Nachbardorf leben, wo die Menschen gläubig sind und das Biest fürchten, das tief im Wald lebt. Doch das Biest ist nicht das, was es zu sein scheint – ebenso wenig wie Alys. Das Mädchen spürt, dass es in seinem Inneren mit den Seelenessern verbunden ist. Als Alys älter und ihre geheime Gabe stärker wird, sehnt sie sich immer mehr nach der Freiheit jenseits des Dorfes. Da schlägt das Schicksal erneut zu, und Alys macht sich auf die gefährliche Reise in den dunkelsten Teil des Waldes …"
Quelle: Verlag

Mein Kommentar:
Ich bin im Moment so unglaublich übermüdet. Und wessen Schuld ist das? Exakt: Die von Frau van Arsdale! Ich bin nämlich einem Phänomen zum Opfer gefallen, das alle Bücherwürmer nur so fürchten: "Ach, eh nur noch 200 Seiten - die schaffe ich heute noch!". So kam es, dass ich - schon wieder - über eine Stunde länger gelesen habe, als ich eigentlich wollte. Und dann war das Buch fertig. Denkt ihr im Ernst, dass ich danach eingeschlafen bin? Ich kann euch versichern, dass dem nicht so war! Ich habe weiter über das Buch nachgedacht. Noch eine weitere Stunde lang! Anmerkung: Ich stecke in der Vorbereitungsphase für 6 Prüfungen, 5 Protokolle und 2 Prosemminararbeiten. Warum tun mir Bücher das an?! Warum???

Der Schreibstil hier hat mich fasziniert. Es herrschte eine ziemliche Distanz zum Geschehen. Aber irgendwie fand ich das...passend. Natürlich, man muss diese Art des Erzählens mögen. Ich mochte sie. Sie passte zur Geschichte und zu Alys' Persönlichkeit.

Wir begleiten Alys in diesem Buch durch viele, viele Jahre ihres Lebens. Zu Beginn ist sie 7 Jahre alt und das bleibt sie auch sehr lange. Dann wird von ihr als etwa Zwölfjährige erzählt und dann von ihr als noch nicht ganz erwachsene junge Frau. Je nachdem wie alt sie ist, versteht sie mehr oder weniger von ihrer Situation und auch der Leser bekommt mehr oder weniger Information darüber, wie es um die Dörfer steht. Im echten Leben würde ich mich mit Alys wohl nicht anfreunden, aber das ist mir hier egal. Alys ist eine total spannende Figur und ich hätte sie sehr gerne nochmal 200 Seiten begleitet.

Vom Genre her befindet sich das Buch irgendwo in der Mitte zwischen Fantasy und Historischer Roman. Fantasy ist klar, das Buch ist ja auch als Fantasy-Roman herausgegeben. Es gibt Seelenesser, Heilerinnen und das sagenumwobene Biest, bei dem ich mir bis zum Ende nicht sicher war, ob es gut oder böse ist. Aber es gibt auch historische Elemente: Hexenverbrennungen, extreme Religiosität, absolut keine technischen Hilfsmittel und so weiter und so weiter. Ich denke, dass Fans beider Genres mit diesem Buch was anfangen könnten.

Mein einziger Kritikpunkt ist der Titel. Da finde ich den englischen nämlich minimal besser. Im Englischen heißt das Buch "The Beast is an Animal". Das finde ich passender, gerade was das Biest im Buch angeht. "Tief im Wald" ist einfach so ein Titel, den (fast) jedes Buch haben könnte. Dafür ist das Cover des deutschen Titels schöner. Im Englischen sind die einzelnen Wörter über das ganze Cover verteilt. Da finde ich das hier einfach viel übersichtlicher und ordentlicher. Ist also Gleichstand würde ich sagen!

Dienstag, 11. Juni 2019

Neuzugäng im Juni

Hallo ihr Lieben!

Heute will ich wieder mal ein paar Bücher vorstellen, die in den letzten Tagen und Wochen bei mir eingetrudelt sind!

Quelle: Verlag

So heißt übrigens auch ein Baum, habe ich gerade festgestellt. Ich dachte einfach, dass das eine Wortneuschöpfung ist... Auf jeden Fall ist das ein Buch, das ich mir vor kurzem für eine Zugfahrt gekauft habe. Bisher sehr, sehr cool!

Quelle: Verlag

Auf diese Rezension werdet ihr euch noch gedulden müssen! Hier gibt es nämlich eine Sperrfrist zu beachten, die im Moment noch in ferner Zukunft liegt. Und ja, es ist ein Rezensionsexemplar. Wie sonst soll ich denn an dieses Buch kommen?


Quelle: Verlag

Danke, auf der Suche nach dem blöden Cover musste ich mir jetzt Bilder davon aussehen, wie tote Tiere präperiert werden! Warum postet man sowas? Das ist ekelhaft! Sowas will ich nicht sehen!
Dieses Buch ist ebenfalls ein Rezensionsexemplar und wir hatten keinen besonders guten Start miteinander. Ich bekam nämlich einen kaputten Download-Link und musste das erst klären. Gott sei Dank war die Administratorin da total schnell und freundlich! Vielen Dank nochmal dafür, falls Sie das lesen!


Quelle: Verlag

Jap, noch ein Rezensionsexemplar. Das Cover ist einfach wunderwunderwunderschön! Ist das ein Baum? Ist das eine Frau? Ist das beides? Wir werden es wohl nie wissen! Oder vielleicht auch doch? Bald kommt auf jeden Fall die Rezension dazu! Diese Woche noch, ich versprechs!



Quelle: Verlag

Dieses Buch ist noch unterwegs zu mir. Ebenfalls ein Rezensionsexemplar, auf das ich total gespannt bin. Ich habe auf dieses Buch schon seit Anfang des Jahres hingefiebert!


Quelle: Autorenwebsite

Dieses Buch hat mir die Autorin zugeschickt, zusammen mit Flyern zum Verlagsprogramm und einer total süßen Tasse! Vielen lieben Dank dafür, ich hab mich total gefreut!

Was habt ihr momentan in Arbeit? Irgendwelche Geheimtipps? Lasst es mich wissen!

Sonntag, 9. Juni 2019

Als Grace verschwand

Autorin: Kathryn Croft
Erschienen am 12.4.2019
Im Aufbau Verlag
ISBN: 9783352009303
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zur Autorin:
"Kathryn Croft glaubt seit ihrer Kindheit an die Macht von Geschichten und hat einen Abschluss in Medienwissenschaften und Englischer Literatur. Bevor sie mit dem Schreiben begann, arbeitete sie im Personalwesen und als Lehrerin. Sie lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in Guildford, Surrey. Mehr Informationen zur Autorin unter www.kathryncroft.com"
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Simone Porter musste mit einem schweren Schicksalsschlag fertigwerden. Vor achtzehn Jahren wurde ihre sechs Monate alte Tochter entführt. Als ein Mädchen mit Namen Grace sich bei ihr meldet und erklärt, ihre Tochter zu sein, glaubt Simone ihr nicht. Doch das Stofftier, das Grace bei sich hat, lässt sie zweifeln. Genauso einen Plüschhasen hat ihre Tochter besessen. Grace aber behauptet noch etwas anderes: dass sie aus Notwehr einen Mord begangen hat und dass sie dringend Hilfe braucht. Simone ist hin und her gerissen – und dann verschwindet Grace wie ihre Tochter damals."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Und wieder ein neues Buch gelesen! So ein Leseplan wirkt Wunder! (Blogpost dazu folgt...irgendwann...vielleicht!)

Gleich zu Beginn: Vom Hocker gehauen, hat mich dieses Buch nicht. Leider, denn ich hatte große Hoffnungen! Den Klappentext fand ich nämlich total super und auch das Cover fand ich spannend.
Die ersten hundert Seiten waren auch gut. Es schien mir die perfekte Lektüre zum Pendeln, da es einfach zu lesen war und ziemlich schnell voran ging. Gleich zu Beginn wurden hunderte Fragen aufgeworfen: Wer ist Grace? Wo ist Helena, Simons Tochter? Sind sie die gleiche Person? Was ist mit dem Mann passiert, den Grace erschlagen hat und der nun nicht mehr auffindbar ist?
Ich war mir sicher, dass ich dieses Buch sehr schnell lesen würde und, dass dieses Buch eine gute Bewertung bekommen würde! Und dann...dann kam die zweite Hälfte. Die gefürchtete zweite Hälfte!

Plötzlich begann jeder auf der Stelle zu treten. Es ging einfach nichts mehr voran, niemand kam auf neue Erkenntnisse, keine neuen Informationen mehr. Natürlich, es kann nicht immer nur Action geben! Aber gerade bei einem Thriller erwarte ich mir Spannung. Und die kam in der zweiten Hälfte einfach nicht auf.

Simone war mir zu Beginn gleich sehr sympathisch. Sie ist eine verletzte Frau, wahrscheinlich so Ende 30. Als Helena, ihre Tochter verschwand, war ihr Leben für sie zu Ende - aber irgendwie ist sie immer noch hier! Kein Wunder also, dass sie sich an jeden Hoffnungsschimmer klammert, den sie hat. Und wenn ein verrücktes Mädchen behauptet, dass sie ihre Tochter ist, dann wird sie nicht lockerlassen, bis sie Klarheit hat. Wie gesagt: Finde ich total nachvollziehbar. Was ich nicht nachvollziehbar fand, war wie naiv Simone manchmal ist. Sie weiß zwar, dass sie vorsichtig sein muss und sie trifft auch Vorkehrungen, zum Beispiel indem sie unter falschen Namen mit Verdächtigen spricht, aber ich verstehe nicht, warum sie immer alles für bare Münze nimmt. Egal was die anderen Figuren sagen: Simone glaubt ihnen. Diese Gutgläubigkeit schien mir dann doch eher unpassend.

Von den anderen Personen bin ich nicht ganz so begeistert. Wie bei Simone fand ich sie zu Beginn sehr, sehr spannend und authentisch. Aber in der zweiten Hälfte des Buches, wurden die Figuren stark....vereinfacht. Jeder bekam eine Gefühl, das er oder sie ständig verkörperte. Jeder hatte eine Eigenschaft, die ihn oder sie voll und ganz ausfüllte. Der fürsorgliche Ehemann, war fürsorglich. Die besorgte Mutter war besorgt. Und so weiter und so weiter! Das führte zu meiner Meinung nach völlig absurden Situationen. [Spoiler] So hilft der beste Freund Abbot zum Beispiel dabei, in ein Haus einzubrechen und steht in jeder Sekunde zum Abruf bereit. So gut kann eine Freundschaft nicht sein! Ich habe viele sehr gute Freunde - aber wenn mich auch nur eine/r bitten würde, mit ihm/ihr in ein fremde Haus einzubrechen, dann würde ich nervös lachen und das Thema wechseln. Und hoffen, dass er/sie das nicht wirklich macht!

Gut fand ich die kursiv geschriebenen Zwischenkapitel. Die waren sehr spannend, auch wenn nicht alles nachvollziehbar war (Gott sei Dank nicht! Sonst würde ich mich einweisen lassen!). Sie sorgten gerade in langweiligeren Teilen für ein bisschen Tempo.

Vom Ende war ich überrascht. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich davon halten soll, ehrlich gesagt. Ich würde sagen, dass es gut ist. Es ging dann alles sehr schnell und war wieder nicht ganz nachvollziehbar, aber es war spannend.

Mein Fazit? Leider hat dieses Buch sein Potential nicht voll ausgenutzt. Da wäre viel mehr möglich gewesen! Sehr, sehr schade!

Donnerstag, 6. Juni 2019

Handmaid's Tale - The Graphic Novel

Autorin: Margaret Attwood
Grafiker: Renee Nault
Erschienen am 26. 3. 2019
Im Penguin Random House Verlag
ISBN: 9780385539241
Rezensionsexemplar: Nein

Quelle: Verlag


Zur Autorin:
"Margaret Atwood, geboren 1939 in Ottawa, gehört zu den bedeutendsten Erzählerinnen unserer Zeit. Ihr »Report der Magd« wurde zum Kultbuch einer ganzen Generation. Bis heute stellt sie immer wieder ihr waches politisches Gespür unter Beweis, ihre Hellhörigkeit für gefährliche Entwicklungen und Strömungen. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten Man Booker Prize, dem Nelly-Sachs-Preis, dem Pen-Pinter-Preis und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Margaret Atwood lebt in Toronto."
Quelle: Verlag

Zum Grafiker:
Renee Nault ist eine Künstlerin, Illustratorin und ein "Graphic novelist" aus Kanada. Sie ist vor allem für ihre lebendigen Wasserfarben- und Tintenzeichnungen.
Renee wurde in Vancouver geboren und zog später nach Victoria. Sie liebt es zu reisen und hat viel Zeit in Europa, Asien und Afrika verbracht.
ihre Arbeiten erschienen in Büchern, Zeitungen und Werbungen weltweit. Sie hat die Bilder für das Graphic Novel zu Margaret Attwoods dystopischen Klassiker "The handmaid's tale" gestaltet. 
Quelle: www.reneenault.com ; Übersetzung: Ich

Klappentext:
Desfred ist Magd in Gilead, wo Frauen weder Beruf noch Freundschaften haben, ja nicht einmal lesen dürfen. Sie dient im Haus des Kommandanten. Dort hat sie nur eine Daseinsberechtigung: Einmal im Monat muss sie sich auf den Rücken legen und beten, dass der Kommandant sie schwängert. Denn in Zeiten zurückgehender Geburten besteht der Wert Desfreds und der anderen Mägde allein darin, dass sie fruchtbar sind. Aber Desfred hat die Zeiten vor Gilead erlebt, als sie eine unabhängige Frau war... Margaret Atwood selbst hat ihren Klassiker für diese Graphic Novel bearbeitet - und Der Report der Magd gewinnt durch die Verdichtung des Textes und die kongenialen Zeichnungen Renée Naults noch einmal eine ganz eigene Dringlichkeit und Intensität.
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Ich denke, ihr kennt alle die Art von Büchern, von denen jeder denkt, dass man sie kennen muss. Dieses Buch gehört zu dieser Gruppe dazu. Seit ich studiere, haben mir zehn Studienkolleginnen und mindestens gleich viele Professorinnen gesagt, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Ist ja ein Klassiker und auch für den Feminismus wichtig und so weiter und so weiter. Ich war sogar bei einer Podiumsdiskussion zum Thema, ohne das Buch gelesen zu haben. Warum habe ich so lange gezögert? Wahrscheinlich hatte ich einfach Angst, dass mir das Buch zu kompliziert ist. Nun, diese Angst war auf jeden Fall komplett unbegründet und ich werde das Original garantiert auch noch lesen, früher oder später.

Ich habe mich aus der oben genannten Angst für das Graphic Novel entschieden. Immerhin gibt es da Bilder dazu - das verstehe ich dann also sicher leichter. Ich habe noch nie zuvor ein Graphic Novel gelesen und hatte deswegen keine Ahnung, was mich erwartet. Am ehesten wohl ein Comic. Ich denke da an "Lucky Luke" und "Asterix" - die habe ich jahrelang verschlungen, manchmal drei oder vier Hefte pro Tag. Dieses Buch hat garantiert nichts mit "Lucky Luke" zu tun, so viel steht fest. 

Dieses Buch ist ziemlich harter Tobak. Um es zu lesen brauchte ich nur eine einstündige Busfahrt und ein paar ruhige Minuten bei mit zu Hause. Ich kaufte das Buch drei Uhr Nachmittags und um sieben war ich fertig. In der Zwischenzeit hatte ich eine Vorlesung und traf mich mit einer Freundin.
Von der Geschichte war ich zu gleichem Ausmaß verstört und fasziniert. Zu einem größeren Teil verstört. Trotzdem konnte ich mich nicht losreißen. Verstärkt wird diese Geschichte eindeutig durch die Bilder. Sie sind einfach und trotzdem voller Details. Während der Rushhour war es total unangenehm dieses Buch zu lesen, denn kinderfreundlich sind diese Bilder auf gar keinen Fall. Trotzdem wollte ich nicht aufhören, nein, ich konnte nicht aufhören. Es war mir total wichtig, dass die Graphikerin zumindest in meinem Blogeintrag gleich viel Aufmerksamkeit bekommt, wie die Autorin. Ja klar, der Klassiker stammt von der Autorin - aber gerade bei einem Graphic Novel sind die Bilder einfach ein großer Teil der Geschichte. Da kann ich die Graphikerin nicht ignorieren! Seltsamerweise fand ich weder auf der Verlagsseite, noch auf Seiten wie Lovelybooks ihren Lebenslauf. Ich musste erst ihre persönliche Website suchen und dann ihren Lebenslauf ins Deutsche übersetzen. 

Ich habe dieses Graphic Novel innerhalb der letzten 24 Stunden an drei Personen empfohlen. Und auch euch möchte ich dieses Graphic Novel ans Herz legen. Es ist total erschreckend und extrem spannend. Also setzt dieses Buch auf eure Wunschlisten! Wenn ihr euer Englisch für zu schlecht haltet, dann erscheint im Herbst die deutsche Übersetzung im Piper Verlag.

Von mir bekommt dieses Buch auf jeden Fall den Approved-Stempel!

Gegen deinen Willen

Autorin: Manuela Obermeier
Erschienen am 2.5.2019
Im Ullstein Verlag
ISBN: 9783548291727
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zur Autorin:
"Manuela Obermeier kam 1970 in München zur Welt. Sie begann bereits in der fünften Klasse mit ihrem ersten Roman, schlug nach dem Abitur aber eine ganz andere Richtung ein und ging zur Polizei. Das Schreiben hat die Polizeihauptkommissarin jedoch nie losgelassen."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Mitten in der Nacht erreicht Hauptkommissarin Toni Stieglitz ein Anruf aus der Zentrale: Im Englischen Garten wurde ein toter Mann gefunden – eingeritzt in seine Brust das Wort »Drecksau«. Der Tote war Lehrer und hatte scheinbar junge Mädchen heimlich fotografiert. Ein klarer Fall von Rache. Wären da nicht die anonymen Hinweise, die Toni kurze Zeit später zugespielt werden. Warum sammelte der Mann Informationen über die Herstellung von K.O.-Tropfen? Musste er deshalb sterben?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Eigentlich habe ich dieses Buch schon seit einer gefühlten Ewigkeit fertig gelesen. Genauer gesagt seit Sonntag. Aber bisher hat mir einfach die Zeit und die Motivation gefehlt, mich hinzusetzen und einfach mal zu schreiben. Also nütze ich doch einfach den momentanen Motivationsschub, den ich jetzt gerade habe und schreibe! Also: Los gehts!!

Vom Start war ich total begeistert. Die ersten hundert Seiten las ich in einem Rutsch durch. Besonders spannend fand ich, dass der erste Tag so lange dauerte. Ich bekam sogar die Hoffnung, dass die Autorin es schaffen könnte, die Handlung eines ganzen Krimis, innerhalb eines Tages unterzubringen. War dann leider doch nicht so, aber die Überlegung ist doch wohl spannend! Wenn ein Autor oder eine Autorin, die das gewagt hat, das liest: Könntest du mir bitte ein Rezensionsexemplar davon anbieten? Bitte? Ich will wissen, ob das möglich ist!

Ups, und schon bin ich weg vom Thema! Also, zurück zum Buch. Toni war mir ganz sympathisch. Sie war nicht die coolste oder spannendste Kommisarin, die ich je kennenlernen durfte, aber sie war...solide. Sie war einfach eine Hauptkommisarin, wie sie im Buche steht. Das Einzige, das ich für wirklich bemerkenswert hielt, war ihre Beziehung zu ihrem Freund Tom. Heißt der so? Ja, tut er, ich habe nachgeschaut. Die Beziehung war wirklich süß! Normalerweise habe ich oft das Gefühl, dass Beziehungen in Krimis nur Lückenfüller sind, aber hier war dem nicht so.

Den Preis für die Figur mit dem besten Namen, geht übrigens an dieses Buch: Contutto. Dieser Name hat mich echt zum Lachen gebracht. Contutto, benannt nach seiner Lieblingspizza "mit allem", war Gott sei Dank eine der Hauptfiguren. Ich kam also alle paar Seiten in Genuss seines großartigen Namens.

Mit der Handlung war ich nicht komplett zufrieden. Wie gesagt: Der Beginn war toll! Und der Mordfall war total spannend. Die Beweise deuteten so in eine Richtung, dass ich total Spaß dabei hatte, mitzufiebern. Und dann ermittelt die Kommissarin in eine komplett andere Richtung, weil ihr der nächstbeste Verschwörungstheoretiker einen Floh ins Ohr setzt. Das versetzte mir doch eher einen Stich. Lieber wären mir handfeste Beweise gewesen. Klar, am Ende ergibt alles Sinn und alles klärt sich auf, aber trotzdem. Ich hätte lieber klare Beweise gehabt, als ewige Alleingänge der Protagonistin, die die meiste Zeit ja dann doch nichts, außer Theorien hatte. Total schade!

Mein Fazit? Einmal lesen schadet nicht. Ist ganz in Ordnung. Aber leider nicht mein nächstes Lieblingsbuch.