Donnerstag, 20. Juni 2019

Bad Feminist

Autorin: Roxane Gay
Erschienen am 13. 5. 2019
Im btb Verlag
ISBN: 9783442717811
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zur Autorin:
"Roxane Gay, geboren 1974, ist Autorin, Professorin für Literatur und eine der wichtigsten gesellschaftspolitischen und literarischen Stimmen ihrer Zeit. Sie schreibt u.a. für die New York Times und den Guardian, ist sie Mitautorin des Marvel-Comics »World of Wakanda«, Vorlage für den hochgelobten Actionfilm Black Panther (2018), dem dritterfolgreichsten Film aller Zeiten in den USA. Roxane Gay ist Gewinnerin des PEN Center USA Freedom to Write Award. Sie lebt in Indiana und Los Angeles."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Leider liebt sie Rapmusik, das Frauenbild: grauenvoll. Leider liest sie sehr gerne Fashion-Magazine, das Frauenbild: ebenfalls erschreckend. Und ihre Lieblingsfarbe ist leider: pink. In einer Zeit, in der Barack Obama sich als Feminist bezeichnet und sogar Modeimperien den Schriftzug in großer Zahl auf T-Shirts drucken, wahrscheinlich keine gute Idee. Feminismus ist chic geworden und angekommen in der Popkultur. Aber was kann guter Feminismus heute wirklich sein? In ihrem hochgelobten Essayband sprengt Roxane Gay das ideologische Korsett eines guten und starren Feminismus und erklärt sich selbst ironisch zum Bad Feminist – stimmgewaltig, bestechend klug und fern jeder Ideologie unterzieht sie unsere Gegenwart einer kritischen Analyse und zeigt, wie man alles auf einmal sein kann: eine der bedeutendsten Feministinnen der Gegenwart und dabei definitiv nicht perfekt."
Quelle: Verlag 

Meine Meinung:
Das war eine schwere Geburt, wirklich! Zwischendurch habe ich immer wieder Pausen eingelegt und habe sogar mit einem Abbruch geliebäugelt. Ich habe es dann aber doch fertig gelesen, weil das hier eben ein Rezensionsexemplar ist. Fand ich total schade, denn in dieses Buch habe ich sehr große Hoffnungen gesetzt. Überall habe ich nur Lob dazu gelesen!

"Bad Feminist" ist eine Essaysammlung zu verschiedenen Themen des Feminismus. Gegliedert ist das ganze nach verschiedenen Themenbereichen, zum Beispiel die Repräsentation von "Race" in der Unterhaltungsbranche. Viele der Themen waren im Grunde genommen spannend, andere waren wiederum belanglos, vieles habe ich nur überflogen, um ganz ehrlich zu sein.
Gerade die ersten hundert Seiten fand ich einfach nur langweilig und brachten mich fast zur Weißglut. Anstatt die Chance zu nützen und sich als Feministin vorzustellen und kurz zu beschreiben, warum sie eine schlechte Feministin sein soll, schreibt sie seitenweise über Scrabble. Es freut mich ja für die Autorin, dass sie Scrabble so gerne mag, dass sie sogar an Wettbewerben teilnimmt, aber daraus ein ewig langes Essay zu gestalten und dieses an den Anfang eines Buches über Feminismus zu stellen? Ich weiß nicht, fand ich jetzt nicht wirklich relevant. Genauso wenig passend fand ich den Artikel darüber, wie ihrer Meinung nach Studenten sein sollen.

Teilweise hatte die Autorin ganz interessante Ideen und Ansichten und bot neue Sichtweisen an, auf die ich als weiße, sehr privilegierte Frau aus Europa wohl nie gekommen wäre. Gerade über Themen wie fehlende Repräsentation von farbigen Frauen in Filmen und Büchern habe ich bisher, um ehrlich zu sein, nie wirklich viel nachgedacht. Klar, das Thema hat mich gestreift, aber wirklich befasst habe ich mich damit nie. Nicht alle der Filme und Bücher, die die Autorin als Beispiel nannte, kannte ich. Okay, eigentlich kannte ich nur den Film "12 Years a Slave" und das Buch "Fifty Shades of Grey" (Nein, das werde ich hier auf keinen Fall rezensieren und nein, auch nicht diskutieren!) und auch ein paar Lieder. Aber die Autorin lieferte Gott sei Dank Szenenbeschreibungen und Textausschnitte mit, sodass ihre Argumentation nachvollziehbar wurde.

Das Cover störte mich. Hier sieht man ja nur die Vorderseite, weil die Vorderseite vom Verlag zur Verfügung gestellt wird und die Rückseite natürlich nicht. Ist ja klar - normalerweise ist ja auch die Rückseite total irrelevant, weil dort nur der Inhalt steht und vielleicht ein paar Lesermeinungen. Hier nicht. Hier ist plötzlich überhaupt kein Rosa mehr und auch sonst nichts typisches. Stattdessen ist hier plötzlich ein riesiges Portraitfoto der Autorin. Das passte meiner Meinung nach nicht wirklich.

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