Sonntag, 4. Februar 2024

Iris Kelly Doesn't Date [Kurzrezension]

 

Quelle: Verlag

Nachdem ich Teil 1 und vor allem Teil 2 der Reihe rund um diese Freundesgruppe aus Bright Falls sehr genossen habe, war für mich klar, dass ich unbedingt auch den dritten und letzten Band der Reihe lesen werde. Hier geht es jetzt um Iris - eine Figur, die mir bereits in den letzten beiden Büchern sehr sympathisch war. Iris ist bisexuell, mag Sex und hat deswegen auch mit den typischen Vorurteilen zu kämpfen und das leider auch aus ihrer Familie. Und dazu kommt, dass sie in ihren letzten Beziehungen ziemlich viel Pech hatte: Ein Typ hat sie verlassen, da er Kinder wollte und sie nicht (obwohl sie das auch von Anfang an kommuniziert hat) und ihre letzte Freundin hat ihr verschwiegen, dass sie verheiratet ist und ein Kind hat. Deswegen ist für Iris klar: Sie datet nicht mehr. One Night Stands? Klar, gerne! Aber sie wird sich nicht mehr auf irgendeine langfristige Beziehung einlassen.

Auch Stevie wurde vor nicht zu langer Zeit verlassen. Mit ihrer Ex ist sie aber weiter befreundet - unter anderem auch deswegen, weil diese jetzt mit einer guten Freundin von ihr zusammen ist. Uff. Arme Stevie! Am liebsten würde Stevie sich ja einfach wieder in die Welt des Datings stürzen, aber mit einer generalisierten Angststörung wie Stevie sie hat, ist das nicht so leicht. Da ist nichtmal ein One Night Stand drin, wie sie feststellen muss, nachdem ihr erster Versuch bei sowas katastrophal schiefgeht. Aber naja: Dadurch, dass sie Iris eh nie wieder sehen wird, schadet es ja auch niemandem, wenn sie ihren Freund:innen erzählt, dass die Nacht toll war und sie und Iris ab jetzt daten. Blöd nur, wenn Iris dann plötzlich in dem Theater steht, in dem auch Stevie auftritt, und hier für eine Rolle vorspricht ...

Ich glaube alle von euch wissen, wie sehr ich Fake Dating mag. Ich finde diese Trope einfach wundervoll und witzig und irgendwie wird sie nie wirklich langweilig. Als ich also sah, dass es in diesem dritten Band darum gehen wird, landete das Buch sofort auf meiner Wunschliste.

Die beiden Protagonistinnen Stevie und Iris habe ich sofort ins Herz geschlossen. Vor allem Stevie war mir sympathisch, auch wenn ich mir von ihrer Seite ein bisschen mehr Entwicklung gewünscht hätte. Gleiches gilt aber auch für Iris. Generell wirkten die beiden Figuren auf mich in ihrer Gestaltung konstanter und weniger dynamisch als die bisherigen Figuren, die uns die Autorin präsentiert hat. Das fand ich persönlich schade, denn ich mag ja gerade die Entwicklung so gerne. Und ich weiß ja auch, dass die Autorin in der Lage dazu ist, Entwicklungen zu schreiben, die mich so richtig sprachlos zurücklassen. Gerade bei Stevie hätte ich mir gewünscht, dass sie mehr Selbstbewusstsein entwickelt und für sich einsteht. Gegen Ende baute sie das zwar dann auf, aber das war für mich dann schon etwas zu spät.

Was mich gestört hat, war, dass viel Konflikt vor allem deswegen entstand, weil die Figuren nicht besonders gut miteinander kommunizierten. Das ist einfach etwas, das ich persönlich in Liebesromanen nicht mag. An fehlerhafter Kommunikation finde ich schon genug in der Realität - und Liebesromane sind für mich ein Weg, die Realität einfach zu vergessen. Aber das kann ich nicht, wenn ich mich gleichzeitig ärgere, dass Menschen es nie schaffen, einfach mal anzusprechen, was denn nicht stimmt. Auch wenn ich sagen muss, dass dieser Ärger hier schwächer war als bei anderen Büchern, in denen diese Trope vorkommt. Hier konnte ich das zähneknirschend als realistische Darstellung von Stevies Angststörung akzeptieren. Ich fand das trotzdem nicht großartig, aber ich konnte es akzeptieren.

Was ich an diesem Buch wiederum geliebt habe, ist, dass dieses Buch in der Welt des Theaters spielt. Ich liebe Theater, habe selbst einige Zeit Theater gespielt und gerade an diesen Abschnitt meines Lebens hat mich hier so einiges erinnert. Ich konnte Iris Überraschung nachfühlen, wieviel Spaß es ihr macht, auf der Bühne zu stehen. Wie schön es ist, einfach mal für einen Abend in eine andere Rolle hineinzuschlüpfen. Und ich sags euch: Ich wäre super gerne Teil dieser Produktion, die hier vorbereitet wird. Die hört sich nämlich nach richtig viel Spaß an.

Mein Fazit? Alles in allem also ein leider nur mittelmäßiges Buch. Es hat mir zwar Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, mit den anderen Teile dieser Reihe kann dieses Buch aber leider nicht mithalten.

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