Autorin: Sigri Sandberg
Erschienen am 10.08.2022
Im btb Verlag
ISBN: 9783442770212
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag |
Klappentext:
"Wann haben Sie zum letzten Mal die Sterne gesehen?
Im Winter ist Norwegen in Dunkelheit getaucht. Aber ist das auch wirklich der Fall? Zwei Drittel der Norwegerinnen und Norweger, wie auch 80 Prozent der Menschen in Nordamerika, können nachts die Milchstraße nicht mehr sehen. Straßenlaternen, Neonlichter und Bildschirme erhellen den Himmel und machen es unmöglich, etwas im Nachthimmel zu erkennen. Solange sie denken kann, hat Sigri Sandberg Angst vor der Dunkelheit. Mitten im Winter begibt sie sich allein auf eine Reise in die Berge, um sie zu erleben und zu verstehen, was hinter der Angst steckt. Auf ihrer Reise macht sie uns mit einer besonderen Frau bekannt: Christiane Ritter, die 1934 einen ganzen Winter in einer Trapperhütte in Spitzbergen verbrachte."
Quelle: Verlag
Meine Meinung:
Ich mag die Nacht. Während die Autorin dieses Büchleins bei der Vorstellung, eine Woche in einer einsamen Hütte abseits der Zivilisation während der Polarnacht zu verbringen, totale Angst bekommt, hätte ich zumindest mit der Dunkelheit kein Problem. Die Tatsache, dass ich weit weg von der Zivilisation und doch eher tollpatschig bin, würde mir mehr Sorgen bereiten. Die Dunkelheit stelle ich mir sogar recht schön vor. Nicht wegen der Dunkelheit, sondern weil ich dann endlich mal ordentlich die Sterne beobachten könnte. Ich gehöre nämlich zu den Menschen, die nachts keine Milchstraße sehen können. Das letzte Mal habe ich sie wohl vor zwei Jahren gesehen. Da war ich auf der Berghütte eines Freundes, keine Wolke war am Himmel und das Licht aus dem Tal störte uns auch nicht wirklich. Da waren so viele Sterne über mir, dass ich nur noch mit sehr viel Mühe Sternbilder erkennen konnte. Ich starrte nach oben, bis mein Nacken keine weitere Sekunde mehr erlaubte.
Die Autorin und ich haben also eine ziemlich unterschiedliche Ausgangssituation. Trotzdem hat sie es gewagt, zu dieser Hütte zu reisen und dort eine Woche zu verbringen. Und während sie dort Zeit verbringt, erzählt sie uns mehr darüber, warum die Dunkelheit wichtig für Menschen ist. Dass ich um 9 Uhr Abends keine Rezensionen mehr tippen sollte, weil das Blaulicht den Schlaf stört, ist mir bewusst. Aber dass es Theorien dazu gibt, ob künstliches Licht für die immer höhere Verbreitung von psychischen Erkrankungen mitverantwortlich ist. Ich habe hier viel Neues gelernt und fand diese Kapitel auch sehr interessant.
Bei diesem Buch handelt es sich um eine Mischung aus autobiographischer Erzählung und Sachtext. Diese Mischung ist immer interessant, aber nie ganz einfach zu verdauen und nie ganz leicht zu lesen. In "Dunkelheit" der Schreibstil stellenweise etwas schleppend - leider vor allem bei den autobiografischen Stellen, die mich besonders interessiert hätten. Diese hätten meiner Meinung nach auch detaillierter sein können. Dass während einer Woche in einer einsamen Hütte nicht viel passiert, ist mir bewusst, aber zumindest ein paar Eindrücke mehr hätte ich mir gewünscht. Immerhin ist so eine Erfahrung nicht alltäglich und eine Woche kann sehr lang sein.
Mein Fazit? Gefiel mir eigentlich ganz gut, aber von den autobiographischen Stellen hätte ich mir mehr Details gewünscht.
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