Autorin: Stefanie Sargnagel
Erschienen am 19.12.2023
Im Rowohlt Verlag
ISBN: 9783644015784
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag |
Klappentext:
"2022 tauscht Stefanie Sargnagel widerstrebend das bequeme Wiener Sofa gegen ein Flugticket in die USA ein. In Iowa soll sie an einem kleinen College mitten im Nirgendwo Kreatives Schreiben unterrichten. In der Kleinstadt mit 8000 Einwohnern gibt es außer endlosen nichts. Begleitet wird sie in der ersten Zeit von der Musiklegende Christiane Rösinger, gemeinsam machen sie sich auf, das Nichts zu erkunden. Sie finden schlechtes Essen, übergewichtige, freundliche Einheimische, Aasgeier und eine alte k.u.k.-Nostalgikerin. Einfach «die spezielle Elendskombi aus Einöde, Fastfood und Sonnenuntergängen hinter Tankstellen».
Stefanie Sargnagels Blick auf die USA ist so einzigartig wie ihr Schreiben; kompromisslos, sarkastisch und schonungslos ehrlich berichtet sie in ihrem typischen Sound über die amerikanische Einöde des Midwest und über die Lebensnotwendigkeit von Freundschaften."
Quelle: Verlag
Meine Meinung:
Um dieses Buch bin ich seit seinem Erscheinen herumgezogen. Immer wieder mal hatte ich es in der Hand, hab mich dann aber doch noch für ein anderes entschieden. Monatelang. Dann wurde dieses Buch aber für den Deutschen Buchpreis 2024 nominiert, also sah ich das als mein Omen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für dieses Buch gekommen war.
Der Beginn meiner Leseerfahrung war dann (wie erhofft) super gut. Ich fand den Stil sehr lustig, konnte gut in der Geschichte versinken und fand Stefanie Sargnagel, die hier die Rolle der Protagonistin einnimmt, auch sympathisch. Und so freute ich mich darauf, mit ihr Iowa zu erkunden, Amerika so ein bisschen näher kennenzulernen und war gespannt darauf, was sie so entdecken würde.
Ungefähr bei der Hälfte änderte sich dann aber meine Wahrnehmung des Buches leider: Plötzlich begannen mich einige Aspekte daran zu nerven. Wie auch Sargnagel ist auch Christiane Rösinger, die zweite Protagonistin, eine real existierende Person. Genau wie auch Stefanie Sargnagel kenne ich Christiane Rösinger nicht persönlich und kann deswegen auch nur anhand dieses Berichts werten. Wahrscheinlich ist Rösinger in der Realität eine sympathische und spannende Person - in diesem Text wirkte das aber auf mich nicht so. Vor allem ihre Kommentare über die "jüngere" Generation gingen mir irgendwann leider nur noch auf den Geist. Ich weiß, dass das hier wahrscheinlich neben Erfahrungsbericht wahrscheinlich auch Satire sein soll. Und wie gesagt: Gerade zu Beginn hat das in meinen Augen auch funktioniert. Aber wenn sich die gleichen Themen dann ein ganzes Buch lang immer wieder wiederholen, dann wird das irgendwann langweilig und danach nervig.
Auch war ich überrascht, wie traurig die Stimmung dieses Buches eigentlich war, vor allem in der zweiten Hälfte. Ich erkenne hier keinerlei Lebensfreude und das finde ich schade - wäre doch in einem Text wie diesem so viel Möglichkeit dazu.
Das letzte Drittel dieses Buches konnte ich gar nicht einordnen. Was war das denn? Vielleicht wäre es besser gewesen, diese Erzählung mit der Abreise Christianes Enden zu lassen - denn so wirkte das alles ein bisschen planlos und willkürlich. Und sorgte dafür, dass ich selbst ein bisschen planlos zurückblieb - denn wie kann ich ein solches Buch bewerten?
Alles in allem war das kein schlechtes Buch, vor allem die erste Hälfte nicht. Aber so gut, dass ich eine Nominierung für den Deutschen Buchpreis nachvollziehen kann? Nein, leider nicht, zumindest in meinen Augen. Schade, aber das war meiner Meinung nach nur mittelmäßig.
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