Mittwoch, 30. Oktober 2019

Nezugänge im November

Hallihallo, ihr Lieben!

Freut mich, dass ihr hier seid! Wird es bei euch jetzt auch schon so kalt, wie bei mir? Ich sags euch, ohne meinen heißen Tee verlasse ich das Haus nicht mehr! Und meine Pullover sind auch alle schon lange wieder hervor gekramt. Und was darf bei dieser Eiseskälte nicht fehlen? Exakt! Tolle Bücher! Also, hier sind die Bücher, die mich durch den November begleiten dürfen!

Insgesamt sind im Oktober neun zehn Bücher bei mir eingezogen. Davon sind sechs Bücher Rezensionsexemplare. Ein Rezensionsexemplar vom letzten Monat ist noch übrig, das wird aber dann voraussichtlich in der Woche vom 4. November rezensiert und natürlich bis dahin gelesen. Ich liege also gut in der Zeit. Wie ihr seht, sind für den November weniger Bücher vorgesehen. Das hat einen einfachen Grund: Ich habe im November einige Male Uni am Wochenende. Das wird wahrscheinlich sehr anstrengend und deswegen plane ich lieber weniger Rezensionen ein. Ein paar Rezensionen habe ich schon vorgeschrieben, außerdem werde ich wieder mal einen Post über die Uni veröffentlichen und bei einer Blogtour teilnehmen. Alles Dinge, die ich gut im Vorhinein schreiben kann. Aber nun, ohne weitere Verzögerung zu meinen Büchern!

Quelle: Verlag
Schon das erste Buch, dass ich euch heute vorstellen darf, stand Ewigkeiten auf meiner Wunschliste. Und ich bin so unendlich gespannt, wie dieses Buch so ist! Die Autorin hat das Buch "Daughter of Smoke and Bone" geschrieben. Diese Reihe gehört zu den Besten, die ich in meinem gesamten Leben gelesen habe. Ihr könnt euch also sicher vorstellen, wie groß meine Erwartungen sind? Ich versuche sie möglichst klein zu halten, ich schwörs! Aber die Reihe war himmlisch und ich hoffe so sehr, dass auch diese neue Reihe so toll ist! Auf jeden Fall: Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar! Ich fühle mich geehrt!

Quelle: Verlag
Auch dieses Buch ist ein Rezensionsexemplar vom Verlag! Auch auf dieses bin ich sehr gespannt. Das Cover finde ich total faszinierend. Was für ein Flügel ist das? Eine Libelle? Ich bin mir echt nicht sicher! In diesem Buch geht es um Profilerinnen, mysteriöse Morde in einem gruseligen Setting (Ich sag nur eins: Kleines Mädchen im Märchenpark) und eine verdrängte Vergangenheit. Ist irgendjemand wirklich überrascht, dass ich das lesen will? Ich denke nicht, nein.

Quelle: Verlag
Dieses Buch war ein Spontankauf auf dem Weg zum Augenarzt (Ja, natürlich bin ich eine Brillenschlange! Das sind die Gefahren des Lesens...). Das Buch "White Maze" von der Autorin fand ich ziemlich cool - warum also auch nicht?

Quelle: Verlag
Dieses Buch habe ich seit dem Durchblättern der letzten Verlagsvorschau auf der Wunschliste. Am 14.10. ist dann kleines Paket vom Verlag angekommen - und darin befand sich mein Rezensionsexemplar. Das Cover fühlt sich schonmal total gut an und sieht nochmal besser aus, als auf einem Bildschirm! Vielen Dank an den Verlag!

Quelle: Verlag
 Auch dieses Buch ist ein Rezensionsexemplar! Ich finde Thriller, die mit neuer Technologie arbeiten, total spannend - ich bin schon sehr gespannt, wie diese Idee umgesetzt wird! Allein schon der Gedanke, dass jede Privatssphäre verloren geht und man mich durch meine eigenen Augen ausspioniert...einfach nur gruselig!

Quelle: Verlag
 Hab ich schon erwähnt, dass Weihnachten vor der Tür steht? Falls es euch noch nicht aufgefallen ist: Weihnachten ist mein absoluter Lieblingsfeiertag im ganzen Jahr! Ich liebe Weihnachten! Und um so cooler finde ich es, dass mir der Piperverlag jetzt schon einen Weihnachtskrimi zur Verfügung gestellt hat! Vielen Dank dafür, ich bin schon sehr gespannt, was mich erwartet!

Quelle: Verlag
Dieses Cover finde ich einfach nur wunderschön! Und ich finde das Thema total spannend: Eine gehörlose Frau ermittelt. Was der Autor wohl daraus macht? Wusstet ihr, dass ich ein paar Wörter der Österreichischen Gebärdensprache kann? Ich hab mal einen Kurs belegt. Wir hatten eine großartige Lehrerin und es war total spannend. Auf jeden Fall: Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Quelle: Verlag
 Am 17.10. war ich wieder mal auf einer Lesung. Und zwar las Franzobel aus seinem neuen Buch "Rechtswalzer". Die Lesung war sehr entspannt und unterhaltsam und ich war echt froh, dass ich dabei war. Außerdem habe ich noch nie gesehen, dass in unserer Stadtbücherei so viele Menschen auf einmal sind. Der Autor hat das Buch auch signiert und ein Monster und ein Strichmännchen hineingemalt. Cool, danke!
Wusstet ihr übrigens, dass das Gemälde, das auf dem Cover abgebildet ist, von einer realen Begebenheit berichtet? Der Schiffbruch ist wirklich passiert und die Überlebenden haben nur durch Kannibalismus überlebt. Und das gehört zu den Sachen, die man in meinem Studium lernt! Bringt also echt was!

Quelle: Verlag
In dieses Buch hab ich mich total verliebt, als ich es zum ersten Mal auf Goodreads gesehen habe. Und seitdem verfolgt es mich. Also habe ich beschlossen, es mir von den verbliebenen Buchgutscheinen zu kaufen, die ich zum Geburtstag bekommen habe. (Es sind immer noch welche übrig...irgendwie schenkt mir jeder Buchgutscheine, wenn ihnen nichts anderes einfällt. Mir solls recht sein, hab ich halt mehr Geld für Bücher.) Und jetzt liegt es bei mir daheim und wartet darauf, gelesen zu werden. Bald, okay? Bald!!!

Quelle: Verlag
 Das ist jetzt aber der letzte Neuzugang für diesen Monat. Ist ein sehr dünnes Essaybüchlein, dass es im Buchladen am Bahnhof um nur ein paar Euro gegeben hat. Ich interessiere mich für Philosophie und alles, was damit zusammenhängt, warum also nicht?

Aber jetzt zu euch! Kennt ihr schon eines oder sogar mehrere dieser Bücher? Wenn ja, wie hat es euch gefallen? Lasst mir auch gerne den Link zu eurer Rezension da, dann kann ich mal wieder ein bisschen stöbern!

Bis bald!
Eure Mira

Montag, 28. Oktober 2019

Utopien für Realisten

Autor: Rutger Bregman
Erschienen am 18.08.2017
Im Rowohlt Verlag
ISBN: 9783498006822
Rezensionsexemplar: Nein



Zum Autoren:
"Rutger Bregman, geboren 1988 in den Niederlanden, ist Historiker und Journalist und einer der prominentesten jungen Denker Europas. Bregman wurde bereits zweimal für den renommierten European Press Prize nominiert. Er schreibt für die «Washington Post» und die «BBC» sowie für niederländische Medien."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Unsere liberale Grundordnung wird derzeit auf eine harte Probe gestellt. Verfechter der freien Welt warnen vor rechten Populisten, doch es gilt nicht nur die Demokratie zu verteidigen, es gilt auch neue Konzepte zu entwickeln. Mit mutigen und frischen Ideen gelingt es durchaus, viele Menschen für Politik zu begeistern. So zum Beispiel Bernie Sanders in den USA, Emmanuel Macron in Frankreich, Podemos in Spanien. Rutger Bregman, Journalist und Historiker, diskutiert in seinem Buch die interessantesten Ansätze, unser demokratisches System weiterzuentwickeln: die Einführung einer 15-Stunden-Woche, das bedingungslose Grundeinkommen (ursprünglich Richard Nixons Idee), den sinnvollen Einsatz von Computern und Maschinen, die Abschaffung der Armut. Bregman analysiert scharfsinnig und fundiert das Potenzial dieser Ideen und überzeugt den Leser, warum sich politisches Engagement auch heute noch lohnt. Dass in Finnland das bedingungslose Grundeinkommen gerade eine Testphase durchläuft, zeigt: Realistische Utopien haben das Zeug, Wirklichkeit zu werden. Bregmans Buch ist ein inspirierendes Plädoyer für große, aber machbare Veränderungen der Gesellschaft; für mutige Ideen, die gleichwohl realistisch bleiben. Ein internationaler Bestseller, der für Furore sorgt."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Das hier ist neben "Scythe" und "The Subtle Art of not Giving a Fuck" das dritte Buch, das ich mit in den Urlaub genommen habe. Und von den dreien war dieses Buch dasjenige, über das ich mit meiner Reisebegleitung am Meisten geredet habe. Ich selber habe über die meisten dieser Ideen schon früher gelesen und mich immer wieder mal darüber informiert. Ich hatte also schon etwas Vorwissen. Meine Begleitung wiederum, hat über viele dieser Ideen laut eigener Aussage noch nicht so wirklich viel nachgedacht. Dieses Buch sorgte also für einigen Diskussionsstoff und für sehr spannende Gespräche.

Der Schreibstil des Buchs war sehr gut. Stellenweise etwas komplizierter als unbedingt notwendig, aber das war schon okay. Was mich stellenweise etwas gestört hat, war, dass sich manche der Argumente in den einzelnen Kapiteln wiederholten. Dadurch wurde klar, dass die Ideen eng miteinander zusammenhängen - ohne bedingungsloses Grundeinkommen wird zum Beispiel die Verkürzung der Arbeitswoche schwierig, gerade wenn man nach Stunden bezahlt wird. Wenn man das Buch aber, so wie ich, am Stück durchliest und ein Gedächtnis hat, dass eigentlich ganz gut funktioniert, war die ständige Wiederholung leider etwas anstrengend.

Die Argumentation fand ich meistens spannend. Viele dieser Ideen sind ordentlicher Zündstoff. Denkt allein an die Diskussionen zu offenen Grenzen! Beziehungsweise an das genaue Gegenteil dieser: An die Frage, wie weit man die Grenzen noch schließen kann und soll. Ich kenne viele Menschen, die dieses Buch wohl allein für die Diskussion dieser Idee verbrennen würden. Gleiches gilt für Dinge wie das bedingungslose Grundeinkommen. "Aber was ist mit Leuten, die dieses System ausnützen?" Das ist wohl die häufigste Antwort, die man auf solche Ideen bekommt. Gerade für solche Diskussionen ist dieses Buch ziemlich nützlich. Die Argumente sind sehr nützlich und natürlich alle mit Quellen belegt. Wie gut oder schlecht die Quellen sind, weiß ich nicht - bisher hatte ich keine Zeit, das nachzuschauen. Doch selbst ohne die Quellen ganz genau zu kennen, macht die Argumentation Sinn. Hauptsächlich bezieht sich der Autor auf verschiedene Experimente, die zu diesen Themen durchgeführt wurden. Allein schon, dass es in den USA Experimente zum bedingungslosen Grundeinkommen gab, hat mich schwer überrascht! Wo bleiben die bei uns? Wo kann ich mich für die Teilnahme an so einem Experiment anmelden? Was mich nicht überrascht hat, waren die Ergebnisse: Dass die Leute eigentlich nicht viel weniger arbeiten. Wäre, glaube ich, bei uns ziemlich gleich. Ich zumindest würde weiterhin in meinem Studentenjob weiterarbeiten, auch wenn ich ein Grundeinkommen hätte. Auch, wenn ich mir wohl nicht mehr so viele Sorgen über die Zukunft machen würde.

Alles in allem? Sehr spannendes Buch, das man am Besten im Team liest, damit man gleich noch jemanden zum Diskutieren hat!

Samstag, 26. Oktober 2019

Stranded - Im Bann des Sees

Autorin: Kate Dylan
Erschienen am 25.9.2019
Im Fischer Jugendbuchverlag
ISBN: 9783841440273
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zur Autorin:
"Die YA-Autorin: Kate Dylan ist eine britische Schriftstellerin. Nach ihrem Abschluss an der University of Arts in London fing sie an als Video Editor zu arbeiten und machte so ihre Leidenschaft für Literatur und Kunst zu ihrem Beruf.
Später entschloss sie sich dann dazu auch ihre eigenen Geschichten zu erzählen und gab so ihr Debüt als Autorin. Heute ist sie ein bekannter Name in der Young-Adult Welt.
 Die Autorin lebt zusammen mit ihrer Familie in London."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Bleibe nie nach Sonnenuntergang an Land zurück. Mellie kennt diese Regel gut, denn sie ist eine Wandlerin. An Land kann sie menschliche Gestalt annehmen, doch wenn sie es vor der Dunkelheit nicht in den schützenden See ihres Volks schafft, bedeutet das ihren sicheren Tod.
Doch dann passiert das, was nicht passieren darf: Mellie strandet. Um an Land zu überleben, muss sie sich ausgerechnet ihrem größten Feind anvertrauen: Caleb ist ein Mensch und darf auf keinen Fall erfahren, wer – oder was – Mellie wirklich ist …"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Ugh, ich hänge noch so in diesem Buch drin! Der englische Ausdruck dafür ist dann wohl "Book-Hangover". Ich möchte den zweiten Band lesen und zwar jetzt sofort! Und für die nächste Woche werde ich kein einziges Buch sinnvoll lesen können, ohne sofort wieder an "Stranded" denken zu müssen. Und deswegen habe ich jetzt auch das Schreiben der Rezension fast eine Woche hinausgezögert. Ich schätze, ich wollte einfach nicht zugeben, dass dieses Buch schon zu Ende ist und ich jetzt wieder ein halbes Leben auf den nächsten Band warten muss. Warum beginne ich eigentlich immer mit neuen Reihen, die noch nicht abgeschlossen sind? Wieviele habe ich offen? Fünf? Oder waren es doch sechs? Oder noch mehr? Tja, egal wieviele es sind: Jetzt ist es noch eine mehr! Danke dafür!

Mellie ist eine total tolle Protagonistin. Sie ist eine Wandlerin und dafür zuständig, die Schutzanker, die den See vor menschlichen Augen verstecken, zu überprüfen und bei Bedarf zu reparieren. Dabei ist sie strengen, fast schon militärisch anmutenden Regeln unterworfen. Inklusive Autoritätsperson, die die ganze Zeit herumschreit, Kantinenessen und einem ziemlich spannenden (und irgendwie süßen) Teampartner. Und die erste und wichtigste Regel lautet: "Nicht stranden." Auf gar keinen Fall, egal was passiert! Denn keiner, der je gestrandet ist, hat die Nacht außerhalb des Sees überlebt. Sie wurden zerfleischt, von irgendwas, das da draußen lauert. Und ausgerechnet Mellie bleibt an Land zurück! Die Arme! Mit Mellie konnte ich total mitfühlen. Sie hat total Panik und Angst und will einfach nur nach Hause. Sie ist wütend, traurig und alles zugleich. Und ich war in  jeder Sekunde gedanklich bei ihr. Mit ihr kann man einfach großartig mitfiebern.

Die Geschichte ist sehr spannend und macht Lust auf mehr. Als ich gesehen habe, dass es einen zweiten Band geben wird, war ich überglücklich. Und glaubt mir: Den werde ich lesen. Den brauche ich einfach. Okay? Don't judge me!

Der Schreibstil war, wie der ganze Rest auch, ziemlich cool. Wie in vielen anderen Fantasybüchern gibt es auch hier Begriffe, die neu sind oder etwas komplett anderes bedeuten. Die Autorin konnte das aber ziemlich gut erklären und das ohne, dass es irgendwie sperrig oder fehl am Platz wirkte.

Mein Fazit? Absolut großartiges Buch, das von mir auf jeden Fall den Approved-Stempel verliehen bekommt! Ich kann es kaum erwarten, mehr Stoff von der Autorin in die Hände zu bekommen!


Donnerstag, 24. Oktober 2019

Tödlicher Schnitt

Autor: Oliver Schütte
Erschienen am 1.9.2019
Im Lübbe Verlag
ISBN: 9783732569687
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zum Autoren:
"OLIVER SCHÜTTE studierte Film- und Theaterwissenschaften in Berlin und arbeitet seit 1986 als Autor für Film und Fernsehen. Er ist als Publizist, Dozent an internationalen Filmhochschulen, Dramaturg und Filmproduzent tätig. Er ist Autor mehrerer Bücher, darunter »Die Kunst des Drehbuchlesens« (4. Auflage) und »Schau mir in die Augen, Kleines« (3. Auflage) sowie zweier Romane. Oliver Schütte ist Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie und lebt abwechselnd in Berlin und in San Francisco."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Unsterblicher Ruhm ... und ein mörderischer Plan!

Eine Villa in Berlin: Der US-Schauspieler Brian Williams treibt tot in seinem Swimmingpool. Kommissarin Eva Lenz ermittelt - doch die Einzelgängerin muss mit einem amerikanischen Kollegen zusammenarbeiten: Detective Nic Cassidy wird ihr aufgrund der Prominenz des Opfers zur Seite gestellt.

Die beiden Ermittler haben kaum losgelegt, da kommt auch schon der Schock: Ein Videoclip der Tat erscheint im Netz! Offenbar wurde die Mordszene eines berühmten Films nachgestellt. Lenz und Cassidy ermitteln unter Druck - denn der filmbegeisterte Mörder droht in Serie zu gehen ...

Der erste Fall für Lenz & Cassidy: Ein Killer, der die Hauptstadt in Atem hält. Und zwei Fahnder, die unterschiedlicher nicht sein könnten."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Eine Hommage an die Welt der Schwarz-Weiß-Filme. So würde ich dieses Buch beschreiben. Hitchcocks "Psycho", "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" von Fritz Lang und "Sunset Boulevard" von Billy Wilder. Das sind nur drei der Filme, auf die der Autor hier anspielt. Leider muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich noch keinen der Filme gesehen habe. Trotzdem kannte ich die wichtigen Szenen. Und von "M" habe ich die Serie gesehen, vor einem Jahr oder so. Die war ziemlich gut, die kann ich euch echt empfehlen!

Die zwei Hauptfiguren sind Lenz und Cassidy. Lenz ist Deutsche und Cassidy Amerikaner mit deutschen Wurzeln. Lenz ist eher kühl, war mir aber trotzdem sympathisch. Und Cassidy ist genau so ein Filmfan wie es auch der Autor zu sein scheint. Auch er war mir sympathisch. Und ich habe von Anfang an gehofft, dass die zwei irgendwie zu einander finden. Ich dachte mir, dass das einfach irgendwie passen würde. Ob ich mit diesem Gefühl recht hatte, werde ich euch aber hier nicht verraten. Dafür müsst ihr dieses Buch schon selber lesen.

Die Geschichte war ziemlich spannend. Ich fand es schön, dass ich mich so ein bisschen näher mit der Filmgeschichte befassen konnte. Jeder Mord repräsentiert einen berühmten Filmmord. Ein Beispiel, das mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, war die Duschszene aus "Psycho", die hier nachgestellt wurde. Einfach, weil ich schon Videos davon gesehen habe. Alles in allem ist es aber nicht wirklich wichtig, die originalen Mord zu kennen. Klar ist es schön ein Bild vor Augen zu haben, allerdings wird jeder der Filme nochmal kurz erklärt. Lenz und Cassidy schauen sich nämlich jeden der Filme  nochmal zu Recherchezwecken an und erklären so dem Leser, um was es denn in den Filmen geht und was daran wirklich wichtig ist.
Jeder der Morde war genau geplant, der Mörder machte Sinn (und ich wäre wohl nie darauf gekommen!) und das Motiv war....OHA! Richtig, richtig nachvollziehbar!

Der Schreibstil fand ich ziemlich gut. Man merkt, dass der Autor ein Drehbuchautor ist und sich einfach generell mit Filmen auskennt. Die Liebe zu den Filmen, war einfach offensichtlich und es machte mich glücklich, wie stark man diese Liebe spüren kann. Ich hoffe stark, dass dieses Buch irgendwann verfilmt wird. Das wäre sicher total spannend und ich würde mir diesen Film garantiert ansehen.

Mein Fazit? Super spannendes Buch! Kann ich euch mit gutem Gewissen weiterempfehlen!

Dienstag, 22. Oktober 2019

Der Kastanienmann

Autor: Soren Sveistrup
Erschienen am 26.8.2019
Im Goldmann Verlag
ISBN: 9783442315222
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zum Autoren:
"Feinste dänische Krimi-Unterhaltung: Inspiriert durch die Geschichten von Agatha Christie und Arthur Conan Doyle ging der 1968 in Kastrup geborene Søren Sveistrup mit einundzwanzig Jahren nach Kopenhagen, um dort Geschichte und Literatur zu studieren. Seine anschließende Ausbildung zum Drehbuchautor an der Dänischen Filmhochschule hat sich bezahlt gemacht: Als Drehbuchautor hat er mit TV-Serien wie „Nikolaj und Julie“ und „Kommissarin Lund: Das Verbrechen“ große Erfolge feiern können.
Seine Reihe rund um die Fälle der Kommissarin Lund wurde unter dem Titel „The Killing“ für den US-Markt adaptiert und für zahlreiche Preise nominiert. Er war außerdem Co-Writer des Films „Der Schneemann“, in dem Michael Fassbender die Hauptrolle übernahm.
Mit „Der Kastanienmann“ erschien 2019 sein Debütroman und zugleich der erste Teil der Buchreihe „Thulin & Hess“."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Der Nr.1-Bestseller aus Dänemark – vom Macher der Erfolgsserie THE KILLING (Kommissarin Lund).

Es ist ein stürmischer Tag in Kopenhagen, als die Polizei an einen grauenvollen Tatort gerufen wird. Auf einem Spielplatz liegt die entstellte Leiche einer jungen Frau. Und der Täter hat eine unheimliche Botschaft hinterlassen: Über dem leblosen Körper schwingt eine kleine Puppe aus Kastanien im Wind. Kommissarin Naia Thulin und ihr Partner Mark Hess stehen vor einem Rätsel. Denn die Figur trägt den Fingerabdruck eines Mädchens, das ein Jahr zuvor ermordet wurde – die Tochter der Politikerin Rosa Hartung. Und dann taucht ein zweites Kastanienmännchen auf …"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Heute ist es wiedermal Zeit für einen Thriller! Auf dieses Buch hab ich mich total gefreut, denn der Verlag hat zuvor schon ziemlich stark die Werbetrommel gerührt. Ich hab richtig, richtig, richtig viel Werbung für dieses Buch bekommen: Auf Instagram, per Mail, auf Facebook und natürlich auch über andere Blogs. Also habe ich mich auf ein Leseexemplar beworben und gehofft, dass noch eines für mich übrig ist. Und tadaaa: Einen Tag später hatte ich es schon auf meinem Reader!
Meine Erwartungen waren also ziemlich, ziemlich groß. Ich denke ihr wisst alle, wie gefährlich Erwartungen sein können. Und hier waren sie wieder mal fatal: Denn leider wurde ich enttäuscht. Nicht im Sinne von Abbruch und Ein-Stern-Bewertung. Mehr so im Sinne von Drei-Sterne,-aber-auch-nicht-mehr.

Beginnen wir mit den Hauptfiguren. Thulin scheint ganz nett zu sein, aber so richtig warm wurde ich nicht mit ihr. Leider. Sie rückt im Laufe des Buches immer wieder sehr stark in den Hintergrund. Ich muss ganz ehrlich sein, dass ich nach der Lektüre immer noch nicht viel mehr über sie weiß, als davor. Sie spricht nicht sehr viel über sich, ihre Gedanken und ihr Leben und der Autor schweigt ebenfalls.
Hess war mir einfach nur unsympathisch. Von der ersten Seite weg bis zur letzten. Er jammert ständig, ertrinkt in Selbstmitleid, achtet überhaupt nicht auf die Meinung und Gefühle seiner Kollegen und macht halt einfach sein eigenes Ding. Seine Überlegungen laut auszusprechen hält er für unnötig, lieber spielt er den Helden - oder versucht es zumindest. Ich konnte ihn nicht leiden. [Spoileralarm für den restlichen Absatz!] Auch der Versuch, das mit seiner tragischen Geschichte zu erklären, brachte bei mir nichts mehr. Er wirkte nicht wie ein Mensch, der verletzt wurde und nur versucht sich zu schützen. Er wirkte einfach wie ein Mensch, der zu jedem um sich herum unfreundlich ist und jeden für seine Probleme verantwortlich macht, außer sich selbst. [Wirklich schlimmer Spoiler ahead!!!] Dass Hess und Thulin sich am Ende näher kommen, das fand ich überhaupt nicht nachvollziehbar. Das ganze Buch hindurch war da Null Chemie zwischen den beiden. Sie konnten sich einfach nicht ausstehen. Und dann am Ende soll plötzlich Friede-Freude-Eierkuchen sein und Thulins Tochter sieht ihn als fixes Familienmitglied an? Das fand ich absolut nicht nachvollziehbar.

Die Geschichte selbst war ziemlich spannend und ich wollte unbedingt wissen, wer denn der Täter ist. Die Auflösung fand ich gut und nachvollziehbar. Ich hatte Probleme mit den Namen, da die halt dänisch sind und deswegen für mich eher fremdartig. Stellenweise war ich etwas verwirrt, wer jetzt wer ist und warum eine Figur das tut, was sie tut. Aber die meiste Zeit war das kein zu großes Problem.

Vom Schreibstil muss ich sagen, dass er nicht schlecht war. Aber auch nicht gut. Man merkte halt, dass das eine Übersetzung ist. Was ja an sich nichts schlimmes ist, aber schöner ist es meiner Meinung nach trotzdem, wenn man das nicht gleich sieht. Es wirkte einfach...hölzern. Manches hätte man schöner oder eleganter ausdrücken können. Ich denke da vor allem an manche Sätze, die gefühlt endlos verschachtelt waren.

Mein Fazit? Drei Sterne gibt es für dieses Buch. Mehr kann ich leider nicht hergeben. Aus dieser Idee hätte man mehr machen können!

Sonntag, 20. Oktober 2019

Psychose - Ein Wayward-Pines Thriller

Autor: Blake Crouch
Erschienen am 16.9.2019
Im Goldmann Verlag
ISBN: 9783442489701
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zum Autoren:
"Blake Crouch ist der Autor einiger höchst erfolgreicher Romane, darunter der internationale Bestseller »Dark Matter. Der Zeitenläufer« und die Wayward-Pines-Trilogie, die als TV-Serie verfilmt wurde. Blake Crouch lebt mit seiner Familie in Colorado."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Wayward Pines, Idaho, eine idyllische Kleinstadt mitten im Nichts. Hier soll Secret-Service-Agent Ethan Burke zwei Vermisste aufspüren. Doch als er nach einem Verkehrsunfall im Krankenhaus des Ortes wieder zu sich kommt, ist seine eigentliche Mission sein geringstes Problem: All seine Sachen sind verschwunden, die Menschen um ihn herum verhalten sich äußerst merkwürdig, auf seine Fragen bekommt er nur ausweichende Antworten. Und als Ethan dann versucht, Wayward Pines zu verlassen, stößt er auf einen unüberwindbaren Zaun – und ein grauenvolles Geheimnis ..."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Heute beschäftigen wir uns mit einem Buch, das mich zu gleichen Teilen fasziniert und erschreckt hat. Kennt ihr diese ekelhafte Gefühl, wenn man sich während einem Horrofilm die ganze Zeit stresst und Sorgen macht? Das hatte ich hier, zumindest in Ansätzen. Gott sei Dank nicht so stark wie bei einem Film, sonst hätte ich wohl abgebrochen. Aber Ansätze von Horror waren definitiv vorhanden. Genauso wie Ansätze von Science-Fiction. Und so weiter und so weiter.

Die Hauptfigur dieses Buchs ist Ethan Burke. Er ist Secret-Service-Agent und hatte einen Autounfall auf dem Weg nach Wayward Pines. Und seit er hier wieder zu sich gekommen ist, passieren um ihn herum seltsame Dinge. Sein Handy, sein Geld, seine Kleidung - alles weg und nicht mehr auffindbar. Die Leute starren ihn seltsam an (was, streng genommen, eigentlich gar nicht so seltsam ist, immerhin hat er zumindest zu Beginn ein recht demoliertes Gesicht) und behandeln ihn seltsam (ebenfalls nicht so seltsam, denn wer würde einen Typen, der sich ein Hotelzimmer nimmt und das aber nicht bezahlen kann schon freundlich behandeln?). Aber einige Dinge gab es schon, die weder er noch ich nachvollziehen konnten: Warum kann er per Telefon niemanden erreichen? Wie kann es sein, dass Beverly, mit der er sich anfreundet, aus dem Jahr 1989 oder so kommt? Und warum kann er die Stadt nicht verlassen?
Ethan ist ...speziell. Ich konnte seine Handlungen und seine Gefühle durchaus nachvollziehen. Allerdings wurde ich trotzdem nie so ganz mit ihm warm. Er wirkte einfach immer etwas kühl und distanziert. Das war auf 200 Seiten jetzt nicht so schlimm, aber für die nächsten Bände erwarte ich, dass das noch besser wird.

Die Geschichte ist nicht neu. Ein Ort, den der Protagonist aus irgendeinem Grund nicht verlassen kann, egal was er tun. Der Gedanke wurde schon öfters behandelt, in verschiedenen Büchern. Trotzdem fand ich die Story sehr spannend und habe das Buch nur so verschlungen! Ich konnte es kaum erwarten herauszufinden, was zur Hölle es mit dieser Stadt auf sich hat! Warum ist Ethan wirklich hier? Warum kann er die Stadt nicht verlassen? Und warum erreicht er niemanden außerhalb der Stadt? Das war ziemlich, ziemlich spooky! Und spannend. Also den nächsten Band werde ich auf jeden Fall auch noch lesen, denn ich würde schon gerne wissen, wie es jetzt weiter geht. Auch, wenn viele der offenen Fragen schon geklärt wurden, wüsste ich trotzdem gerne noch mehr über die Stadt und ihre Hintergründe und wie es jetzt mit Ethan weitergeht.

Der Schreibstil war gut und erinnerte mich ziemlich an einen Actionfilm. Liegt das vielleicht daran, dass es zu diesem Buch auch eine Serie gibt? Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Autor beim Schreiben des Buchs schon seine Serie im Hinterkopf hatte, auch wenn es die da noch nicht gab. Ich hoffe auf jeden Fall, dass sich früher oder später die Chance ergibt, die Serie auch mal anzusehen, zumindest eine oder zwei Folgen davon. Auf Netflix konnte ich sie noch nicht finden, aber naja, was nicht ist kann ja noch werden, oder?

Mein Fazit? Sehr spannend, ich freue mich auf den nächsten Teil!

Freitag, 18. Oktober 2019

Schatten und Licht in Lissabon

Autorin: Birte Stährmann
Erschienen am 16.9.2019
Im Tredition Verlag
ISBN: 3749729336
Rezensionsexemplar: Ja



Zur Autorin:
"Birte Stährmann, geboren 1967, aufgewachsen in Flensburg, lebt mit ihrem Mann in Stuttgart. Berufliche Stationen: Krankenschwester, Lehrerin für Pflegeberufe, Kommunikationswirtin, Fundraiserin. Arbeitet als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Fundraising für eine Non-Profit-Organisation. Fachbuchautorin zahlreicher Veröffentlichungen (unter dem Namen Birte Mensdorf). „Der Duft nach Vanille“ ist ihr erster Roman. Homepage www.birte-staehrmann.de"
Quelle: lovelybooks.de

Klappentext:
"Stuttgart 2018: Die einundvierzigjährige Mirjam begibt sich nach dem Tod ihrer Mutter auf die Suche nach ihren Wurzeln und reist nach Lissabon. 
Lissabon 1933: In Portugal finden die dreizehnjährige Stuttgarterin Judith und ihre Familie eine neue Heimat. In den Folgejahren wird Lissabon eine brodelnde Weltstadt voller Auswanderer, auf der Flucht vor den Nazis. Sie wollen Europa über den letzten offenen Hafen mit direktem Zugang zum Atlantik verlassen. 
Erzählt wird die miteinander verflochtene Geschichte beeindruckender Frauen - ihrem Leben, Leiden und Lieben über mehrere Generationen hinweg, eingebettet in die Zeitgeschichte der dreißiger Jahre bis ins Heute. Ein atmosphärisch dichter Roman, der mit den Erzählebenen spielt. Von der Autorin der Romane "Der Duft nach Vanille" und "Wellen kommen, Wellen gehen""
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Wie kann sich ein Buch bloß so vor der Öffentlichkeit verstecken? Weder auf Lovelybooks, noch auf Goodreads gab es eine Spur davon, als ich es bekam! Inzwischen kann man es wenigstens auf Goodreads finden - aber auf Lovelybooks, der eigentlich wichtigsten Bücherseite im deutschsprachigen Raum, ist das Buch immer noch nicht vertreten. Und auf Goodreads wird der Klappentext dann auch noch nicht korrekt abgebildet! Das verstehe ich nicht, es ist doch kinderleicht, sowas einzutragen! Aber okay, ist nicht meine Entscheidung. Es machte nur die Arbeit an der Rezension mühsamer, da das Finden der Informationen einfach viel, viel länger dauerte. ISBN, genaues Erscheinungsdatum, und so weiter - das alles habe ich normalerweise innerhalb von ein paar Sekunden. Hier dauerte das viel, viel länger.

Mirjam und Judith waren meiner Meinung nach sympathisch, aber ein bisschen zu...glatt.  Sie scheinen einfach perfekt zu sein und keine Fehler zu haben. Sie zögern nicht, sie müssen nicht lang überlegen, sie leben einfach in den Tag hinein und müssen nicht wirklich was tun, damit alles gut geht. Mit ihnen wurde ich das ganze Buch hindurch einfach nicht wirklich warm, weil ich einfach nie das Gefühl hatte, sie wirklich kennen zu lernen.

Die Geschichte könnte ganz spannend sein. Die Idee ist ja auch gut: Eine Geschichte über mehrere Generationen hinweg erzählt, teilweise in Briefen und Tagebucheinträgen. Wichtige historische Ereignisse passieren parallel mit persönlichen Siegen und Tragödien. Liebe, Herzschmerz, Tod, alles hat seinen Platz. Was allerdings problematisch ist, ist die lange Zeitspanne. Da kann natürlich nicht alles detailliert erzählt werden, sonst kommen da ja mehrere tausend Seiten raus. Ich persönlich hätte es aber besser gefunden, wenn zumindest manche Ereignisse detaillierter erzählt werden würden. Klar, jetzt habe ich einen Überblick darüber, was passiert ist und warum was passiert ist und ich weiß, was die Figuren wann gefühlt haben. Aber gleichzeitig auch nicht. Gleichzeitig habe ich keine Ahnung was wer wann getan und gesagt hat und was wer wann gefühlt hat. Denn das Meiste wurde innerhalb weniger Sätze abgehandelt und wieder fallengelassen. So blieb leider alles meistens sehr oberflächlich. Da hätte ich lieber ein Buch gelesen, das eine kürzere Zeitspanne behandelt und das dafür mehr in die Tiefe geht. Ich möchte mit den Figuren mitfühlen und so war da einfach immer eine ziemliche Distanz zwischen uns.

Auch mit dem Schreibstil wurde ich leider nicht ganz warm. Er wirkte oft nicht ganz...authentisch. Zum Beispiel klingen die Figuren genau gleich, egal in welcher Zeit sie sich befinden und egal wie alt sie sind. Auch machte es keinen Unterschied, ob eine Person spricht oder etwas aufschreibt. Da wäre meiner Meinung nach mehr Variation angebracht. Ich meine, wer von uns spricht schon genau so, wie er schreibt? Klar kann es da Ähnlichkeiten geben, aber wenn es gar keine Unterschiede gibt, dann ist das meiner Meinung nach nicht realistisch.
Ein weiteres Problem hatte ich mit der Verwendung von Adjektiven. Adjektive können etwas tolles sein und eine Geschichte wunderbar ausschmücken. Können. Betonung auf "können". Denn hier wurden meiner Meinung nach eindeutig zu viele Adjektive verwendet. Und - was noch problematischer war - die Adjektive passten teils gar nicht zur Grundstimmung der Szene. Wenn in einem hochdramatischen Brief plötzlich die "fröhliche Sonne" beschrieben wird, dann ist die ganze Stimmung doch futsch! Das fand ich sehr schade und sollte meiner Meinung nach dringend nochmal überarbeitet werden.

Mein Fazit? Da wäre mehr möglich gewesen. Schade.

Mittwoch, 16. Oktober 2019

Scythe - Der Zorn der Gerechten

Autor: Neal Shusterman
Erschienen am
Im Sauerländer Verlag
ISBN:  9783737355070
Rezensionsexemplar: Nein

Quelle: Verlag


Zum Autoren:
"Ein Großmeister bedrückender Sci-Fi-Szenarien: In den USA gilt Neil Shusterman längst als einer der Superstars unter den Jugendbuchautoren. Alle Bücher des 1962 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geborenen Schriftstellers und Drehbuchautors wurden zu internationalen Bestsellern und sind vielfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt Shusterman den National Book Award for Young People’s Literature. Shusterman studierte an der University of California in Irvine Psychologie und Theaterwissenschaften. Während dieser Zeit schrieb er eine beliebte Humor-Kolumne für die Schulzeitung. Danach arbeitete er als Assistent bei einer Talentagentur in Los Angeles, wo sich ein bekannter Agent seiner annahm. Schon nach kürzester Zeit hatte Shusterman einen ersten Buchvertrag und einen Drehbuchjob. In Deutschland wurde vor allem seine „Unwind Dystology“ bekannt, eine Sci-Fi-Serie für Jugendliche, die ab 2012 unter dem Titel „Vollendet“ erschien. In dem bedrückend realen Mehrteiler geht es um den 16-jährigen Connor, der „umgewandelt“ werden soll – das heißt, sein Körper wurde von seinen Eltern vollständig zur Organspende freigegeben. Als er Risa trifft, der ein ähnliches Schicksal blüht, müssen sich die beiden entscheiden – Flucht oder Umwandlung? In „Scythe – Die Hüter des Todes“, einer weiteren Sci-Fi-Serie, entwickelt Neil Shusterman die gruselige Vision einer scheinbar perfekten Welt. Aktuell lebt der Autor mit seinen vier Kindern in Südkalifornien."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Der zweite Band der großen 'Scythe'-Trilogie von New-York-Times-Bestseller-Autor Neal Shusterman

Citra hat es geschafft.

Sie wurde auserwählt und als Scythe entscheidet sie jetzt, wer leben darf und wer sterben muss.

Doch als wenn das nicht schon schwer genug wäre, übernehmen skrupellose Scythe die Macht und stellen neue Regeln auf. Die wichtigste Regel lautet, dass es ab jetzt keine Regeln mehr gibt.

So beginnt Citras Kampf für Gerechtigkeit.

Ein Kampf, den sie nur gemeinsam gewinnen kann mit ihrer großen Liebe Rowan."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Wisst ihr was total cool ist? Dieses Buch hat zwei Umschläge, meines zumindest. Ich lese dieses Buch, denk mir nichts Böses und plötzlich verrutscht der Schutzumschlag. Auch das wäre eigentlich noch nichts Besonders - die Teile verrutschen doch ständig. Aber hier kam mir dann doch was spanisch vor: Und zwar kam auf der Rückseite ein weiterer Strichcode inklusive ISBN aufgedruckt. Also habe ich den Schutzumschlag mal runter genommen - und da ist ein zweiter Schutzumschlag! Der goldene, mit Citra vorne drauf! Den, den ich eigentlich wollte, aber nirgendwo finden konnte! Oh, mein Gott, dieses Buch hat zwei Schutzumschläge! (Fügt hier bitte mein hysterisches Kreischen ein!) Und so macht man einer professionellen Leseratte wie mir eine Freude! Ich bin so, so glücklich darüber!

Wisst ihr, worüber ich absolut nicht glücklich bin? Dass ich auf den dritten und letzten Band noch ein Monat warten muss. Wisst ihr, wie nervig das ist? Ich will, nein, ich muss wissen, wie es weiter geht! Dieses Ende ist ein totaler Cliffhanger! Ich muss weiterlesen! Dringend. Am besten heute noch!

Insgesamt hat mich dieses Buch ziemlich in meiner Leseplanung zurückgeworfen. Eigentlich wollte ich davor noch ein paar Rezensionsexemplare lesen, wirklich! Aber dann konnte ich an einem Abend nicht einschlafen und ich wollte irgendwas lesen, das ich a) noch nicht kenne und von dem ich b) sicher bin, dass es gut ist. Naja, wenn Neal Shusterman  etwas kann, dann schreiben. Und deswegen habe ich zu diesem Buch gegriffen. Ein Fehler. Nicht nur, dass ich in dieser Nacht nicht mehr viel geschlafen habe, nein, meine gesamte Planung ist durcheinander, da dieses Buch ziemlich dick ist und mich deswegen auch relativ lang beschäftigt hat! Danke, ganz toll!

Genau wie in Teil 1, geht es hier unglaublich spannend weiter. Vielleicht sogar noch spannender. Während in Teil 1 der Fokus auf der Ausbildung lag, ist diese jetzt vorbei. Citra ist jetzt eine Scythe und muss ihre Nachlesen durchführen und damit leben, dass sie jede Woche fünf Menschen ermorden sollte. Und Rowan befindet sich auf der Flucht und versucht gleichzeitig die Welt von all den korrupten Scythe zu befreien, die sich auf ihr herumtreiben. Und natürlich werden auch neue Figuren eingeführt: Da ist Greyson, den ich hier nicht näher vorstellen werde, und der Thunderhead höchstpersönlich! Ja, ihr habt richtig gelesen: Das gottähnliche Computerprogramm, das in der Welt von "Scythe" das Sagen hat, kommt hier zu Wort und erzählt seine Sicht der Dinge, was spannender ist, als man sich vielleicht in der ersten Sekunde denken würde. Und auch Faraday und Curie kommen wieder zu Wort. Vor allem an Citra habe ich einen Narren gefressen. Ich finde sie einfach unglaublich spannend und würde das Buch auch lesen, wenn es zu 100% aus ihrer Sicht erzählt werden würde.

Der Schreibstil ist einfach großartig. Genauso wie die Geschichte, die total spannend und düster und faszinierend war. Wir reden hier von Neal Shusterman! Der Typ ist ein Meister, wenn es darum geht, düstere Zukunftsversionen zu schaffen.

Ich habe nur einen einzigen Kritikpunkt und der hat mit dem Klappentext zu tun: "Mit ihrer großen Liebe Rowan". Ist das euer Ernst, Leute? Da schreibt Neal Shusterman ein Buch, in dem Liebesgeschichten so gut wie keine Rolle spielen - und ihr schreibt sowas in den Klappentext? Das hier ist keine Liebesgeschichte, romantische Storyelemente sind so weit im Hintergrund, dass man stellenweise total vergisst, dass sie da sind! Ihr müsst nicht unbedingt jedes Buch mit einer "großen Liebe" verknüpfen, wirklich nicht! Gerade dann nicht, wenn die Liebesgeschichte keine oder nur eine winzige Rolle spielt.

Mein Fazit? Großartiger zweiter Band. Ich brauche sofort Band 3! Approved-Stempel: Wo bist du?



Montag, 14. Oktober 2019

Sythe - Die Hüter des Todes

Autor: Neal Shusterman
Neu erschienen am 26.6.2019
Im Fischer-Sauerländer-Verlag
ISBN: 9783737356985
Rezensionsexemplar: Nein

Quelle: Verlag
Zum Autoren:
"Ein Großmeister bedrückender Sci-Fi-Szenarien: In den USA gilt Neil Shusterman längst als einer der Superstars unter den Jugendbuchautoren. Alle Bücher des 1962 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geborenen Schriftstellers und Drehbuchautors wurden zu internationalen Bestsellern und sind vielfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt Shusterman den National Book Award for Young People’s Literature. Shusterman studierte an der University of California in Irvine Psychologie und Theaterwissenschaften. Während dieser Zeit schrieb er eine beliebte Humor-Kolumne für die Schulzeitung. Danach arbeitete er als Assistent bei einer Talentagentur in Los Angeles, wo sich ein bekannter Agent seiner annahm. Schon nach kürzester Zeit hatte Shusterman einen ersten Buchvertrag und einen Drehbuchjob. In Deutschland wurde vor allem seine „Unwind Dystology“ bekannt, eine Sci-Fi-Serie für Jugendliche, die ab 2012 unter dem Titel „Vollendet“ erschien. In dem bedrückend realen Mehrteiler geht es um den 16-jährigen Connor, der „umgewandelt“ werden soll – das heißt, sein Körper wurde von seinen Eltern vollständig zur Organspende freigegeben. Als er Risa trifft, der ein ähnliches Schicksal blüht, müssen sich die beiden entscheiden – Flucht oder Umwandlung? In „Scythe – Die Hüter des Todes“, einer weiteren Sci-Fi-Serie, entwickelt Neil Shusterman die gruselige Vision einer scheinbar perfekten Welt. Aktuell lebt der Autor mit seinen vier Kindern in Südkalifornien."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kaltlässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster. Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Dieses Buch wollte ich schon seit einiger Zeit lesen. Deswegen habe ich vor meinem September-Urlaub auch ohne schlechtes Gewissen einfach zugegriffen und es in meinen Rucksack gelesen. Ich habe bei weitem nicht die ganze Zeit gelesen, wirklich nicht! Meine Reisebegleitung kann das bezeugen! Wir waren Sightseeing, haben viel geplaudert und stundenlang Karten gespielt. Gelesen haben wir beide nur selten. Und trotzdem war ich mit diesem Buch am zweiten Tag fertig. Einfach nur schrecklich! Wo soll ich denn in Osteuropa eine deutsche Version vom zweiten Teil herbekommen?! Tja, jetzt bin ich ja wieder daheim und ich werde ihn mir garantiert so bald wie möglich holen, das ist klar!

Citra ist eine sehr intelligente junge Frau, die für ihr Alter sehr reif ist. Sie ist sehr verantwortungsbewusst, sehr fleißig und hat hohe moralische Ansprüche an sich selbst. Sie will keine Scythe werden, auf gar keinen Fall. Um ihrer Familie aber Immunität zu verleihen und damit zu garantieren, dass sie zumindest dieses eine Jahr nicht sterben können, nimmt sie diese Aufgabe aber an. Und sieht während ihrer Ausbildung immer deutlicher, warum es vielleicht ganz gut ist, wenn man seine Arbeit als Scythe nicht zu gerne mag. Trotzdem ist Citra bei weitem keine Heilige und keine perfekte Langweilerin. Sie kämpft mit sich, sie ist ungeduldig und sie widerspricht sehr gerne.
Rowan ist ein junger Mann, der sich einfach nur unsichtbar fühlt. Er hat eine extrem große Familie und fühlt sich dort einfach nicht wahrgenommen und nicht beachtet. Er ist bei weitem nicht so verantwortungsbewussst wie Citra und auch nicht so fleißig. Aber seine moralischen Ansprüche sind sehr ähnlich und auch er ist nicht wirklich scharf darauf, ein Scythe zu werden.
Beide entwickeln sich während der Geschichte extrem weiter. Das Buch folgt ihnen ein ganzes Jahr lang und behandelt alle Aspekte ihrer Ausbildung. Vor allem der innere moralische Konflikt der Figuren steht dabei im Vordergrund. Können sie wirklich täglich Menschen töten, für den Rest ihres Lebens? Ganz wichtig: In dieser Gesellschaft ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, über tausend Jahre alt zu werden. Wenn Citra und Rowan das also wollen, dann könnten beziehungsweise müssten sie bis in alle Ewigkeit jede Woche fünf Menschen hinrichten. So lange, bis sie sich selbst "nachlesen", also umbringen. Diesen inneren Konflikt fand ich sehr spannend und hab mich auch selbst gefragt, wie ich wohl in so einer Situation reagieren würde. Und ganz ehrlich: Ich wüsste es nicht. Ich hätte nicht die geringste Ahnung. Allein bei dem Gedanken daran, in so eine Situation zu geraten, wird mir übel. Aber wenn ich so dafür sorgen könnte, dass jeder in meiner Familie für mein gesamtes Leben unsterblich ist...vielleicht würde das meine Entscheidung beeinflussen. Keine Ahnung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Art der Ausbildung meinen Eltern zusagen würde. Da wär ich also schon mal nicht allein mit meinem Entsetzen.

Der Schreibstil und die Geschichte waren genauso großartig, wie ich es mir gewünscht habe! Ich fand dieses Buch einfach nur großartig und brauche unbedingt so bald wie möglich den zweiten Teil! Ganz, ganz dringend! Dieses Buch bekommt von mir auf jeden Fall den Approved-Stempel!


Samstag, 12. Oktober 2019

Ich vergesse nie

Autor: John Marrs
Erschienen am 17.09.2019
Im Edition M Verlag
ISBN: 9782919809202
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zum Autoren:
"John Marrs arbeitete über zwanzig Jahre als freischaffender Journalist für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Mit seinem Roman »The One« gelang ihm in England der Durchbruch, eine Verfilmung durch Netflix ist bereits in Vorbereitung. Der Autor lebt und arbeitet in London."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Der neue fesselnde Psychothriller des Nr.-1-Bestsellerautors von »Die gute Seele«.

Wie viel Blut braucht es, um vergessen zu können?

Er versteckt sich im Schatten und wartet auf den perfekten Moment. Jeder Mord wird präzise geplant und ausgeführt … Die junge Polizistin Becca Vincent kämpft um Anerkennung in ihrem Job und nun hat sie sich den größten Fall ihrer Karriere geangelt. Sie weiß, dass es um Alles oder Nichts geht. Aber wie soll sie den Täter, ein Gesicht unter Tausenden, finden?

Mithilfe einer Videoaufnahme und Joe Russell, einem Super-Recogniser mit einem ausgezeichneten Gedächtnis für Gesichter, versucht sie, dem Mörder auf die Spur zu kommen. Doch er beobachtet sie bei jedem Schritt und kommt ihnen immer näher. Können Becca und Joe den Zusammenhang zwischen den Verbrechen aufdecken, bevor der Mörder den letzten Namen von seiner Liste streicht?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Also das war...ziemlich, ziemlich gut!

Beginnen wir mit den Hauptfiguren. Da sind Becca, Joe und ein namenloser Täter. Becca ist alleinerziehende Mutter einer Tochter und eigentlich total überfordert. Sie möchte auf der Karriereleiter ganz nach oben klettern, allerdings bricht es ihr auch gleichzeitig das Herz, dass sie nicht für ihre Tochter da sein kann. Denn die hat mit ihren sechs Jahren natürlich kein Verständnis dafür, dass immer nur ihre Oma, aber nie ihre Mama da ist. Becca war mir sympathisch.
Joe hat ein photographisches Gedächtnis für Gesichter. Jedes Gesicht, das er einmal sieht, merkt er sich. Da passiert es schon mal, dass er einen Bankräuber erkennt und verhaftet, während er im Bus sitzt und zur Arbeit fährt. Auch er war mir sehr sympathisch. Ich werde nicht verraten, wie es mit ihm ausgeht, aber eines sage ich euch: Das Ende, das aus seiner Sicht beschrieben wird, lässt mich hoffen, dass es einen zweiten Band geben wird. Und den würde ich auch lesen.
Den Täter habe ich jede einzelne Sekunde des Buches gehasst. Einfach nur gehasst. Habt ihr euch schonmal gefragt, wie die Täter-Opfer-Umkehr funktioniert? Lest dieses Buch, dann wisst ihr es! Am liebsten wäre ich ins Buch gehüpft und hätte ihn geschubst...vor ein fahrendes Auto oder so... Der Typ hat Probleme, echt!

Die Geschichte traf ziemlich genau meinen Geschmack. Perfekt durchgeplante und ausgeführte Morde, bei denen scheinbar keine Spuren zurückbleiben. Jeder Mord erzählt seine eigene Geschichte - jedes der Opfer wird komplett anders umgebracht, keine zwei Todesarten sind die selben. Und scheinbar keine Verbindung zwischen den Opfern. Beziehungsweise eine Verbindung, die nur für den Täter selbst sichtbar ist - alle anderen fragen sich, was zur Hölle der Täter eigentlich für ein Problem hat. Auch ich habe mich das gefragt und das, obwohl der Täter ziemlich viel über sich und seine Motive sprach.
Mit dem Ende war ich nicht ganz zufrieden, muss ich sagen. Ja, es war passend. Ja, manches daran habe ich sogar gut und schön gefunden. Und dann gab es gegen Ende noch etwas, wegen dem ich dieses Buch gerne an die Wand geworfen hätte. Hab ich nur blöderweise als eBook gelesen. Ging also nicht, der Reader war ein Geburtstagsgeschenk und deswegen also noch relativ neu.

Den Schreibstil fand ich größtenteils ziemlich gut. Ich hatte immer sofort ein Bild vor Augen (was stellenweise eigentlich gar nicht so wünschenswert war!). Stellenweise traten die Ermittlungen ziemlich an der Stelle - da wäre vielleicht etwas mehr Tempo schön gewesen. Aber alles in allem ziemlich gut, wie gesagt!

Mein Fazit? Mir hats gefallen.

Donnerstag, 10. Oktober 2019

Wer heute lügt, ist morgen tot

Autor: Thomas Enger
Erschienen am 9. September 2019
Im cbt Verlag
ISBN: 9783570312667
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zum Autoren:
"Thomas Enger wurde 1973 in Oslo geboren und wuchs in Jessheim auf. Enger studierte Publizistik, Sport und Geschichte. Nach seinem Studium arbeitete er in einer Onlineredaktion. In seiner Freizeit schreib Enger seinen ersten Roman und war an diversen Musical-Produktionen beteiligt. Sein neuster Roman "Sterblich" ist Thomas Engers erster Thriller. Im Fokus steht der Ermittler Henning Juul. 2012 erscheint mit "Vergiftet" der zweite Band der norwegischen Krimi-Reihe und mit "Verleumdet" ein Jahr später Band 3. Zusammen mit seiner Familie lebt er in Oslo."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Deine Freundin ist tot und du stehst unter Mordverdacht ...

Der 18-jährige Evan wird über Nacht vom Schulschwarm zum Verdächtigen. Seine Freundin und ein Bandkollege werden nach dem Schulfest tot aufgefunden. Sie hat gerade mit ihm Schluss gemacht, er sich mit Evan gestritten. Als ein belastendes Video auftaucht und Evans Alibi infrage stellt, hält jeder in seinem Heimatort ihn für den Täter. Um seine Welt vor dem endgültigen Einsturz zu bewahren, sucht Evan nach dem wahren Täter. Doch dann geschieht ein weiterer Mord ..."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Bei diesem Buch handelt es sich um einen sehr spannenden Bericht, in dem es vor Mord und Totschlag nur so wimmelt. Ja, ich sage Bericht. Nicht Jugendbuch, nicht Krimi, sondern Bericht. Aber ich schätze, es ist eine Mischung aus allen dreien. Der Grund dafür ist der Erzählstil: Die Geschichte besteht aus zwei Teilen, die gleichzeitig erzählt werden. Die Hauptfigur, Evan, ist vor Gericht im Zeugenstand und erzählt, was passiert ist. Dann ist der Wechsel und wir befinden uns in der Zeit, über die er erzählt. Der Wechsel geschieht auch optisch: Die Schrift ändert sich, wird schmaler und kleiner. Diese Entscheidung fand ich gut, so fühlte sich der Wechsel einfach viel natürlicher an.

Die Hauptfigur der Geschichte ist Evan. Er ist ein normaler Jugendlicher mit einem komplizierten Familienleben. Sein Vater starb bei einem Autounfall, seine Mutter trinkt und an seinen jüngeren Bruder kommt er nicht mehr so wirklich ran, weil dieser sich total von ihm abschottet. Nur sein Onkel ist noch für ihn da, aber auch er ist eher ein guter Freund, als eine Vaterfigur. Was Evan Halt gibt, ist vor allem eins: Seine Freundin Mari. Doch damit ist jetzt Schluss, denn ohne ihm zu sagen warum, trennt sie sich von ihm und macht per SMS mit ihm Schluss. Autsch. Doch es kommt noch schlimmer: Am nächsten Tag wird Maris Leiche gefunden. Sie wurde ermordet. Ihr könnt euch sicher denken, wer da zum Kreis der Verdächtigen gehört? Und das Schlimmste ist nicht, dass die Polizei ihn für Verdächtig hält, sondern dass die ganze Stadt ihn schon verurteilt zu haben scheint. Die Menschen wollen einen Schuldigen und da bietet sich Evan einfach perfekt an. Vor allem online hat er keine Ruhe mehr: Angebliche Beweise werden gepostet, Beleidigungen und so weiter. So wie das Internet eben sein kann! Ich denke, wir kennen uns aus. Ich fand es total gut, dass die Autorin so viel über die Sozialen Netzwerke ablaufen ließ. Die Beschreibung des Shitstorms fand ich ziemlich gut.

Auch den Schreibstil fand ich gut. Teilweise erzählte mir Evan etwas zu erwachsen für sein Alter, vor allem, wenn man bemerkt, dass seine Gedanken und Handlungen halt doch typisch jugendlich sind. Das könnte man eventuell nochmal stellenweise überarbeiten, aber größtenteils fand ich den Schreibstil total super und mitreißend. Mich konnte er fesseln und das ist für mich das Wichtigste.

Die Geschichte fand ich großartig. Vieles habe ich schon sehr bald, sagen wir mal, geahnt, doch das machte die ganzen großen Enthüllungen nicht weniger spannend. Im Gegenteil: Ich habe das ganze Buch gehofft, ich könnte mich irren. Der Schock, dass ich Recht hatte, war dann einfach nur riesig. Ich werde nicht schreiben, welche Plottwists ich meine - wenn ihr das Buch gelesen habt, wisst ihr, was ich meine. Und wenn ihr es noch nicht gelesen habt, dann würdet ihr wohl die Mistgabeln auspacken, wenn ich euch schon jetzt alles verrate. Nein, nein, das lass ich lieber!

Kommen wir besser zum Fazit! Sehr spannendes Buch, das mich sogar im allhalbjährlichen Chaos des Semesterbeginns begeistern konnte.

Dienstag, 8. Oktober 2019

Sündenschuld

Autor: Salvador Felip
Erschienen am 30.8.2019
Im Bastei Lübbe Verlag
ISBN: 9783404178698
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zum Autoren:
Krimi-Unterhaltung aus Italien: Der 1971 in Madrid geborene Salvador Felip studierte zunächst Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitete danach als IT-Sicherheitsberater. Seine ersten beiden Werke waren historischer Romane und spielten vor der Kulisse des antiken Roms. 2018 erschien mit „Der Priester und sein Henker“ Felips Debüt auf dem deutschen Buchmarkt und zugleich sein erster Kriminalroman. Sein zweiter Krimi "Sündenfall" folgte ein Jahr später.
Quelle: Verlag


Klappentext:
" "Ich beichte, Padre, weil ich sündigen werde. Ich werde einen Mann töten. Möchten Sie wissen, wer das Opfer sein wird?" - "Wer?" - "Sie, Padre."

Die Beichte eines Unbekannten stellt Padre Martín vor ein unlösbares Dilemma: Behält er sie für sich, ist er dem Tod geweiht. Bricht er sein Schweigen, verstößt er gegen das Beichtgeheimnis. Kurz darauf findet er einen Mitbruder ermordet in der Kirche auf. Der zuständige Inspektor begreift schnell, dass Padre Martín mehr weiß, als er zugibt. Widerwillig beginnen die beiden zu kooperieren. Der eine, um seinen Fall zu lösen, der andere, um sein Leben zu retten ..."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Uff, dieses Dilemma! Stellt euch vor, ihr erwartet nichts Böses und plötzlich sagt euch ein Fremder, den ihr nicht wirklich sehen könnt, dass er euch ermorden wird. Ihr habt keine Ahnung wann oder warum. Was würdet ihr tun? Also ich würde auf jeden Fall ab zur Polizei, allerdings stehe ich auch nicht unter dem Beichtgeheimnis! Padre Martin geht es da ganz anders: Entweder er schweigt und wird qualvoll ermordet oder er bricht das Beichtgeheimnis und wird zum Ausgestoßenen. Lesen irgendwelche Leute diesen Blog, die sich mit dem Christentum so wirklich auskennen? Wäre man in einem solchen Fall wirklich machtlos? Oder könnte man da irgendwas machen? Ich sah jedenfalls keinen wirklichen Ausweg für Martin, was die Geschichte total spannend für mich machte.

Padre Martin war mir sehr sympathisch und tat mir leid. Er steckt in einem moralischen und religiösen Dilemma und hat keine Ahnung, wie er dieses lösen kann und soll. Klar weiß er, dass er eigentlich zu Polizei gehen sollte - aber dann wäre sein Leben nie wieder so, wie es früher war. Er wäre dann kein Priester mehr und das möchte er auf keinen Fall riskieren. Also leidet er Todesangst und hofft, dass einfach alles schnell vorbei ist. Doch so schnell erlöst ihn der Unbekannte nicht: Zuerst möchte er Padre Martins Leben noch so richtig zur Hölle machen!

Der Inspektor war mir unsympathisch. Er ist zu jedem unfreundlich und am allermeisten zu sich selbst. Warum das so ist, wird gar nie so wirklich erklärt. Auf jeden Fall legt er aber ein gehöriges Desinteresse an allem und jedem an den Tag. Das fand ich nicht wirklich passend in seiner Position. Außerdem bläst er den Leuten um sich herum ständig Zigarettenrauch ins Gesicht. Gehts noch? Das ist grauenhaft! Aber gleichzeitig sieht er sich natürlich als Opfer seiner Umwelt. Immerhin kann er ja nichts dafür, wenn sich mal wer gegen ihn wehrt, oder? Kurz gesagt: Mit ihm wurde ich nicht so richtig warm. Erst gegen Ende besserte sich das ein bisschen.

Der Schreibstil total gut. Mit der Lektüre war ich sehr schnell durch und man spürte mit jedem Satz, dass das Buch im Süden spielt. Bei mir kam da eine totale Sommerstimmung auf! Ich weiß, dass dieses Buch in Madrid spielt, aber ich sah trotzdem ständig nur Palermo vor meinem inneren Auge.
Die Geschichte fand ich spannend, gerade wegen dem Dilemma, in dem Martin steckt. Das Motiv des Täters habe ich ziemlich schnell durchschaut, aber es ist nachvollziehbar und gut beschrieben, deswegen werte ich das nicht als negativ oder so. Die allgemeine Umsetzung war leider nicht immer perfekt, vor allem da gegenüber dem Inspektor meiner Meinung nach halt einfach die Sympathie fehlte. Padre Martins Perspektive konnte aber Gott sei Dank so einiges retten!

Mein Fazit: Ganz gut mit kleinen Fehlern! 

Sonntag, 6. Oktober 2019

Zimmer 19

Autor: Marc Raabe
Erschienen am 30.8.2019
Im Ullstein Taschenbuch Verlag
ISBN: 9783548289151
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zum Autoren:
"Marc Raabe wurde 1968 in Köln geboren. Mit 15 Jahren entdeckte er seine Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen und begann mit einem Freund Filme zu drehen. Drei Jahre später entstand daraus eine Produktionsfirma für Industriefilme, Musikvideos und Fernsehen. Zusätzlich studierte er Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften sowie Germanistik, beendete jedoch das Studium vorzeitig, um sich ganz seiner Firma zu widmen. Heute ist er Gesellschafter und Geschäftsführer einer Fernsehproduktion und lebt mit seiner Familie in Köln. Sein Thriller-Debüt »Schnitt« erschien 2012 im Ullstein Verlag und stand mehrere Wochen auf der Spiegel Online Bestsellerliste, ebenso wie sein zweiter Thriller »Der Schock«. Seine Bücher erscheinen in zehn Sprachen, »Schnitt« stand 2012 auf der Krimi Short-List des LovelyBooks Leserpreises und wurde zudem beim Krimi Blitz 2012 von Krimi-Couch.de zum drittbesten deutschen Krimi gekürt."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Der neue Thriller von Bestsellerautor Marc Raabe!

MORD VOR LAUFENDER KAMERA

Auf der Eröffnungsveranstaltung der Berlinale wird zum Entsetzen aller ein Snuff-Film gezeigt. Das Opfer: die Tochter des Bürgermeisters Otto Keller.
Tom Babylon vom LKA und die Psychologin Sita Johanns ermitteln unter Hochdruck. Doch eine Gruppe von Prominenten um Keller mauert. Was hat der Bürgermeister zu verbergen? Und wer ist die Zeugin, die aussieht wie Tom Babylons vor Jahren verschwundene Schwester? Die Ereignisse überschlagen sich, als ein weiterer Mord passiert. Plötzlich stellt Sita Johanns fest, es gibt eine Verbindung zwischen ihr und den Opfern: Ein furchtbares Ereignis in ihrer Jugend - und die Zahl Neunzehn."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
So, wieder ein Buch fertig gelesen! Dieses Buch ist das erste, das ich von diesem Autoren gelesen habe. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass ich mir auch noch Teil Eins besorge. Denn das war echt ziemlich gut!

Beginnen wir mit den Figuren! Tom Babylon war mir sehr sympathisch, auch wenn der Typ wirklich psychisch nicht ganz gesund ist. Ständig ist da wieder seine verschwundene Schwester, die plötzlich neben ihm sitzt, steht oder ihm hinterherläuft und mit ihm plaudert. Das sorgte bei mir für Gänsehaut, das war so richtig gruselig! Ein Grund mehr für mich die anderen Bücher auch noch zu lesen, vor allem die, die noch kommen. Ich will unbedingt wissen, was mit dem Mädchen passiert ist! Lebt es noch? Ist es tot? Wird Babylon das jemals herausfinden? Ich habe keine Ahnung, muss aber ehrlich sagen, dass mich diese Fragen eigentlich am meisten beschäftigt haben.
Sita fand ich cool und gleichzeitig tat sie mir total leid. Das schreckliche Ereignis, von dem hier die Rede ist, hat mich echt schockiert. Dabei war die Erzählweise aber, wie auch in vielen anderen Szenen auch, nicht so grausam. Statt mit viel Blut und Gewalt und unglaublichen Details zu arbeiten, schreibt der Autor über diese Szenen extrem schlicht. Und das machte sie für mich um einiges schrecklicher, als sie gewesen wären, wenn das Blut nur so gespritzt hätte.
Sita war für mich eine der Figuren, die mich am meisten interessiert haben. Sie war einer der Hauptgründe, warum ich mich kaum mehr von diesem Buch loseisen konnte. Sie hatte etwas an sich, das mich einfach nur faszinierte. Und auch bei ihr bin ich gespannt, wie es mit ihr in den Folgebänden weitergeht. Und ja, sie ist der Hauptgrund für mich, den Vorgänger zu lesen: Ich will unbedingt wissen, wie sie zu ihrer Narbe gekommen ist. Wenn mich nämlich nicht alles täuscht, gibt es nämlich in diesem Buch keine Erklärung dafür!

Die Geschichte fand ich sehr gut und spannend. Stellenweise waren es zu viele verschiedene Handlungsstränge, die gleichzeitig aufgegriffen wurden. Allerdings war das wirklich nur bei ganz wenig Stellen im Buch der Fall, das ist also echt vernachlässigbar. Meiner Meinung nach war es auch überhaupt kein Problem, dass ich davor Teil 1 nicht gelesen habe. Das werde ich jetzt zwar noch nachholen, aber während dem Lesen wurden eigentlich immer alle Infomationen geliefert, die gerade relevant waren und der Rest war echt nicht notwendig.

In diesen Schreibstil habe ich mich verliebt. Das war unglaublich! Ich habe es schon davor gesagt und ich sage es gerne nochmal: Die anderen Bücher der Reihe hole ich mir auch noch, früher oder später! Der Schreibstil macht süchtig und ich brauche mehr von diesem Stoff. Schnell!

Mein Fazit? Liest sich sehr gut und ist sehr spannend geschrieben. Den ersten Teil muss man davor nicht unbedingt gelesen haben, ich werde es aber definitiv noch nachholen!

Freitag, 4. Oktober 2019

Dear Evan Hansen

Autor: Val Emmich, Steven Levenson, Benj Pasek und Justin Paul
Erschienen am 2.9.2019
Im cbj Verlag
ISBN: 9783570165652
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zum Autoren:
"Val Emmich ist Autor, Singer-Songwriter und Schauspieler. Er ist einer der Autoren des Romans »Dear Evan Hansen«, mit dem er sein erstes Jugendbuch vorlegt.
Steven Levenson ist der Tony Award gekrönte Drehbuchautor des Musicals »Dear Evan Hansen«, das sich seit seiner Premiere zu einem vielfach preisgekrönten Kassenschlager entwickelt hat, der 2018 durch 50 Städte tourte.Benj Pasek und Justin Paul bilden das Tony-, Oscar- und Grammy-prämierte Songwriter-Team hinter dem Broadway-Hit-Musical »Dear Evan Hansen« und den Kino-Erfolgen »La La Land«, »Trolls« und »Greatest Showman«.

 Benj Pasek und Justin Paul bilden das TONY-, OSCAR- und GRAMMY-prämierte Songwriter-Team hinter dem Broadway-Hit-Musical »Dear Evan Hansen« und den Kino-Erfolgen »La La Land«, »Trolls« und »Greatest Showman«."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Nobody Deserves to be Forgotten

Ein nie für die Augen anderer bestimmter Brief lässt Evan Hansen als engsten Freund eines toten Mitschülers erscheinen. Dem einsamen Evan eröffnet sich durch dieses Missverständnis die Chance seines Lebens: endlich dazuzugehören. Evan weiß natürlich, dass er falsch handelt, doch nun hat er plötzlich eine Aufgabe: Connors Andenken zu wahren und den Hintergründen seines Todes nachzuspüren. Alles, was er tun muss, ist weiter vorzugeben, Connor Murphy habe sich vor seinem Selbstmord allein ihm anvertraut. Plötzlich findet sich der unsicht- und unscheinbare Evan im Zentrum der Aufmerksamkeit. Sogar der des Mädchens seiner Träume – Connors Schwester."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich tief berührt. Alle paar Seiten hatte ich wieder Tränen in den Augen (was eher schräg ist, wenn man sich mit seiner Familie nebenher eine Komödie im Fernsehen ansieht).

Dieses Buch als, nun ja, Buch zu sehen, hat mich zu Beginn total überrascht und auch irgendwie verunsichert. Ich kenne das Musical nun schon seit fast zwei Jahren und ich war mir sehr, sehr sicher, dass dieses Musical irgendwann verfilmt wird. Aber daraus ein Buch zu machen? Ist es nicht normalerweise umgekehrt? Dass aus dem Buch ein Musical wird? Trotzdem habe ich dieses Buch sicherheitshalber auf meine Wunschliste gesetzt und hab dann pünktlich zum Erscheinungstermin eine Anfrage an den Verlag geschickt. Und tatsächlich lag dieses Buch schon wenige Tage später in meinem Mailfach. Habt ihr eine Ahnung, wie sehr mich das gefreut hat?

In diesem Buch geht es, Überraschung!, um Evan Hansen. Er ist Schüler im letzten Jahr der High School und nicht gerade das, was man psychisch gesund nennt. Eher genau das Gegenteil: Er hält sein Leben für wertlos, sich selbst für den größten Looser überhaupt und denkt, dass alle anderen ohne ihn besser dran wären. Ohne seine Medikamente könnte er nicht zur Schule gehen und sogar mit ihnen, bekommt er regelmäßig Panik. Mit sozialen Situationen, wie sie sich als Schüler nur schwer vermeiden lassen, ist er überfordert. Er fühlt sich unsichtbar - das ist zugleich sein Segen und sein Fluch. Sein Segen, weil das Unsichtbarsein ihm einen gewissen Schutz bietet. Ein Fluch, weil er irgendwie auch gerne mal Freunde hätte. Doch das alles ändert sich, als Connor Murphy, der seltsame, immer aggressive Freak der Schule, Evan einen Brief stiehlt, den er für die Therapie an sich selbst schreiben musste. Wenige Tage später ist Connor tot. Selbstmord. Und alle denken, dass der Brief, den Connor in seiner Jackentasche hatte, Connors Abschiedsbrief an Evan ist. Und zum ersten Mal hat Evan die Chance mal nicht unsichtbar zu sein...
Das Buch aus Evans Sichtweise zu lesen, tat weh. Einfach nur weh. Seine Verzweiflung war so unglaublich präsent, in jeder Seite. Selbst, wenn gerade alles gut schien, merkte man, dass in Wirklichkeit eigentlich gar nichts passt. Und das war schmerzhaft, wirklich schmerzhaft. Trotzdem war da immer eine gewisse Hoffnung im Hintergrund. Keine Ahnung, ob die wirklich da war oder nur, weil ich das Ende Dank dem Musical schon kannte...

Ich fand es gut, wie herausgearbeitet wurde, was so ein Suizid in einer Familie so anrichten kann. Das wurde richtig gut beschrieben und ohne irgendwas zu beschönigen. Ich wüsste gar nicht, was ich tun würde, wenn sich jemand aus meiner Familie irgendwas antun würde. Liebe Mama, lieber Papa, lieber S., liebe P.: Ich warne euch! Wehe ihr tut sowas! Das würde ich nicht überleben, das würde ich einfach nicht überleben! Gleiches gilt für meinen Freundeskreis: Leute, NEIN! Macht sowas nicht!

Was ich schade fand, war, dass der Buchtext nicht näher am Musical war. Ich liebe dieses Musical und höre es gerade nebenher, während ich diese Rezension schreibe. Ein paar Dinge wurden übernommen, manche meiner Lieblingsstellen aber leider nicht. Aber ich schätze, dass das halt einfach unter den Begriff "künstlerische Freiheit" fällt. Dieses Buch beruht zwar auf dem Musical, ist aber nicht das Musical. Und damit muss ich mich halt abfinden, auch wenn manche meiner Lieblingstextstellen nicht übernommen wurden.

Die Geschichte rund um Evan und Connor gefiel mir schon im Musical so unglaublich gut und auch in Buchform konnte sie mich wieder überzeugen. Sowohl das Buch als auch das Musical haben ihre Vorzüge, die man jeweils nicht ins andere Medium übertragen kann. Das Buch wird die Musik nicht abspielen können, dafür brauch ich immer meine Lautsprecher und ein gutes Timing, damit die richtigen Lieder zur richtigen Stelle kommen. Und im Musical fehlen viele schöne Storyelemente, die hier noch dazugedichtet wurden. Zum Beispiel, dass die falschen Mails in einem Fitnessstudio geschrieben wurden, in dem Jared, der Evan hilft, immer seine Hausaufgaben macht. Das sorgte bei mir dann doch für einige Lacher.

Alles in allem? Gut gelungenes Buch! Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man "Dear Evan Hansen" an manchen Schulen als Klassenlektüre einsetzen könnte. Man könnte mit den Schülern dann viel über psychische Gesundheit sprechen. Also, liebe Lehrer: Schaut euch dieses Buch mal genauer an!


Mittwoch, 2. Oktober 2019

The Subtle Art of Not Giving A F*ck - A Counterintuitive Approach to Living a Good Live

Autor: Mark Manson
Erschienen am 13.9.2016
Im HarperOne Verlag
ISBN: 9780062457714
Rezensionsexemplar: Nein

Quelle: Verlag


Zum Autoren:
"Mark Manson ist Blogger, Autor und Unternehmer. Er ist spezialisiert auf Bücher über persönliche Entwicklung, die nicht nerven. Seine Website MarkManson.net wird jeden Monat von über zwei Millionen Menschen gelesen. Er lebt in New York City."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Scheiß auf positives Denken sagt Mark Manson. Die ungeschönte Perspektive ist ihm lieber. Wenn etwas scheiße ist, dann ist es das eben. Und wenn man etwas nicht kann, dann sollte man dazu stehen. Nicht jeder kann in allem außergewöhnlich sein und das ist gut so. Wenn man seine Grenzen akzeptiert, findet man die Stärke, die man braucht. Denn es gibt so viele Dinge, auf die man im Gegenzug scheißen kann. Man muss nur herausfinden, welche das sind und wie man sie sich richtig am Arsch vorbeigehen lässt. So kann man sich dann auf die eigenen Stärken und die wichtigen Dinge besinnen und hat mehr Zeit, sein Potential gänzlich auszuschöpfen.
Die subtile Kunst des darauf Scheißens verbindet unterhaltsame Geschichten und schonungslosen Humor mit hilfreichen Tipps für ein entspannteres und besseres Leben. Damit man seine Energie für sinnvolleres verwendet als für Dinge, die einem egal sein können."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Dieses Buch ist eines von denen, die ich zum Geburtstag bekommen habe. Vielen Dank an meine Tante!
Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen. Deswegen habe ich auch erst überlegt, ob ich den Klappentext auf Englisch oder auf Deutsch übernehmen soll. Auf der einen Seite traue ich euch eigentlich allen zu, den englischen Text zu verstehen. So schwer ist der nicht und ich bin mir ziemlich sicher, dass keiner von euch Probleme damit hätte. Allerdings habe ich vor kurzem herausgefunden, dass ich auch Leser habe, die viel jünger sind, als ich es bin. Und im Alter von zwölf oder dreizehn Jahren hätte ich mit diesem Text wohl noch Probleme gehabt. Deswegen also lieber auf Deutsch! Aus genau dem gleichen Grund, habe ich auch lange überlegt, ob ich dieses Buch wirklich hier rezensieren soll. Hier bin ich aber zu dem Schluss gekommen, dass ihr den ein oder anderen Fluch im Titel und im Klappentext überleben werdet. Solltet ihr mir da nicht zustimmen, sieht man sich sicher im nächsten Beitrag wieder. ;)

Beginnen wir hier mal am Besten mit dem Schreibstil. Es handelt es sich bei diesem Buch wohl am ehesten um einen (nicht ganz ernstzunehmenden) Ratgeber. Der Stil ist dafür ziemlich locker gehalten. Keine hochgestochenen Phrasen, keine blumigen Umschreibungen - dafür hunderte Flüche pro Seite. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen. Ich gehöre nicht unbedingt zu den Menschen, die ständig fluchen, das machte die Sache nicht unbedingt leichter. Allerdings gewöhnte auch ich mich daran. Und nach einiger Zeit fand ich den Stil sogar passend. Der Autor ist stellenweise wirklich sehr zynisch und gerade da passte das einfach dazu.

Die Tipps, die der Autor gibt, sind nicht wirklich neu. Meistens sind sie anders formuliert als zum Beispiel in Lifestyle-Blogs, manchmal werden sie einfach umgedreht. Du bist nichts Besonderes. Die Chance, dass deine Träume in Erfüllung gehen, sind verschwindend gering. Die Wahrscheinlichkeit spielt gegen dich.  Das sind die Hauptaussagen dieses Buches. Manchmal war das erfrischend. Zum Beispiel, wenn der Autor aufgrund der Wahrscheinlichkeit belegt, dass unsere Probleme bei weitem nicht so schwerwiegend sind, wie sie sich vielleicht anfühlen und, dass die meisten Menschen genau das gleiche Problem irgendwann hatten oder haben werden. Mit anderen "Tipps" hatte ich so meine Probleme. Allen voran die Aussage, dass niemand von uns etwas Besonderes ist. Ganz im Gegenteil: Laut dem Autoren sind wir alle eigentlich nur Durchschnitt, vielleicht sogar darunter. Und naja, davon abgesehen, dass diese Aussage, nicht gerade schmeichelhaft ist, kann ich dem einfach nicht zustimmen. Denn irgendwie sind wir doch alle einzigartig. Jeder Mensch ist meiner Meinung nach eine ganz eigene Kombination an Talenten, Begabungen, Charakterzügen, Fehlern und Schwächen. Jeder Mensch hat etwas, das ihn von allen anderen abhebt. Und das sollte meiner Meinung nach auf gar keinen Fall übersehen werden.

Alles in allem fand ich dieses Buch aber trotzdem irgendwie unterhaltsam. Nicht das beste Buch, das ich je gelesen habe, aber trotzdem lesenswert.