Erschienen am 30.8.2019
Im Bastei Lübbe Verlag
ISBN: 9783404178698
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag |
Zum Autoren:
Krimi-Unterhaltung aus Italien: Der 1971 in Madrid geborene Salvador Felip studierte zunächst Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitete danach als IT-Sicherheitsberater. Seine ersten beiden Werke waren historischer Romane und spielten vor der Kulisse des antiken Roms. 2018 erschien mit „Der Priester und sein Henker“ Felips Debüt auf dem deutschen Buchmarkt und zugleich sein erster Kriminalroman. Sein zweiter Krimi "Sündenfall" folgte ein Jahr später.
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Klappentext:
" "Ich beichte, Padre, weil ich sündigen werde. Ich werde einen Mann töten. Möchten Sie wissen, wer das Opfer sein wird?" - "Wer?" - "Sie, Padre."
Die Beichte eines Unbekannten stellt Padre Martín vor ein unlösbares Dilemma: Behält er sie für sich, ist er dem Tod geweiht. Bricht er sein Schweigen, verstößt er gegen das Beichtgeheimnis. Kurz darauf findet er einen Mitbruder ermordet in der Kirche auf. Der zuständige Inspektor begreift schnell, dass Padre Martín mehr weiß, als er zugibt. Widerwillig beginnen die beiden zu kooperieren. Der eine, um seinen Fall zu lösen, der andere, um sein Leben zu retten ..."
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Meine Meinung:
Uff, dieses Dilemma! Stellt euch vor, ihr erwartet nichts Böses und plötzlich sagt euch ein Fremder, den ihr nicht wirklich sehen könnt, dass er euch ermorden wird. Ihr habt keine Ahnung wann oder warum. Was würdet ihr tun? Also ich würde auf jeden Fall ab zur Polizei, allerdings stehe ich auch nicht unter dem Beichtgeheimnis! Padre Martin geht es da ganz anders: Entweder er schweigt und wird qualvoll ermordet oder er bricht das Beichtgeheimnis und wird zum Ausgestoßenen. Lesen irgendwelche Leute diesen Blog, die sich mit dem Christentum so wirklich auskennen? Wäre man in einem solchen Fall wirklich machtlos? Oder könnte man da irgendwas machen? Ich sah jedenfalls keinen wirklichen Ausweg für Martin, was die Geschichte total spannend für mich machte.
Padre Martin war mir sehr sympathisch und tat mir leid. Er steckt in einem moralischen und religiösen Dilemma und hat keine Ahnung, wie er dieses lösen kann und soll. Klar weiß er, dass er eigentlich zu Polizei gehen sollte - aber dann wäre sein Leben nie wieder so, wie es früher war. Er wäre dann kein Priester mehr und das möchte er auf keinen Fall riskieren. Also leidet er Todesangst und hofft, dass einfach alles schnell vorbei ist. Doch so schnell erlöst ihn der Unbekannte nicht: Zuerst möchte er Padre Martins Leben noch so richtig zur Hölle machen!
Der Inspektor war mir unsympathisch. Er ist zu jedem unfreundlich und am allermeisten zu sich selbst. Warum das so ist, wird gar nie so wirklich erklärt. Auf jeden Fall legt er aber ein gehöriges Desinteresse an allem und jedem an den Tag. Das fand ich nicht wirklich passend in seiner Position. Außerdem bläst er den Leuten um sich herum ständig Zigarettenrauch ins Gesicht. Gehts noch? Das ist grauenhaft! Aber gleichzeitig sieht er sich natürlich als Opfer seiner Umwelt. Immerhin kann er ja nichts dafür, wenn sich mal wer gegen ihn wehrt, oder? Kurz gesagt: Mit ihm wurde ich nicht so richtig warm. Erst gegen Ende besserte sich das ein bisschen.
Der Schreibstil total gut. Mit der Lektüre war ich sehr schnell durch und man spürte mit jedem Satz, dass das Buch im Süden spielt. Bei mir kam da eine totale Sommerstimmung auf! Ich weiß, dass dieses Buch in Madrid spielt, aber ich sah trotzdem ständig nur Palermo vor meinem inneren Auge.
Die Geschichte fand ich spannend, gerade wegen dem Dilemma, in dem Martin steckt. Das Motiv des Täters habe ich ziemlich schnell durchschaut, aber es ist nachvollziehbar und gut beschrieben, deswegen werte ich das nicht als negativ oder so. Die allgemeine Umsetzung war leider nicht immer perfekt, vor allem da gegenüber dem Inspektor meiner Meinung nach halt einfach die Sympathie fehlte. Padre Martins Perspektive konnte aber Gott sei Dank so einiges retten!
Mein Fazit: Ganz gut mit kleinen Fehlern!
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