Autorin: Birte Stährmann
Erschienen am 16.9.2019
Im Tredition Verlag
ISBN: 3749729336
Rezensionsexemplar: Ja
Zur Autorin:
"Birte Stährmann, geboren 1967, aufgewachsen in Flensburg, lebt mit ihrem Mann in Stuttgart.
Berufliche Stationen:
Krankenschwester, Lehrerin für Pflegeberufe,
Kommunikationswirtin, Fundraiserin.
Arbeitet als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
sowie Fundraising für eine Non-Profit-Organisation.
Fachbuchautorin zahlreicher Veröffentlichungen
(unter dem Namen Birte Mensdorf).
„Der Duft nach Vanille“ ist ihr erster Roman.
Homepage
www.birte-staehrmann.de"
Quelle: lovelybooks.de
Klappentext:
"Stuttgart 2018: Die
einundvierzigjährige Mirjam begibt sich nach dem Tod ihrer Mutter auf
die Suche nach ihren Wurzeln und reist nach Lissabon.
Lissabon 1933: In
Portugal finden die dreizehnjährige Stuttgarterin Judith und ihre
Familie eine neue Heimat. In den Folgejahren wird Lissabon eine
brodelnde Weltstadt voller Auswanderer, auf der Flucht vor den Nazis.
Sie wollen Europa über den letzten offenen Hafen mit direktem Zugang zum
Atlantik verlassen.
Erzählt wird die miteinander verflochtene
Geschichte beeindruckender Frauen - ihrem Leben, Leiden und Lieben über
mehrere Generationen hinweg, eingebettet in die Zeitgeschichte der
dreißiger Jahre bis ins Heute. Ein atmosphärisch dichter Roman, der mit
den Erzählebenen spielt. Von der Autorin der Romane "Der Duft nach
Vanille" und "Wellen kommen, Wellen gehen""
Quelle: Verlag
Meine Meinung:
Wie kann sich ein Buch bloß so vor der Öffentlichkeit verstecken? Weder auf Lovelybooks, noch auf Goodreads gab es eine Spur davon, als ich es bekam! Inzwischen kann man es wenigstens auf Goodreads finden - aber auf Lovelybooks, der eigentlich wichtigsten Bücherseite im deutschsprachigen Raum, ist das Buch immer noch nicht vertreten. Und auf Goodreads wird der Klappentext dann auch noch nicht korrekt abgebildet! Das verstehe ich nicht, es ist doch kinderleicht, sowas einzutragen! Aber okay, ist nicht meine Entscheidung. Es machte nur die Arbeit an der Rezension mühsamer, da das Finden der Informationen einfach viel, viel länger dauerte. ISBN, genaues Erscheinungsdatum, und so weiter - das alles habe ich normalerweise innerhalb von ein paar Sekunden. Hier dauerte das viel, viel länger.
Mirjam und Judith waren meiner Meinung nach sympathisch, aber ein bisschen zu...glatt. Sie scheinen einfach perfekt zu sein und keine Fehler zu haben. Sie zögern nicht, sie müssen nicht lang überlegen, sie leben einfach in den Tag hinein und müssen nicht wirklich was tun, damit alles gut geht. Mit ihnen wurde ich das ganze Buch hindurch einfach nicht wirklich warm, weil ich einfach nie das Gefühl hatte, sie wirklich kennen zu lernen.
Die Geschichte könnte ganz spannend sein. Die Idee ist ja auch gut: Eine Geschichte über mehrere Generationen hinweg erzählt, teilweise in Briefen und Tagebucheinträgen. Wichtige historische Ereignisse passieren parallel mit persönlichen Siegen und Tragödien. Liebe, Herzschmerz, Tod, alles hat seinen Platz. Was allerdings problematisch ist, ist die lange Zeitspanne. Da kann natürlich nicht alles detailliert erzählt werden, sonst kommen da ja mehrere tausend Seiten raus. Ich persönlich hätte es aber besser gefunden, wenn zumindest manche Ereignisse detaillierter erzählt werden würden. Klar, jetzt habe ich einen Überblick darüber, was passiert ist und warum was passiert ist und ich weiß, was die Figuren wann gefühlt haben. Aber gleichzeitig auch nicht. Gleichzeitig habe ich keine Ahnung was wer wann getan und gesagt hat und was wer wann gefühlt hat. Denn das Meiste wurde innerhalb weniger Sätze abgehandelt und wieder fallengelassen. So blieb leider alles meistens sehr oberflächlich. Da hätte ich lieber ein Buch gelesen, das eine kürzere Zeitspanne behandelt und das dafür mehr in die Tiefe geht. Ich möchte mit den Figuren mitfühlen und so war da einfach immer eine ziemliche Distanz zwischen uns.
Auch mit dem Schreibstil wurde ich leider nicht ganz warm. Er wirkte oft nicht ganz...authentisch. Zum Beispiel klingen die Figuren genau gleich, egal in welcher Zeit sie sich befinden und egal wie alt sie sind. Auch machte es keinen Unterschied, ob eine Person spricht oder etwas aufschreibt. Da wäre meiner Meinung nach mehr Variation angebracht. Ich meine, wer von uns spricht schon genau so, wie er schreibt? Klar kann es da Ähnlichkeiten geben, aber wenn es gar keine Unterschiede gibt, dann ist das meiner Meinung nach nicht realistisch.
Ein weiteres Problem hatte ich mit der Verwendung von Adjektiven. Adjektive können etwas tolles sein und eine Geschichte wunderbar ausschmücken. Können. Betonung auf "können". Denn hier wurden meiner Meinung nach eindeutig zu viele Adjektive verwendet. Und - was noch problematischer war - die Adjektive passten teils gar nicht zur Grundstimmung der Szene. Wenn in einem hochdramatischen Brief plötzlich die "fröhliche Sonne" beschrieben wird, dann ist die ganze Stimmung doch futsch! Das fand ich sehr schade und sollte meiner Meinung nach dringend nochmal überarbeitet werden.
Mein Fazit? Da wäre mehr möglich gewesen. Schade.
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