Hey ihr Lieben!
Eigentlich hätte dieser Post ja schon vorgestern erscheinen sollen, aber das habe ich erfolgreich verpasst. Das Leben ist mal wieder passiert und eigentlich war ich auch nicht besonders überrascht darüber. Immerhin neigte ich auch 2022 dazu, Dinge bis zum letzten Drücker aufzuschieben. Also habe ich statt diesen Blogpost zu schreiben, eine Präsentation darüber gestaltet, warum ich die Hungerspiele ganz sicher nicht überlebt hätte und an meiner Seminararbeit über Sissi zu werkeln.
Aber jetzt zu meinem Jahresrückblick. 2022 war für mich das erste Jahr seit Ewigkeiten, in dem ich mich wieder ein bisschen leben konnte. Die letzten paar Jahre waren nicht einfach und durch Corona habe ich viele meiner Wünsche und Pläne vorab aufs Abstellgleis gestellt. Ich habe gelernt, dass ich besser nicht viele Pläne schmiede, denn wahrscheinlich werden sie durch die Pandemie nicht stattfinden können. Doch vieles ging dieses Jahr wieder: Präsenzunterricht an der Uni, Treffen mit meinen Freund:innen abseits vom Bildschirm, Urlaub in Italien und auch Partys und Studentenbars, die mir nach zehn Minuten schon wieder auf die Nerven gingen. Und auch wenn es mir manchmal immer noch schwer fällt, das zu glauben, scheinen die Dinge langsam wieder anders zu werden. Ich will das Wort "normal" hier nicht verwenden, denn das würde für mich aussagen, dass alles so ist, wie es schon immer war. Und das ist es nicht, zumindest für mich nicht. Ich trage weiter Maske wann auch immer ich erkältet bin oder wenn ich mich durch Menschen in meiner Umgebung unwohl fühle, ich bin immer noch zurückhaltender, was Umarmungen angeht, und ich bekomme immer noch regelmäßig Meldungen darüber, dass mal wieder Studienkolleg:innen infiziert sind. Aber das Leben ist wieder etwas vorhersehbarer.
Dass die Dinge wieder etwas ruhiger verlaufen, hat wohl dazu beigetragen, dass ich mein diesjähriges Leseziel nicht erreicht habe. Ich wollte dieses Jahr hundert Bücher lesen und rezensieren, das hat so aber nicht ganz geklappt. Wer wieder Freunde treffen und verreisen kann, kann (und will) nicht jede freie Sekunde in fiktionalen Welten verbringen. Ich war aber nah an meinem Ziel dran und habe 96 Bücher gelesen, das sind 28.358 Seiten. Also, so circa. Nicht alle Bücher, die ich gelesen habe, sind auf Goodreads eingetragen, deswegen ist das nur so eine Hausnummer, die aber irgendwie schon so stimmen wird. Im Durchschnitt habe ich 3,9 Sterne an "meine" Bücher vergeben - das ist etwas weniger als im letzten Jahr, aber immer noch ein Schnitt, mit dem ich zufrieden bin. Immerhin habe ich über 30 Bücher mit fünf Sternen bewertet.
Nun ein Blick auf meine weiteren Statistiken. Laut Storygraph waren 18 meiner Bücher "lighthearted", also fröhlich, 17 waren "reflective" oder "emotional" und 16 wurden als "funny" eingestuft. Kleinere Kategorien lasse ich hier aus, sonst wird dieser Post zu lang. Die Erzählgeschwindigkeit wurde bei 33% als schnell, bei 11% als langsam und beim Rest (56%) als mittel eingestellt. 51% meiner Bücher waren zwischen 300 und 499 Seiten lang, 44% waren kürzer als 300 Seiten und 5% hatten über 500 Seiten. Durch 76% meiner Bücher durfte ich in fiktionale Welten eintauchen, 24% waren nicht-fiktional, also zum Beispiel Sachbücher. Was mich besonders überrascht hat, waren die meistgelesenen Genres dieses Jahr: 20 meiner Bücher waren Liebesromane! Das ist ein Rekord und vor allem deswegen spannend, weil ich mir erst dieses Jahr eingestanden habe, dass ich Liebesromane eigentlich gerne lese und das nur aufgrund von internalisierter Misogynie nicht tue. Weitere 20 Bücher waren Gegenwartsliteratur, 16 waren Fantasy und nur noch 12 waren Jugendbücher. Insgesamt hatte ich dieses Jahr häufig das Gefühl, als wäre ich Jugendbüchern jetzt entwachsen, denn selbst wenn ich sie las, haben sie mich nicht so begeistert wie noch vor ein paar Jahren. Naja, soll vorkommen. Insgesamt habe ich dieses Jahr fast 30 Genre erkundet, was ich für eine unglaubliche Zahl halte, die ich auf den ersten Blick gar nicht glauben konnte.
Diesen Wechsel der Genres spiegelte sich auch bei meinen meistgelesenen Autorinnen wieder. Ich habe ganze sechs Bücher von Talia Hibbert gelesen und rezensiert (the one and only queen of romance novels!), vier von Lyssa Kay Adams, der Autorin von "The Secret Book Club" und drei von Ali Hazelwood.
Normalerweise würde ich an dieser Stelle nun meine ganzen Lesehighlights aufzählen. Aber wie gesagt: Das waren dieses Jahr so viele, dass ich mit einer Aufzählung wohl diese Website zum Zusammenbruch bringen würde. Für alle, die es interessiert, habe ich aber diesen Post mit dem Tag "Approved-Stempel" versehen. Wenn ihr darauf klickt, werden euch nur die Rezensionen meiner Highlight-Bücher angezeigt.
Mein wohl größtes persönliches Highlight 2022 ist, dass ich die Chance bekommen habe, enger mit Lovelybooks zusammenzuarbeiten. Alle paar Wochen erscheint dort jetzt eine Leseempfehlung von mir, die ihr in dieser Art auch nur dort findet. Ich habe viel Freude mit dieser Kooperation und es würde mich freuen, wenn ihr auch mal vorbeischaut!
Nun aber zu 2023. Ich hoffe darauf, dass dieses Jahr ein gutes wird. Eines mit viel Gesundheit für mich und alle Menschen, die mir wichtig sind, und mit schönen Erlebnissen allein und mit Freunden. Wenn alles gut geht, schließe ich Ende 2023 mein Masterstudium ab, was sich surreal anfühlt. Ich möchte wieder Zeit in Italien verbringen und dort über Renaissancekunst lernen und mein Italienisch verbessern. Ich habe eine Bewerbung zu einer Universität in Mallorca geschickt und darf vielleicht, wenn ich genommen werde, dort einige Zeit verbringen und über die politischen Dimensionen meines Studiums lernen. Es wird also auf jeden Fall viel los sein und daran habe ich auch meine Ziele angepasst:
- Ich möchte in diesem Jahr 75 Bücher lesen. Ja, das sind 25 weniger als im letzten Jahr. Wie gesagt, es wird viel los sein und wahrscheinlich wird nicht jeder Monat absolut stressfrei sein. Und warum sollte ich mir zusätzlichen Druck machen? 75 Bücher sollte ich ohne große Probleme schaffen können.
- Ich möchte endlich meinen Stapel der Schande abbauen und die Bücher lesen, die ich bereits habe. Deswegen möchte ich auch die Anzahl meiner Kooperationen in Zukunft reduzieren. Und ja, diesen Vorsatz habe ich bereits letztes Jahr gefasst. Und nein, das hat nicht funktioniert, danke der Nachfrage. Aber vielleicht ja 2023?
- Auch mein dritter Vorsatz stammt aus dem letzten Jahr. 2022 konnte ich endlich wieder eine Handvoll literarischer Veranstaltungen besuchen und ich habe auch überlegt, darüber zu berichten. Da ich mein Leseziel aber zu hoch gesteckt habe und mir deswegen selbst Druck gemacht habe, ging das nicht. Aber hey, vielleicht ja 2023, wo ich ja weniger plane.
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