Samstag, 21. Januar 2023

himmelhochjauchzend gedankenvertieft

 Autorin: Sarah Marie
Erschienen am 22.02.2022
Im Lago Verlag
ISBN: 9783957612137
Rezensionsexemplar: Nein

Quelle: Verlag


Klappentext:
"Ich bin
himmelhochjauchzend
gedankenvertieft
Ich bin
ein Weltbeweiner
ins Leben verliebt
Ich bin
ein Herz-über-Kopf-Mensch
doch mein Kopf, der schweigt nie
Ich bin immer nur ich
Doch manchmal
– immer, eigentlich –
bin ich ’ne Wissenschaft
für mich

Sarah Marie beschreibt in ihren Gedichten all das, was junge Herzen bewegt: von Existenzfragen über Liebeskummer, die Freude an Neuanfängen und die Tiefen des Weltschmerzes. Wer Sarahs Worte liest, findet sich in ihnen wieder und schöpft Hoffnung auf ein besseres Morgen.
Ein bewegendes Buch für eine Generation, die mehr will."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Ach, Lyrik. Das Genre, das ich eigentlich sehr gerne mag, an das ich aber doch immer recht vorsichtig herangehe, weil mich viele Neuerscheinungen einfach nicht begeistern können. Ein Trend, der mich aktuell am meisten stört, ist, dass viele aktuelle "Dichter:innen" (vor allem auf Instagram und co.) einfach irgendwelche uralten, pseudotiefen Sprüche nehmen und anders formatieren und das als "Kunst" und als ihr eigenes, kreatives Werk ausgeben. Auch bei diesem Werk hatte ich Angst, dass die Gedichte so aussehen könnten und hab dieses Buch deswegen auch länger links liegen gelassen. Dann hat es aber den Lovelybooks Community Award gewonnen und dadurch ist dieses Buch auf meine Wunschliste gewandert. Und Lovelybooks hat reagiert und mir dieses Buch als Dankeschön für meine Buchempfehlungen auf den Genreseiten geschickt. Also hatte ich es daheim und dann kann man auch einfach mal reinblättern. Und wow, ich war so froh, dass ich diesen Gedichtband bekommen habe.

Sarah Marie schreibt hier über Gott und die Welt. Sie schreibt über Liebe, über gebrochene Herzen, über Ängste und Hoffnungen, über die Suche nach Identität, Enttäuschungen und Erfolgserlebnisse. Kurz: Über alles, was Menschen in meinem Alter so beschäftigt. Und viele der Themen waren auch für mich interessant und dadurch waren einige der Texte für mich sehr berührend. Natürlich konnte ich nicht mit allen gleich viel anfangen, aber gerade weiter hinten im Buch gab es Gedichte, die mich begeistern konnten. Vor allem, weil ich bei diesen wirklich das Gefühl bekam, dass die Autorin ihr Handwerk beherrscht. Die Arbeit mit den Worten wirkte bei ihr dann wie eine Art Spiel, bei dem ich fasziniert zusehen konnte. Manches habe ich mir sogar angestrichen, damit ich es später wiederfinden kann.

Auch sonst ist das Buch schön gestaltet. Das Papier fühlt sich hochwertig an und neben den Gedichten findet ihr hier auch einige Zeichnungen, die ich persönlich passend und schön fand.

Mein einziger Kritikpunkt, den ich hier anbringen möchte, ist eine formelle Entscheidung, die die Autorin hier getroffen hat. Am Ende jeder Zeile gibt es hier in den meisten Fällen keine Satzzeichen. Dadurch fehlen zum Beispiel viele Beistriche. Ich weiß, dass das einfach ein Stilmittel ist, der in der Dichtung auch nicht unüblich ist und, dass ich diese Entscheidung akzeptieren muss. Aber ich verstehe diese Entscheidung trotzdem nicht. Mich haben die fehlenden Satzzeichen irritiert, was aber vielleicht auch einfach eine Art Berufskrankheit bei mir ist.

Mein Fazit? Ein schöner Gedichtband, den ich euch gerne weiterempfehle.

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