Autorin: Maika Adam
Erschienen am 27.08.2022
Im Selbstverlag
ISBN: B0BC6SGXRY
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag |
Klappentext:
"Iara von Kampan ist seit jungen Jahren Fürstin eines friedlichen Landes, das mit feinen Leinen- und Wollstoffen handelt. Ausgerechnet den Ritter des Nachbarlandes wählt sie als Mann an ihre Seite: Tino von Berchag, der zwar einerseits als Fechtkünstler, andererseits als gewaltbereit und ungehemmt bekannt ist. Was, so fragt man sich im Vereinigten Reich der Mutterländer, will sie mit diesem Mann.
Die Autorin Maika Adam lässt uns eintauchen in eine Zeit, die der Keltenzeit und dem frühen Mittelalter ähnelt. Doch die Welt ist eine andere: Fürstinnen beherrschen das Reich der Vereinigten Mutterländer. Ritter dienen ihnen. Sie gewährleisten Sicherheit und Schutz, sorgen auch für edlen Nachwuchs.
Die Kampan-Reihe bietet mehr als oberflächlichen Alltag. Sie sucht nach Gerechtigkeit, Liebe in jeglicher Form und der Verbundenheit der Menschen unterhalb des Sichtbaren. Und sie fragt, ob Macht in Frauenhänden die Welt zu einem besseren Ort werden lässt."
Quelle: Lovelybooks.de
Meine Meinung:
2023 ist jetzt tatsächlich schon drei Tage alt, also wird es Zeit für eine erste Rezension: die zu "Die Fürstin und ihr Ritter". Diese Geschichte besticht durch eine interessante Idee: Hier wurde eine Welt geschaffen, in der die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern umgekehrt sind. Statt einem Patriarchat gibt es hier ein striktes Matriarchat, das mir in manchen Aspekten sogar noch strenger vorkommt als das Patriarchat. Ich hielt es für interessant, mal einige Zeit mental in dieser Welt zu verbringen. Und schön finde ich auch das Fazit, das ich für mich aus dieser Fiktion ziehen konnte: Ein reines Matriarchat wäre auch nicht besser als es das Patriarchat ist. Auch dort gibt es Krieg und Unterdrückung und Ungerechtigkeiten. Dass das kein Ziel ist, das wir anstreben sollten, war mir schon davor klar, doch dieses Buch hat mich in meiner Überzeugung noch weiter bestärkt.
Interessant fand ich auch die zeitliche Einordnung. Die Welt hier ist mittelalterlich. Ich mag Bücher, die im Mittelalter spielen und auch hier fand ich das passend.
Etwas überrascht war ich davon, dass dieses Buch auf Lovelybooks als "Fantasy" eingestuft wird. Ich weiß nicht, ob ich dieser Einordnung zustimmen würde, da mir hier typische Fantasyelemente fehlen. Es gibt hier keine Magie, keine Fabelwesen oder sonstiges. Deswegen frage ich mich nicht, ob "Historischer Roman" nicht fast treffender wäre, auch wenn diese Version des Mittelalters nicht existiert hat. Falls das nicht zutrifft: Wie wäre es mit dem Genre "Liebesroman"? Die Beziehung der Figuren untereinander und vor allem die zwischen Tino und Iara steht doch sehr im Mittelpunkt der Handlung, da halte ich das fast für passender, auch wenn dieser Roman auch nicht ein typischer Liebesroman ist.
Im Allgemeinen halte ich diese Welt für gut und detailreich ausgearbeitet. Gerade zu Beginn hätte ich mir aber eine Erklärung gewünscht, wie sich diese Welt vom Patriarchat zum Matriarchat entwickelt wurde. Denn was früh herauskommt, ist, dass diese Welt nicht immer von Frauen beherrscht wurde, sondern früher Männer an der Macht waren. Es wäre für mich gerade eben zu Beginn interessant gewesen, da eine etwas detailreichere Einführung zu bekommen. Auch von den vielen Bräuchen und Traditionen und den Machtverhältnissen war ich zu Beginn überfordert. Später konnte ich mir dann vieles zusammenreimen, aber gerade zu Beginn war das leider etwas viel.
Was mir leider im Verlauf des Buchs etwas gefehlt hat, war eine klare Richtung oder ein Ziel, auf das die Figuren hinarbeiten. Gerade zu Beginn plätscherte die Geschichte so vor sich hin, ich war mir aber nicht sicher, wo sich das hin entwickeln soll. Das wurde im späteren Verlauf der Geschichte gerade durch den Konflikt mit einem anderen Fürstentum besser, aber auch dann gab es noch Romanabschnitte, in denen diese klare Richtung wieder zu verblassen schien. Das fand ich schade, denn für mich persönlich ist das ein wichtiges Kriterium.
Wie schon im Klappentext steht, ist dieser Roman ein Reihenauftakt. Deswegen stellt sich hier jetzt natürlich die Frage, ob ich die restlichen Teile auch noch lesen werde. Nun, darauf kann ich im Moment ehrlich noch keine klare Antwort geben. Dieser erste Band hat mich abschnittsweise sehr beschäftigt, andere Abschnitte halte ich für nicht ganz so stark geschrieben und gerade zu Beginn hatte ich mit der doch eher langsamen Entwicklung der Geschichte zu kämpfen. Ich werde also zuerst eine Pause einlegen müssen, diesen Text sacken lassen und dann in ein paar Wochen sehen, ob ich Lust auf Band 2 habe.
Mein Fazit? Eine interessante Idee, gerade zu Beginn hatte ich aber leider etwas mit der Geschichte zu kämpfen.
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