Autorin: Janis Nebel
Erschienen am 3.12.2022
Im Selbstverlag
ISBN: B0BMBF9MKP
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Lovelybooks.de |
Klappentext:
"Ein Mörder. Eine Gestaltwandlerin. Ein Schicksal, das sie verbindet.
Nach sieben Jahren Strafarbeit in den Asrenerz-Minen des Nordens erlangt Mitja die Freiheit zurück. Jetzt will er nur eins: Die Vergangenheit hinter sich lassen. Aber das ist leichter gesagt als getan, denn noch immer hält man ihn für einen Mörder. Als er auf seine Freunde von damals trifft, geraten seine guten Vorsätze ins Wanken. Und dann ist da noch eine geheimnisvolle Waldläuferin, deren Augen Mitja nicht vergessen kann. Warum will der Fürst die junge Frau um jeden Preis in seine Gewalt bekommen? Mitjas Vergangenheit droht ihn einzuholen. Er muss sich entscheiden, wem seine Treue gilt und wie weit er gehen wird, um seine neu gewonnene Freiheit zu bewahren.
„Sie dürfen dich nicht sehen! Niemals!“ Diese Warnung ihrer Mutter hat Neri nie vergessen. Viele Jahre nach der grausamen Ermordung ihrer Eltern lebt sie versteckt in den Wäldern und wagt sich nicht in die Welt der Menschen. Nur einer alten Frau hilft sie bisweilen heimlich. Doch Neris verborgenes Leben ändert sich, als ein Fremder bei dieser Frau einzieht. Plötzlich ist er überall: in ihrem Wald, in ihrem Tal und in ihren Gedanken. Aber kann sie einem Menschenmann vertrauen? Und was würde geschehen, wenn er erführe, wer sie wirklich ist?
Eine berührende Geschichte um einen zu Unrecht verurteilten jungen Mann und eine verfolgte Gestaltwandlerin, deren Schicksale miteinander verbunden sind, ohne dass sie es ahnen."
Quelle: Verlag
Meine Meinung:
So, nachdem ich mal wieder eine Prüfungsphase überlebt habe, kann ich mir nun endlich wieder die Zeit nehmen, Rezensionen zu schreiben. Und die erste, die ihr jetzt zu lesen bekommt, handelt von Janis Nebels neuestem Buch. Die Autorin kannte ich bereits von ihrer Reihe um den Roten König, die ich 2020 lesen durfte. Mit "Die Waldläuferin" hat Janis Nebel nun aber eine neue Reihe eröffnet und durfte mich mit diesem Buch durch die letzten Wochen begleiten.
Das erste, was mich an diesem Buch überrascht hat, war wohl der Stil, den ich im ersten Moment fast nicht wiedererkannt hätte. In den letzten Jahren scheint das Schreiben der Autorin gereift zu sein, wenn ich das so ausdrücken kann. Der Text fließt schön, traf das richtige Tempo an so gut wie jeder Stelle, konnte mich in seinen Bann ziehen und sorgte für jede Menge interessante und klare Bilder in meinem Kopf. Die letzten hundert Seiten habe ich gestern in einem Rutsch durchgelesen, weil ich das Buch, nachdem der Stress der letzten Prüfung von mir abgefallen war, einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Hier geht es um Neri und Mitja, die sich über weite Teile des Buches gar nicht begegnen. Trotzdem sind sie durch ihre Vergangenheit miteinander verknüpft. Neri ist eine Gestaltwandlerin, die durch ein grausames Verbrechen zur Waise geworden ist und sich in den letzten Jahren selbst durchschlagen musste. Mitja hat die letzten Jahre unschuldig in einem Straflager verbracht und ist komplett überwältigt, als er bei seinem Heimkommen feststellt, wieviel sich während seiner Abwesenheit verändert hat. Beides waren für mich keine Sympathiefiguren, eher moralisch grau. Sympathie ist für mich aber auch nicht unbedingt wichtig. Sie werden nachvollziehbar charakterisiert und wirken authentisch, das ist mir persönlich wichtiger - und bei moralisch grauen Figuren ist das auch nicht unbedingt einfach. Ich habe beide Perspektiven genossen und mit den Protagonisten mitgefiebert. Und deswegen bin ich auch etwas schockiert, dass die Autorin dieses Buch mit so einem fiesen Cliffhanger beendet. Wie soll ich denn jetzt bis zum Erscheinen des zweiten Bandes irgendwelche anderen Bücher lesen? Ich muss einfach wissen, wie es weitergeht!
Mein Fazit? Ein gut gelungener Reihenauftakt. Ich habe definitiv Lust auf mehr und kann euch diesen ersten Teil mit gutem Gewissen weiterempfehlen.
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