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Hallo ihr Lieben!
Diese Woche hat es meine Mutter und mich mal wieder zu einem Musical verschlagen. Das war diesmal eigentlich Zufall, dass wir hier gelandet sind: Meine Tante hat Karten gewonnen und an uns weitergeschenkt, als feststand, dass sie nicht würde hingehen können. Und zu kostenlosen Tickets können wir unmöglich Nein sagen!
Auch, wenn das Thema normalerweise nicht gerade das unsere wäre. Beide sind wir nicht besonders religiös. Aber wir mögen Andrew Lloyd Webber, daher halten wir auch die letzten sieben Tage im Leben Jesus einen Abend lang aus. Denn genau darum geht es hier.
Vielleicht beginnen wir mit den Dingen, die mir gefallen haben. Da wäre zuerst mal das Ambiente: So ein Musical auf der Festung Kufstein stattfinden zu lassen, hat einfach seinen Reiz. Wenn du dorthin gehst, spazierst du zuerst zur Festung rauf und verbringst dann den Abend im alten Gemäuer. Auch wenn du im Zuschauerraum sitzt, hast du immer die Mauern im Auge und dann auch noch einen richtig schönen Blick auf das Tal und die Berge in der Umgebung. Ich war davor noch nie in einem Freilufttheater und auch, wenn es zwischendurch recht kühl wurde, fand ich das auch mal spannend.
Auch das Bühnenbild halte ich für gelungen. Mir gefiel die moderne Machart, die sich auch in manchen der Kostüme wiederfindet. Leider nicht in allen (warum muss die Clownsfigur unbedingt homosexuellen Stereotypen entsprechen?), aber gerade die Kostüme der Jünger fand ich spannend.
Und man hat meiner Meinung auch gemerkt, dass die meisten Darsteller:innen einen Hintergrund im Tanz haben müssen. Die Tanzeinlagen waren unglaublich gut und haben mir sehr gut gefallen. Sowohl die Soli als auch die Paartänze waren schön anzusehen und konnten mich begeistern.
Nun, aber leider zu den Dingen, die mir weniger gut gefallen haben, denn ja, leider gab es die auch. Zum einen müssen wir hier leider nochmal zur Festung als Ort zurückkommen. Das Ding an einer Festung ist halt leider, dass es dort nicht unbedingt immer viel Platz gibt. Immerhin kann man Mauern nicht einfach so mal verschieben und so mehr Raum schaffen. Und das hat man leider auch gemerkt: Für 2000 Zuschauer:innen war die Festung leider zu klein. Das hat man vor allem während der Pausen gemerkt, in denen wir im Hof von links nach rechts und wieder zurück geschoben wurden. Auf die Toilette zu gehen, war in der dafür vorgesehenen Pause wegen der vielen Menschen eigentlich nicht möglich und auch etwas zu trinken, haben wir uns bei dem Gedränge nicht zugetraut. Das war einfach nicht besonders gemütlich. Wir sind dann freiwillig wieder zu unseren Sitzen zurückgegangen und haben den Rest der Pause dort verbracht.
Auch muss ich zugeben, dass wir beide keine Fans des Gesangs waren. Wäre "Jesus Christ Superstar" ein Tanztheater, wäre die Vorstellung grandios gewesen, aber es ist halt ein Musical und da gehört auch der Gesang dazu. Der war hier halt leider um einiges schwächer als in eigentlich allen anderen professionell produzierten Musicals, die wir bisher gesehen haben. Wir waren sehr froh, dass wir für diese Tickets nichts bezahlt haben, denn sonst hätten wir Kufstein wahrscheinlich sehr unzufrieden verlassen. Das war einfach echt nicht gut, leider. Wäre das ein Amateurtheater gewesen, dann wäre ich da nicht so kritisch, aber die Ticketpreise beginnen hier bei 39 Euro und enden bei 119 Euro. Das ist dafür einfach echt zu viel. Bei diesen Preisen darf man sich hohe Qualität erwarten und die war meiner Meinung nach gerade beim Gesang nicht vorhanden.
Alles in allem kann ich euch sagen, dass diese Vorstellung bei uns für viel Gesprächsstoff gesorgt hat. Besonders viel Lob haben wir dabei aber leider nicht immer ausgesprochen. Super schade, da wir uns doch sehr auf die Vorstellung gefreut haben, aber mit anderen Musicals, die wir bisher so gesehen haben, konnte dieses einfach nicht mithalten.
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