Sonntag, 23. Juli 2023

Der Asrenkrieger

 Autorin: Janis Nebel
Erschienen am 27.04.2023
Bei Tolino Media
ISBN: 9783757918088
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Klappentext:
"Ein Versprechen. Ein Schicksal. Ein Verrat. Mitja hat Neri Zuflucht geboten. Doch nun ist ihre Anwesenheit eine Gefahr für ihn und seine Großmutter Ava. Denn sollte Fürst Nikolaj herausfinden, dass Mitja die verletzte Gestaltwandlerin vor ihm versteckt hält, ist der Tod vermutlich noch das Beste, was Mitja erwarten kann. Während Nikolaj ihn immer tiefer in dunkle Machenschaften hineinzieht, versucht Mitja mehr über die Waldläuferin herauszufinden. Ist sie wirklich so harmlos, wie sie seine Großmutter glauben macht? Wäre es nicht besser, sie auszuliefern und sich so Nikolajs Gunst zu sichern? Obwohl Mitja dem Mädchen aus den Wäldern nicht vertraut, kann er sich kaum ihrem geheimnisvollen Glanz entziehen. Und als er begreift, wie ihrer beider Schicksale verbunden sind, steht erneut seine Freiheit auf dem Spiel. Auch Neri weiß, dass Mitja sie jederzeit verraten könnte. Die Flüsterstimmen drängen sie, zu fliehen, wie sie es bisher immer getan hat. Aber sie hat Ava ein Versprechen gegeben und zum ersten Mal seit vielen Jahren ist sie nicht allein. Soll sie all das aufgeben? Oder soll Neri versuchen, was unmöglich erscheint – Mitjas Vertrauen zu gewinnen."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Auch heute rezensiere ich wieder einen zweiten Teil. Den ersten Teil habe ich im Frühjahr regelrecht verschlungen und dann sogar auf Lovelybooks empfohlen, deswegen war es für mich klar, dass ich auch den zweiten Band würde lesen müssen. Und dadurch, dass das hier ein zweiter Teil ist, gilt wie immer, hier aber noch ein bisschen mehr als bei den Rezensionen zu anderen Folgebändern: Spoilergefahr. Wenn ihr den ersten Teil noch nicht gelesen habt, solltet ihr diese Rezension besser nicht lesen, denn den ersten Band zu spoilern ist hier fast unvermeidbar, immerhin schließt die Handlung nahtlos an den letzten Band an.

Der erste Unterschied, den ich zum ersten Band erwähnenswert finde, ist, dass es hier viel weniger Action und Bewegung gibt. Der Großteil der Handlung spielt sich in Ava und Mitjas Hütte ab, wo sich die Protagonisten über weite Teile der Geschichte auch aufhalten. Während Band 1 durch viel Action glänzte, gab es hier dafür mehr emotionale Weiterentwicklung der Figuren und ihrer Beziehungen zueinander. Das war für mich als Liebhaberin großer Emotionen sehr schön und auch kam trotzdem die Spannung nicht zu kurz.

Was ich sehr spannend fand, war, dass ich hier tiefere Einblicke in die Politik des Königreichs und der sieben Fürstentümer untereinander erhielt. Vor allem die Spannungen zwischen dem Nikolaj, also Mitjas Cousin, und dem König waren für mich interessant. Ich hoffe, dass ich auch im nächsten Band noch viel darüber lesen darf.

Während ich die beiden Protagonisten in der letzten Rezension als "moralisch grau" und als "keine Sympathiefiguren, aber authentisch" beschrieben habe, habe ich sie nun in diesem Buch doch noch als sympathische und liebenswerte Figuren erlebt, die ich ins Herz geschlossen habe. Was den Cliffhanger, mit dem die Autorin mich hier zurückgelassen hat, umso schlimmer macht. Das scheint bei dieser Reihe zur Gewohnheit zu werden - beim ersten Teil habe ich doch schon das exakt Gleiche gesagt, oder?
 
Auch hier gilt, was ich in der letzten Rezension über Kerstin Giers "Vergissmeinnicht" geschrieben habe: Zweite Teile sind meist schwächer als die ersten oder die dritten. Ich glaube, dass das auch hier der Fall ist. Auch wenn ich auch den "Asrenkrieger" für lesenswert halte und genossen habe, konnte er trotzdem nicht mit dem ersten Band mithalten. Band eins war für mich ein klares Jahreshighlight, deswegen war mir das auch von Anfang an klar, dass das schwierig wird.

Mein Fazit? Auch Band 2 war wieder ein sehr gutes Buch, das aber leider nicht ganz mit dem ersten Teil mithalten kann.

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