Mittwoch, 29. November 2023

Falling Hard for the Royal Guard [Hörbuch]

 Autorin: Megan Clawson
Erschienen am 22.8.2023
Bei Harper Audio
ISBN: B0CF5WKSL5
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Autorin und TikTok-Star Megan Clawson mit der authentischsten royal RomCom des Jahres!

Maggie Moore lebt zwar in märchenhafter Umgebung im Tower of London, ist aber weit vom Status einer Prinzessin entfernt. Stattdessen verkauft sie Eintrittskarten an Touristen. Keine Spur von edlem Ritter oder weißem Pferd! Ihre Freunde raten ihr zu Tinder, wo sie Schwindler, aber nicht den Richtigen trifft. Und als eine Begegnung auf spektakuläre Weise endet, gibt Maggie die Hoffnung fast schon ganz auf. Dann sieht sie Freddie von der königlichen Garde und spürt, dass sie die Liebe keineswegs abgeschrieben hat. Er könnte doch ihr persönlicher Royal Guard sein! Aber wie erregt man die Aufmerksamkeit von jemandem, dessen Job es ist, jegliche Ablenkungen zu ignorieren?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich beim Verlag angefragt, da es der Klappentext und das Cover unglaublich sympathisch wirken lassen. Auch wenn ich Monarchien nicht unterstützen möchte, haben sie doch etwas Märchenhaftes an sich. Maggies aktueller Stand als Ticketverkäuferin lässt auf eine Cinderella-Story schließen - und auf genau sowas habe ich eigentlich immer Lust.

Leider hatte ich aber riesige Probleme mit der Protagonistin Maggie. Denn wisst ihr, was ich hasse? Tollpatschige Protagonist:innen. Tollpatschigkeit ist nichts Liebenswürdiges, nichts Schönes, nichts Sympathisches und schon gar nicht lustig, zumindest nicht für Menschen, die davon tatsächlich betroffen sind. Menschen, wie ich. Tollpatschigkeit ist schmerzhaft. Tollpatschigkeit ist unangenehm. Tollpatschigkeit bringt einen in Erklärungsnot, denn wie soll man jemandem erklären, dass man sich ein Band gezerrt hat, weil man mal wieder über die eigenen Füße gestolpert ist? Tollpatschigkeit ist zeitraubend, denn Arztbesuche können dauern. Und Tollpatschigkeit ist teuer, denn zerbrochenes Geschirr muss ersetzt werden. Und vor allem: Tollpatschig zu sein ist frustrierend. All das spielte hier aber keine Rolle. Maggie war einfach tollpatschig, was fast schon in Richtung Slapstick-Humor ging. Für mich war das nicht lustig und trug für mich nichts Positives zur Geschichte bei. Wie soll man über sowas lachen, wenn man während dem Hören selbst gerade mit Verbrennungen auf dem Weg zum Arzt ist?

Auch mit anderen Aspekten von Maggies Persönlichkeit hatte ich so meine Probleme. So versinkt Maggie zum Beispiel regelmäßig in einer unangenehmen Mischung aus Selbstmitleid und Selbsthass, ohne den Willen zu zeigen, etwas an den Dingen in ihrem Leben zu ändern, die diese Gefühle in ihr auslösen. Maggie hat keine Ambitionen, keine Energie, kaum Lebenswillen, zumindest konnte ich als Leserin nichts davon wahrnehmen. Statt irgendwann an sich zu arbeiten, trinkt sie zu viel Alkohol, klagt den Raben im Schloss ihr Leid und hofft, dass sich irgendwann der perfekte Mann in sie verliebt und sie so aus ihrem Elend befreit. Ihre Stelle als Ticketverkäuferin behandelt sie im besten Fall stiefmütterlich. Sie kommt jeden einzelnen Tag zu spät, taucht dort verkatert auf, verschwindet mitten am Tag von ihrem Posten, um zu schlafen oder schläft einfach direkt an ihrem Posten. Aber nein: Sie kann nichts dafür, dass ihre Kolleginnen sie nicht ausstehen können und dass ihr Chef sie nicht mag. Natürlich nicht. So eine Kollegin wie Maggie liebt man doch, oder?

Doch nicht nur Maggies Kolleginnen werden Opfer von Maggies verzerrtem Weltbild. Alle Frauen, denen sie begegnet, sind Zicken und behandeln sie schlecht. Maggie hat keine einzige Freundin. Keine einzige weibliche Person, die ihr nahestehen würde, wenn man von ihrer verstorbenen Mutter absieht. Und sie will auch keine Freundinnen, denn sie ist ja ganz anders als andere Frauen. Würg. Kein Kommentar. Ihr könnt euch denken, was ich dazu zu sagen habe. Erst in der letzten halben Stunde begegnet Maggie dann zwei freundlichen Frauen, aber das war halt dann meiner Meinung nach schon zu spät, um an meinem Bild von Maggie viel zu ändern. Sagen wir es mal so: Wenn um dich herum nur Zicken sind und du keine einzige liebenswerte Eigenschaft erkennen kannst, wenn du die Frauen um dich betrachtest, dann liegt es vielleicht doch an dir und nicht an den Frauen um dich herum.

Aber wer weiß: Vielleicht liege ich ja auch falsch mit meiner Einschätzung von Maggie. Denn dieses Buch hat sehr, sehr viel positives Feedback erhalten und ich steche mit meiner Bewertung mal wieder voll heraus.

Was allerdings nicht nur ich bemängle: Das ist ein Liebesroman und Maggie trifft auch bereits in einem der ersten Kapitel ihr Love Interest. Freddie spielt aber für die Handlung bis zum Schluss nur eine untergeordnete Rolle. Sie streiten, er rettet sie immer wieder mal und verschwindet dann wieder ins Nichts, aber das war es auch schon. Alles, was es an romantischer Entwicklung zwischen den beiden gibt, wurde mehr oder weniger in das letzte Viertel des Buches gequetscht. Das war mir persönlich zu wenig. Für mich persönlich hätte das bereits früher beginnen müssen.

Mein Fazit? Ich habe mir sehr gewünscht, dieses Buch zu mögen. Wirklich. Aber das war leider nichts für mich.

Sonntag, 26. November 2023

Starling Nights. Im Schatten der Wahrheit [Hörbuch]

Autorin: Merit Niemeitz
Gesprochen von Lydia Herms und Philipp Oehme
Erschienen am 24.10.2023
Bei Harper Audio
ISBN: 9783745704082
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Alles, was Mabel an der Universität Cambridge will, ist in Ruhe ihr Studium durchzuziehen. Doch als ihre beste Freundin Zoe in die Kreise einer geheimen Verbindung rutscht, gerät Mabels Stabilität ins Wanken. Schon bald findet sie heraus, dass der Bund der Stare seit Jahrhunderten eine Reihe seltsamer Ereignisse nach sich zieht. Ehe Mabel sich‘s versieht, befindet sie sich mittendrin – und damit ganz nah an Cliff, dessen Unergründlichkeit sie sofort fasziniert. Doch je näher sie ihm und seinen Freunden kommt, desto mehr bringt sie sich selbst in Gefahr …"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Als ich dieses Buch beim Verlag anfragte, wusste ich, dass das in beiden Extremen enden könnte. Entweder ich feiere dieses Buch, oder ich bekomme die Krise und breche es ab. Das sind irgendwie die einzigen beiden Optionen, die ich bei Dark Academia zu haben scheine. Fragt mich nicht warum. Umso glücklicher bin ich, dass bei diesem Buch ersteres der Fall war.

Wir begleiten hier Mabel während ihrer Zeit an der Uni. Sie ist intelligent, super ehrgeizig, bekommt ein Stipendium - und wäre da nicht ihre beste Freundin Zoe, wäre sie ziemlich alleine auf der Welt. Nicht, weil sie so ein unsympathischer Mensch ist oder eitel oder aus einem der üblichen nervigen Gründe, sondern weil sie vor nicht zu langer Zeit ihre Mutter verloren hat und das für sie verständlicherweise sehr traumatisierend war. Da hält sie sich dann lieber gleich fern von allen und bleibt für sich als dass sie sich nochmal so verletzlich macht und sich selbst nochmal so einem Schmerz aussetzt, wie sie ihn durch den Tod ihrer Mutter fühlen musste. Doch dann beginnt Zoe, sich mit einem neuen Typen zu treffen. Und das wäre ja an sich kein großes Problem, aber irgendwas stimmt mit diesem Typen und seinen Freund:innen nicht - und Mabels Eindruck verstärkt sich noch weiter, nachdem Mabel Zoe auf eine Party dieser Studentenverbindung begleitet.

Dieses Buch hat meiner Meinung nach mittelmäßig begonnen, aber schon nach der ersten Stunde des Hörens war ich angefixt. Ich habe das Hörbuch dann richtig schnell durchgesuchtet und hatte große Freude dabei, Mabel auf ihrem Weg zu begleiten. Dieses Buch hat mich tatsächlich dazu gebracht, länger im Fitnessstudio zu bleiben. Das ist einer der Orte, an denen ich immer Hörbücher höre. Und eigentlich wollte ich da nur eine halbe Stunde oder so bleiben, aber dann war diese Geschichte so spannend, dass ich dann am Ende fast zwei Stunden vor Ort war. Upsi?

Was ich an dieser Stelle besonders schön fand, ist, dass Cliff, das Love-Interest und unser zweiter Protagonist, nicht einfach als böser Bad Boy gezeichnet wurde, wie das aktuell in Büchern leider oft passiert. Ist er ein guter Mensch? Nein, ganz sicher nicht. Aber er hat ein Gewissen, er hat einen immer noch vorhandenen moralischen Kompass, er hat Tiefe und bereut, wenn es notwendig ist. Das machte es mir leicht, ihn doch irgendwie interessant zu finden und auch seinem Teil der Erzählung gerne zu folgen.

Und ich war tatsächlich überrascht, was es mit dem Bund der Stare auf sich hatte. Ich habe viele Theorien aufgestellt und nur eine davon hat sich zumindest teilweise bewahrheitet. Das hat mich überrascht, denn normalerweise bin ich inzwischen ziemlich gut darin, vorauszuahnen, was die großen Twists denn sein werden. Auch das war ein Punkt, der mich am Buch gefallen hat: Es hat es geschafft, mich zu überraschen und dabei aber trotzdem glaubwürdig zu bleiben.

Zu guter Letzt bleibt mir eigentlich nur noch eines zu sagen: Der zweite Band ist direkt auf meine Wunschliste gewandert und ich bin schon gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird.

Mein Fazit? Sehr spannender Fantasy-Roman, den ich gerne gehört habe.

Donnerstag, 23. November 2023

Eilmeldung: Wenn Tannen duften, Bloggersuche und Lesung in Salzburg [Eigenwerbung/Autorinnennews]

 Hey ihr Lieben!

Heute missbrauche ich diesen Blog mal wieder und nutze ihn, um mich und meine Projekte ein bisschen zu bewerben. Und ja, das ist mir immer noch unangenehm. Ob sich das je ändern wird, steht in den Sternen.


Quelle: Lovelybooks.de

Als erstes möchte ich euch ein cooles Projekt vorstellen, an dem ich beteiligt war: Die Weihnachtsanthologie "Wenn Tannen duften". 22 Autor:innen haben sich dafür zusammengeschlossen und Kurzgeschichten über die schönste Zeit im Jahr geschrieben. Manche davon sind besinnlich, manche magisch, manche fast wie Märchen - und dann wieder andere überraschend ernst, kritisch, manche sogar traurig. Kurz: In diesem Buch erwartet euch eine bunte Mischung und Geschichten und Gedichten zum Thema "Weihnachten". Und das Beste? Alle Einnahmen werden an die Caritas Österreich und Deutschland gespendet. Wenn ihr also Lust auf eine Weihnachtslektüre habt, junge Autor:innen unterstützen UND gleichzeitig etwas Gutes tun wollt, dann gebt dieser Anthologie doch eine Chance.

Wenn ihr außerdem einen eigenen Buchblog betreibt, dann überlegt euch doch, ob ihr das Projekt nicht als Blogger unterstützen möchtet. Das Autor:innenkollektiv ist nämlich aktuell auf Bloggersuche. Meldet euch dafür einfach bei mir, schreibt einen Kommentar, schickt eine Brieftaube, dann können wir ein bisschen quatschen. Da ich selbst beteiligt bin, werde ich dieses Projekt hier nicht selbst rezensieren können, dafür bin ich einfach zu nahe am Entstehungsprozess dran. 


Und zu guter Letzt noch eine ziemlich coole Neuigkeit für alle, die in Salzburg und Umgebung wohnen: Am 11. Dezember darf ich im Literaturhaus Salzburg aus meine Buch "Die Schauspielerin" lesen. Das wird meine erste öffentliche Lesung sein und ja, natürlich bin ich schon jetzt super nervös. Als allererste Lesung gleich in einem Literaturhaus aufzutreten, ist meines Wissens nach nicht unbedingt gewöhnlich und ich möchte mich dort unbedingt beweisen und so der Literaturwelt zeigen, dass Interesse an meinen Texten besteht und ich nicht einfach eine Eintagsfliege bin, die bald wieder von der Bildfläche verschwindet. Wenn ihr also Zeit und Lust habt, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr am 11. Dezember im Publikum sitzt. Tickets für und mehr Informationen über diesen Abend gibt es HIER.


An alle, die bis hierher gelesen haben: Danke!

Bis bald, 

Eure Mira

Montag, 20. November 2023

Der Lovelybooks Community Award

 Hallo ihr Lieben!

Heute gibt es wieder einen Post zu meinem liebsten Buchpreis des Jahres: Dem Lovelybooks Community Award. Ich habe jedes Jahr wieder Spaß, mich durch die Nominierungen zu klicken. Und natürlich muss ich mit euch teilen, welche Bücher ich in den beiden Runden gewählt habe! Wie immer gelangt ihr durch Klick aufs Cover zu meiner Rezension zum Buch.

Und ich hoffe, hoffe, hoffe, dass ihr auch abstimmen werdet. Zumindest jetzt in der zweiten Runde! Der Award hat die Gemeinschaft schon im Namen - ohne uns, die dort mitreden, funktioniert der nicht. Ihr findet ihn hier!

Literatur

1. Runde

Quelle: Verlag

2. Runde

Quelle: Verlag


Liebesroman

1. Runde

Quelle: Verlag


2. Runde

- keine Stimme abgegeben -


Fantasy und Science Fiction

1. Runde

Quelle: Lovelybooks

2. Runde

Quelle: Verlag


Jugendbuch - Belletristik

1. Runde

Quelle: Verlag


2. Runde

Quelle: Verlag


Jugendbuch - Fantasy

1. Runde

Quelle: Verlag

2. Runde

Quelle: Verlag



Bestes Hörbuch

1. Runde

Quelle: Verlag

2. Runde

- keine Stimme abgegeben - 


So, das waren alle Stimmen, die ich abgegeben habe. Wie sieht das bei euch aus? Welches Buch hat eure Stimme gewonnen? Was war dieses Jahr euer Lesehighlight?

Lasst es mich gerne wissen!

Alle Liebe,

Eure Mira

Freitag, 17. November 2023

Wer steckt ein und wer gewinnt?

 Autorin: Isabella Rummel
Erschienen am 31.08.2023
Im Story.One Verlag
ISBN: 9783710879388
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Lovelybooks


Klappentext:
"Lara und Philipp verlieben sich. Trotz ihrer körperlichen Zuneigung findet Bodyshaming einen Weg durch die Schutzmauern ihrer intakten Beziehung. Zu dünn, zu dick, zu klein, zu groß - jeder bewertet irgendwann den Körper eines anderen. Doch mit welcher Absicht teilen manche diese Bewertung dem Betroffenen mit? Und wie viel Wert hat eine solche ungefragte Meinung? Verlieren die, die austeilen oder die, die einstecken? Oder gewinnt am Ende nur die Liebe?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Wenn ihr niemanden kennt, der den Körper anderer Menschen ungefragt bewertet und kommentiert, dann gratuliere ich euch zu eurem Glück. Ich habe dieses Glück leider nicht - und als leicht übergewichtige junge Frau bekomme ich Bodyshaming, wie man dieses Phänomen nennt, leider seit meiner Kindheit immer wieder zu spüren. Aber natürlich meint es niemand böse. Natürlich machen sich alle Menschen, die mir in der Vergangenheit ungefragt Ratschläge gegeben haben und meinen Körper kritisiert haben, nur Sorgen um mich und meinen es gut mit mir. Oder vielleicht projizieren sie auch einfach ihre eigenen Unsicherheiten auf meinen Körper, der übrigens gesund ist, auch wenn er mehr Platz einnimmt als der mancher anderer, und außerdem in meiner eigenen Verantwortung liegt, vielen Dank auch.

Durch meine persönliche Betroffenheit vom Thema war mir auch sehr bald nach dem Erscheinen des Buches klar, dass ich Isabellas Buch lesen möchte. Ich habe sie und ihr Buch auf Instagram entdeckt, einfach dadurch, dass wir beide beim gleichen Verlag veröffentlicht haben. Seitdem folgen wir uns gegenseitig. Dann kam auf der Buch Wien plötzlich die Nachricht: "Du bist gerade an meinem Stand vorbeigelaufen." So habe ich rausgefunden, dass Isabella ein unglaublich gutes Gesichtergedächtnis hat - und bekam die Möglichkeit, die sie mal persönlich kennenzulernen. Wir haben fast eine Stunde lang gequatscht und unser Gespräch hat damit geendet, dass ich ihr Buch als Rezensionsexemplar mit nach Hause nehmen durfte. Trotz der Tatsache, dass ich die Autorin persönlich kenne, müsst ihr euch keine Sorgen um meine Objektivität machen. Ich kann Autor:innen von ihren Büchern trennen (auch wenn ich diese Vorgehensweise nicht befürworte, wenn Autor:innen Mist bauen. Looking at you, J.K.!)

In diesem Buch geht es um Lara. Sie ist - genau wie ich - eine junge Frau, deren Körper halt einfach ein bisschen größer ist. Sollte in einer idealen Welt kein Drama sein, oder? Lara lernt bei einer Party Philipp kennen und sie verlieben sich ineinander und werden ein Paar. Sie lieben sich und Laras Gewicht spielt in der Beziehung keine Rolle - zumindest bis Lara Phillipps Eltern kennenlernen.

Diese Geschichte hat mich tief getroffen. Lara hat mir unglaublich leidgetan und ich habe mit ihr mitgefühlt. Es gibt in dieser Geschichte viele Figuren, die hassenswert oder zumindest nicht unbedingt sympathisch sind - und Lara muss das alles ausbaden. 

Dass das alles im Stil einer Erzählung verfasst wurde, war eine spannende Entscheidung, an die ich mich zuerst gewöhnen musste. Ich finde aber, dass das aber gut funktioniert hat, auch wenn ich diese Art des Stils über einen längeren Text hinweg nicht gewohnt bin.

Aber auch, wenn mir das Buch an sich gut gefallen hat, habe ich einen Kritikpunkt: Leider war dieses Buch nicht ganz fehlerfrei und der ein oder andere Fehler scheint bei der Korrektur übersehen worden sein. Allerdings geht empfand ich diese Fehler nicht als weiter störend und konnte sie während des Lesens gut ignorieren. Aus Gründen der Objektivität wollte ich das hier aber trotzdem ansprechen.

Mein Fazit? Eine gut gelungene Erzählung zum Thema Bodyshaming.

Dienstag, 14. November 2023

Das war die Buch Wien!

 Hallo an alle!

Ich weiß, auf diesen Post habt ihr jetzt auch schon wieder lange gewartet. Eigentlich habe ich mir diesen Bericht noch für Samstag vorgenommen, aber dass ich mich um fast 11 Uhr Abends nicht mehr hinsetzen und diesen Artikel schreiben werde, hätte mir eigentlich klar sein müssen. Ups.

Dafür hier jetzt mein vollständiger Bericht.

Zuerst ein paar allgemeine Eindrücke. Die Buch Wien war super angenehm, denn sie war viel übersichtlicher und leerer als die Frankfurter oder Leipziger Buchmesse. Es gibt dort nur eine Halle und im Vergleich zu Leipzig oder Frankfurt ist dort einfach niemand. Natürlich ist es nicht leer. Wenn ich nicht vor drei Wochen in Frankfurt gewesen wäre, hätte ich das sogar ebenfalls als "voll" bezeichnet. Aber habt ihr die Bilder oder Videos von Halle 3 in Frankfurt gesehen, am Messesamstag? In Wien konnte man atmen und wurde nicht dazu gezwungen, Gruppenkuscheln zu betreiben.

Ein Nachteil war dafür, dass gerade an den vielen Verlagsständen leider kein Direktkauf beim Verlag möglich war. Man wurde dafür zur Thalia-Buchhandlung vor Ort geschickt. Das hat bei mir dann dafür gesorgt, dass ich hauptsächlich Selpublisher-Bücher und Bücher von Kleinverlagen, wo ein Kauf möglich war, mit nach Hause genommen habe. Warum sollte ich in eine unpersönliche und natürlich überfüllte Messebuchhandlung gehen, wenn ich doch gerade den Kontakt zu den Verlagsmitarbeiter:innen und zu den Autor:innen will? Und dort teilweise sogar kostenlosen Tee oder Orangensaft ausgeschenkt bekam? (Shoutout an dem Empire-Verlag! Ich hatte so viel Spaß an diesem Stand und habe es genossen, mit den Autor:innen dort zu plaudern! Ich freue mich sehr auf diese Bücher, die ich dort gekauft habe!)

So, nun aber zu meinen Fotos.

Bildquelle: Privat

In dieses Plakat hat sich die ganze Delegation des Buchclubs verliebt. Es hing direkt gegenüber vom Eingang, war leicht zu finden und auffällig - also wurde das schnell zu unserem Treffpunkt, wenn wir einander suchten. Erinnerte mich ein bisschen an Kafka, also gleich ein weiterer Pluspunkt.

Quelle: Privat

Dadurch, dass die Buch Wien "nur" aus einer Halle besteht, waren wir damit recht schnell durch. Das bedeutete gleichzeitig, dass wir mehr Zeit hatten, um uns verschiedene Interviews anzuhören. Ein Buch, dass auf meine Wunschliste gewandert ist, ist "Den Titel hab ich leider vergessen, aber es war blau". Super sympathische Autorin, total lustige Textausschnitte. Würde ich sofort auch in der Vollform lesen.

Quelle: Privat

Dieses Buch habe ich mir auch gleich gekauft. Der Autor bezeichnet das als sein "Meisterstück", mit dem er quasi zum ersten Mal an die Öffentlichkeit tritt. Für mich allein schon deswegen spannend. Außerdem interessant für mich ist die Ansage des Autoren, dass er versucht hat, hier die Vielseitigkeit seines Schreibstils zu präsentieren. Das kann gut gehen oder auch nicht - wie es am Ende sein wird, werde ich euch natürlich erzählen.

Quelle: Privat

Auch dieses Interview war super spannend. Ich bin mir sicher, dass dieses Buch sehr vielen Menschen gefallen wird - auch, wenn ich nicht die Zielgruppe bin und diese Art von Buch nicht meine Art von Buch ist. 

Quelle: Privat

In das Interview mit Sophie Labelle bin ich durch Zufall gestolpert. Ich bekam bei einem Stand kostenlosen Tee ausgeschenkt und ich wusste, dass ich den verschütten würde, wenn ich normal weitergehen würde. Also musste ich mir eine Sitzgelegenheit suchen. Das nennt man Selbstschutz, Leute. Am nächsten war diese Bühne, wo gerade Sophie Labelle interviewt wurde, eine kanadische Autorin von Graphic Novels. Ich spreche kein Wort französisch, deswegen war es spannend, mal zu hören, wie sich ein Interview anhört, das nur durch eine Übersetzerin funktioniert. War total interessant!

Quelle: Privat

Diesen Automaten habe ich auch noch gefunden - und natürlich sofort ausprobiert. Was für eine coole Idee! Diesen Automaten hätte ich echt gerne an irgendeinem Ort, wo ich regelmäßig vorbeikomme. Wisst ihr, wie viel Geld ich dort lassen würde? So habe ich mir nur ein Gedicht gekauft und bin dann gegangen, aber wenn das irgendwo in meiner Nähe wäre, würde ich wohl nie daran vorbeigehen können.

So, das waren meine Eindrücke von der Buch Wien. Heimgekommen bin ich mit insgesamt zehn neuen Büchern - allerdings waren nur 7 davon gekauft. Eines war das kostenlose Buch der Stadt Wien ("Der Vorleser" von Bernhard Schlink"), eines habe ich durch ein Drehrad gewonnen ("Liebe passt in jedes Herz" von Lotte R. Wöss) und eines habe ich als Rezensionsexemplar bekommen ("Wer steckt ein und wer gewinnt?" von Isabella Rummel). Ziemlich tolle Ausbeute also! Ich freue mich darauf, all diese Bücher zu lesen.

Wie habt ihr die Buch Wien wahrgenommen, falls ihr dort wart? Was waren eure Highlights?

Lasst es mich wissen.

Alles Liebe,

Eure Mira

Mittwoch, 8. November 2023

Buch Wien: Ich bin dabei!

 Hallo an alle!

Noch nicht mal einen Monat ist es her, seit ich auf der Frankfurter Buchmesse war - und schon steht das nächste Event für mich an: die Buch Wien. Wien ist ja nicht so weit weg von mir, wie es Leipzig oder Frankfurt sind, also ist mir sowieso nicht klar, warum ich so lange gebraucht habe, um hier mal hinzufahren. 

Natürlich ist wieder ein Teil meines Buchclubs mit dabei. Dieses Mal werde ich wieder als Privatperson unterwegs sein und nicht mit einem Presseticket. Trotzdem werde ich euch natürlich wieder auf dem Laufenden halten und nach meinem Besuch dort ein bisschen erzählen, wie ich dieses Event so wahrgenommen habe.

Falls ihr auch vor Ort seid: Lasst es mich gerne wissen! Egal, ob du Leser:in, Blogger:in oder Autor:in bist - ich freue mich immer darüber, neue Leute kennenzulernen. Und wenn du sogar einen eigenen Stand hast, lass gerne ein bisschen Eigenwerbung für dich in meinem Mailfach. Auf so einer Messe ist es immer schwierig, alles, wirklich alles wahrzunehmen, aber wenn ich weiß, dass du dort bist und einen Stand hast, dann schaue ich allein deswegen einfach mal bei dir vorbei. Ob ich ein Buch von dir kaufen werde, kann ich dir jetzt noch nicht sagen, aber ich lasse mir gerne Werbematerial mitgeben.

Begleiten darf mich diesmal wieder meine FFP2-Maske. Ob ich sie aufsetze, weiß ich noch nicht, aber habt ihr euch mal die Videos vom Messesamstag in Frankfurt angesehen? Wenn das in Wien wieder so voll ist, möchte ich den zusätzlichen Schutz dabei haben. Es war ein riesiges Glück, dass ich mich in Frankfurt nicht mit mehr als einer Erkältung angesteckt habe. Und auch, wenn ich meine diesjährige Grippeimpfung schon erhalten habe, fehlt mir doch noch die Auffrischung gegen Covid. Deswegen möchte ich mir einfach die Option offen lassen, mir bei Bedarf einfach eine Maske überzuziehen und mich so zu schützen. Ich verurteile niemanden, der das nicht tut - gibt ja keine Verpflichtung mehr. Wen ich allerdings verurteilen werde, sind Menschen, die krank auf die Buch Wien gehen werden. Leute, es ist echt nicht so schwer: Wenn ihr krank seid, so richtig schön erkältet, fiebrig und euch einfach nicht gut fühlt, dann bleibt bitte zu Hause. Tut euch selbst und euren Mitmenschen den Gefallen. Oder zieht euch zumindest eine Maske an. Ich weiß, dass ihr das nicht mehr müsst, aber meiner Meinung nach hätte das vor allem was mit Empathie gegenüber euren Mitmenschen zu tun.

Ich werde dieses Mal definitiv versuchen, mich ein bisschen mehr am Riemen zu reißen und nicht wieder so viele Bücher zu kaufen. Meine Grenze setze ich bei fünf Büchern. Sind immer noch viele, aber nicht so viele, wie ich in Frankfurt gekauft habe.

Vielleicht sieht man sich ja!

Liebe Grüße,

Eure Mira

Donnerstag, 2. November 2023

I'm Glad my Mom Died

 


Als ich dieses Cover zum ersten Mal sah, war ich verwirrt. Ich wusste, dass ich diese Frau von irgendwo kannte - aber ich brauchte sicher zwei Monate, um mich zu erinnern, woher. Jennette McCurdy hat in ihrer Jugend Sam aus der Sendung "iCarly" gespielt und diese Sendung durfte ich mir ansehen, wenn ich bei Freunden zu Besuch war oder wenn ich krank war. Die sonstige Zeit war Nickelodeon bei uns ein Sender, den wir Kinder uns nicht besonders oft ansahen, da wir den Fernseher eigentlich ausschalten sollten, wenn Werbung lief. Haben wir oft genug nicht getan, aber die Werbung laufen zu lassen, war bei Sendern einfacher, bei denen weniger Werbung lief. Nickelodeon hatte da doch relativ viele Werbepausen.

Ich war als Kind und Jugendlich immer gerne auf der Bühne und bin deswegen auch lange davon ausgegangen, dass die meisten Kinderschauspieler das freiwillig machen und genießen. Joa, das habe ich dann als Erwachsene relativ schnell gelernt, dass da ziemlich viel Zwang und Ausbeutung im Spiel ist und es nicht immer die Idee des Kindes ist, mit der Schauspielerei, dem Gesang oder dem Tanz zu beginnen. Oft geht es bei sowas mehr um die Selbstdarstellung der Eltern als um das Kind. Auch in McCurdys Fall war das so. Jennette begann im zarten Alter von sechs Jahren mit der Schauspielerei. Das war aber nicht, weil sie das mochte, sondern weil sie ihre Mutter glücklich machen wollte. Ihre Mutter, die immer Streit mit ihrem Vater und ihren eigenen Eltern zu haben schien, immer Geldsorgen hatte, vor ein paar Jahren fast an Krebs starb und seitdem nichts mehr wegwerfen kann, die keine Freundinnen im eigenen Alter zu haben schien, und als die als Kind selbst gerne geschauspielert hätte, das aber nicht durfte. Jennette fühlte sich als Seelenverwandte ihrer Mutter, als einzige, die sie glücklich machen kann und als einzige, die sie versteht. Und deswegen gibt es für Jennette auch nicht die Möglichkeit, die Schauspielerei sausen zu lassen, als sie bemerkt, dass das gar nichts für sie ist. Denn sie befürchtet, dass die Trauer ihre Mutter umbringen könnte, dass ihre Mutter sie dann vielleicht nicht mehr lieb hat. Und so versucht sie weiter, den Traum ihrer Mutter zu leben und ihr dabei alles recht zu machen.

Die Beziehung zwischen Jennette und ihrer Mutter ist unglaublich toxisch und ich bin keine Spezialistin, aber ich halte Jennettes Mutter für eine Narzisstin. Sie macht das Leben ihrer Tochter zur Hölle und manipuliert sie gleichzeitig so, dass Jennette Schuldgefühle bekommt, weil sie den "Traum", den sie dank ihrer Mutter leben darf, hasst. Durch ihre Mutter wird Jennette essgestört (schon im Alter von elf Jahren beginnt sie damit, ihre Kalorien zu zählen und zu beschränken), sie wird ängstlich und macht sich vollkommen abhängig von ihrer Mutter - denn die erlaubt ihr bis ins Erwachsenenalter nicht mal, alleine zu duschen. Dieser autobiografische Bericht war für mich unglaublich schockierend. Wie kann man so mit einem Kind umgehen? Egal ob es das eigene oder ein Fremdes ist. Wie kann man generell einen anderen Menschen so behandeln? Ich weiß, dass es Menschen gibt, die sowas machen, aber ich kann ein Verhalten nicht mal ansatzweise nachvollziehen. Das ist einfach nur ekelhaft.

So schockierend, wie dieses Buch war - ich fand die Lektüre sehr spannend, gerade auch weil ich McCurdy durch diese Kinderserie kannte. Auf mich wirkte "Sam" immer unglücklich. Da war irgendwas an ihren Augen, an das ich mich noch heute erinnern kann. Aber ich habe das immer auf die Figur geschoben, die da dargestellt wurde und dachte, dass McCurdy einfach eine sehr gute Schauspielerin ist. Jetzt sehe ich diese Wahrnehmung anders, sehr anders.

Ich bin dankbar dafür, dass McCurdy dieses Buch geschrieben hat, denn ich weiß jetzt mehr darüber, wie emotionaler Missbrauch durch Eltern aussehen kann. Ich weiß jetzt, wie sich Narzissten gegenüber ihren Kindern verhalten können. Darüber hatte ich bisher noch nicht wirklich viel Wissen.

Mein Fazit? Eine sehr große Leseempfehlung.