Erschienen am 5.08.2019
Im Piper Verlag
ISBN: 9783492061018
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag |
Zum Autoren:
"Kaufmann, Übersetzer, Literat: Andreas Brandhorst wurde im Mai 1956 in Sielhorst bei Rahden geboren und schloss nach seinem Schulabschluss eine Ausbildung zum Industriekaufmann ab. Nur wenig später ist es ihm gelungen, als erfolgreicher Fantasy- und Science-Fiction-Autor Karriere zu machen. Neben der Schriftstellerei ist Brandhorst auch als Übersetzter tätig. Als solcher hat er unter anderem die Scheibenwelt-Romane von Terry Pratchett ins Deutsche übertragen. Der Autor lebt heute in Norditalien."
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Klappentext:
"Der achtjährige Nikolas überlebt wie durch ein Wunder einen schweren Verkehrsunfall, bei dem seine Eltern ums Leben kommen. Er müsse einen Schutzengel gehabt haben, sagen die Retter. Und als er eine geheimnisvolle, wispernde Stimme hört, glaubt Nikolas selbst bald daran, dass da jemand, oder etwas, ist, um ihn zu beschützen. Er gerät an ein mysteriöses Institut in der Schweiz, in dem Kinder mit besonderen Begabungen erforscht werden. Da lernt er die junge Sonja kennen und gemeinsam schmieden sie Fluchtpläne. Doch als die Forscher den unsichtbaren Begleiter Nikolas mit aller Macht ins Licht zwingen wollen, kommt es zur Katastrophe. Und Nikolas muss sich einer furchtbaren Wahrheit stellen ..."
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Meine Meinung:
Diese Rezension schiebe ich jetzt seit zwei Wochen vor mir her. Bevor ich auf Urlaub war, musste ich meinen Rucksack packen und das neue Studententicket besorgen und meinen Stundenplan erstellen und und und. Dann war ich auf Urlaub und, wie erwartet, hab ich da natürlich nicht Rezensionen geschrieben, sondern Städte erkundet. Und jetzt bin ich wieder daheim und schiebe die Rezi schon wieder vor mir her: Der Rucksack muss ja wieder ausgepackt werden und eine Tasse Tee wäre super und wie bin ich jetzt auf Youtube gelandet, wo ich mir einen Podcast ansehe, in dem zwei Ärzte über Psychologie reden? Aber: Immerhin ist Blogger in meinem Browser geöffnet und ich tippe! Also, versuchen wirs einfach mal!
In diesem Buch geht es um Nikolas. Wir begleiten ihn durch sein gesamtes Leben. Nikolas ist ein sehr spannender und verwirrender Charakter. Im Buch wird er immer wieder als autistisch bezeichnet, aber gleichzeitig wird immer betont, dass sich die Ärzte da nicht so sicher sind. Was auf jeden Fall wichtig ist, ist, dass Nikolas Probleme hat, Menschen zu verstehen und alles anders wahrnimmt, als viele andere das tun würden. Dazu kommt noch, dass er Synästhesie hat. Für alle, die davon noch nie etwas gehört haben: Bei einer Synästhesie sind die Sinne eines Menschen verknüpft. Nikolas sieht Farben, wenn er einen Menschen sprechen hört. Dadurch lernt er unter anderem, die Intention von seinen Mitmenschen zu entschlüsseln. Das fand ich super spannend und total gut dargestellt. Meist schaffte der Autor es auch, dass diese besondere Wahrnehmungen nachvollziehbar wurden.
Nikolas scheint fast unsterblich zu sein. Der Grund dafür, ist sein "Schutzengel". Dieser taucht immer dann auf, wenn Nikolas in großer Gefahr ist. Meist endet das dann in einem Blutbad. Und nein, das war kein Spoiler, denn das wird schon innerhalb der ersten paar Seiten erwähnt. Ich wusste nicht so wirklich, was ich von diesem Schutzengel halten soll. Auf der einen Seite war ich mir zumindest zu Beginn sehr sicher, dass das halt einfach die Wunschvorstellung eines kleinen Jungen ist, der alles verloren hat und sich in seiner neuen Umgebung nicht zurechtfinden kann. Auf der anderen Seite hat der Schutzengel durchaus reale Auswirkungen, die ich mir so nicht erklären konnte. Bis zum Ende nicht.
Insgesamt spielen paranomale Fähigkeiten eine wichtige Rolle. Der Schutzengel, Wahrsager, Leute, die Dinge allein mit ihren Gedanken anzünden können. All das spielt eine Rolle. Stellenweise war das wirklich sehr, sehr spannend, an anderen Stellen war es aber schon fast zu viel. Gerade, weil viele Stellen sehr realistisch beschrieben wurden, war dann der Kontrast sehr stark. Auf der einen Seite sind da eben durchaus realistische Themen: Autismus, Synästhesie, die Mafia und und und. Und auf der anderen Seite eben das Übernatürliche. Ich persönlich muss sagen, dass mir die Beschreibung der realistischen Themen um einiges besser gefallen haben, als die Beschreibung des Übernatürlichen.
Den Schreibstil fand ich super. Den fand ich echt gelungen. Wie oben erwähnt, fand ich vor allem die Beschreibung der realistischen Themen sehr gut und sehr spannend. Wirklich schwache Stellen, gab es nicht.
Mein Fazit? Lesenswert und spannend. Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben!
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