Mittwoch, 22. Juni 2022

Der chinesische Zwilling

 Autorin: Sarah Engell
Erschienen am 10.03.2022
Im Saga-Egmont-Verlag
ISBN: 9783869749501
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Eine dänische Kleinstadt wird von mysteriösen Vorfällen erschüttert: Auf dem Friedhof wird eine Leiche gestohlen. Ein kleines Mädchen wird aus dem Kindergarten entführt. Und eine alte Frau verschwindet spurlos. An allen Tatorten findet die Polizei chinesische Schriftzeichen. Im Zentrum der grauenvollen Ereignisse steht Eva, die sich nach einem Schicksalsschlag zusammen mit ihrem gelähmten Mann in den Alltag zurückkämpft. Eva macht sich daran, auf eigene Faust herauszufinden, wer diese Taten begeht und warum. Doch dann geschieht ein weiteres Verbrechen, und die Dinge spitzen sich zu."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Zu Beginn war ich diesem Thriller gegenüber noch eher kritisch eingestellt. Vor allem, weil ich Angst hatte, dass mir auch dieses Buch nicht gefällt. "Tod im Trödelladen" hat mir ja gar nicht zugesagt und ich fühle mich immer sehr unwohl, wenn ich mehrere negative Rezensionen nacheinander einreichen muss. Und der Beginn dieses Buchs war auch wieder nicht stark. Eher in Richtung mittelmäßig. Dann hat sich dieser Thriller aber ordentlich ins Zeug gelegt und die letzten 150 Seiten habe ich in einem Rutsch durchgelesen. Insgesamt brauchte ich für diesen Thriller nur drei Tage, was während der Prüfungsphase dann doch nicht schlecht ist.

Dieses Buch beginnt mit einer Hochzeit zwischen einem kleinen Jungen und einem kleinen Mädchen. Er ist so um die acht Jahre alt, sie ist sechs. Und an dieser Hochzeit ist irgendwas total schräg. Also abgesehen davon, dass es eine Hochzeit zwischen zwei Kindern ist natürlich. Da stimmt noch etwas nicht. Was genau das ist, erfahren wir erst am Ende der Hochzeitsfeierlichkeiten und es ist absolut verstörend.
Doch dann kommt auch schon der Cut und wir befinden uns plötzlich an einem ganz anderen Ort und einer ganz anderen Zeit bei Eva. Eva hatte gerade eine Fehlgeburt und ist deswegen am Boden zerstört. Was alles noch schlimmer macht? Ihr Mann Steen, den dieser Verlust ebenfalls schwer belastet, hat sich nach der Fehlgeburt ins Bett gelegt und ist gelähmt wieder aufgewacht. Und dann steht da plötzlich auch noch die Polizei vor der Tür, weil die Leiche von Steens Vater gestorben wurde. Wie ihr also seht: Totales Desaster. Grauenhafte Ausgangssituation. Einfach nur schrecklich. Und von hier spinnt sich dann die Geschichte weiter und die Situation wird immer noch schlimmer für Eva und ihr Umfeld, bis Eva sich gezwungen sieht, selbst auf Spurensuche zu gehen...

Mir gefiel an diesem Thriller genau das, was in einigen Rezensionen von anderen Leser:innen kritisiert wurde: Die psychologischen Aspekte und die Tatsache, dass einige Abschnitte des Buches fast schon ins Horror-Genre passen könnten. Ich wusste lange nicht, wem ich trauen soll und ob ich irgendjemanden als Verdächtigen ausschließen kann und habe auch der Protagonistin Eva nicht wirklich getraut. Ihre Sicht der Dinge wirkte auf mich nicht immer zuverlässig, unter anderem auch weil sie sich manchmal selbst nicht sicher zu sein scheint, was sie tut und warum sie es tut. Das hat mich fasziniert und hat die Ermittlerin in mir geweckt. Wenn mir die Protagonistin nicht sagt, was passiert, muss ich es eben selbst herausfinden!

Mein Fazit: Der Beginn ist noch eher mittelmäßig, aber im Verlauf des Thrillers wurde das Buch immer stärker und spannender!

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