Quelle: Verlag |
Dadurch, dass scheinbar alle Menschen während der Lockdowns vergessen haben, dass auch andere Krankheiten ansteckend sind, habe ich vor zwei Wochen meine vierte oder fünfte Erkältung seit November durchgemacht. Es ist wirklich unglaublich, wie krank manche Menschen noch in den Bus oder in den Zug einsteigen und das ohne sich eine verdammte Maske aufzusetzen. Teils sieht man ja schon an den Augen, dass diese Leute Fieber haben. Und andere (wie ich) dürfen darunter leiden.
Auf jeden Fall brauchte ich während meiner Zeit im Bett ein neues Hörbuch, das mein Hirn voll Watte nicht überfordern würde. Irgendeine leichte Lektüre, die spannend ist, aber nicht zu aufregend. "Die Royals, ihr Bodyguard und ich" hörte sich nach genau dem Niveau an, das zu diesem Zeitpunkt passte. Also hab ich es mir ausgeliehen und es dann innerhalb von zwei Tagen durchgehört.
Es geht hier um die Grundschullehrerin Piper, die auf einer kleinen Insel lebt und arbeitet und dort ihre Mutter pflegt. Und ihr Leben dort ist friedlich, wenn auch manchmal ein bisschen langweilig. Doch damit ist jetzt Schluss, denn plötzlich ziehen die britischen Royals auf dem Nachbargrundstück ein und mit ihnen der immer grantige Bodyguard Harrison Cole, der Piper sofort als potentielle Bedrohung einzustufen scheint. Was Piper ja egal wäre, wenn Harrison nicht gleichzeitig so unglaublich gutaussehend wäre...
Ganz ehrlich: Wäre ich während der Lektüre gesund gewesen, hätte ich dieses Buch wahrscheinlich nicht zu Ende gehört. Der Roman ist voller Klischees. Piper hat eine sonnige Persönlichkeit, ist super chaotisch, aber kümmert sich gleichzeitig liebend gern um all ihre Mitmenschen. Harrison ist immer schlecht drauf und hat eine düstere Vergangenheit, wegen der er es nie zulassen würde, seinen Job nur halbherzig zu erledigen. Jedes Figurenklischee, das ihr euch vorstellen könnt, wird hier erfüllt. Und sobald ich langsam wieder auf dem Weg der Besserung war, wurde mir das auch sehr, sehr schnell bewusst. Aber so lange ich krank war, war diese Lektüre genau das, was ich gebraucht habe. Eine einfach verständliche Handlung mit einfachen Figuren und Figurenkonstellationen, die ich schon oft gesehen habe und über die ich nicht weiter nachdenken musste. Mixe dazu noch ein paar Witze und lustige Sprüche und schon ergibt sich die perfekte Krankenlektüre. Deswegen werde ich hier auch nicht viel kritisieren, denn dieses Buch hat mich zu einem Zeitpunkt gefunden, an dem wir gut zusammengepasst haben. Es wegen Dingen zu kritisieren, die mich zu diesem Zeitpunkt nicht gestört haben, auch wenn sie es normalerweise tun würden, käme mir scheinheilig vor, denn das Buch hat seinen Zweck erfüllt und mich von meiner Erkältung abgelenkt.
Mein Fazit? Leichte Unterhaltung, die mich zu genau dem richtigen Zeitpunkt gefunden hat.
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