Dienstag, 3. März 2020

Bartleby, der Schreiber

Autor: Hermann Melville
Erschienen am 10.3.2019
Im Insel Verlag
ISBN: 9783458194668
Rezensionsexemplar: Nein

Quelle: Verlag

Zum Autoren:
"Der Autor packender Reiseerzählungen: Herman Melville kam im Jahr 1819 in New York City zur Welt. Seine Familie war zunächst wohlhabend, verarmte aber nach dem frühen Tod des Vaters. Nach seiner Tätigkeit auf einem Postschiff und als Lehrer heuerte Melville 1841 auf einem Walfänger an, „desertierte“ aber anschließend aufgrund der seiner Meinung nach unzumutbaren Bedingungen an Bord des Schiffes. Später arbeitete er weiterhin auf Schiffen und gelangte auf seinen Reisen bis in die Südsee. Nach seiner Rückkehr in die USA betätigte sich Herman Melville als Schriftsteller, wobei er seine Reiseeindrücke verarbeitete. Sein Erstlingswerk „Typee“ schrieb er im Jahr 1846. Sein Roman „Moby Dick“ erschien 1851. Dieses Buch zählt heute zu den bedeutenden Werken der Weltliteratur. Zu Lebzeiten des Autors verkauften sich aber nicht mehr als rund 3.000 Exemplare. Mit der erstmaligen Neuauflage des Werkes kurz nach dem Tod Herman Melvilles im Jahr 1891 begann die Wiederentdeckung seiner Arbeit. Der Roman enthält zahlreiche religiöse und mythologische Hinweise und beschäftigt sich mit philosophischen und historischen Themen. Die Inspirationen für seine Werke sammelte Melville auf zahlreichen Reisen, die ihn unter anderem nach England, an das Mittelmeer und nach Palästina führten."
Quelle: lovelybooks.de

Klappentext:
"Herman Melvilles »Geschichte aus der Wall Street« mit der sprichwörtlich gewordenen Sentenz »I would prefer not to« wurde – nach dem Erscheinen seines Romans Moby Dick – 1853 erstmals publiziert. Im Mittelpunkt steht der Angestellte einer New Yorker Rechtsanwaltskanzlei, Bartleby, der die ihm aufgetragenen Schreib- und Kopiertätigkeiten zunächst mit Fleiß und Hingabe erfüllt, plötzlich aber nicht mehr »mitmachen« möchte. Er wird immer schweigsamer, will die aufgetragenen Büroarbeiten nicht ausführen und lässt seinen Arbeitgeber verwirrt zurück. Bartleby verweigert sich schließlich dem Leben selbst …
Die parabelhafte und absurd-komische Erzählung erscheint in der Insel-Bücherei mit Illustrationen von Sabine Wilharm, deren Coverillustrationen für die Harry-Potter-Bücher alle Leser kennen.
»Ich möchte lieber nicht …«"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
"Na, Mira? Bereit die Rezension zu schreiben?"
"Ja...aber ich möchte lieber nicht."
"Du möchtest nicht?"
"Lieber nicht."

Bücher wie "Bartleby, der Schreiber" erinnern mich daran, warum ich Literatur studiere. Wo sonst hätte ich je eine Geschichte wie diese gelesen? Bei diesem Büchlein handelt es sich um die neue Ausgabe von Melvilles Kurzgeschichte, die er erstmals 1853 veröffentlichte. Hier gibt es sogar Bilder dazu. Diese Bilder sind total abstrakt und haben mich anfangs irritiert - danach gewöhnte ich mich aber daran und am Ende machte es sogar richtig Spaß, mir die dazu noch anzusehen.

Die Geschichte inklusive den Bildern hat nur so um die 80 Seiten und das auch nur, weil die Seiten ein eher kleines Format haben. Die Geschichte hab ich also innerhalb eines Abends verschlungen. 

Mit dem Schreibstil hatte ich gerade zu Beginn zu kämpfen. Die Sätze sind stellenweise total verschachtelt und man merkt halt, dass die Geschichte nicht erst gestern herauskam. Sobald ich mich aber daran gewöhnt habe, gefiel der Stil mir fast schon.

Die Handlung fand ich total cool. Ich wusste durch meine Vorlesungen schon ungefähr, worum es geht, aber eben nicht genau. Und vor allem dachte ich nicht, dass mich die Geschichte so zum Lachen bringen könnte. Allein die Vorstellung: Du hast einen neuen Mitarbeiter, der zu Beginn ganz fleißig ist, irgendwann zu allem aber nur noch sagt: "Lieber nicht!". Egal worum es geht! Bei allem antwortet er mit "Lieber nicht!". Die ganze Situation ist einfach nur unglaublich absurd und ich wüsste auch gar nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich Bartlebys Chefin wäre. Allerdings juckt es mich jetzt in den Fingern, das mal im echten Leben auszuprobieren. Also, jetzt nicht in der Arbeit und auch nicht in der Uni. Ich wüsste ehrlich gesagt gar nicht, wo ich das ausprobieren könnte. Aber ich will das unbedingt ausprobieren. Oder zuschauen, wie das jemand anders ausprobiert. Okay, die zweite Variante gefällt mir fast besser, da ist weniger Risiko für mich dabei. Also? Wer von euch opfert sich?

Mein Fazit? Super coole Geschichte! Daumen hoch!

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