Quelle: Verlag |
Dieses Buch war eine Leihgabe meiner Oma. Ich liebe ihre Buchempfehlungen aus ganzem Herzen, denn das sind immer Bücher, an denen ich wachsen kann. Und ich freue mich schon sehr, wenn wir beide endlich die zweite Dosis der Impfung bekommen haben - denn dann können wir uns hoffentlich wieder öfter sehen als im Moment.
In "Das Haus der Frauen" geht es um Soléne. Sie hat lang als erfolgreiche Anwältin gearbeitet. Doch das ist nun vorbei, denn sie hat Depressionen und einen Burnout. Das bedeutet für sie eine Zwangspause, in der sie gezwungen wird, ihr Leben zu überdenken. Eigentlich will sie im Moment einfach gar nichts machen. Den ganzen Tag im Bett bleiben, das hört sich doch gut an! Doch dann rät ihr ihr Therapeut, doch ein Ehrenamt anzunehmen. Soléne ist kritisch, doch dann beschließt sie doch, öffentliche Schreiberin fürs Haus der Frauen zu werden.
Die zweite Erzählperspektive ist die von Blanche Peyron. Sie lebt etwa hundert Jahre vor Soléne, ist ein Mitglied der Heilsarmee und möchte die Welt unbedingt ein bisschen besser hinterlassen, als sie sie vorgefunden hat. Viel mehr kann ich über sie eigentlich gar nicht sagen, ohne zu spoilern.
Zu Beginn war ich recht kritisch, was diese Geschichte angeht. Ich wusste nicht, wie zur Hölle Blanche und Soléne zusammenhängen könnten, außerdem fand ich Solénes Sichtweise ziemlich bedrückend. Besser wurde das erst, als Soléne ihre Arbeit im Haus der Frauen begann. Ich habe selbst lang als Ehrenamtliche gearbeitet und muss zugeben, dass ich manche der Situationen durchaus wiedererkannt habe. Die Beschreibung des Frauenhauses gefiel mir wirklich gut. Ich glaube, ich habe mit jeder einzelnen Bewohnerin mitgefiebert. Soléne hat sich meiner Meinung nach ziemlich weiterentwickelt und es hat mir Spaß gemacht, ihren Weg zu verfolgen.
Mein Fazit? Kann ich euch empfehlen. Den Beginn fand ich eher schleppend, aber der Rest des Buches kann das mehr als ausgleichen.
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