Hey ihr Lieben!
Freut mich sehr, dass ihr wieder hergefunden habt. Heute habe ich für euch den dritten Teil dieser Reihe. Bisher habe ich noch keine Drohbriefe erhalten, deswegen gehe ich einfach mal davon aus, dass euch diese Posts genauso viel Spaß machen, wie mir.
Falls ihr sie noch nicht gelesen habt: Hier kommt ihr zu Teil 1 (Amerika, Wikinger und komplett verrückte Briten) und zu Teil 2 (Kolumbus und die Kannibalen)!
Den letzten Post habe ich mit der Ankündigung beendet, dass es dieses Mal um einen großen Haufen europäischer "Entdecker" gehen wird. Einer dieser Europäer war Alvar Nunez Cabeza de Vaca. Ein absolut großartiger Name, der überhaupt nicht übertrieben lang ist. Wenn so ein Buchcharakter heißen würde, würde ich mich in meiner Rezi darüber lustig machen. Auf jeden Fall hat der seine Reise mit fünf Schiffen und ungefähr fünfhundert Teilnehmern begonnen. Aus irgendeinem Grund dachte der Kommandant, es sei eine gute Idee, die Sümpfe zu erforschen. Spoiler: War es nicht! Im Gegenteil! Die meisten der Teilnehmer starben und die meisten der Schiffe gingen unter. Die Überlebenden fuhren weiter Richtung Westen - und versenkten auch noch ihr letztes Schiff. Von drei Soldaten weiß ich, dass sie überlebt haben. Diese drei haben sich nämlich verbündet. Einer davon war unser lieber Alvar Nunez Cabza de Vaca. Alvar machte in den nächsten paar Jahren so einiges mit: Er wurde versklavt, arbeitete später als Medizinmann und als Händler. Er ging zu Fuß nach Mexiko-Stadt, denn dort gab es eine spanische Siedlung. Auf dem Weg dahin sah er total viel Natur, die er natürlich auch beschrieb und zwar im Text "Le Relación" aus dem Jahre 1542. Den hab ich leider noch nicht gelesen, ich will es aber unbedingt.
Der nächste Europäer, mit dem wir uns beschäftigen, war Hernando de Soto. Er wollte unbedingt eine der goldenen Städte finden, die man im Norden von Florida vermutete. Wie kommt er auf sowas? Richtig geraten: Die Bibel verweist darauf. De Soto war mit über 600 Soldaten unterwegs und scheint nicht gerade ein friedlicher Zeitgenosse gewesen zu sein. Durch ihn wurden viele Stämme von Einheimischen fast vollständig ausgelöscht und das war kein Unfall und kein Versehen, das könnt ihr mir glauben.Auch De Coronado war auf der Suche nach den goldenen Städten, allerdings war er im Südwesten der heutigen USA unterwegs. Wie ihr euch schon denken könnt, war auch er auf seiner Suche nicht erfolgreich. Allerdings hat er trotzdem total viel als einer der ersten Europäer gesehen: Zum Beispiel den Grand Cannyon. Er war mit einer Armee von 350 Soldaten unterwegs, mit mehreren hundert Ureinwohnern und mit einigen Sklaven. Zusammen reisten sie von Mexiko über Arizona, New Mexico, Texas und Oklahoma nach Kansas. Sie hatten unter anderem auch Kontakt zu den Hopi und den Zuni.
Vor etwa fünfhundert Jahren eroberten dann die Spanier Mexiko-Stadt. Auch dieses Unterfangen wäre eigentlich der perfekte Stoff für ein Buch. Die verbündeten sich nämlich mit einigen Einheimischen und stürzten dann mit nur ein paar hundert Mann die einheimische Regierung.
Das gleiche machte De Zoro in Peru. Auch er riss die Macht an sich, wieder nur mit einer kleinen Gruppe von Soldaten.
Zu diesem Zeitpunkt dachte man übrigens noch, dass Amerika ein total schmaler Kontinent ist. Verrazano suchte in den 1520ern zum Beispiel eine Seepassage, durch die er wieder nach Asien kommen könnte. Immerhin war der Landweg nach Asien immer noch extrem teuer und die Gewürze wollte man trotzdem haben. Verrazano hatte (Überraschung!) keinen Erfolg bei seiner Suche, auch wenn er das dachte. Er fand nämlich den Hudson River in New York und hielt den für den Seeweg, den er gesucht hat. Versteh ich irgendwie, der Fluss ist echt lang. Der geht von New York zum heutigen Albany und dann noch weiter bis zum Henderson Lake, der fast schon an der Grenze zu Kanada liegt. Schaut euch das mal auf der Karte an - ich kann verstehen, dass der dachte, dass er früher oder später den Kontinent durchqueren würde, wenn er weiterfährt. Das ist ein ewig weiter Weg! Und so wurde Amerika dann auch lange auf Karten dargestellt: als schmaler Kontinent mit einem Fluss, der die beiden Meere verbindet.
Der nächste Europäer, der sich auf den beschwerlichen Weg nach Amerika machte, war Cartier. Er erforschte die nördlichen Teile der heutigen USA und die Küste des heutigen Kanadas. Außerdem war er auf dem Flusssystem des St. Lawrence Rivers unterwegs. Wo man grad in der neuen Welt ist, kann man ja eigentlich auch gleich eine neue Stadt gründen - und das hat Cartier dann auch getan. Er gründete Montreal. Das war zu Beginn des 17. Jahrhunderts.
Danach kam Samuel de Champlain. Der hat sich vor allem für Kanada interessiert. Dort hat es ihm so gut gefallen, dass der gleich noch Quebec gegründet hat. Schon damals sah sich Kanada ein bisschen als eine Art Gegenstück zu den USA, ich weiß aber nicht mehr, warum. Auf jeden Fall hat Champlain fast sein ganzes Leben damit verbracht, die Umgebung zu erforschen. Und dabei hat er immer brav mitgeschrieben, deswegen haben wir heute einen verdammt großen Haufen an Texten von ihm. Darin schreibt er unter anderem auch über die amerikanischen Ureinwohner, mit denen er eigentlich ziemlich gut zusammenarbeitete.
Am Beispiel von Champlain werden so richtig schön die Unterschiede sichtbar, die es in der Behandlung der Ureinwohner gab. Im Norden interessierten sich die Europäer vor allem für den Handel mit Fellen. Dafür muss man das Land nicht besitzen und wenn man gut mit den Ureinwohnern auskommt, kann dir das sogar Vorteile verschaffen. Der Süden wiederrum interessierte sich hauptsächlich für die Landwirtschaft. Da schaut das mit dem Landbesitz schon wieder ganz, ganz anders aus.
Aber zurück zu den Entdeckern. Der nächste wichtige Name auf meiner Liste ist John Cabot, den ich mir nur für die Prüfung merken konnte, da ich in der Vorlesung "John Cabbage" verstanden habe, also "John Krautkopf". Das hab ich auch so mitgeschrieben. Erst als ich dann das Buch zur Vorlesung gelesen habe, ist mir mein Fehler aufgefallen. Auf jeden Fall segelte John Cabot, oder John Krautkopf nur fünf Jahre nach Kolumbus. Er war der erste britische Forscher unter König Henry dem siebten. Nach ihm hat sich England für drei Viertel des Jahrhunderts aus der ganzen "Wir-kolonisieren-Amerika"-Geschichte zurückgezogen und erst unter König Elisabeth I. wieder damit angefangen, als die spanische Armada besiegt wurde.
Quelle: The Trustees of the British Museum |
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