Herausgegeben von Sorority
Erschienen am 19.07,2021
Im Goldmann Verlag
ISBN: 9783442178742
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag |
Klappentext:
"»Frauen wollen ja gar nicht in Führungspositionen!«, »Der Pay Gap ist ein Mythos!«, »Qualität statt Quote!«, »Verstehst du keinen Spaß?« Verschlägt es Ihnen angesichts solcher Sprüche manchmal die Sprache? Schluss damit! »No More Bullshit«, fordert die Sorority und gibt allen, die auf sexistische Stammtischweisheiten und tradierte Vorurteile mit mehr antworten wollen, als mit einem Augenrollen, nun ein Buch an die Hand, das einlädt – zum Aufschlagen, Nachschlagen und Zurückschlagen. Mit 18 streitbaren, erhellenden, humorvollen und feministischen Beiträgen von Stefanie Sargnagel, Lady Bitch Ray, Cesy Leonard, Christoph May u.v.m."
Quelle: Verlag
Meine Meinung:
Ich bin eine Frau, deswegen muss ich mich leider auch mit sexistischen Sprüchen herumschlagen. Beispielsweise musste ich erst letzte Woche wieder mitanhören, wie ein Vortragender bei einer Vorlesung auf die Frage, warum er in seiner Analyse keine einzige Autorin behandelt hat, mit "Also Qualität ist mir halt wichtiger als irgendeine Quote" antwortete. Womit er sich meiner Meinung nach als nicht besonders kompetent für sein Fach geoutet hat. Wenn er nur Werke von Männern für qualitativ hochwertig hält, kann er noch nicht so viele Bücher von Frauen und queeren Menschen gelesen haben, was für Literaturwissenschaftler dann doch eher ein Armutszeugnis ist.
In diesem Buch wird in jedem Kapitel ein typischer sexistischer Spruch von eine/r anderen/m Autor:in behandelt. Was steckt hinter den Sprüchen und was sollen sie mit den Zuhörer:innen machen? Und wie kann man diesen Menschen antworten und ihnen widersprechen? Hier gibt es Strategien, wie ihr auf Leute wie diesen Vortragenden, von dem ich oben berichtet habe, reagieren könnt und gleichzeitig auch Strategien, die deine Gegner:innen vielleicht verwenden. Dadurch, dass jedes Kapitel aus anderer Feder stammt, sieht jedes Kapitel etwas anders aus. Manche sind ernster geschrieben als andere, die teils mit Witzen arbeiten. Einige fand ich aus stilistischer Sicht etwas besser als andere, allerdings ist die Qualität der einzelnen Kapitel immer recht ähnlich.
Ich bin ein großer Fan der Aufmachung des Buchs. Es wird viel mit Pink und schwarz gearbeitet. Normalerweise bin ich kein Fan der Farbe Pink, aber hier wirkt das frech und rebellisch. Auch die Infoboxen im Buch fand ich toll. Die informieren zum Beispiel über den Gender-Pay-Gap oder darüber, ob die tierischen Rabenmütter wirklich so schlechte Mütter sind.
Mein Fazit? Dieses Buch ist eine interessante und informative Lektüre für zwischendurch. Es liest sich leicht und ist über weite Teile sogar unterhaltsam. Und man bekommt durch dieses Buch auf jeden Fall einen ordentlichen Werkzeugkasten, um gegen sexistische Sprüche vorzugehen und viele der Strategien lassen sich sicher auch gegen zum Beispiel queerfeindliche oder rassistische Kommentare anwenden.
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