Quelle: Verlag |
Habt ihr schon mal mit Tarot-Karten gearbeitet? Ich habe selbst ein Set und finde das eigentlich immer wieder mal ganz interessant - auch wenn man sowas immer kritisch betrachten muss. Deswegen hat im Frühjahr auch "All Our Hidden Gifts" mein Interesse geweckt. Bis ich es dann gekauft habe, ist aber noch ordentlich Zeit vergangen. Dieses Buch sah man ja plötzlich auf jedem zweiten Buchblog und auf Instagram sowieso überall und wenn ein Buch so präsent ist, werde ich ganz automatisch kritisch. Dann habe ich aber einer Freundin von diesem Buch erzählt und sie hat es sich gekauft - und ziemlich positiv darüber berichtet. Also habe ich es dann doch noch gekauft und gelesen. Und jetzt, Monate später, ist es Zeit, die Rezension zu schreiben. Zeitmanagement kann ich.
Die Idee fand ich super. Wir folgen hier Maeve, die verglichen mit dem Rest der Familie eine Idiotin ist. Zumindest ihrer Meinung nach. Und stellenweise stimme ich ihr da auch zu. Immerhin hat sie sich gegenüber ihrer "besten Freundin" Lily nicht unbedingt toll verhalten. Doch dann findet Maeve ein Tarotdeck im Keller ihrer Schule und zum ersten Mal ist sie auf Anhieb wirklich gut in etwas. Die Bedeutungen der Karten fliegen ihr nur so zu, und wenn sie anderen die Karten legt, scheint das immer zuzutreffen. Doch dann legt sie Lily ungefragt die Karten - und Lily verschwindet anschließend spurlos. Ob da Maeves Tarotkünste schuld daran sind?
Maeve fand ich zu Beginn wirklich unsympathisch. Ich kannte in meiner Schulzeit auch Menschen wie sie, die bereit waren, jedem ein Messer in den Rücken zu rammen, wenn sie das nur ein bisschen "cooler" dastehen ließ. Was Maeve allerdings etwas rettete, war die Tatsache, dass sie ihr Handeln schon zu Beginn der Geschichte zu bereuen schien - zumindest etwas. Und ich muss an dieser Stelle auch betonen, dass sie sich im Laufe der Handlung ziemlich stark weiterentwickelt. Das fand ich gut.
Die Handlung fand ich über weite Teile unglaublich spannend. Es geht um Tarot und Magie, es geht um die LGBTQ+-Community in Irland (Das Loveinterest Roe ist nichtbinär) und es gibt auch ein bisschen Ermittlungsarbeit. Weniger begeistert war ich vom Ende. Das machte für mich einfach keinen Sinn. Ich wünschte mir, das Buch hätte einfach ohne den Epilog geendet, dann wäre es ein Jahreshighlight gewesen. So war ich dann allerdings enttäuscht.
Mein Fazit? Bis auf das Ende ein super Buch. Wegen dem schwachen Epilog bin ich mir jetzt aber nicht sicher, ob ich mir den zweiten Teil auch noch holen soll...
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