Quelle: Verlag |
Die Autorin dieses Buchs, Nadia Ghulam, hat ihre Kindheit im von den Taliban beherrschten Afghanistan verbracht. Jeder, der in den letzten paar Jahren irgendwann mal die Zeitung gelesen hat, weiß, dass es Frauen in einem von den Taliban beherrschten Gebiet ziemlich beschissen haben. Um es mal ganz freundlich auszudrücken.
Ihr wisst alle, dass es mir immer schwer fällt, biographische Texte zu rezensieren. Trotzdem möchte ich euch diesen Text hier vorstellen, denn ich halte ihn für wichtig und sehr aktuell, auch wenn die Autorin in der Zwischenzeit erwachsen ist und seit mehreren Jahren nicht mehr in Afghanistan lebt. Wie wir alle wissen, ist die Situation für Frauen dort auch aktuell echt mies. Aber so viel liest man darüber nicht, zumindest nicht in den Zeitungen, die ich regelmäßig konsumiere. Und wenn etwas nicht sichtbar ist, dann vergisst man schnell mal, dass das halt doch existiert. Genau deswegen sind Bücher wie dieses hier wichtig.
Was mich überrascht hat, ist die Tatsache, dass dieses Buch auf Lovelybooks als Jugendbuch eingeordnet wird. Lasst es mich so sagen: Dieses Buch ist nicht ohne. Es kommt zur grafischen Darstellung von Krieg, von schrecklichen, menschenunwürdigen Strafen, von Sexismus und grauenhaften Verletzungen. Ich denke also nicht, dass dieses Buch für Menschen geeignet ist, die jünger als 16 Jahre alt sind. Dazu kommt halt auch noch die Tatsache, dass das hier nicht irgendeine fiktive Geschichte ist, sondern real. Das war schon für mich als erwachsene Frau keine einfache Lektüre und ich habe bereits mehrere Psychothrillerphasen hinter mich gebracht.
Ich denke, dass man an einigen Stellen eventuell noch am Schreibstil feilen könnte. Manches könnte man wahrscheinlich noch etwas besser ausdrücken. Allerdings gab es jetzt auch keine besonders schrecklichen stilistischen Patzer.
Mein Fazit? Absolut schockierend!
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