Autorin: Anna Grue
Erschienen am 7.4.2022
Im Saga Egmont Verlag
ISBN: 9783869749518
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag |
Klappentext:
"Die dänische Provinz – freundliche Menschen, tiefblaues Meer und jede Menge Hygge. Oder ist da doch was faul im Staate Dänemark? Zumindest in der kleinen Provinzstadt Odsherred scheint so einiges im Argen zu liegen. Im örtlichen Second-Hand-Laden gibt es eine Reihe mysteriöser Todesfälle. Die Polizei geht von natürlichen Ursachen aus, aber das will die resolute Rentnerin Anne-Maj Mortensen beim besten Willen nicht glauben. Hartnäckig macht sie sich daran, den Fall selbst aufzuklären. Dabei arbeitet die selbsternannte Detektivin unter erschwerten Bedingungen: Ihr Alltag ist mit Gartenarbeit, Hundeerziehung und immer neuen Diätversuchen schon stressig genug. Aber mit Nachdruck und dem richtigen Riecher findet sie schließlich eine heiße Spur…"
Quelle: Verlag
Meine Meinung:
Das ist das erste Buch, das ich im Zuge der Kooperation mit dem Saga Egmont Verlag lesen durfte. Und ich habe mir gewünscht, dass das hier ein absolutes Jahreshighlight wird, das ich abfeiern kann, damit die Kooperation positiv beginnen kann. Schade, aber das läuft dann jetzt doch leider ein bisschen anders ab. Mich konnte dieser Krimi leider nicht ganz überzeugen.
In dieser Rezension herrscht Spoilergefahr. Ich gebe mir Mühe, nicht zu viel zu verraten, aber das ist leider nicht einfach.
Beginnen wir mit der Idee, die ich eigentlich für vielversprechend halte: Die Seniorin Anne-Maj arbeitet ehrenamtlich in einem Trödelladen, kocht viel und hat eigentlich ein ganz gemütliches Leben. Bis sich eine Reihe von Todesfällen im Zusammenhang mit dem Trödelladen ereignet. Und weil die Polizei die Fälle nicht ernst nimmt, beginnt sie selbst zu ermitteln...
Die Umsetzung halte ich aber für nicht ganz so gut gelungen. Allein schon mit den Morden hatte ich meine Probleme. Die wirken auf den ersten, zweiten und dritten Blick natürlich. Ist halt blöd gelaufen, dass so viele Mitarbeiter:innen des Trödelladens gleichzeitig sterben, aber da dieser von Senior:innen am Laufen gehalten wird, jetzt auch nicht so unwahrscheinlich. Dass sich Anne-Maj so an ihrem Verdacht festklammerte, dass diese Menschen ermordet wurden, war für mich nicht nachvollziehbar. Hier hätte ich mir klare Indizien gewünscht, die über ein Bauchgefühl hinausgehen. Denn da schlage ich mich klar auf die Seite der Polizisten: Wenn es keine Beweise für einen Mord gibt, braucht es keine Mordermittlung. Anne-Maj sieht das anders, betreibt Telefonterror, ignoriert alle Anweisungen von den Polizisten, verhält sich leichtsinnig und begibt sich offensichtlich in Gefahr.
Auch mit Anne-Maj konnte ich mich nicht anfreunden. Klar, Protagonist:innen müssen nicht immer sympathisch sein. Aber Anne-Maj nervte mich irgendwann einfach nur noch. Ich nahm sie als sehr eingebildet wahr. Sie hielt sich einfach so offensichtlich für etwas Besseres, dass es mir wehtat. Ich glaube, dass Anne-Majs Einstellung auf uns Leser:innen witzig wirken soll. Bei mir ist das aber leider nicht angekommen.
Positiv hervorheben möchte ich die liebevolle Beschreibung der Nebenfiguren und der Umgebung. Gerade Anne-Majs Familie habe ich ins Herz geschlossen und ihre Enkeltochter hat mich dazu gebracht, weiterzulesen. Anne-Majs Hund ist goldig beschrieben und im Trödelladen würde ich gerne auch ein bisschen stöbern. Vor allem in der Buchabteilung natürlich.
Mein Fazit? Schade, da hatte ich mehr erwartet. Es gibt einige ganz nett beschriebene Stellen, aber mit der Protagonistin wurde ich nicht warm.
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