Erschienen am 4.11.2019
Im Piper Verlag
ISBN: 9783492502689
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag |
Zur Autorin:
"Lisbeth Jarosch, geboren 1988 in Nürnberg, studierte Geowissenschaften in Erlangen und arbeitete anschließend in der Entwicklungsabteilung einer Baufirma. Seit dem Umzug nach Cincinnati im Jahr 2016 widmet sie sich neben der Familie hauptsächlich dem Schreiben. Seit Ende 2018 lebt sie wieder in Franken."
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Klappentext:
"»Alles schläft« ist die ideale Lektüre für lange, dunkle Winterabende: psychologisch raffiniert und hintergründig spannend.
Es ist Weihnachten. Nach zwei Jahren kehrt Conni heim zu ihrer Familie, ohne Geld, ohne Job, ohne Wohnung. Betrogen von ihrem Freund, mit dem sie nach Brüssel gezogen ist, um den Tod ihres Vaters zu verarbeiten. Aber in ihrer Heimatstadt Wetterbach hat sich vieles verändert. Ihre Jugendliebe Hannes ist inzwischen mit der verhassten Schwester zusammen und Connis zahlreiche Jugendsünden holen sie ein. Jemand will, dass sie wieder verschwindet, und droht ihr das gleiche Schicksal an wie Irene, die an Weihnachten vor drei Jahren spurlos verschwunden ist. Feinde hat sich Conni genug gemacht. Als sogar ihre alte Clique anfängt, sich gegen sie zu stellen, kriegt sie es mit der Angst zu tun. Denn der Fall Irene hat deutlich gezeigt: Schöne Mädchen haben es schwer in Wetterbach …"
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Meine Meinung:
Nur noch etwa ein Monat bis Weihnachten! Ein bisschen weniger sogar! Wo sind meine Kekse, wo ist mein Adventskalender, wo ist mein Weihnachtspunsch? Leider noch nicht in meiner Hand. Allerdings habe ich jetzt das erste Weihnachtsbuch des Jahres gelesen. Also, wirklich Weihnachtsstimmung kam beim Lesen nicht auf, aber es spielt zu Weihnachten und das ist doch auch schon was wert, nicht?
Die Hauptfigur ist Conni. Sie ist etwa zwanzig Jahre alt und ist gerade wieder in ihr Heimatdorf zurückgekehrt. Conni ist eine eher unangenehme Zeitgenossin. Sie zickt herum, manipuliert und lässt jeden spüren, dass sie sich eigentlich für was besseres hält. Sie zieht wieder bei ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester ein, interessiert sich aber für keinen der beiden so wirklich. Ihre Mutter hatte nachdem sie weggezogen ist, einen Schlaganfall und ist seitdem auf fremde Hilfe angewiesen. Die Pflege hat Connis ältere Schwester übernommen. Aber das ist Conni egal. Helfen und sich nützlich machen? Fehlanzeige! Lieber verkriecht sich Conni in ihrem Zimmer, ignoriert ihre Familie und motzt ihre Schwester an, wenn sie sie darum bittet, einkaufen zu gehen. Klar, warum auch nicht? Wie kann die es bloß wagen, sie um sowas zu bitten! Das, was Conni aber am meisten an ihrer Schwester stört, ist, dass sie nun mit Connis Ex zusammen ist. Mit dem Conni Schluss gemacht hat, vor Jahren. Den sie eigentlich auch während sie zusammen waren immer nur ausgenutzt hat. Aber klar, natürlich ist Conni das Opfer und ihre Schwester ist böse. Wie man vielleicht merkt, ging mir Conni ziemlich auf die Nerven. Ich kann es nicht ausstehen, wenn Leute denken, dass sie immer die Opfer sind, egal was sie tun. Diese Doppelmoral halte ich nicht aus, auch nicht in einem Buch.
Die Geschichte war schon in Ordnung. Conni kommt halt zurück in ihre Heimat, verscherzt es sich gleich mit einem großen Teil der Einwohner, mit denen sie sich schon als Kind nicht verstanden hat, und bekommt plötzlich Drohungen, die ihr befehlen, wieder aus der Stadt zu verschwinden. Denn sonst endet sie wie ihre Freundin, Irene, die vor drei Jahren spurlos verschwand. Hört sich ganz spannend an, nicht? Wäre es eigentlich ja auch gewesen. Wenn nicht Conni so unglaublich unsympathisch gewesen wäre. Leider ging Conni mir aber so auf die Nerven, dass ich mich gar nicht so richtig auf die eigentliche Handlung konzentrieren konnte. Obwohl die ja gar nicht so schlecht gewesen wäre und stellenweise sogar echt spannend. Aber tja, so sieht man wieder mal, wieviel eine unsympathische Hauptfigur zerstören kann.
Der Schreibstil war ganz gut. Ich hatte eigentlich von Anfang an ein Bild vor Augen und konnte mir alles problemlos vorstellen. Das Buch liest sich gut und sehr schnell. Ich brauchte nur einen Abend als Babysitterin, um dieses Buch fertig zu lesen, was sogar für mich sehr schnell ist.
Mein Fazit? Sehr guter Schreibstil, gute Geschichte, aber leider eine unausstehliche Hauptfigur, die sehr viel kaputt macht.
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