Autor: Will Dean
Erschienen am
Im Bastei Lübbe Verlag
ISBN: 9783404178957
Rezensionsexemplar: Ja
Zur Autorin:
"Will Dean wurde in den englischen Midlands geboren, wo er bis zu seinem
achtzehnten Lebensjahr in neun verschiedenen Dörfern lebte. Nach seinem
Studium an der London School of Economics arbeitete er einige Zeit in
der englischen Hauptstadt, bevor es ihn der Liebe wegen nach Schweden
zog, wo er ein Holzhaus mitten im Wald nördlich von Göteborg baute, das
er seither mit seiner Familie bewohnt. Sein Krimidebüt wurde für den
beliebten Zoe-Ball-Bookclub ausgewählt und vielfach begeistert
besprochen."
Quelle: Verlag
Klappentext:
"Als die junge Journalistin Tuva Moodyson in das nordschwedische
Gavrik zieht, erschüttert ein grausamer Mord die Kleinstadt. Die Tat
trägt die Handschrift des Medusa-Killers, der vor zwanzig Jahren sein
Unwesen trieb und nie gefasst wurde. Tuva weiß, dass diese Story ihre
große Chance sein könnte. Doch die Journalistin hat zwei Handicaps: Sie
ist gehörlos, und sie fürchtet sich vor dem Wald. Ihre Schwächen könnten
ihr allzu leicht zum Verhängnis werden. Denn je tiefer sie in den
rätselhaften Fall eintaucht, desto weiter muss sie sich in das Dickicht
des Waldes vorwagen, wo ein Gegner auf sie wartet, der ihre dunkelsten
Ängste übertrifft ..."
Quelle: Verlag
Meine Meinung:
Good morning, afternoon und evening! Schön, dass ihr wieder zu meiner Rezension gefunden habt! Heute werde ich über das Buch "Totenstille" schreiben, aber das wisst ihr wahrscheinlich schon, wenn ihr den Titel gelesen und das Cover auch nur für eine Sekunde angeschaut habt. An dieses Buch bin ich ohne irgendwelche Erwartungen gegangen. Ich habe noch nie etwas von dem Buch oder vom Autor gehört, das Cover fand ich ganz hübsch und den Klappentext gut, aber trotzdem hatte ich keine Erwartungen. Die Chance, das Buch zu lesen, ergab sich spontan und ich hab zugegriffen. Vor allem wegen dem Aspekt, dass Tuva gehörlos ist. Ich habe vor einigen Jahren einen Kurs in Gebärdensprache belegt und seitdem interessiere ich mich für diese Thematik. Damals hatten wir eine ziemlich coole Lehrerin, von der wir wirklich viel lernen konnten. Also dachte ich mir: Lese ich mal das Buch! Ich habe noch nie ein Buch mit einer gehörlosen Hauptfigur gelesen (ziemlich schräg eigentlich, dass es nur so wenige Protagonisten mit Beeinträchtigungen gibt!).
Sprechen wir also am besten gleich über Tuva. Sie ist eine junge Journalistin, die sehr an ihrer Karriere hängt. Sie will hoch hinaus, im Moment arbeitet sie aber "nur" bei einem Lokalblatt und das in einem sehr ländlichen Gebiet, um in der Nähe ihrer Mutter zu sein, die Krebs im Endstadium hat. Sie ist aber bei Gott kein Familienmensch, denn den Besuch bei ihrer Mutter schiebt sie immer und immer und immer weiter auf und betont relativ häufig, dass die zwei eigentlich kein besonders gutes Verhältnis zu einander haben. Tuva ist ängstlich und relativ schreckhaft. Und sie ist gehörlos, wie ja schon oben steht. Ohne Hörgeräte hat sie nur 10% Hörvermögen, was hier als fast vollkommene Stille beschrieben wird. Und auch mit Hörgeräten hört sie nicht wie eine Hörende. Sie muss von den Lippen ablesen und hat Verständnisprobleme, wenn sie den Mund einer Person nicht sehen kann. Da ist mir eine kleine Ungereimtheit aufgefallen. Sie betont mehrmals, dass sie den Mund einer Person sehen muss, um sie zu verstehen. Aber: Sie kann wie eine normal Hörende telefonieren und verstehen, was ihr jemand aus einem anderen Zimmer zuruft. Wie das für Gehörlose wirklich ist, weiß ich nicht. Meine Lehrerin damals hat auch immer betont, wie wichtig das Lippenlesen ist. Über das Thema telefonieren haben wir aber nie gesprochen. Hier in diesem Buch erschien das einfach wie ein Folgefehler.
Die Geschichte selbst war ganz interessant. Die Perspektive war ungewöhnlich, da ich normalerweise eher Thriller aus der Sicht der Ermittler lese. Hier erzählt eine Journalistin. Trotzdem wurde nicht auf Elemente der Ermittlung verzichtet: Sie führt Interviews durch, recherchiert und zieht Verbindungen. Und das alles in einem winzigen Dorf, in dem jeder jeden kennt und die meisten Leute mit einander verwandt sind. Ihr könnt euch denken, wie gut das ankommt, dass jemand "von außerhalb" sich da einmischt? Für mich als Landei ist die Reaktion durchaus nachvollziehbar (Ihr habt ja keine Ahnung wie wahr die Unterscheidung und Einheimischen und Zugezogenen ist! Gerade bei älteren Leuten, den meisten in meinem Alter - inklusive mir - ist das ja total egal!).
Nun zum Schreibstil. Stellenweise hat sich der etwas gezogen. Also, meistens war er wirklich gut, vor allem das Ende ist gut gelungen und der Anfang auch. Aber in der Mitte gab es immer wieder mal Abschnitte, die etwas mühsam waren.
Mein Fazit? War ganz gut. Einige kleine Ungereimtheiten und Schwächen, aber im Großen und Ganzen war das ganz gut.
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