Freitag, 17. April 2020

Die gelehrten Frauen

Autor: Molière
Erstmals erschienen 1672
Meine Ausgabe stammt aus dem Reclam Verlag.
ISBN: 9783150001134
Rezensionsexemplar: Nein

Quelle: lovelybooks.de
Zum Autoren:
"Molière wurde vermutlich am 14. Januar 1622 in Paris geboren, wo er auch 17. Februar 1673 starb. Er war ein französischer Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker.
Molière, mit bürgerlichem Namen Jean Baptiste Poquelin, war der Sohn eines reichen Teppichwirkers. Von 1636 bis 1641 besuchte er das Jesuitenkolleg Clermont in Paris. Mit seiner Lebensgefährtin Madelaine Béjart gründete Poquelin 1643 die Schauspieltruppe 'L’Illustre Théâtre'. Er schrieb die Stücke, spielte selbst Rollen, übernahm die Leitung und legte sich den Künstlernamen „Molière“ zu, mit dem er Weltruhm erlangen sollte. Nach dem Bankrott der Truppe ging Molière 1645 mit einer anderen Schauspieltruppe auf Tournee.
Insgesamt zwölf Jahre lang tourte diese Truppe mit Erfolg durch verschiedene Provinzen. In Paris zurück konnte die „Troupe du Roi' ab dem Jahr 1661 im Palais Royal ihre Aufführungen präsentieren. Im Jahr darauf heiratete Molière die erst achtzehnjährige Armande Béjart, Schwester (oder Tochter?) von Madelaine Béjart. 1665 wurde sein einziges überlebendes Kind, eine Tochter, geboren.
Seinen Ruhm begründete Molière mit seinen Charakterkomödien, in denen er menschliche Züge ausschlachtete, so zum Beispiel in „Der Geizige“ den Geiz, in „Tartuffe“ die Heuchelei, in „Der eingebildete Kranke“ die Hypochondrie. Er kritisierte in den Stücken große Einrichtungen wie die Kirche und die Ärzteschaft von Paris. In der übertriebenen Art der Darstellung lag die Komik; die Charaktere wurden der Lächerlichkeit preisgegeben. Weitere berühmte Werke Molières waren unter anderem „Der Arzt wider Willen“, „Der Menschenfeind“ oder die „Die gelehrten Frauen“.
Molière erlitt am 17. Februar 1673 während einer Aufführung des Stücks 'Der eingebildete Kranke' einen tödlichen Zusammenbruch."
Quelle: Verlag

Klappentext:
""Im Hinterkopf der Frau ist Wissen schön, doch soll sie damit nicht lauthals hausieren gehen." Molière selbst hat 'Les Femmes savantes' zu seinen Lieblingsstücken gezählt. Thema der Verskomödie ist die Gespreiztheit der preziösen Damen, ihre Koketterie und Prüderie, letztlich auch die Emanzipation der Frauen. Das Stück wird hier in einer neuen, zeitgemäßen Übersetzung vorgelegt."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Dieses Buch ist nur ein sehr, sehr schmales Heftchen, das ich an nur einem Abend gelesen habe. Im Nachhinein hätte ich mir vielleicht mehr Zeit nehmen sollen. Ich hatte nämlich große Verständnisprobleme. Ich habe erst im Laufe der nächsten paar Tage kapiert, um was es denn geht. Dabei ist der Inhalt nicht mal so besonders kompliziert. Aber dadurch, dass die Protagonisten die meisten Zeit am eigentlichen Thema vorbeidiskutierten, wirkte alles viel schwieriger, als es eigentlich war.

Auch damit, wer denn die einzelnen Figuren sind, hatte ich so meine Probleme. Es gibt zwei Schwestern, zwei Heiratskandidaten für Schwester 1, die Eltern und einen Notar. Das sind zumindest die Figuren, die mir in Erinnerung geblieben sind. Schwester 1 soll heiraten entweder einen gelehrten Mann oder einen anderen, mit dem die Schwester 2 früher mal angebandelt hat. So irgendwie hat die Verbindung zwischen den Figuren ausgesehen. Im Theaterstück wird dann diskutiert, wer denn besser zu der jungen Frau passt: Mann 1 oder 2? Dabei greifen die Figuren auch immer wieder auf das gleiche Thema zurück: Wieviel Bildung soll jungen Frauen denn zukommen? Sollen die gelehrt sein, wie Schwester 2 und die Mutter, oder sollen sie sich mit dem Haushalt und dem ein oder anderen Buch zufrieden geben? Und wenn Frauen klug sind: Sollen sie das dann zeigen dürfen oder sollen sie ihr Wissen lieber herunterspielen? Da treffen massenhaft unterschiedliche Meinungen zusammen, viele davon würde man heute wohl höchstens noch online in irgendwelchen anonymen Foren finden. Man muss das aber natürlich immer in der Zeit der Entstehung sehen. Ich weiß nicht, wie das im 17. Jahrhundert, wo der Autor gelebt hat, so war. Ich weiß aber, dass es im 18. Jahrhundert das Phänomen der sogenannten Lesewut gab. Da wurde es nämlich modern für junge Frauen, zu lesen und das war von den Eltern gar nicht gerne gesehen. Das bringt die Mädchen doch nur auf dumme Ideen! Die Diskussion war da wohl so ähnlich, wie heute mit Fernsehen, Laptops und Handys. Wenn ihr das Buch also je lest, dann behaltet diese Debatte einfach ein bisschen im Hinterkopf, dann wird es schon ein bisschen leichter, das Stück zu verstehen.

An diesem Theaterstück hat mir vor allem das Ende gefallen. Die Auflösung wen von den Männern die Tochter jetzt heiraten soll, fand ich außerordentlich amüsant und auch gar nicht so schräg, wie den Rest des Stücks. Den Rest fand ich nicht wirklich leicht zu verstehen und ich muss auch zugeben, dass ich zwischendurch auch mal ziemlich verwirrt war. Am Ende hat sich das dann aber Gott sei Dank aufgelöst!

Mein Fazit? Das Ende mochte ich und es gab einige spannende Stellen. Über weite Strecken fand ich den Text aber sehr schwierig.

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