Erschienen am 25.3.2020
Im S. Fischer Verlag
ISBN: 9783103974690
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag |
"Katie Hale hat sich als Lyrikerin in ihrem Heimatland bereits einen Namen gemacht. Die Gedichtbände der jungen Britin wurden mit diversen Preisen ausgezeichnet, darunter der Jane Martin Poetry Prize and der Ware Poetry Prize. Ihr Musical »The Inevitable Quiet of the Crash« wurde 2017 beim Fringe Festival in Edinburgh uraufgeführt und gefeiert. Im gleichen Jahr wurde sie für das renommierte Mentorenprogramm »WriteNow« von Penguin Random House ausgewählt. Inspiriert von den Klassikern »Robinson Crusoe« und »Frankenstein« und fasziniert von den existentiellen Fragen um Schöpfertum, Menschlichkeit und Einsamkeit, entstand dort ihr Debütroman »Mein Name ist Monster«. Hale lebt in Cumbria, England."
Quelle: Verlag
Klappentext:
"»Ich habe beschlossen, sie Monster zu nennen. Sie soll eine Kämpferin werden, sie soll überleben, und so wird mein Name mit ihr überleben. Ich werde ihr beibringen, wie man das Land bestellt. Ich werde ihr meine Sprache beibringen, damit sie mich und die Welt versteht. Ich werde ihre Mutter sein und sie mein Monster.«
Während ihre Eltern starben und die letzten sicheren Städte zerstört wurden, hat eine junge Frau im Saatguttresor im arktischen Spitzbergen ausgeharrt und die Welt gemieden. Doch dort kann sie nicht bleiben. Auf ihrer Reise nach Süden wird sie an die Küste Schottlands angespült – und trifft auf ein verwildertes Mädchen. Für die beiden letzten Überlebenden einer versunkenen Welt ist es die Hoffnung auf einen Neuanfang. Doch wie soll man seinen Weg fortsetzen, wenn es kein Zuhause mehr gibt? Wie soll man ohne Wurzeln wieder wachsen? Wie neues Leben säen einzig unter Frauen?"
Quelle: lovelybooks.de
Meine Meinung:
Hach, ich mag dystopische Romane. Vor allem, wenn es sich anfühlt, als würde man plötzlich selbst in einer (sehr schlechten und unglaubwürdigen) Dystopie leben. Auch wenn ja Atwood im Guardian sagt, dass das streng genommen keine Dystopie sein kann, weil da noch eine böse Regierung fehlt, aber egal. Aber ernsthaft: Dieser Roman hat sich einen wirklich ungünstigen Zeitpunkt für sein Erscheinen ausgesucht. Also so richtig, richtig, richtig schlechtes Timing. Wieviele Leute (außer mir und einigen ähnlich schrägen Vögeln) wollen genau jetzt Bücher lesen, die in einerm Welt spielen, in der die Menschheit durch einen tödlichen Virus und anschließenden Krieg ausgelöscht wurde?
Dieses Buch lässt sich in zwei Teile teilen. Im ersten ist Monster die Protagonistin. Sie ist eine junge Frau, so um die 30 Jahre alt. Ich weiß nicht, wie man sie am besten beschreibt. Sie ist eine extrem spannende Persönlichkeit, aber besonders sympathisch ist Monster nicht. Sie interessiert sich nicht wirklich für Menschen und scheint sie auch nicht wirklich zu vermissen. Schon als Kind war sie lieber allein und hat mit den Leuten um sie herum eigentlich nur gestritten. Monster weiß, was für ein Glück sie hat, noch am Leben zu sein. Und sie will am Leben bleiben, unbedingt. Da ist es wichtig, dass sie nur auf sich achtet. Was auch bisher nicht so schwer war, ohne andere Menschen. Doch bei der Suche nach frischem Essen, findet sie plötzlich ein Mädchen. Sie müsste so um die 13 oder 14 Jahre alt sein. Monster nimmt sie bei sich auf, gibt ihr einen Namen, lehrt ihr zu sprechen und zu überleben.
Im zweiten Teil erzählt...Monster. Jap, Monster hat ihren Namen einfach weiter gegeben und nennt sich nun Mutter. Monster Nummer zwei ist ein ganz normales Mädchen, nur halt in einer absolut nicht normalen Situation. Sie musste sich lange allein durchschlagen und das hat halt auch seinen Tribut gefordert. Doch durch Mutter kann Monster sich nun auf andere Bedürfnisse konzentrieren, nicht nur auf das Überleben. Und eines der Bedürfnisse, ist es, Leben zu schaffen, wie sie es nennt. In einer Welt ohne Männer. Ohne Aufklärung, denn Mutter hatte ja nie solche Bedürfnisse. Was kann da nur schief gehen?
Die Geschichte fand ich total spannend. Allerdings fand ich den ersten Teil besser als den zweiten. Teil eins war einfach nur spannend, ohne Einschränkungen, ohne wenn und aber. Teil zwei war schräger als Teil eins, viel schräger. Gerade wegen Monsters Wunsch danach, Leben zu schaffen. Das Buch gefiel mir immer noch, es war immer noch spannend, aber halt ziemlich seltsam und ich kann mir vorstellen, dass das viele Leute dann abschreckt oder sogar dazu bringt, das Buch wegzulegen.
Auch der Schreibtsil unterschied sich in den zwei Teilen. In Teil eins und in allen Kapiteln, die aus Monster/Mutter geschrieben wurden, war der Stil eher schroff. Der Stil spiegelte stark die jeweiligen Persönlichkeiten wieder, was dann vor allem bei Teil zwei sichtbar wurde. Die junge Monster erzählte kindlicher, teils hatte sie Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. Das fand ich durchaus nachvollziehbar, immerhin musste sie das Sprechen neu lernen. Mit der Zeit wächst ihr Wortschatz und ihr Ausdruck, dabei blieb Monster aber immer kindlich. Vielleicht auch naiv, aber so will ich sie eigentlich nicht nennen. Sie lernt ja nur das, was Mutter ihr erzählt - kein Wunder also, dass da Wissenslücken entstehen. Gerade im sozialen Bereich, aber das stellt Monster ja auch selbst fest, dass Mutter da ihre Defizite hat.
Mein Fazit? Nicht für jeden was, aber mir persönlich hats gefallen.
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