Dienstag, 30. Juni 2020

Monatsrückblick: Juni

Hi ihr Lieben!

Schon wieder ist ein ganzer Monat um. Diesmal gab es leider nicht ganz so viele Rezensionen wie im Mai. Ich weiß, ist super schade, aber die Uni und meine berufliche Zukunft haben nun mal Priorität. Jetzt heißt es nur Daumendrücken, dass es dieses Opfer auch wert war. Dass meine Prüfung also gut gegangen ist und ich bei dieser Bewerbung restlos überzeugen konnte. Aber wird schon passen. Entweder die Dinge klappen so, wie man es sich vorstellt oder es stellt sich heraus, dass es eh besser so ist. Und ich habe es trotzdem geschafft, zumindest ein paar Bücher zu lesen. Insgesamt waren es 11. Im Durchschnitt habe ich bei meinen Rezensionen 3,6 von 5 Sternen vergeben. Ist also etwas besser als im Mai, aber leider nicht viel. Ich habe einige absolut großartige Bücher gelesen, aber leider auch ein paar erwischt, die mich nicht wirklich begeistern konnten. Aber hey, wenn es so weiter geht, dann habe ich im Dezember einen Bewertungsdurchschnitt von 4,2 Sternen und das wär doch mal ein ziemlich cooler Monat.

Außerdem habe ich im letzten Monat wieder einige Buchzitate veröffentlicht. Es handelt sich dabei um Teil 20, 21, 22 und 23 der Reihe, mit Zitaten aus folgenden Büchern:
So, das war also mein letzter Monat. Im Juli werde ich fürs erste bei einem Beitrag alle zwei Tage bleiben. So kann ich mir die Zeit im Moment einfach besser einteilen, was gerade im Zusammenhang mit meiner Urlaubsplanung angenehm ist. Bei einer großen Radtour ist es nämlich einfach nicht möglich, einen Laptop mitzuschleppen. Also werde ich vorausarbeiten und dann alles übers Handy hochladen.

Aber nun zu euch! Wie hat euer Juni so ausgesehen? Wieviele Bücher habt ihr gelesen? Und gab es eines, das euch absolut überzeugen konnte? Wenn ja, dann lasst mir auf jeden Fall den Titel da - ich bin immer auf der Suche nach Empfehlungen!

Alles Liebe,
Mira

Montag, 29. Juni 2020

Meine liebsten Buchzitate #23

1. "Brief an einen jungen Dichter" von Virginia Woolf, Seite 49

So heiße ich die anderen schließlich schweigen und wende mich an den Nörgler: "So, und was willst du eigentlich?" Worauf er, zu meinem Unbehagen, herausplatzt: "Schönheit!"

2. "Die Julibraut" von Monika Feth, Seite 133

"Wenn es in deinem linken Ohr klingelt, dann denkt jemand an dich", hatte seine Großmutter ihm früher erklärt. "Bei einem Klingeln im rechten redet einer schlecht über dich."

3. "Awakening" von Jennifer Alice Jager, Seite 9

Addy hatte das Gefühl, als gäbe es nur noch schlechte Meldungen. Jeden Tag wurden irgendwo Städte und ganze Landstriche überflutet, abgebrannt oder unter Geröll vergraben. Einer Naturkatastrophe folgte die nächste, wie in einer Abwärtsspirale der Zerstörung. Sie wünschte sich, man hätte auf die vielen Jugendlichen gehört, die freitags auf die Straße gegangen waren, um etwas zu bewegen. Sie wünschte sich, sie hätten wirklich etwas verändern können.

4. "Poetik des Raumes" von Gasoon Bachelard, Seite 78

Ich werde ein Bewohner der Welt sein, der Welt zum Trotz.

5. "One True Queen - Von Sternen gekrönt" von Jennifer Benkau, Seite 85

"Man geht nicht bewaffnet in die Gierigen Wälder, wenn man sie überleben will", sagt er, als wäre das allgemein bekannt.
"Warum nicht?"
"An Waffen haftet der Tod."

Samstag, 27. Juni 2020

Gefährten der Hoffnung

Autor: Jörg Krämer
Erschienen am 22.11.2019
Im net-Verlag
ISBN: 9783957202659
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag
Zum Autoren:
"Jörg Krämer ist 1966 in Witten geboren. Aufgewachsen ist er als Sohn eines selbstständigen Friseurs. Nach Abitur und einer Ausbildung zum Kommunikationselektroniker arbeitet er als Betreuer im offenen Strafvollzug. Nebenbei betätigt er sich als Schriftsteller.
Seine Affinität zu Hunden erklärt sich damit, dass er mit Hunden aufgewachsen ist. Zum Schreiben ist er durch seinen, inzwischen verstorbenen, Germanischen Bärenhund "Odin" gekommen.
Während der Entstehung des Buchs über Germanische Bärenhunde hat er ein dreijähriges Fernstudium im Schreibenlernen absolviert. Er liest gerne und betreibt seit dreißig Jahren Kampfsport.
Die Familiengeschichte und das Kinderbuch sind aus den Aufzeichnungen seiner verstorbenen Großmutter entstanden.
In mehreren Anthologien ist er mit Kurzgeschichten vertreten.
Neben seiner Homepage (www.baerenhund-witten.de) betreibt er seit kurzer Zeit einen Blog (www.gbh-patou.de/)."
Quelle: Lovelybooks

Klappentext:
"In einer zerstörten Welt, bewohnt von Mutanten und erwachten Wesen, findet Erik seine große Liebe: Irinskat.
Alles scheint perfekt. Doch dann schlägt das Schicksal zu. Irinskat und ihre Tochter Nanuk werden von Plünderern entführt.
Kann Eriks vierbeiniger Gefährte Odin, ein riesiger Bärenhund, helfen, Irinskat zu retten?
Und welche Rolle spielt Giada, die italienische Kriegerin, der sie unterwegs begegnen?
Während der Suche tritt immer häufiger Eriks Geheimnis zutage. Wird das seine Familie retten oder seine Gefährten in den Untergang reißen?

Zach, der Waldkauz, ist Nanuks Freund. Er unterstützt die Gefährten als Kundschafter und erzählt ihre Geschichte auf seine ganz eigene Art und Weise."
Quelle: Lovelybooks

Meine Meinung:
Im Moment habe ich wohl einfach kein besonderes Glück mit Büchern. Anders kann ich es mir leider nicht erklären, dass mich auch dieses Buch nicht überzeugen konnte. Schade, denn ich hatte große Hoffnungen für diese Lektüre. Allein schon die Idee mit dem Waldkauz als Erzähler... Aber leider ging hier zumindest meiner Meinung nach sehr viel Potential verloren.

Beginnen wir wie immer mit der Hauptfigur. Hier geht es um Erik. Er hat früher beim Militär gearbeitet und ist dann desertiert - aus durchaus nachvollziehbaren Gründen, die ich hier nicht weiter erklären werde. Er ist stark, sportlich und ein fantastischer Kämpfer. Er weiß, wie man mit Schwertern umgeht und hat keine Scheu, dieses Wissen einzusetzen. Und...er hat ein dunkles Geheimnis. Denn immer wieder schleicht sich ein gelbes Leuchten in seine Augen und dann verfällt er in eine Art Blutrausch, der sich gewaschen hat. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr im Laufe der Handlung - auch wenn meiner Meinung nach nicht ganz klar wurde, warum genau Erik davon betroffen ist.

Die Handlung hätte viel Potential. Die Welt ist nach einer schweren Masernepidemie, gegen die jede Impfung machtlos ist, am Ende. Die letzten Menschen kämpfen ums Überleben und müssen sich gegen Plünderer wehren und gegen sogenannte Roks, das ist eine Art von Mutant. Und in dieser Welt wird Eriks Familie entführt und er muss sie zusammen mit seinem Hund und einem Waldkauz retten. Leider wurde dieses Potential zumindest meiner Meinung nach nicht ganz ausgenutzt. Denn mir wurde bis zum Ende nicht ganz klar, wie diese Welt denn eigentlich funktioniert. Ich denke, es ist kein Spoiler, wenn ich sage, dass die Hauptfiguren im Laufe der Handlung einer Art von Magie begegnen. Was es damit aber wirklich auf sich hat, kommt für mich nicht klar heraus. Wer kann die Magie nutzen? Was kann die Magie alles - oder ist sie wirklich nur auf so ein schmales Feld beschränkt? Und gab es diese Magie schon immer oder erst seit dem Zusammenbruch der Zivilisation?
Ein weiteres Thema, dass ich hier noch ansprechen muss, ist die Kommunikation zwischen Waldkauz, Hund und Mensch. Der Hund, Odin, beherrscht die Kunst der Telepathie (kein Spoiler, das wird schon früh geklärt). Aber wie funktioniert das? Können das alle Tiere in dieser Welt? Wenn man bedenkt, wie überrascht die meisten Leute sind, wenn Erik das erklärt, gehe ich nicht davon aus. Warum also gerade Odin? Was macht diesen Hund so besonders?

Auch mit dem Schreibstil wurde ich leider bis ganz zum Ende nicht warm. Das hatte verschiedene Gründe. Zum einen wirkte der Erzählstil distanziert. Emotionen waren so zumindest für mich oft einfach nicht nachvollziehbar. So ging dann leider auch viel Spannung verloren.
Die Dialoge bestanden oft nur aus Small-Talk, was ich schade fand. Es gibt fast nichts Besseres, als einen gut geschriebenen Dialog! Hier wirkten sie aber leider oft einfach nebensächlich und austauschbar.
Ein Problem hatte ich auch damit, dass sich manche Szenen zu wiederholen schienen, die meiner Meinung nach nicht wirklich wichtig für die Handlung sind. Ich spreche zum Beispiel von der Jagd des Waldkauzes. Klar kann man das einmal beschreiben, vielleicht sogar zweimal. Aber hier wurde das wirklich oft thematisiert, dann allerdings immer nur in zwei oder drei Sätzen abgehandelt. Dadurch wirkte die Jagd schon wieder nebensächlich.

Mein Fazit? Konnte mich leider nicht ganz überzeugen. Sehr schade, denn ich hatte große Erwartungen!

Donnerstag, 25. Juni 2020

Promised [Abgebrochen]

Autorin: Kiera Cass
Erschienen am 7.5.2020
Im Fischer Sauerländer Verlag
ISBN: 9783737350976
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag
Zur Autorin:
"Die US-amerikanische Autorin Kiera Cass wurde in den 80er Jahren in South Carolina geboren. Im Anschluss an ihren Schulabschluss studierte sie Geschichte an der Radford University und lebt heute mit ihrer Familie in Virginia. 2009 veröffentlichte sie ihren ersten Jugendroman. In den letzten Jahren erschienen die ersten beiden Teile ihrer erfoglreichen Jugendbuch-Reihe "Selection"; Band 3 "Selection - Der Erwählte" und Band 4 "Selection - Die Kronprinzessin" wurden im Jahr 2015 veröffentlicht. Ihre Freizeit verbringt sie mit Lesen, Tanzen, Videodrehen und großen Mengen Kuchen."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Nach »Selection« die neue große Liebesgeschichte von Kiera Cass
Wie jedes Mädchen am Hofe hofft Hollis, dass sie diejenige ist, die König Jamesons Herz erobert. Als sie auf einem Ball stolpert und ihm buchstäblich in die Arme fällt, verliebt Jameson sich Hals über Kopf in sie. Er beginnt, ihr mit extravaganten Geschenken den Hof zu machen, und Hollis kann ihr Glück kaum fassen.
Doch ist das wirklich das Happy End? Der mysteriöse Fremde Silas bringt Hollis‘ Welt ins Wanken. Silas ist kein König. Luxus und Macht kann er ihr nicht versprechen. Aber jeder Blick von ihm trifft sie mitten ins Herz.
Die Augen des ganzen Volkes sind auf die zukünftige Königin gerichtet. Und niemand ahnt, welche Stürme in ihr toben, während sie lächelt.
Band 1 von 2. Der zweite Band erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2021.
Das Hörbuch erscheint bei Argon."

Quelle: Lovelybooks

Meine Meinung:
Nicht schon wieder ein Buch, das ich abbrechen muss! Ach kommt schon! Gerade von Kiera Kass hätte ich mir mehr erwartet. Ihre Selection-Reihe fand ich einfach nur spannend und genau das gleiche hab ich mir auch von diesem Reihenauftakt erhofft. Tja, leider falsch gedacht.

Wir begleiten hier Hollis auf der Suche nach ihrer wahren Liebe. Dem König! Schon seit etwa einem Jahr oder so scheint sie in der näheren Auswahl als seine Partnerin in Frage zu kommen. Und sie hat sich nicht getäuscht - plötzlich überhäuft der König sie mit Geschenken und für alle scheint klar zu sein, dass der sich jetzt für Hollis entschieden hat. Seufz! Wie romantisch! Oder auch nicht. Denn leider ist es hier nicht gelungen, irgendeine Art der Spannung aufzubauen. Hollis bekommt Herzchenaugen, sobald sie auch nur an den Prinzen denkt. Gespräche führen die beiden aber bis zum dem Punkt, an dem ich abgebrochen habe, nur wenige und schon gar keine tieferen. Schon bald war ich mir sicher: Diese Beziehung ist zum Scheitern verurteilt! Ich meine, was will Hollis denn bitte mit einem König, wenn sie sich nicht wirklich mit ihm unterhalten kann. Meist hatte ich aber das Gefühl, Hollis weiß selbst nicht, was sie eigentlich will. Sie will den König heiraten, hat sich aber noch nie Gedanken darüber gemacht, welche Aufgaben da als Königin auf sie zukommen? Wie es mit den Sitten des Nachbarlandes aussieht? Wie die außenpolitische Lage aussieht? Ach komm schon! Kein Wunder, dass die Leute bei Hof zu denken scheinen, dass sie nur ein hübsches Schoßhündchen ist! Sie hinterfragt nichts, sie schmiedet keine großen Pläne, außer schöne Kleider zu tragen und beneidet zu werden scheint Hollis keine Ambitionen zu haben. Langweilig!

Ein weiteres Problem, das ich mit diesem Buch hatte, war dass die Autorin vom Leser sehr viel Vorwissen zu erwarten scheint. Dutzende Namen von Adeligen, Mädchen, Ländern, ehemaligen Königinnen und so weiter und das nur auf den ersten paar Seiten. Viele davon ohne nähere Erklärungen oder weitere Informationen, die ich als Leserin aber brauchen würde, um halbwegs in die Geschichte reinzufinden. Ich war mir zu Beginn fast schon sicher, dass das Band 2 einer Reihe ist. Aber nein: Es ist tatsächlich der erste Teil. Ja woher soll ich das alles denn wissen? Es wäre meiner Meinung nach um einiges besser gewesen, wenn man einen langsamen Einstieg in die Geschichte geschaffen hätte. Natürlich muss man als AutorIn nicht alles erklären, das kann ja auch ein guter Weg sein, um Spannung zu schaffen. Aber man sollte seine Leser nicht einfach ins kalte Wasser werfen, denn das war zumindest für mich einfach nur frustrierend.

Mein Fazit? Für mich war dieses Buch leider sehr enttäuschend. Band zwei werde ich nicht mehr lesen.

Dienstag, 23. Juni 2020

Vengeful [Kurzrezension]

Quelle: Verlag
So, jetzt kommt diese Rezi auch endlich mal dran! Eigentlich hätte ich diese Rezi schon vor zwei  Monaten oder so eingeplant, hab dann aber immer wieder andere Bücher vorgezogen. Upsi!

Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Teil einer Reihe. Die Rezi zu Band 1 findet ihr hier! Und wie immer muss ich hier eine kleine Spoilerwarnung aussprechen. Die Geschichte aus dem ersten Teil wird hier fortgesetzt, falls ihr den also noch lesen wollt, solltet ihr jetzt wirklich aufhören zu lesen, denn ich kann nicht garantieren, dass ich nicht irgendwelche Plottwists von Band 1 vorwegnehme.

Erinnern wir uns doch kurz an "Vicious", als Teil 1, zurück. Der hat von mir den Approved-Stempel bekommen. Ich war wirklich begeistert von dieser absolut ungewöhnlichen Idee. Leider werde ich aber von dieser Fortsetzung nicht ganz so schwärmen können. Den Approved-Stempel hat Teil 2 nämlich leider nicht verdient. Wie heißt es doch so schön? Der zweite Band einer Reihe ist immer schlechter als der erste, Ausnahmen bestätigen die Regel. Diese Fortsetzung war trotzdem spannend, mit dem Vorgängerteil mithalten konnte sie aber nicht wirklich.

Das begann bei unserer Hauptfigur Victor. Ihn fand ich im letzten Teil wirklich cool, weil er sich so von den typischen Protagonisten unterschied. Er war von der ersten Seite weg fast schon eher ein Bösewicht und wirklich kein Held. Und trotzdem setzt er sich für das ein, was er für das Gute hält und hat dabei immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. In der Fortsetzung ist er um einiges düsterer. Er leidet unter chronischen Schmerzen und wird immer mehr der typische Bösewicht. Sympathie empfand ich am Ende des Buches schon kaum mehr für ihn. Das fand ich sehr schade, aber vielleicht wird das ja dann im dritten Teil wieder besser.
Anders war das mit Sydney, dem Küken unter den Hauptfiguren. Sie ist in der Zwischenzeit älter geworden - allerdings nur geistig. Ihr Körper ist kaum gealtert und das nervt sie total. Sie will das tun, was normale Jugendlich halt so machen: Feiern, Freunde finden, einfach ihren Spaß haben. Doch meistens scheitert das halt daran, dass sie immer noch aussieht wie ein Kind. Sie blieb mir sympathisch, vor allem weil ich ihren Wunsch nach Normalität so richtig schön nachvollziehen konnte. In ihrer Situation zu sein, wäre für mich als Jugendliche wohl purer Horror gewesen!
Doch treffen wir in diesem Buch nicht nur alte Bekannte wieder, sondern wir lernen auch einige neue Figuren kennen. Besonders spannend fand ich da Marcella, die mit einer Art Mafiaboss verheiratet ist und von diesem umgebracht wurde. Sie wurde wiederbelebt und will nur eines: Rache! Ach ja und ein bisschen Macht wär doch auch noch cool! Sie war eine super spannende Figur und hat mich wirklich sehr überrascht.

Die Geschichte blieb weiterhin spannend, konnte aber ebenfalls nicht ganz mit dem ersten Teil mithalten. Es wird aus sehr vielen unterschiedlichen Perspektiven erzählt, die nicht alle zur gleichen Zeit stattfinden. Da war es manchmal doch eher schwierig, den Überblick zu behalten.

Mein Fazit? Im zweiten Band geht es spannend weiter. Trotzdem ist er leider etwas schwächer als Band 1, der mich komplett überzeugen konnte. Schade, aber vielleicht schafft es die Autorin ja, mich mit dem dritten Teil dann nochmal so richtig zu begeistern.

Sonntag, 21. Juni 2020

Meine liebsten Buchzitate #22

1. "Brief an einen jungen Dichter" von Virginia Woolf, Seite 47

Denn wissen Sie, Lesen ist doch im Grunde, als öffnete man einer Horde Rebellen die Tür, die umgehend ausschwärmen und einen aus zwanzig Richtungen zugleich angreifen.

2. "Was wirklich passiert, wenn..." von Mike Pearl, Seite 299

Solange wir glauben, dass wir unweigerlich dem Untergang geweiht sind, werden wir es nicht schaffen, uns eine lebenswerte Zukunft aufzubauen.

3. "Die Julibraut" von Monika Feth, Seite 45

"Erwachsen", hatte Merle mir verächtlich hingeworfen, als ich kürzlich mit ihr darüber gesprochen hatte. "Da gibt es doch wirklich bessere Ziele."

4. "Bartleby, der Schreiber" von Hermann Melville, Seite 9

An dem einen Ende blickte sie auf die weiße Wand des Inneren einer geräumigen, von einem Oberlicht überdecken Schachtes, der das Gebäude von oben bis unten durchdrang. Diese Aussicht hätte man eher für langweilig denn für reizvoll halten können, da ihr fehlte, was die Landschaftsmaler "Leben" nennen.

5. "Beastmode - Es beginnt" von Rainer Wekwerth, Seite 38

"Schau mal." Sie zeigte ihm den Mittelfinger. "Neues Zeichen aus der Gebärdensprache. Heißt 'Fick dich'!"
Ohne ein weiteres Wort rannte sie los.
Damon wandte sich an Wilbur. "Ich glaub, sie mag mich."

Freitag, 19. Juni 2020

Das Buch der gelöschten Worte. Der erste Federstrich

Autorin: Mary E. Garner
Erschienen am 30.4.2020
Im Lübbe Verlag
ISBN: 9783404179800
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag
Zur Autorin:
"Mary E. Garner träumte sich schon immer gern in die Welten ihrer Lieblingsbücher. Bevorzugt jene, die in ihrem geliebten England spielen. Ihrer persönlichen Leidenschaft zur großen Insel und deren literarischen Figuren entsprang die Idee zu Das Buch der gelöschten Wörter, in das sie nun auch ihre Leserschaft in entführt."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Nichts ist für die Londonerin Hope Turner schöner, als sich in die Bücher ihrer Lieblingsautorin Jane Austen zu träumen. Denn ihr eigenes Leben ist alles andere als spannend und romantisch. Das ändert sich, als sie sich eines Tages in die Buchhandlung Mrs. Gateway’s Fine Books verirrt und dort einem mysteriösen Gentleman begegnet. Der attraktive Fremde geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Doch da ist auch der grimmige und unnahbare Rufus Walker, der sie regelrecht zu verfolgen scheint. Bis er ihr schließlich Unglaubliches offenbart: Der Buchladen ist das einzige Portal in die Welt der Bücher, in der die Romanfiguren ein Eigenleben führen. Doch diese Welt ist in Gefahr ..."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
In dieses Buch habe ich mich verliebt, als ich es zum ersten Mal in der Verlagsvorschau gesehen habe. Ich meine, welcher Büchernarr würde sich nicht in so einen Plot verlieben? Da wär man doch am liebsten selbst Teil von sowas! In welche Bücher ich wohl reisen würde, wenn ich die Chance dazu hätte? Wohl ganz sicher zu ein paar Kindheitslieblingen wie Momo oder Jim Knopf oder Pippi Langstrumpf! Wahrscheinlich auch in das Buch "Den Mond aus den Angeln heben"! Und wenn es um Klassiker geht, dann vielleicht ins "Decamerone" oder ich besuche Hamlet! So eine Gabe wäre doch ein mega Geschenk, nicht?

Wie ihr sehen könnt, war ich von der Idee sofort begeistert und bin auch mit dementsprechend großen Erwartungen an das Buch rangegangen. Ob sich die Erwartungen erfüllt haben? Nein. Gefallen hat es mir trotzdem.

In diesem Roman geht es um Hope Turner. Sie ist eine unglaubliche Leseratte und arbeitet bei einer Partnervermittlung. Ihre wahre Liebe hat sie aber noch nicht gefunden. Im Gegenteil: Ihr Verlobter hat sich von ein paar Jahren von ihr getrennt. Seitdem ist sie in Gedanken eigentlich hauptsächlich bei ihrer Mutter, die an einer seltenen Form von Demenz erkrankt ist. Doch dann verirrt sie sich in eine kleine Buchhandlung und damit stellt sich ihr gesamtes Leben auf den Kopf. Denn plötzlich ist da diese geheime Welt zwischen den Seiten der Bücher. Und Hope ist die einzige, die sie vielleicht noch retten kann.

Hope war mir sehr sympathisch. Ich konnte mich in ihr einfach wiedererkennen. Eine Leseratte, wie sie im Buche steht. Doch eines hat mich an ihr abgeschreckt: Sie scheint einfach immer alles sofort perfekt zu können. Ich meine, das hat man wohl so an sich, wenn man eine Art Auserwählte ist. Aber trotzdem hätte ich mir da ein bisschen mehr Entwicklung gewünscht. Einen Lerneffekt auf Hopes Seite kann man nämlich nicht wirklich erwarten, wenn sie sowieso schon alles beim ersten Anlauf zu schaffen scheint.

Die Geschichte selbst fand ich total spannend. Ihr habt eh schon in den oberen Absätzen gemerkt, wie sie mich die Idee verzaubert hat. Und die Umsetzung fand ich wirklich gewaltig gut. Da waren so viele Buchfiguren, die ich kannte! Bambi, Alice und die Grinsekatze, Dracula, Gepetto, Dr. Faust,... Und zu großen Teilen wurden die hier in diesem Buch wirklich gut eingebaut. Und auch wenn manche nicht ganz ihren Buchcharakteren entsprachen, waren dann andere dabei, die direkt aus der Ursprungsgeschichte zu stammen schienen. Verdammt, Dr. Faust spricht sogar gleich wie bei Goethe!
Was mir nicht so gut gefiel, war der Plottwist ganz am Ende des Buchs! Liebe Autorin: Das können Sie doch nicht machen! Der nächste Band erscheint doch erst in 10 Tagen! Und da kann ich den nicht kaufen, weil ich zuerst noch alle Prüfungen und Hausarbeiten erledigen will, bevor ich das nächste Buch kaufe!

Mein Fazit? Ich fand die Lektüre sehr unterhaltsam und freue mich auf Teil 2! Einige kleine Schwächen gab es zwar, aber alles in allem ist dieser Roman gut gelungen.

Mittwoch, 17. Juni 2020

The Old Man and the Sea [Kurzrezension]

Quelle: Verlag

Was haben die Amerikaner eigentlich mit ihren großen Fischen? Zuerst "Moby-Dick" und jetzt "The Old Man and the Sea". Weiß irgendwer, was es damit auf sich hat? Falls es überhaupt eine größere Bedeutung hat, natürlich. Allerdings hab ich in meinem Studium vor allem eines gelernt: Wenn mir irgendetwas Seltsames auffällt oder mich irgendwas irritiert, dann hat das immer eine Bedeutung. Und die kann man meistens irgendwie entschlüsseln. Also falls da irgendwer was weiß: Lasst es mich ganz dringend wissen!

Bei diesem Text handelt es sich wieder mal um eine Kurzgeschichte, wenn auch um eine etwas längere mit ungefähr hundert Seiten. Ich entschuldige mich also jetzt schon dafür, sollten in diesem Absatz irgendwelche Spoiler passieren. Es ist einfach sehr, sehr schwierig, die Handlung einer Kurzgeschichte zusammenzufassen, ohne zu viel zu verraten. Und auf diesen hundert Seiten begleiten wir nicht irgendeinen alten Mann auf seinem Fischerboot, sondern DEN alten Mann. Ich weiß gar nicht mehr, ob der einen Namen hatte. Ups! Ich glaub aber nicht, das wüsste ich sonst ziemlich sicher. Auf jeden Fall wird der alte Mann vom Unglück verfolgt: Schon seit Ewigkeiten hat er keinen Fisch mehr gefangen. Doch noch hat er die Hoffnung nicht aufgegeben. Und tatsächlich: Dieses eine Mal beißt einer an. Und was für einer! Der Fisch ist riesig, wahrscheinlich ein Wal. Und stark ist er auch. Es wäre unmöglich, den an Land zu ziehen. Also beschließt der alte Mann, ihn so lange das Schiff ziehen zu lassen, bis der Fisch müde wird. Immer weiter und weiter ins Meer hinaus...

Nun, eines muss man Hemingway lassen: Er hat es geschafft, dass ich hundert Seiten über einen alten Fischer lese. Und das ohne, dass mir dabei langweilig wurde. Respekt! Vor allem war die Lektüre deswegen spannend, weil ich einfach die ganze Zeit damit beschäftigt war, irgendeine Interpretation für die verschiedensten Details des Texts zu finden. Ich konnte es einfach nicht lassen - ich musste das tun. Und ich freu mich jetzt schon sehr darauf, die Notizen meiner Professorin zu diesem Text durchzulesen. Durch das Distant Learning hab ich ja jetzt mehr Kontrolle drüber, wann ich was lerne, vor allem auch, weil ich bei dieser Leselistenprüfung sowieso erst im Herbst antreten werde. Warum also Stress verbreiten und mir meinen ersten Eindruck mit den Notizen von jemand anderem verfälschen? Da interpretiere ich lieber zuerst alles mögliche in den Text hinein! Dadurch lern ich viel, viel mehr!

Stellenweise hatte ich mit diesem Text so meine Probleme. Vor allem, weil halt einfach nicht wirklich viel passierte. Und trotz des spannenden Schreibstils war es nicht immer so mitreißend, den alten Mann zu begleiten. Außerdem fand ich das Ende richtig deprimierend!

Mein Fazit? Kann man auf jeden Fall mal lesen und ist vom Schreibstil her auch ziemlich spannend. Zu hundert Prozent glücklich bin ich aber trotzdem nicht.

Montag, 15. Juni 2020

Sam McLain. Verrat

Autorin: Jaden Quinn
Erschienen am 30.10.2019
Im Selbstverlag
ISBN: B07ZTN6648
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Lovelybooks

Zur Autorin:
"Hinter dem Pseudonym Jaden Quinn stehen gleich zwei Autorinnen.
Jaden wurde 1995 in Baden Württemberg geboren und traf 2015 in einem Forum auf ihre Kollegin Quinn. Eigentlich war sie nur auf der Suche nach einer Testleserin für ihr Erstlingswerk, doch nach und nach entwickelten sich eine enge Zusammenarbeit und eine wunderbare Freundschaft zwischen den beiden Schreiberinnen. Innerhalb eines Jahres entstanden fünf Bände der McLain-Reihe, deren erster Teil im Mai 2018 erscheinen wird.
Quinn aus Niedersachsen wurde 1970 geboren und schreibt, seit sie einen Stift halten kann. Sie ist nicht nur im realen Leben die Ältere, sondern schreibt auch im Buch den Charakter Blake Mclain, Sams älteren Bruder. Außerdem "ist" sie Jack Martin, der Adoptivsohn eines wohlhabenden Konzernchefs. Jaden unterdessen steckt hinter den Charakteren Sam McLain und Dr. Martin. Alle anderen Figuren wurden von den Autorinnen je nach Szene und Situation abwechselnd geschrieben. Die Tatsache, dass hinter den Protagonisten zwei Köpfe stecken, führen häufig zu unerwarteten Wendungen und wunderbar lebendigen Dialogen."
Quelle: Lovelybooks

Klappentext:
"Ein illegales Labor, ein skrupelloser Geschäftsmann und zwei Brüder auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit.
»Ich wollte einen Neuanfang. Ein Leben ohne die Erinnerungen an das Labor. Das war ein Fehler.«


Um ein neues Leben zu beginnen, hat sich Sam McLain von allem losgesagt. Selbst von seinem Bruder Blake. Doch Sams Vergangenheit lässt sich nicht einfach abschütteln. Schon bald trifft er auf einen alten Feind. Im Versuch, das Richtige zu tun, bleibt Sam nur eine Wahl: der Verrat an seinem Bruder …  "

Quelle: Goodreads

Meine Meinung: 
So, heute gibts wieder mal ein Buch von zwei Self-Publisherinnen. Und es handelt sich hierbei um den zweiten Teil der McLain-Reihe. Den Rezension zum ersten Band findet ihr hier! Teil 1 mochte ich, hatte aber doch einige Kleinigkeiten zu bemängeln. Wie ihr wisst, ist es immer schwierig, eine Rezension zu einem zweiten Band zu schreiben, ohne zu spoilern. Ich bitte also um Entschudigung, falls sowas hier passiert.

Der erste Unterschied, der mir ins Auge gestochen ist, ist wieviel kürzer die erzählte Zeit ist, die dieses Buch behandelt. In Teil 1 erstreckte sich die Handlung  über sicher neun oder zehn Jahre. Wir begleiten die Jungs halt durch ihre gesamte Jugend. Jetzt sind die beiden erwachsen und es wird jetzt nur über etwa eines oder höchstens zwei Jahre erzählt. Das fand ich persönlich besser. Ich meine, wenn das im Tempo vom ersten Band weitergegangen wäre, müssten die zwei sich ja schon bald Gedanken über ihre Pensionierung machen. Aber nein, im Ernst jetzt: Es ist den Autorinnen so viel besser gelungen, die Spannung aufrecht zu erhalten. Und für mich war es leichter, den Überblick über das zu behalten, was denn wann passiert.

Die Beziehung zwischen den zwei Brüdern erreichte ja im letzten Band ihren Tiefpunkt. Sam ist weggelaufen, weil er sich von seinem Bruder Blake und dessen ständiger Sorge erdrückt fühlte. Und nun muss er mit den Konsequenzen leben. Vor allem, weil er direkt in die Hände eines alten Feindes stolpert, von denen er gehofft hat, sie nie wiedersehen zu müssen. Und die stellen ihn vor eine unglaubliche Wahl: Entweder er spielt bei deren kranken Experimenten mit - oder sie holen sich Blake zurück...

Ich persönlich fand den zweiten Band um einiges spannender als den ersten. Die Streitereien zwischen Blake und Sam, die den ersten Teil doch recht dominiert haben, rücken hier in den Hintergrund. Sie sind immer noch da und köcheln vor sich hin, aber hier passiert noch so unglaublich viel anderes. Das fand ich gut - der ständige Streit über die gleichen Themen gehörte ja zu meinen Hauptkritikpunkten beim ersten Band. Hier gibt es einfach so viel mehr Variation in der Handlung! Das fand ich großartig!

Ein Fehler, an den ich mich nicht aus dem ersten Band erinnern kann, waren Probleme mit den Überschriften. Ich spreche von diesen Zwischentiteln mit Ort und Zeit. Hier wurden in diesem Buch leider fast immer die Beistriche vergessen. Zwischen dem Ort und dem Zeitpunkt muss ein Beistrich. Vielleicht ergibt sich für die Autorinnen ja nochmal die Möglichkeit, das auszubessern.

Der Schreibstil hat mir schon bei Band 1 total gut gefallen - und das ist auch so geblieben. Ich meine sogar, hier eine kleine Entwicklung nach oben festzustellen. Vielleicht hängt das aber auch damit zusammen, dass ich die Handlung etwas spannender fand.

Mein Fazit? Normalerweise gilt der zweite Band einer Reihe als der schwächste. Hier ist das definitiv nicht so, denn Band 2 hat mir definitiv besser gefallen als der erste! Kann ich euch also mit gutem Gewissen weiter empfehlen!

Sonntag, 14. Juni 2020

Meine liebsten Buchzitate #21

1. "Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit" von Charlotte Roth, Seite 351

"Wenn man alt wird und sich noch immer wie ein Kind fühlt, Andí - was ist man dann?"
"Man könnte fröhlich sein."

2. "A Good Girl's Guide to Murder" von Holly Jackson, Seite 176

Echte Männer benutzen bei Einbrüchen Blümchenhandschuhe.

3. "Brief an einen jungen Dichter" von Virginia Woolf, Seite 45

Nehmen Sie all Ihren Mut zusammen, bieten Sie Ihre ganze Wachsamkeit auf, beschwören Sie sämtliche Gaben, die der Natur nur entlockt werden können. Und dann erlauben Sie es Ihrem Sinn für Rythmus, sich durch Männer und Frauen hindurchzufädeln, durch Omnibusse und Spatzen - alles, was sich auf der Straße findet -, bis er sie alle zu einem stimmigen Ganzen aufgereiht hat.

4. "Was wirklich passiert, wenn..." von Mike Pearl, Seite 70

Im Grunde genommen ist Unsterblichkeit unerreichbar, weil die Ewigkeit kein Endpunkt ist, an den man irgendwann gelangen kann. Niemand wird einen Blick auf den Kalender werfen und ausrufen: "Ich hab's geschafft! Jetzt ich bin ich in der Ewigkeit! Ich muss unsterblich sein!"

5. "Beastmode - Es beginnt" von Rainer Wekwerth, Seite 17

"Es ist unmöglich, diesen Jungen umzubringen, wir haben es versucht."

Samstag, 13. Juni 2020

Periode ist politisch. Ein Manifest gegen das Menstruationstabu

Autorin: Franka Frei
Erschienen am 2.3.2020
Im Heyne Verlag
ISBN: 9783453272651
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag
Zur Autorin:
"Franka Frei, 1995 in Köln geboren und im österreichischen Salzburg aufgewachsen, wurde quasi aus Versehen zur Expertin auf einem Gebiet, das sie seitdem nicht mehr loslässt. Seit ihrem Bachelor-Abschluss im Fach Angewandte Medien und dem plötzlichen Viral-Gehen in den sozialen Medien ist sie Menstruationsaktivistin – ein Vollzeitjob, der selbst im hippen Berlin Fragezeichen in die Gesichter zeichnet. Wenn sie nicht gerade in der Gender Studies-Vorlesung an der Humboldt-Universität sitzt, hält Franka Frei Vorträge an Universitäten, Volkshochschulen und Festivals im In- und Ausland und tritt bei Science Slams auf."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Was haben eine deutsche Hausfrau, die dänische Kronprinzessin und eine indonesische Fabrikarbeiterin gemeinsam? Sie menstruieren. Zumindest potenziell, denn sie gehören zu jenem Teil der Weltbevölkerung, der einen Zyklus hat. Die sagenumwobene Menstruation, Periode, Erdbeerwoche oder der Besuch von Tante Rosa machen weder Halt vor Herkunft noch vor Religion oder Klasse. Die Menstruation ist eine faszinierende Körperfunktion, dennoch gilt sie häufig als Tabu, was weitreichende Konsequenzen für die Umwelt, Wirtschaft und Geschlechtergleichstellung hat. Also ab in die Tonne mit dem Tabu! Franka Frei zeigt, wie das Menstruationstabu großen Schaden anrichtet, und dass es höchste Zeit ist, etwas dagegen zu tun."
Quelle: Verlag

Meine Meinung: 
Ich liebe dieses Buch. Ohne wenn und aber. Und das Beste: Ich hatte das echt nicht erwartet, dass es mir so gut gefällt!

Die Regel, die Menstruation, die Periode - wie auch immer man sie nennen will - ist auch für mich ein Thema, über das ich nicht wirklich gerne und oft rede. Ich weiß auch nicht wirklich viel mehr darüber, als die biologischen Basics, die ich in der Schule beigebracht bekommen habe und der Tatsache, dass immer wieder Frauen in Menstruationshütten sterben. Aber was ist beispielsweise mit der Belastung, die Einwegmenstruationsprodukte für die Umwelt und für unseren Körper bedeuten? Ich hatte ja gar keine Ahnung! Auch wenn es im Nachhinein vielleicht etwas naiv ist, dass ich nie daran gedacht habe.

Frau Frei hat einen wirklich sehr spannenden Blick auf die Menstruation. Sie scheint wirklich überhaupt kein Problem damit zu haben, darüber zu schreiben und scheint es fast schon zu genießen. Das war für mich total faszinierend, eben weil ich das bisher so gar nicht kenne. Das war super erfrischend und hat irgendwie auch gut getan. Ich wünschte, ich hätte dieses Buch schon vor ein paar Jahren in die Hand bekommen! Ehrlich, das hätte mir so unglaublich geholfen! Liebe (Schul-)BibliothekarInnen, die ihr diese Rezension lest: Holt euch dieses Buch und stellt es in eure Regale!

Schön waren auch die vielen Praxisbeispiele, aus dem Leben unterschiedlichster Menschen in unterschiedlichsten Ländern. Wie geht es beispielsweise Menstruierenden in Indien? Wie sehen die Religionen die Periode? Und warum sind die Verteilaktionen von Always und o.b. in Afrika nicht wirklich hilfreich? Was wären da bessere Ansätze?

Der Schreibstil war super! Frau Frei schreibt sympathisch und mit viel Humor. Ich hab das Buch an nur einem Nachmittag durchgelesen. Besonders toll fand ich die regelmäßigen Verleihungen der rosaroten Erdbeeren an alle Leute, die mit ihren Aussagen oder Taten dafür gesorgt haben, dass die Menstruation als so negativ wahrgenommen wird, wie es heute eben der Fall ist. Da sind Politiker dabei, Firmen, religiöse Figuren und Anführer und so weiter und so weiter.

Mein Fazit? Absolut großartig! Ich liebe es! Dieses Buch gehört eindeutig schon jetzt zu meinen Jahreshighlights!


Donnerstag, 11. Juni 2020

Ich sehe was, was du nicht siehst...

Autorin: Mel Wallis de Vries
Erschienen am 30.4.2020
Im One Verlag
ISBN: 9783846600979
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag
Zur Autorin:
"Nervenkitzel für jüngere Leser: Die 1973 in den Niederlanden geborene Autorin Mel Wallis de Vries ist die Nummer eins, wenn es um Thriller und Krimis für Jugendliche geht, dabei werden ihre Bücher aber genauso gerne von Erwachsenen gelesen. De Vries studierte Biologie und Journalistik und arbeitete mehrere Jahre als Journalistin und Marketing-Managerin. Erst nach der Geburt ihrer Tochter begann sie mit dem Schreiben. Heute zählt sie zu den erfolgreichsten Autoren der Niederlande und wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Mel Wallis de Vries lebt gemeinsam mit ihrer Familie in Amsterdam."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Emma ist verschwunden. Das letzte Mal haben ihre Freundinnen sie auf dem Weihnachtsfest gesehen. Seitdem gilt sie als vermisst. Zwar fehlt sie Lilly, Anouk, Bo und Mabel, dennoch beschließen die Mädchen schweren Herzens, den mit Emma geplanten Urlaub auch ohne sie anzutreten. Doch im Ferienort haben die Freundinnen das Gefühl, beobachtet zu werden. Als dann das T-Shirt in Bos Tasche auftaucht, das Emma trug, als sie verschwand, sind alle sich sicher: Emmas Mörder hat es auch auf sie abgesehen!"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Wieder ein Buch fertig gelesen, das meine Chance erhöht, bei der NetGalley-Challenge einen Preis abzustauben. Wahrscheinlich könnt ihr es schon gar nicht mehr hören, aber hey! Nur noch bis zum 14., dann habt ihr wieder ein Jahr Pause davon!

Bei diesem Buch handelt es sich um einen Jugendthriller. Es geht um Lilly, Anouk, Bo und Mabel, die zusammen auf Urlaub fahren. Sie sind seit ihrer Kindheit befreundet, doch seit Emma, die fünfte im Bunde, vor einem halben Jahr verschwunden ist, ist ihre Freundschaft nicht mehr die gleiche. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass da kaum mehr was übrig ist, zwischen den Mädels. Sie behandelten sich wie Fremde oder auch wie Leute, die einander eigentlich gar nicht ausstehen können. Besonders deutlich wird das bei Bo, die eine irre Freude daran zu haben scheint, alle anderen zu schikanieren. Egal was sie tun, für Bo ist es immer das Falsche. Sie ist total entnervt und immer wieder auch offen aggressiv. Ich mochte sie einfach überhaupt nicht und hab deswegen von den ersten paar Seiten weg vermutet, dass Bo irgendwas mit Emmas verschwinden zu tun hat.
Lilly ist das genaue Gegenteil von Bo und damit ihr Opfer Nummer 1. Sie ist extrem empfindlich und hat seit Emmas Verschwinden starke psychische Probleme. Sie hat Panikattacken, wirkte auf mich depressiv und sehr ängstlich. Eigentlich wollte sie gar nicht mitfahren, aber hat sich dann halt doch durchgerungen - ihren Freundinnen zuliebe.
Anouk ist ein ganz besonderes Mädchen, auch wenn sie das selbst nicht glaubt. Ihre Mutter arbeitet irgendwo im Bereich der Esoterik und natürlich hat sie ihre besondere Gabe geerbt. Bisher hat sie daran noch nie geglaubt und hat halt einfach mitgespielt. Doch in diesem Urlaub ist alles anders. Denn plötzlich spürt sie die Anwesenheit von jemandem, der gar nicht mehr da sein dürfte...
Und dann ist da noch Mabel. Sie sticht nicht so heraus wie die anderen, das einzige, was an ihr wirklich besonders ist, ist die Tatsache, dass sie im Moment an Liebeskummer leidet. Sie hat nämlich gerade Sam abserviert und will eigentlich diese Beziehung eigentlich nur vergessen...

Zu Beginn des Buches hatte ich so meine Zweifel, ob ich das hier wirklich fertig lesen will. Ich war mir einfach nicht sicher, was von dem allen halten soll. Die meisten Probleme hatte ich mit der Freundschaft der Mädels. Denn das als Freundschaft zu bezeichnen, kam mir einfach falsch vor. Gerade Bos Verhalten ist nicht gerade das, was man von einer Freundin erwartet. Da herrschte einfach Aggression von allen Seiten, Gruppendruck, Kommunikationsprobleme und so weiter und so weiter. Ihr wisst schon, all diese Dinge, die eine Beziehung so richtig schön ungesund machen.
Dadurch, dass mir Bo so unsympathisch war und ich sie in meinem Kopf sofort für alles mögliche verdächtigt habe, ist es für mich aber nie in Frage gekommen, abzubrechen. Hallo? Ich muss doch rausfinden, ob ich Recht habe?
Nun, kleiner Spoiler: Ich hatte mit gar nichts Recht! Das Ende hat mich total überrascht. Mit sowas hab ich wirklich nicht gerechnet. Diese Überraschung hat dem Buch auf jeden Fall eine bessere Bewertung beschert!

Den Schreibstil fand ich gut. Er war nichts wirklich Besonderes, aber klar und angenehm. Man merkt, dass dieses Buch gerade für jüngere Leser gemacht ist, was ja auch durchaus in Ordnung ist.

Mein Fazit? Mit dem Start ins Buch hatte ich so meine Probleme, allerdings wurde der Thriller dann gerade gegen Ende mit jeder Seite besser und hat sich so die Bewertung gerettet!

Dienstag, 9. Juni 2020

Shattered. Schwarzes Blut

Autorin: Biance Wege
Erschienen am 24.4.2020
Im Thienemann-Esslinger Verlag
ISBN: B086GYMKZX
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag
Zur Autorin:
"Bianca Maria Wege wurde 1997 in Sonthofen geboren und lebt derzeit in Weingarten (BW), wo sie Mediendesign und digitale Gestaltung studiert. Bereits als Kind schrieb sie begeistert an eigenen Storys und kritzelte im Unterricht kleine Geschichten an den Rand der Hefte. Auf ihrem #bookstagram Account (@waystowrite_), teilt sie unter anderem Buchempfehlungen und auch Schnipsel eigener Geschichten mit ihren Followern."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Gemeinsam mit Ace nimmt Haley den Kampf gegen Schattenwesen auf – mystische Romantasy mit Thrill

Haley ist eine Zonenwächterin – ihre Aufgabe ist es, die Bewohner in Antrum vor den todbringenden Schattenwesen zu schützen. Zunehmend aber verschwinden Menschen spurlos, und Haley muss sich – zunächst widerwillig – eingestehen, dass sie die Hilfe des mysteriösen Kriegers mit den silbernen Augen gut gebrauchen kann. Aber darf sie ihm trauen?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
So, wieder ein Buch für die NetGalley-Challenge fertig gelesen. Zwar ist das keines der offiziellen Challenge-Bücher, aber es zählen ja alle Rezensionen zu eBooks von der Seite, warum also nicht?

Ich weiß nicht mehr genau, welche Erwartungen ich an dieses Buch hatte. Aber: Das war es definitiv nicht. Nun, man muss auch sagen, dass der Klappentext vielleicht nicht besonders...passend ist. Klar, all das kommt so vor: Aber werden die menschenfressenden Schattenwesen erwähnt? Wird erwähnt, dass das Verschwinden der Menschen nicht von heute auf morgen passiert, sondern zu dem Punkt, wo die Geschichte einsetzt, schon voll im Gang ist? Oder dass dieses Buch in einer Art Zukunftsversion unserer Welt passiert, wo die Menschheit nur noch unter Kuppeln überleben kann? Das wären alles super spannende Aspekte der Geschichte gewesen, die man im Klappentext hätte erwähnen können. Schade, aber diese Chance hat man wohl einfach verpasst.

Sprechen wir doch ein bisschen über die Protagonistin: Haley. Sie befindet sich zu Beginn der Geschichte am Ende ihrer Ausbildung zur Zonenwächterin. Was genau diese Wächter so machen, weiß ich leider nicht. Sie scheinen eigentlich hauptsächlich dazu da zu sein, die "Schatten" zu töten, wenn sie sie finden. Ich war mich nicht sicher, wie ernst Haley diese Aufgabe nimmt. Auf der einen Seite hat sie Angst vor diesen Wesen und weiß, wie gefährlich sie sind - gleichzeitig scheint das für sie aber alles irgendwie auch ein Spiel zu sein. Anders kann ich mir nicht erklären, warum sie in regelmäßigen Abständen von langweiligen (also sicheren) und spannenderen (also gefährlicheren) Zonen spricht. Oder auch, warum sie überhaupt keine Angst zu haben scheint, als plötzlich alles um sie herum in Frage gestellt wird. Für sie scheint das einfach selbstverständlich zu sein und nichts, wogegen man sich in der ersten Sekunde total wehren würde. Was genau da passiert? Sag ich nicht, sonst müsste ich spoilern!

Die Geschichte wirkte auf mich noch nicht ganz ausgereift. Gerade gegen Ende passierte dann alles Schlag auf Schlag, ohne dass mir als Leserin die Zusammenhänge so richtig klar wurden. Gerade in den letzten paar Kapiteln: Was zur Hölle ist denn hier bitte passiert? Dieses Tempo und dieser, nennen wir es Plottwist, passt nicht zum restlichen Buch. Was auch immer ich erwartet habe: Das war es nicht. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das so gut war, das Buch so enden zu lassen, wie es endet. Ich habe immer noch so einige offene Fragen, die man meiner Meinung nach noch hätte klären müssen.

Den Schreibstil halte ich für in Ordnung. Er lag halt irgendwo im oberen Durchschnitt, mit einigen doch recht mitreißenden Szenen, aber leider auch mit einigen Durststrecken, die ich dann doch eher schwach fand

Mein Fazit? Dieses Buch halte ich leider nur für mittelmäßig. Schade, aber wenigstens kein kompletter Fehlgriff!

Sonntag, 7. Juni 2020

Meine liebsten Buchzitate #20

1. "Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit" von Charlotte Roth, Seite 315

Zum Alleinsein war er so wenig gemacht wie sie. Kein einsamer Mensch war dazu gemacht.

2. "A Good Girl's Guide to Murder" von Holly Jackson, Seite 169

Sollte ich jemals eine Frist verpassen, dann nur, weil die Apokalypse eingesetzt hat.

3. "Brief an einen jungen Dichter" von Virginia Woolf, Seite 41

Warum sollte die Dichtung, jetzt, da sie sich so wahrhaftig aus gewissen Unwahrheiten, den Trümmern des großen viktorianischen Zeitalters, herausgewühlt hat, jetzt, da sie so aufrichtig in den Geist des Dichters hinabgestiegen ist und die Grundmauern neu definiert hat - eine Renovierungsarbeit, wie sie von Zeit zu Zeit anfällt und dringend notwendig war, denn schlechte Dichtung resultiert fast immer daraus, dass man sich selbst vergisst (verliert man diese zentrale Gegebenheit aus dem Blick, wird alles entstellt und verunreinigt) - jetzt also, sage ich, da die Dichtung dies alles geschafft hat, warum sollte sie nun nicht wieder die Augen öffnen, aus dem Fenster schauen und über andere Menschen schreiben?

4. "Helden auf der Couch. Ein psychiatrischer Streifzug durch die Literaturgeschichte" von Claudia Hochbrunn und André Bottlinger, Seite 26

Wenn Prophezeiungen dazu neigen, sich selbst zu erfüllen, so haben wir dennoch die Möglichkeit, die Art, wie sie sich erfüllen, zu beeinflussen.

5. "Totsee" von Arne M. Boehler, Seite 12

"Die Säle waren ausverkauft."
"Klar. Die Mehrzweckhalle in Gundelsheim und das Bierzelt in Poppendorf kriegt auch mein hässlicher Schwager mit seiner Umptata-Musik voll."

Freitag, 5. Juni 2020

Walden

Autor: Henry D. Thoreau
Erschienen am 13. April 2020
Im Manesse Verlag
ISBN: 9783717525080
Rezensionsexemplar: Nein

Quelle: Verlag
Zum Autoren:
"Henry David Thoreau (1817-1862) wurde in Concord, Massachusetts, geboren und arbeitete zunächst als Volksschullehrer. Mit "Walden" begründete er die Tradition amerikanischer Naturessayistik. Seine Schriften - darunter sein Werk "On Civil Disobedience" - hatten weltweiten Einfluss auf Bürgerrechts- und Umweltschutzbewegungen und inspirierten u.a. Tolstoi, Gandhi und Martin Luther King."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Ein Klassiker von enormer Brisanz: ein leidenschaftliches Plädoyer für Verantwortung, Selbstbestimmung und ein naturnahes, ressourcenschonendes Leben. Nirgendwo finden sich die besseren Argumente für Achtsamkeit und Nachhaltigkeit, Minimalismus und Vegetarismus.

Was ist im Leben wirklich von Bedeutung? Um dies herauszufinden, kehrte Henry David Thoreau vor über hundertfünfzig Jahren der Zivilisation den Rücken und zog hinaus in die Stille der Wälder. Am Walden-See in Concord, Massachusetts, verbrachte er zwei Jahre in einer selbst gebauten Holzhütte, um «zu sehen, ob ich nicht lernen könne, was es zu lernen gibt, damit mir in der Stunde des Todes die Entdeckung erspart bleibe, nicht gelebt zu haben». Der grandiose Selbsterfahrungsbericht «Walden» legt Zeugnis von seiner Suche ab: mit sensiblen, poetischen Naturbeschreibungen und dem glaubhaften Plädoyer für echte Naturverbundenheit und ein selbstbestimmtes Dasein. Längst ist dieses Buch zu einer Art grüner Bibel geworden, in der man die besten Argumente für Nachhaltigkeit, Ökologie, Vegetarismus und Minimalismus findet."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich für die Uni gelesen. Genauer: Für die Leseliste der Amerikanischen Literatur. Die ist, wie schon erwähnt, ziemlich lang, doch bisher war das einer Klassiker von dieser Liste, die mir die meiste Freude gemacht haben.

Die Freude an diesem Buch beginnt schon bei der Machart. Das Buch hat ein sehr kleines Format, sodass es problemlos in jede meiner Jackentaschen hat, was den Transport natürlich super einfach macht, selbst wenn es nur von einem Zimmer in ein anderes geht. Das Büchlein liegt gut in der Hand, hat ein ansprechendes Cover und ein grünes Lesebändchen, das sich aber leider ziemlich schnell aufgelöst hat, da ich natürlich immer damit rumspielen musste. Besonders überrascht hat mich, dass dieses Buch klimafreundlich sein soll. Doch auf der Rückseite steht "Klimaneutrales Druckprodukt" und "Manesse fördert mit dieser Ausgabe ein Waldschutz-Projekt in Brasilien". Sehr schön, dann brauch ich kein schlechtes Gewissen haben, dass ich ein Papierbuch statt einem eBook gekauft habe! Hoffen wir nur, dass das auch wirklich stimmt und kein schlechter Marketing-Trick ist.

Diesen Text finde ich überraschend aktuell. Es geht um den Rückzug des Autoren in eine einsame Hütte im Wald. Ja, diese Geschichte berichtet von realen Begebenheiten und nicht von irgendeinem Gedankenexperiment. Bei Thoreau handelt es sich nämlich um einen Autor, der wirklich so lebt, wie er es auch von anderen verlangt. Das hat ihn sogar ins Gefängnis gebracht, wovon er auch in diesem Buch berichtet - weil er sich geweigert hat, die Steuern zu bezahlen, da die für einen Krieg eingesetzt wurden, an den er nicht glaubte. Von ihm kommt der Begriff von "civil disobedience" her, der im Moment von einer von Österreichs Parteien als Argument gebracht wird, warum Anhänger keine Masken tragen sollen. Nun, wenn ihr meint. Blöd irgendwelchen Politikern nachzurennen und ohne zu Denken all das auszuführen, was die euch sagen oder etwas nicht zu tun, weil es minimal unbequem für euch ist, obwohl es Menschenleben retten könnte, ist zwar nicht ganz das, was Thoreau unter dem Begriff versteht, aber okay. Hört bitte wenigstens auf diesen Begriff zu verwenden! Dann muss ich euch auch nicht dauernd korrigieren!
Ein weiteres wichtiges Thema, das Thoreau hier behandelt, ist der Umweltschutz. Ja, das war auch schon bei ihm ein Problem! Stellenweise beschreibt er das auf eine Art, die mich total überraschte, wenn ich mir das Alter des Texts ins Gedächtnis rief. Das könnte heute genau so auch heute geschrieben und veröffentlicht werden und es würde immer noch zutreffen.

Thoreaus Philosophie ist sehr spannend, doch vor allem geht es hier in diesem Buch auch um seinen Alltag. Wieviel Geld gibt er während seiner Zeit im Wald aus? Was tut er den lieben langen Tag? Warum hat er sich dazu entschieden, vegetarisch zu leben? Und so weiter und so weiter.

Mein Fazit? Ein super spannender philosophischer Text, den ich euch mit gutem Gewissen weiterempfehlen kann!

Mittwoch, 3. Juni 2020

Whitefeather. Legende der Schwingen

Autorin: K. T. Meadows
Erschienen am 28.5.2020
Im Carlsen Verlag
ISBN: 9783646605952
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Zur Autorin:
"K.T. Meadows wurde 1979 in Niedersachsen, genauer im Herzen Ostfrieslands, geboren. Bereits in ihrer Kindheit begann sie zu schreiben, doch erst mit 31 Jahren schrieb sie ihren ersten Roman. Seither lässt die Welt zwischen den Zeilen sie nicht mehr los. Dabei fühlt sie sich vor allem im Romantic-Fantasy Genre zu Hause.Heute lebt die erfolgreiche Autorin mit ihrem Mann und ihren Kindern in Baden-Württemberg am südlichen Oberrhein."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"**Wenn zwischen schwarz und weiß noch so viel mehr liegt**
Die 18-jährige Liz steht kurz davor, ihre lang ersehnten Engelsflügel zu erhalten. Diese muss sie sich jedoch mit einem Sprung von der heiligen Klippe verdienen – der einzige Weg, um in eine der zwei Himmelsstädte aufzusteigen. Wird sie weiße Schwingen tragen, gehört sie zu den anführenden Whitefeather, die kämpferischen Blackfeather besitzen schwarze Flügel. Liz sehnt den Tag des Rituals in gleichem Maße herbei, wie sie ihn fürchtet. Denn obwohl die helle Farbe ihre Bestimmung zu sein scheint, gehört ihr Herz jemandem, dessen Sprung ihn zu einem Blackfeather machen wird ...
Engel-Fantasy mit Suchtfaktor
Eine magische Himmelswelt, zwei Jugendliche, die sich entgegen jeder Vernunft zueinander hingezogen fühlen, und eine folgenschwere Entscheidung. Spannend und romantisch bis zur letzten Seite."

Quelle: Verlag

Meine Meinung:
So, das erste Challenge-Buch für NetGalley hab ich jetzt offiziell fertig gelesen. Dann kann ja schon nichts mehr schiefgehen, oder? Dann bin ich ja schon fast fertig mit der Challenge! Nein, nein, ein paar Bücher für die Challenge hab ich schon noch vorgesehen. Ein offizielles Challenge-Buch noch, der Rest sind keine Challenge-Bücher, zählen aber trotzdem dazu, wenn ich die Rezi bis zum 14. hochlade. Das sollte sich ausgehen! Wir werden es sehen!

Die Hauptfigur in diesem Buch ist Liz! Sie ist eine sympathische junge Frau, die ihr Leben lang darauf hingefiebert hat, endlich ihre Flügel zu bekommen und zum Engel zu werden. Nur dadurch kann sie in eine der Himmelsstädte aufsteigen und die Farbe der Schwingen bestimmt, wohin sie kommt. Und die Farbe wird durch ihren Charakter bestimmt. Weiß steht für Ordnung, Wissen und die Bewahrung von diesem Wissen. Schwarz steht für Mut und Leidenschaft. Für Liz ist dieses Ritual aber Nichts, vor dem sie sich fürchten muss: Sie weiß ganz sicher, dass sie weiße Flügel bekommen wird! Genauso wie ihr Kindheitsfreun Lijan. Und der gemeinsame Freund Fab wird sicher schwarze Flügel bekommen, immerhin hat er es sich zur Aufgabe gemacht, gegen so viele Regeln wie möglich zu verstoßen. Ob das dann auch genauso kommt, wie es die drei vorausahnen? Nun, das werde ich euch hier nicht sagen. Dafür müsst ihr dieses Buch schon selbst lesen!

In dieser Geschichte tauchen wir ein in die magische Welt der Engel. Diese Welt ist sehr faszinierend, vor allem die Engelsstädte, die wir durch Liz's Augen besser kennen lernen durften, waren spannend. Das hat mir super gut gefallen. Die zwei Städte könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie sind an die Charakterzüge, für die die Farbe der Schwingen steht, angepasst. Also die Stadt für die weißen Engel hat eine riesige Bibliothek und die für die schwarzen Engel hat berüchtigte Bars. Sie sind also so, wie ich es erwartet habe - das ist aber nichts Negatives, wirklich nicht.

Die Geschichte glänzt durch einige ziemlich überraschende Plottwists, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet habe. Gerade das Ende: Wow, das hat mich aus der Bahn geworfen! Was zur Hölle war das? Ich brauche den nächsten Teil und zwar jetzt sofort! Bitte, bitte? Ich kann doch nicht bis Juli auf Teil 2 warten!

Der Schreibstil war wirklich sehr schön! Das Buch konnte mich mitreißen und ließ mich nicht mehr los. Ich las die zweite Hälfte in einem Rutsch durch, für die erste Hälfte brauchte ich etwas länger, weil ich einfach weniger Zeit zum Lesen hatte.

Mein Fazit? Hat mir super gut gefallen! Mira approves!


Montag, 1. Juni 2020

Neuzugänge im Juni

Hi ihr Lieben!

Schon wieder ist ein Monat um. Kommt nur mir das so vor oder vergeht die Zeit im Homeoffice wirklich schneller? Wahrscheinlich kommt es mir nur so vor, weil Dinge wie das tägliche Pendeln oder die Vorlesungen in der Uni wegfallen. Und damit halt auch die normale Struktur des Alltags fehlt. Naja, es ist wie es ist. Meine neue Zeitrechnung sind die Bücher, die ich lese und gelesen habe. Und das sind, wie ihr wisst, ziemlich viele. Gut, dass ich da, wie jedes Monat, auch wieder Nachschub bekommen habe. Stellt euch doch nur mal vor, welche Katastrophe das wäre, wenn ich plötzlich keine Bücher mehr hätte?! Nun, dieser Super-GAU bleibt mir noch erspart, im letzten Monat durften nämlich 18 neue Bücher bei mir einziehen. Die Bücher, die ich aus der Bücherei entführt habe, sind da natürlich nicht mit einberechnet, dafür die 10 Rezensionsexemplare, die mir verschiedene Autoren und Verleger zukommen lassen haben. Welche das waren? Nun, lest selbst:

Quelle: Verlag
Dieses Buch hat mich vom Cover-Design sehr an eines erinnert, das ich so mit 14 Jahren oder so gelesen habe und das mich sehr begeistert hat. Deswegen habe ich dann auch den Klappentext durchgelesen - und der hat mich davon überzeugt, dem Buch eine Chance geben zu wollen. Es ist (natürlich) nicht die gleiche Geschichte, die ich damals gelesen habe, hört sich aber auch total spannend an. Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Quelle: Verlag
"Vicious", das ist Teil 1 der Reihe, habe ich im Dezember gelesen - und ich habe es geliebt. Ist also klar, dass ich mir Band 2 kaufen musste, sobald der in den Regalen steht! Ich habe dieses Buch sogar schon vor dem offiziellen Erscheinungstermin bestellt - allerdings nur einen Tag früher.

Quelle: Verlag
Auf dieses Buch freue ich mich, seit ich es zum ersten Mal auf der Seite des Verlags gesehen habe. Das war im März, glaube ich. Nun ist endlich der Erscheinungstermin da - und ich bekam doch glatt ein Rezensionsexemplar von diesem Buch! Vielen, vielen Dank! Ich freu mich jetzt schon total!

Quelle: Verlag
Dieses Buch steht auf meiner Leseliste für American Literature. Eigentlich hatte ich mir das Buch schon von der Bücherei ausgeliehen - aber diese Version war schon mega alt. Die Seiten waren schon nur noch lose auf einem Haufen, der Umschlag ganz eingerissen. Ich hatte Angst, dass dieses Buch zu Staub zerfällt, wenn ich es auch nur anfasse! Deswegen habe ich mich dazu entschlossen, mir eine neue Ausgabe zu kaufen. Liest sich gleich viel angenehmer!

Quelle: Verlag
Auf dieses Buch wurde ich durch den lustigen Titel aufmerksam. Gutenachtgeschichten? Für Leute wie mich, die Angst vor Populisten haben? Das muss ich lesen! Schön, dass das der Verlag genauso sah und mir ein Exemplar zur Verfügung stellte! Vielen Dank!

Quelle: Verlag
An Rezensionsexemplaren wie diesem merke ich, dass ich bei meinem Blog zumindest nicht alles falsch mache. Das Buch hat extrem gute Kritiken auf Goodreads, Lovelybooks und co., ich hab bisher nur positive Reaktionen darauf gesehen. Und ganz ehrlich: Wenn der Inhalt nur halb so gut ist, wie es Cover und Klappentext versprechen, dann ist dieses Buch mindestens 4 Sterne wert! Vielen Dank also an den Verlag- ich hoffe, ihr enttäuscht mich nicht!

Quelle: Verlag
Oh mein Gott, Kiera Cass hat ein neues Buch veröffentlicht. 2016 habe ich die Selection-Reihe von dieser Autorin gelesen und es hat mir total gut gefallen. Ich hab ganze Busfahrten lang mit einer Freundin von diesem Buch geschwärmt! Kein Wunder also, dass meine Erwartungen an dieses neue Buch sehr, sehr hoch sind. Ich will nochmal zurück in diese magische Welt - aber in eine, die ein bisschen anders ist, sodass ich wieder zum ersten Mal darin eintauchen kann! Ob mir dieses Buch den Wunsch erfüllen kann? Wir werden es sehen! Vielen Dank auf jeden Fall an den Verlag, dass ihr mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt habt!

Quelle :Verlag
Am 13. Mai hat wieder die NetGalley-Challenge gestartet - und natürlich bin auch ich wieder dabei. Die Chance auf die Preise und die coolen Rezensionsexemplare lass ich mir ganz sicher nicht entgehen. Dieses Buch ist eines von den zwei Büchern, die mich dieses Jahr direkt angesprochen haben und die ich mir deswegen auch sofort runtergeladen habe. Ich bin schon gespannt, mit wievielen Rezensionen ich dieses Mal teilnehmen werde.

Quelle: Verlag
Dieses Buch ist Rezensionsxemplar Nummer zwei für die NetGalley-Challenge. Ich freue mich schon sehr auf die Lektüre und bin schon sehr gespannt, wie mir dieses Buch so gefällt.

Quelle: Verlag
Bei diesem Buch war ich mir lang nicht sicher, ob ich es wirklich lesen will. Wie schon im Titel steht: Die Menstruation ist ein Tabuthema, über das zumindest ich nicht wirklich viel spreche. Warum also ein Buch darüber lesen? Ich bin ewig darum herumgeschlichen, online und in den Buchhandlungen. Schließlich hab ich mich dazu durchgerungen, beim Verlag ein Rezensionsexemplar anzufragen - und ich habe es nicht bereut. Warum? Nun, das werdet ihr in meiner Rezi sehen, die hoffentlich bald kommt.
Quelle: Lovelybooks
Auch bei diesem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar. Vielen Dank an den Autoren dafür! Besonders gespannt bin ich darauf, wie denn hier erzählt wird. Geworben hat der Autor damit, dass ein Waldkauz die Figur ist, die uns die Geschichte schildert. Ich bin sehr gespannt darauf, das hört sich auf jeden Fall schon mal richtig, richtig ungewöhnlich an.

Quelle: Verlag
Dieses Buch habe ich mir für die Uni gekauft. Ja, richtig geraten: Für die Prüfung zur Amerikanischen Literatur. Ihr seht schon, dieses Fach wird mich auf diesem Blog noch länger begleiten.
Quelle: Verlag
Ihr denkt, dass ich mir dieses Buch ebenfalls für die Leselistenprüfung gekauft habe? Nun, falsch gedacht! Leider gab es eine ziemlich strenge Begrenzung für die Leseliste und ich durfte nur einen Roman völlig frei wählen. Und da habe ich mich für eine Nobelpreisträgerin entschieden. Dieses  Buch wäre meine zweite Wahl gewesen, falls Toni Morrison nicht in Ordnung gewesen wäre. Ich habe es mir trotzdem gekauft und will es trotzdem lesen.

Quelle: Verlag
Eigentlich wollte ich mir dieses Buch von der Unibücherei ausleihen. Ich habe es dort sogar abgeholt. Aber das war irgendsoein halb zerfalles Heftchen, das sicher schon in den Jahren nach Franklins Tod in dieser Bücherei herumlag. Also hab ich mir lieber eine ordentliche Ausgabe gekauft, bei der ich keine Angst haben muss, dass sie beim Umblättern in Staub zerfällt.

Quelle: Verlag
Dieses Buch ist eines von denen, auf die ich mich in diesem Semester besonders freue. Die Idee der Geschichte fasziniert mich einfach und vor allem das Ende, das ich euch aber hier nicht verraten werde. Ich habe diese Ausgabe in einer Buchhandlung in der Stadt gefunden und sofort zugeschlagen. Die Buchhändlerin schien ziemlich überrascht, dass dieses Buch tatsächlich mal verkauft wird. Und ich war überrascht, dass es noch nie gekauft wurde.

Quelle: Verlag
Ebenfalls ein Eintrag auf meiner Leseliste für Amerikanische Literatur. Keine Ahnung, was ich von diesem Buch erwarten soll. Um ehrlich zu sein, hab ich noch nie was von diesem Buch gehört. Tja, ich lass mich einfach überraschen, wir werden ja sehen, wie gut oder schlecht es mir gefällt.

Quelle: Verlag
 Auch dieses Buch ist (wie könnte es anders sein) wegen der Leseliste für Amerikanische Literatur bei mir eingezogen. Und auf dieses hier bin ich wirklich schon total gespannt, denn Toni Morrison hat den Literaturnobelpreis gewonnen. Nicht für dieses Buch, aber trotzdem wird das sicher eine sehr spannende Lektüre.
Quelle: Verlag
Ja, auch ein Thriller durfte diesen Monat wieder bei mir einziehen. Mit dem Sticker "Ausgezeichnet als einer der besten 100 Krimis und Thriller seit 1945", der auf dem Cover klebte. Nun, da bin ich jetzt aber gespannt. Ich weiß nicht, ob Verleger das wissen, aber es ist meistens keine gute Idee, die Erwartungen der Leser so hoch zu schrauben. Aber okay. Ich lasse mich gerne davon überzeugen, dass dieser Thriller wirklich einer der besten seit dem Ende des zweiten Weltkrieges ist. Wir werden sehen.

Wie siehts bei euch aus? Kennt ihr eines der Bücher, die neu bei mir einziehen durften? Wenn ja, wie hat es euch gefallen? Lasst es mich auf jeden Fall wissen und lasst mir einen Kommentar da!

Alles Liebe!
Eure Mira