Freitag, 18. Juni 2021

Ideen um das Ende der Welt zu vertagen

 Autor: Ailton Krenak
Erschienen am 13.04.2021
Im btb Verlag
ISBN: 9783442771127
Rezensionsexemplare: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Ein eindringlicher Appell – von einem der wichtigsten indigenen Vordenker Brasiliens

Die Menschheit steht vor der globalen Katastrophe. Der brasilianische Umweltaktivist Ailton Krenak sieht den Grund dafür in unserer bisherigen Definition vom Menschen – als Krone der Schöpfung, die berechtigt ist, die Natur nach Belieben auszubeuten. Sein eindringlicher Appell: Um unseren kollektiven Marsch in den Abgrund zu stoppen, müssen wir uns neu orientieren, veraltete Denkmuster loslassen und einen Weg zurück zu unserem Ursprung finden. Dabei helfen uns die verschiedenen kulturellen Auslegungen vom Menschsein, die überall auf dem Planeten zu finden sind. Nur so können wir das Ende der Welt vertagen."
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Ich interessiere mich sehr für Klimaschutz - unter anderem aufgrund meiner Schwester, die bei Fridays For Future aktiv ist und mich immer wieder auf die Dinge aufmerksam macht, die ich besser machen könnte oder sollte. Deswegen war für mich auch klar, dass ich dieses Buch lesen möchte.

Dieses Buch besteht aus mehreren Essays zum Thema Umweltschutz und Klimakatastrophe. Denn wie wir alle in der Zwischenzeit hoffentlich mitbekommen haben: Der Klimawandel könnte für viele, vielleicht sogar für alle Menschen den Tod bedeuten. Und trotzdem wird das Thema von vielen mit einem Schulterzucken abgetan. Nicht aber vom Autoren. Er ist Mitglied der indigenen Bevölkerung Brasiliens, seine Vorfahren haben im Einklang mit der Natur gelebt und deswegen ist die Zerstörung unserer Umwelt für ihn auch sichtbarer als für jemanden wie mich.

Mir gefiel der Schreibstil. Es fühlte sich an, als würde der Autor einfach neben mir sitzen und mir von seiner Meinung zum Thema erzählen. Er verwendet eine sehr bildreiche Sprache, mit der ich gut umgehen konnte und von der ich nicht genug bekommen konnte. Diese Texte hatten definitiv Suchtpotential.

Ich bin mir nicht sicher, was der Autor als Lösung für unser Dilemma ansieht. Auf mich wirkte es so, als würde er einfach wieder in Einklang mit der Natur leben wollen, so wie seine Vorfahren - was ja auch total in Ordnung und eigentlich sogar echt cool ist! Aber ich weiß nicht, ob diese Strategie weltweit umsetzbar ist. Ich weiß nicht, ob das für mich umsetzbar wäre. Wenn ich über Umweltschutz nachdenke, dann gehe ich eigentlich immer davon aus, dass sich die Menschheit weiterentwickelt, umweltfreundliche Technologien entwickelt und wir es so schaffen, nicht auszusterben. Über eine Rückkehr zum Leben in und mit der Natur habe ich nie nachgedacht. Das wäre dann ja auch ein Leben ohne Computer, ohne Internet, ohne gedruckte Bücher und ohne Allergietabletten. Hm. Ich weiß nicht, ob es wirklich das ist, was ich mir von der Zukunft wünsche.

Mein Fazit? Spannende und gut geschriebene Texte zum Thema Klimaschutz, die zum Nachdenken anregen.

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