Donnerstag, 24. Juni 2021

Wie Salz auf der Zunge. Frauen und das Meer

 Autorin: Charlotte Runcie
Erschienen am 13.4.2021
Im btb Verlag
ISBN: 9783442719686
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag

Klappentext:
"Das Meer hat Charlotte Runcie schon immer magisch angezogen - die beruhigende, meditative Seite ebenso wie die wilde unbezähmbare. Als Charlotte ihre geliebte Großmutter verliert und zum ersten Mal schwanger ist, verspürt sie diesen Drang so stark wie noch nie. In »Wie Salz auf der Zunge« geht die Autorin nicht nur ihrer ganz persönlichen Faszination auf den Grund. Sie schreibt zugleich eine Kulturgeschichte der See aus weiblicher Sicht: wir erfahren von Meerjungfrauen und Najaden, griechischer Mythologie und schottischen Legenden, Schiffbrüchigen und Sirenen."
Quelle: Verlag 

Meine Meinung:
Dieses Buch ist autobiografisch. Das macht es für mich um schwerer, es zu rezensieren. Es geht hier um ein für die Autorin hochemotionales Thema: ihre erste Schwangerschaft. Ich war noch nie schwanger, wie realistisch das dargestellt ist, kann ich hoffentlich erst in ein paar Jahren beurteilen. Wir begleiten hier die Autorin vom Schwangerschaftstest und dem ersten Arztbesuch, durch den Geburtsvorbereitungskurs bis hin zur Geburt und der Zeit danach. Das war interessant zu verfolgen, aber nicht der Hauptgrund, warum ich dieses Buch lesen wollte. Genau wie die Autorin bin ich seit meiner frühen Kindheit vom Meer fasziniert. Vor allem, weil es so groß ist. Ihr müsst euch das mal vorstellen: Ich bin aus Tirol. Weiter als ein paar Kilometer sieht man hier nie. Da sind sofort Berge, die dir die Sicht versperren. Der Horizont in flachen Gegenden hat mich daher schon immer fasziniert, vor allem der Horizont des Meeres. Dazu kommen noch die ganzen Geschichten, die mit dem Meer verknüpft sind. In der Literatur spielt das Meer oft eine Rolle. Damit sind viele Mythen verknüpft und es wurde durch die Jahrhunderte oft in prägenden Szenen zum Schauplatz gemacht. Solche Geschichten über das Meer bilden den zweiten Schwerpunkt des Romans. Überraschend war für mich, dass ich viele der Geschichten nicht kannte. Runcie geht hier vor allem auf Geschichten aus ihrer Region ein - und die meisten davon habe ich hier zum ersten Mal gelesen. Das war interessant für mich. Doch auch Faktenwissen spielt hier eine Rolle. Wusstet ihr zum Beispiel, dass es einen Unterschied macht, ob man in Salzwasser oder Süßwasser ertrinkt? Denn Ertrinken ist nicht immer gleich! Deine Überlebenschancen sind um einiges geringer, wenn du in Süßwasser ertrinkst. (An dieser Stelle muss ich mich bei meiner Familie dafür entschuldigen, dass ich ihnen diesen Unterschied während unserem Filmabend lang und breit erklärt habe, weil da eine Person ertränkt wurde und ich einfach nicht widerstehen konnte.)

Meiner Meinung nach waren sich viele der Geschichten, die hier beschrieben wurden, ähnlich. Das verringerte die Spannung. Noch dazu war mir nicht klar, warum genau diese Geschichten ausgewählt wurden. Da fehlte mir der rote Faden und eine Verbindung zur Haupthandlung. Ich meine, dieses Buch ist zwar eine nette Sammlung dieser Geschichten über das Meer, aber das fehlte mich einfach. 

Mein Fazit? Ein interessantes Buch über die Schwangerschaft der Autorin und ihre Beziehung zum Meer. Leider fehlte mir an einigen Stellen aber der rote Faden.

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