Autorin: Fran Kimmel
Erschienen am 18.9.2020
Im DTV Verlagshaus
ISBN: 9783423262415
Rezensionsexemplar: Ja
Quelle: Verlag |
Zur Autorin:
"Fran Kimmel wurde in Calgary (Kanada) geboren und ist auch dort aufgewachsen. Sie hat mehrere Kurzgeschichten und Romane veröffentlicht und lebt heute in Lacombe, Alberta."
Quelle: Lovelybooks
Klappentext:
"Wie ein einsames kleines Mädchen das Leben einer ganzen Familie verändert
Es herrscht tiefster Winter im Norden Kanadas, als der ehemalige Polizist Eric Nyland ein Mädchen entdeckt, das allein durch den Schnee wandert. Er nimmt das Kind für die Weihnachtstage bei sich zu Hause auf, obwohl seine Frau Ellie nicht gerade begeistert über den unerwarteten Zuwachs ist. Denn die Nylands haben ihre eigenen Probleme. Die Stimmung im Haus ist angespannt. Und alles andere als weihnachtlich. Aber mit Hannahs Ankunft verändert sich etwas, langsam und fast unmerklich. Niemand hätte es für möglich gehalten, niemand könnte es in Worte fassen - doch tatsächlich gelingt es diesem kleinen Mädchen, das völlig allein auf der Welt ist, wieder Wärme und Nähe in die Familie zu bringen."
Quelle; Verlag
Meine Meinung:
Kaum ist Weihnachten vorbei, lese ich Bücher über Weihnachten. Zwei um genau zu sein, das hier ist das erste, die Rezi zum zweiten kommt auch noch im Jänner - wir wollen ja, dass das Buch zumindest ein bisschen zur Jahreszeit passt. Dieses Buch wurde mir im Rahmen des NetGalley Adventkalenders angeboten und weil mir zu Weihnachten der Sinn nach einer süßen Geschichte stand, hab ich zugesagt. Zum Lesen gekommen bin ich aber erst jetzt.
Was habe ich mir von diesem Buch erwartet? Eine Familiengeschichte, in der es um Nächstenliebe, einen Neubeginn und die chaotische Familie Nyland geht. In der der Sinn von Weihnachten so richtig schön rauskommt.
Leider war dieses Buch dann nicht ganz meines. Vor allem die Charaktere haben mich enttäuscht. Die Autorin hat es leider nicht geschafft, da Tiefe zu erzeugen. Alle Figuren wirkten auf mich eher platt und schablonenartig, vor allem Ellie wirkte auf mich nicht glaubwürdig. Sie hat das ganze Buch über hauptsächlich mit sich selbst zu kämpfen. Sie hat einige Kinder schon zu Beginn der Schwangerschaften verloren und leidet auch jetzt, nach vielen Jahren noch darunter. Und durch diese Trauer verkriecht sie sich total in sich selbst und ist absolut nicht bereit dazu, jemanden an sich ran zu lassen. Und auf ein kleines Mädchen hat sich erst recht keine Lust! Deswegen behandelt sie Hannah zu Beginn auch wirklich kalt. Das fand ich schrecklich! In einem solchen Moment muss es egal sein, was man selbst mit sich herumschleppt. Da braucht ein Kind dringend Hilfe, also sollte man sich da meiner Meinung nach wirklich zusammenreißen und dem Kind zumindest nicht das Gefühl geben, dass es ein Störenfried ist, den keiner da haben will. Gerade zu Weihnachten! Dieses Mädchen hatte seit Jahren kein Weihnachtsfest mehr, da werde ich sie dann doch nicht wie einen zusätzlichen Ballast behandeln! Wie ihr merkt, geht mir das ziemlich nahe und ich war wirklich enttäuscht davon, wie Ellie sich aufführte. Da waren ja die meisten der Kinder noch erwachsener!
Hannah rückte durch Ellies Probleme eigentlich ziemlich in den Hintergrund und wurde mit jeder weiteren Seite noch mehr zu einem Nebencharakter. Dazu beigetragen hat sicher auch die Tatsache, dass sie ein sehr stiller Mensch ist, der keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte. Stellenweise war sie mir dann aber auch wieder zu engelhaft. Sie ist einfach das perfekte kleine Mädchen, das sowohl mit dem autistischen Sammy als auch mit Walter, der Alzheimer hat, ohne Probleme und sofort perfekt umgehen kann. Von ihrer Seite hätte ich mir ein paar mehr Ecken und Kanten gewünscht.
Die Grundidee der Geschichte hat mir, wie gesagt, ziemlich gut gefallen und es gab einige Elemente, die meiner Meinung nach echt gut gelungen sind. Deswegen habe ich das Buch dann auch zu Ende gelesen, denn ich hatte große Hoffnungen darauf, dass hier ein wirklich süßes Happy End kommen könnte. Ganz überzeugen konnte mich das Ende dann aber leider auch nicht.
Mein Fazit: Eine Familiengeschichte mit einigen süßen Stellen. Leider konnte mich dieses Buch vor allem wegen den Figuren nicht ganz so begeistern, wie ich es mir gewünscht habe.
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