Montag, 7. Februar 2022

The Secret Bookclub [Sammelrezension/Kurzrezension]

Quelle: Verlag

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Oh nein! Diese Buchreihe wurde mir so unglaublich oft empfohlen und ich habe jedes einzelne Mal eher verhalten darauf reagiert. Ich meine: Liebesromane? Wenn die nicht von Talia Hibbert geschrieben wurden, bin ich da doch eher kritisch. Liebesromane verbinde ich mit Langeweile, Klischees und toxischen Geschlechterbildern, die mich schon nach zehn Seiten nerven. Also eigentlich sehe ich Liebesromane so, wie sie auch die Hauptfiguren dieser Bücher zu Beginn sehen. Und jetzt muss ich wieder ankriechen und den Leuten, die mir diese Reihe ans Herz gelegt haben, Recht geben. Brr! Ich will nicht! Dann hör ich wieder Sätze wie: "Ich hab's dir doch gleich gesagt!"

Aber ich muss einfach zugeben, dass ich diese Reihe gefeiert habe. Mein Schlaf ist mir heilig und selbst Bücher sind es mir normalerweise nicht wert, dass ich am nächsten Tag müde bin. Aber diese Reihe hat mich dazu gebracht, zu lesen, bis ich meine Augen nicht mal mehr mit Gewalt offen halten konnte und am nächsten Morgen so früh wie möglich aufzuwachen, um weiterlesen zu können. Ich habe gelacht und geweint und die Protagonisten so richtig ins Herz geschlossen.

Allein schon die Grundidee der Reihe ist eigentlich genial: Um ihre Beziehungen zu retten oder überhaupt erst eine Frau für sich zu gewinnen, liest eine Gruppe Männer Liebesromane. Warum das? Nun, Liebesromane werden meist von Frauen für Frauen geschrieben. Der "Secret Book Club" vermutet also, dass in diesen Romanen genau das abgebildet wird, was sich Frauen in einer Beziehung wünschen. Mein erster Gedanke war: Achtung, Manipulation! Ich habe wirklich für einige Seiten befürchtet, dass diese Männer die Liebesromane dazu nutzen könnten, den Frauen in ihren Leben etwas vorzuspielen, sie zu manipulieren und zu verletzen. Aber ihr könnt beruhigt sein: Das tun sie nicht. Durch die Bücher hinterfragen sie das Männerbild, das sie vertreten und das meistens leider toxisch ist. Sie hinterfragen ihre Art zu kommunizieren und sie hinterfragen ihr Verhalten gegenüber der Frauen, die sie lieben. Und das ist eigentlich ziemlich cool. Jetzt, wo ich mit den ersten drei Teilen der Reihe durch bin, bin ich davon überzeugt, dass auch viel mehr reale Männer Liebesromane lesen sollten.

Außerdem hat dieses Buch meine eigenen Vorurteile gegenüber Liebesromane ins Wanken gebracht. Mir ist bewusst geworden, dass ich eigentlich in meinem Leben noch gar nicht so viele Liebesromane gelesen habe. Warum genau bin ich also so überzeugt davon, dass Liebesromane nichts für mich sind? Ist das vielleicht eher ein Zeichen von internalisiertem Sexismus, denn Liebesromane sind "Frauenliteratur"? Kann doch sein, oder?

Mein Fazit? Diese Reihe hat mich gut unterhalten und mich gleichzeitig zum Nachdenken gebracht. Sie konnte mich begeistern und ich hoffe, dass sie das auch bei euch schafft oder schon geschafft hat. Ich freue mich auf alle weiteren Teile.

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