Sonntag, 27. Dezember 2020

Was uns zu Menschen macht. Eine anthropologische Detektivgeschichte

 Autor: Frank Westerman
Erschienen am 10.11.2020
Im Aufbau Verlag
ISBN: 9783351038267
Rezensionsexemplar: Ja

Quelle: Verlag


Zum Autoren: 
"Frank Westerman, geboren 1964 in den Niederlanden, Journalist und Schriftsteller, ist ein Meister der literarischen Reportage. Er studierte Agrarwissenschaften, bevor er als Auslandskorrespondent für zwei große Tageszeitungen aus Russland und Osteuropa berichtete. Seine Bücher wurden in mehr als zehn Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Mehr zum Autor unter www.frankwesterman.nl."
Quelle: Verlag

Klappentext:
"Was unterscheidet uns Menschen vom Tier.

In einer Höhle auf einer Insel im indischen Ozean wird 2003 ein fossiler Urmensch gefunden, der kaum einen Meter misst. Um ihn herum liegen Skelette ausgestorbener Tiere: Ratten, so groß wie Hunde, Elefanten so klein wie Ponys. Was sagt diese urzeitliche Welt darüber aus, wer wir sind und woher wir kommen?

In einer faszinierenden Mischung aus Reportage und Essay findet „Meistererzähler“ (DIE ZEIT) Frank Westerman Antworten auf die großen Fragen: Was macht uns zu Menschen? Und tragen wir die Krone der Schöpfung zu Recht?"
Quelle: Verlag

Meine Meinung:
Uff, das war dann doch ganz anders, als ich es mir vorgestellt und erhofft habe. Als ich den Klappentext und den Titel gelesen habe, hatte ich natürlich sofort eine Idee im Kopf, wie das Buch aussehen könnte. Für mich war ganz klar, dass hier erläutert wird, was alle Menschen gemeinsam haben. Immerhin wird hier ja die Frage aufgeworfen: "Was macht uns zu Menschen?" Auf diese Frage wurde dann leider gar nicht eingegangen oder nur ganz kurz, in ein paar Nebensätzen. 

Die Hauptrolle in diesem Buch spielte "Flo", der Urmensch, der auch der Insel Flores gefunden wurde und im Klappentext beschrieben wird. Eigentlich geht es hier nicht um die heutigen Menschen oder um die Menschheit als Ganzes, sondern wirklich nur um diese Menschenart. Oder um die Frage, ob das überhaupt eine eigene Menschenart ist oder nicht doch eher ein Mensch mit Behinderung, der einer anderen, schon bekannten Art von Urmensch angehört. Für Leute, die Archäologie mögen und spannend finden, ist dieses Buch sicher unheimlich interessant. Für mich war es das aber leider nicht. Klar, ich bin als Kind ebenfalls gerne ins Museum gegangen, um mir dort die Urmenschen und Neandertaler und so anzusehen. Allerdings fand ich schon damals die Knochen weniger interessant als zum Beispiel die Tatsache, dass diese Menschen Bilder an ihre Höhlenwände gemalt haben. Oder die Frage, welche Geschichten man sich wohl damals erzählte oder was die Leute aßen. Und leider konnte sich dieses Interesse auch nicht durch dieses Buch entwickeln.

Ein Problem hatte ich auch mit der Art, wie dieses Buch geschrieben wurde. Von einem Sachbuch - und als solches ist es auf Lovelybooks und Netgalley eingeordnet - erwarte ich mir zumindest bis zum einem gewissen Grad Objektivität. Das hier liest sich aber eher wie das Tagebuch eines Archäologen und Professors. Ich weiß jetzt viel über seine Seminare und Studenten und Reisen, aber über die Frage, was denn jetzt eigentlich den Menschen ausmacht, hab ich nichts Neues erfahren. Auch ein ausführliches Quellenverzeichnis fehlt. Die Auflistung von Literatur am Ende des Buches fand ich dann doch eher unübersichtlich und nicht wirklich hilfreich, weil absolut nicht klar ist, woher welche Information stammt.

Mein Fazit? Leider gar nicht was ich erwartet habe. Schade, aber dieses Buch konnte mich nicht überzeugen.

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